Hanna Caspian überzeugt wie gewohnt
Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen ScheinWow - was soll ich anderes schreiben! Lässt mich doch eine meiner erklärten Lieblingsautorinnen wieder begeistert zurück, nachdem ich die letzte Seite zugeschlagen habe. Dieser von mir sehnlichst erwartete ...
Wow - was soll ich anderes schreiben! Lässt mich doch eine meiner erklärten Lieblingsautorinnen wieder begeistert zurück, nachdem ich die letzte Seite zugeschlagen habe. Dieser von mir sehnlichst erwartete Triologie Auftakt, nachdem ich nach dem Ende der Gut Greifenau Reihe in ein schwarzes Loch gefallen war, über ein Gut in Brandenburg vor über 100 Jahren hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen! Diesmal wagt Hanna Caspian etwas Neues und schildert diese Familiensaga aus der Sicht der Dienstboten, die fast alle ein schweres Lost teilen. Somit zeigt die Autorin auch die sozialen Ungerechtigkeiten auf, die damals zur Tagesordnung gehörten. Vieles weiß man natürlich, aber die neue andere Perspektive führt so einiges nochmal überdeutlich vor Augen. Dass die gesamte Geschichte reale historische Dinge zum Ursprung hat, nämlich die sogenannte Eulenburg-Affäre, über die ich zugegebenermaßen nichts wusste, war für mich als geschichtlich und politisch interessierter Mensch ein zusätzliches Schmankerl, das durch die gekonnte Recherche vieles an Informationen geboten hat. Mit den einzelnen Charakteren, die wie man es von Hanna Caspian gewohnt ist, extrem authentisch skizziert sind, habe ich mitgelitten, ihre Schicksale hautnah verfolgt und war nach kurzer Zeit in der Geschichte drin. Ein bisschen erinnert das Ganze an Downtown Abbey. Nur auf Brandenburger Verhältnisse übertragen, für mich, die ich in dieser Region lebe, ganz großes Kino. Bereits jetzt fiebere ich der Fortsetzung entgegen. Selbstverständlich gibt es hier die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!