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Veröffentlicht am 02.04.2023

Wow, superspannend

Nachtjagd
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Erster Erzählstrang: In der Nähe von Oslo, an einem kleinen See, wird die Leiche einer toten Frau aufgefunden. Ihr geschundener Körper weißt viele Verletzungen auf. Alles erinnert an eine Mordserie von ...

Erster Erzählstrang: In der Nähe von Oslo, an einem kleinen See, wird die Leiche einer toten Frau aufgefunden. Ihr geschundener Körper weißt viele Verletzungen auf. Alles erinnert an eine Mordserie von vor einigen Jahren. Der Täter saß in Haft, konnte aber flüchten und ist seitdem nie mehr in Erscheinung getreten. Kriminalkommissar Anton Brekke ist davon überzeugt, dass Stig Hellum wieder sein Unwesen treibt. Die Polizei versucht mit allen Mitteln Hellum wieder habhaft zu werden. Doch alle Spuren scheinen schon längst kalt zu sein und der Mörder ist immer wieder einen Schritt voraus. Die Polizei wird in Aufruhr versetzt, denn nach wenigen Tagen taucht eine weitere Leiche auf, ebenfalls trägt der tote Körper die Handschrift von Stig Hellum. Nun ist absolute Eile geboten, da schon bald das nächste Opfer vermutet wird.

Zweiter Erzählstrang: In Texas sitzt ein verurteilter Mörder in der Todeszelle. Die Hinrichtung steht kurz bevor. Einem Priester offenbart der Todgeweihte seine Lebensgeschichte, die viele Jahre vor den Ereignissen in Norwegen stattfindet.



Mir war der Autor Jan-Erik Fjell, der in seinem Heimatland als erfolgreicher Schriftsteller zählt, gänzlich unbekannt. Doch ich hoffe, dass sich das schnell ändert. Durch die zwei Erzählstränge bleibt die Spannung immer sehr hoch. Der Schreibstil ist durchweg flüssig und die Charaktere, mit all ihren Eigenheiten, werden bildlich beschrieben. Die Handlung ist absolut nachvollziehbar, doch bleibt es dem Leser bis fast zum Schluss verborgen, wie die Vergangenheit und Gegenwart zusammenhängt. Das Ende lässt dann keine Fragen mehr offen und die Auflösung ist fast nicht zu toppen. Da ich schon immer ein Fan skandinavischer Krimis und Thriller war, wurde ich hier wieder mit einem empfehlenswerten Buch belohnt. Deshalb kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben, die ich gerne mit 5 Sternen belohne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2023

Hamburg in Aufruhr

Der Bojenmann
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Der Bojenmann ist weithin über Hamburg hinaus bekannt. Doch an diesem Morgen ist etwas anders als sonst. Irgendetwas stimmt nicht mit der Holzfigur. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass die Figur ...

Der Bojenmann ist weithin über Hamburg hinaus bekannt. Doch an diesem Morgen ist etwas anders als sonst. Irgendetwas stimmt nicht mit der Holzfigur. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass die Figur ausgetauscht wurde und zwar durch eine echte Leiche, die plastiniert über die Elbe schaut. Diese Arbeit kann nur durch einen Fachmann durchgeführt worden sein. Thies Knudsen, der leitende Ermittler des Hamburger LKA ist fassungslos. Wie konnte so etwas geschehen, gibt es doch nur eine kleine Zeitspanne in der Nacht, wo dieser Teil der Elbe nicht frequentiert wird. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, doch die plastinierte Leiche bleibt leider nicht alleine. In immer kürzeren Abständen tauchen grotesk zurecht gemachte Opfer auf, die kaum von lebenden Menschen zu unterscheiden sind. Eine erste Spur führt Thies Knudsen und sein Team ins Duckdalben, eine bei den Matrosen sehr beliebte Seemannsmission. Doch wirklich weiterhelfen kann man ihnen dort auch nicht. Eine weitere Spur könnte Erfolg bringen, doch der gesuchte Mann ist schon seit einigen Jahren spurlos verschwunden.



Mir hat der Start dieser neuen Krimireihe sehr gut gefallen. Gespickt mit viel hanseatischem Charme und Witz war es ein Genuss, in die kriminelle Welt Hamburgs einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zugleich. Die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt und brachten mich mehr als einmal zum schmunzeln. Auch der Aufbau der Geschichte und die Lösung wurden nachvollziehbar beschrieben. Das Cover verbreitet eine sehr düstere Stimmung und bietet Raum für Spekulationen. Der Bojenmann hat mich durchaus gut unterhalten und ich freue mich schon jetzt auf eine weitere Begegnung mit der Hamburger Unterwelt. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres aus

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2023

Spannende Familiengeheimnisse

Das Haus an der Herengracht
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Amsterdam 1705. Thea wächst behütet in dem großen Familienanwesen in der Herengracht auf. Ihrer Meinung nach zu behütet. Doch das hat seinen Grund, Thea ist das Kind einer weißen Mutter, die bei ihrer ...

Amsterdam 1705. Thea wächst behütet in dem großen Familienanwesen in der Herengracht auf. Ihrer Meinung nach zu behütet. Doch das hat seinen Grund, Thea ist das Kind einer weißen Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist, und einem dunkelhäutigen Vater. In der damaligen Zeit ist das natürlich ein ziemliches Problem. Doch Thea lässt sich nicht beirren. Ihre Zeit verbringt sie gerne im Theater, aber nicht nur weil ihre Freundin Rebecca dort engagiert und eine gefeierte Schauspielerin ist. Eigentlich ist sie viel lieber hinter den Kulissen, da es dort einen Bühnenmaler gibt, der ihr Herz im Sturm erobert hat. Das ihr Leben mit Walter natürlich niemals wahr werden kann ist ihr von Anfang an bewusst. Denn ihre Tante Nella ist schon auf der Suche nach einem geeigneten Mann, der sollte allerdings einiges an Vermögen mitbringen, da die Familie mittlerweile immer mehr in die Armut rutscht. Thea ist davon natürlich gar nicht begeistert, doch ihr scheint keine andere Wahl zu bleiben.



Leider habe ich viel zu spät erfahren, dass es sich hier um den 2. Band rund um die Familie handelt und so hatte ich am Anfang ein wenig Probleme mich bei den Protagonisten zurechtzufinden. Aber schon nach wenigen Seiten war dieses kleine Manko gelöst und ich fühlte mich schon bald recht gut unterhalten. Der Schreibstil ist sehr flüssig und einprägsam und die Charaktere sind authentisch beschrieben. Es war spannend, in die damalige Zeit hineinzuschnuppern. Das Cover ist sehr passend, da im Buch immer wieder geheimnisvolle Miniaturen auftauchen, deren Geheimnis nicht wirklich offenbart wird. Mir hat das Buch gut gefallen und so kann ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen, allerdings hat es der Leser wesentlich einfacher, wenn er zuerst Band 1 Die Magie der kleinen Dinge liest.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Ägyptischer Fluch

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Baden-Baden 1924. Die Stadt ist in heller Vorfreude. Im Kurhaus soll Verdis Aida aufgeführt werden und zahlreiche Prominente besuchen die Stadt. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi Wolke, die sich ...

Baden-Baden 1924. Die Stadt ist in heller Vorfreude. Im Kurhaus soll Verdis Aida aufgeführt werden und zahlreiche Prominente besuchen die Stadt. Auch Alma Täuber und ihre Freundin Emmi Wolke, die sich um den Blumenschmuck der Festivitäten gekümmert haben, sind schon ganz aufgeregt. Doch was so fröhlich begann, endet in einer Katastrophe. Während der Premierenfeier wird die Leiche eines erschlagenen Mannes aufgefunden. Eine Identifizierung ist schnell möglich, da es sich um den Tenor des Ensembles handelt. Ausgerechnet der Mann, mit dem Emmi kurz zuvor noch ein Techtelmechtel begann. Der Verdacht fällt schnell auf August, ein glühender Verehrer von Emmi. Alma, die sich schon vor zwei Jahren geschworen hat nicht mehr privat in einem Mordfall zu ermitteln, kann nicht aus ihrer Haut. Schließlich glaubt sie nicht, dass August etwas mit dem Mord zu tun hat. Schnell wird ihr klar, dass so einige als Täter in Frage kommen könnten.



Ich habe mich wieder sehr gut mit dem zweiten Band Fräulein vom Amt unterhalten gefühlt. Auch wenn es nicht ganz an den ersten Band heranreicht. Wieder wurden die Charaktere sehr identisch und mehr oder weniger sympathisch dargestellt. Das Autorenduo zeigt, dass es nicht immer blutig in einem Krimi zugehen muss. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und macht Lust auf mehr. Auch die Einblicke in die damalige Zeit sind recht spannend. Die Geschichte ist logisch und gut aufgebaut und löst sich sinnvoll auf. Auch das Cover ist wieder ein echter Hingucker und sticht aus der Masse. Auch wenn ich nicht ganz 5 Sterne vergeben kann, so hat das Buch es doch allemal verdient weiterempfohlen zu werden. Deshalb kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres aussprechen. Schon jetzt freue ich mich auf ein Wiederlesen mit den 2 sympathischen Fräuleins.

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Veröffentlicht am 07.01.2023

Cäcilias steiniger Weg

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Endlich ist Cäcilias Traum Wirklichkeit geworden. Sie hat erfolgreich ihr Lehrerinnenseminar absolviert. Mit der Entscheidung Lehrerin zu werden, versagt sie sich gleichzeitig einer Ehe, da im Jahr 1922 ...

Endlich ist Cäcilias Traum Wirklichkeit geworden. Sie hat erfolgreich ihr Lehrerinnenseminar absolviert. Mit der Entscheidung Lehrerin zu werden, versagt sie sich gleichzeitig einer Ehe, da im Jahr 1922 ein sogenanntes Lehrerinnenzölibat Gültigkeit hat. Auch ihr Wunsch, in der Nähe von Gut Erlensee zu unterrichten, wurde ihr erfüllt. Voller Vorfreude richtet sie sich in der Schule ein. Doch ihre neuen Lehrmethoden sind dem Pfarrer, der die Schulleitung unter sich hat, ein Dorn im Auge. Auch einigen Eltern widerstrebt es, ihre Kinder von Cäcilia unterrichten zu lassen. Aber sie ist bereit den Kampf auf sich zu nehmen. Wäre da nicht Jakob Kaltenbrunner, ein etwas zerstreuter Physiker, der hier an dem idyllischen Fleckchen Erde ein Buch schreiben möchte und der immer öfters ihre Nähe sucht. Auch in der Familie kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, die eskalieren, als Cäcilias Vater, der in Nürnberg wohnte, unerwartet starb. Plötzlich ist für Cäcilia nichts mehr so wie es war und sie muss eine Entscheidung fürs Leben treffen.

Gut Erlensee ist mittlerweile Band 2 rund um die sympathische Familie. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man die Geschichte von Anfang an kennt, aber nicht zwingend erforderlich. Auch hier erlebt man die spannenden Höhen und Tiefen der Familie und es wird ein gut gehütetes Geheimnis offenbart. Die Charaktere sind sehr bildlich und detailgetreu beschrieben und man scheint sie schon gut zu kennen. Die damaligen Widrigkeiten, die sich berufstätige Frauen gefallen lassen mussten, machen einen sehr nachdenklich. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und man kann kaum aufhören zu lesen. Auch das Cover gefällt mir sehr gut und ist passend gewählt. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Begegnung mit der Familie und spreche für alle Freunde dieses Genres gerne eine Leseempfehlung aus.

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