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Veröffentlicht am 23.06.2019

Unglaublich toller Auftakt!

Falling Fast
1

Inhalt
Hailee DeLuca möchte über ihren Schatten springen und mutig sein. Daher reist sie alleine mit ihrem Honda Civic quer durchs Land. In der kleinen Stadt Fairwood macht sie spontan Halt, um ihrem alten ...

Inhalt
Hailee DeLuca möchte über ihren Schatten springen und mutig sein. Daher reist sie alleine mit ihrem Honda Civic quer durchs Land. In der kleinen Stadt Fairwood macht sie spontan Halt, um ihrem alten Freund auf Wiedersehen zu sagen und seinen letzten Wunsch zu erfüllen. Doch dann trifft sie auf Chase Whittaker und er selbst ist der Beweis, dass man nicht so schnell diese wunderschönen Kleinstadt verlassen kann...

Falling Fast ist der erste Teil einer Reihe. Der zweite Band mit dem Titel "Flying High" erscheint am 29. Juli 2019.

Meinung
Das Buch wurde aus Sicht von Hailee und Chase geschrieben. Somit bekommt man einen Einblick in die Gefühle und Emotionen beider Protagonisten. Man erfährt beispielsweise die innerlichen Konflikte die Hailee mit sich führt, wenn es darum geht wieder etwas zu wagen und mutig zu sein oder aber Chase' immer stärker werdende Gefühle Hailee gegenüber, die er sich nicht eingestehen möchte. Beide Protagonisten sind super sympatisch und auf ihre eigene Art und Weise individuell.

Hailee ist alles andere als typisch und leicht durchschaubar. Sie ist jemand, die alles durchplant und sich normalerweise nie etwas traut. In vielerlei Hinsicht konnte ich mich sehr gut mit ihr identifizieren. Ihrer Schwester Kate zur Liebe hat sie sich vorgenommen mutig zu sein und sich mehr zu trauen. Die introvertierte Hailee bekommt man beim Lesen gar nicht mit, denn schon zu Anfang erweist sich Hailee viel mutiger, als manch' andere. Man hat beim Lesen zwar das Gefühl, sie einschätzen zu können, aber man bekommt von ihr so viele Seiten zu Gesicht, was die ganze Situation und den Inhalt noch viel spannender machen. Sie ist einerseits schüchtern und traut sich nicht über ihren eigenen Schatten zu springen und simple Dinge zu tun, andererseits ist sie unglaublich selbstbewusst und abenteuerlustig, sodass sie sich sogar vor einer Klippe hinsetzt. Manchmal machte ihre Art und ihr Charakter wenig Sinn und teilweise empfand ich ihre gegensätzlichen Launen sehr anstrengend, aber das Ende offenbarte dazu viele Antworten.

Chase gefiel mir von Anfang an sehr! Seine charmante und liebevolle Art haben mich direkt überzeugen können. Auch er war anfangs nicht durchschaubar und irgendwie etwas geheimnisvoll, aber je intensiver die Beziehung der beiden Protagonisten wurde, desto besser konnte man auch Chase kennen und lieben lernen.

Die Beziehung der beiden entwickelte sich eher schleppend. Teilweise empfand ich es auch als zäh und langatmig. Aber die Tatsache ist auch, dass es die Geschichte viel realistischer machte. Keine Beziehung entwickelt sich innerhalb weniger Tage. Zwar lese ich sehr gerne Liebesgeschichten mit viel Intensität und Anziehung aber authentisch ist es dann meistens eher weniger. Dies ist hier vollkommen anders umgesetzt worden. Bianca Iosivoni setzte hier ihre Fokus eher auf die Kennenlernphase und immer stärker werdende Gefühle, statt auf Liebe auf dem ersten Blick oder starke Anziehung.

Der Fokus der Geschichte lag auf keinen Fall nur auf die Liebesgeschichte von Hailee und Chase, sondern auch auf Jesper, den besten Freund der beiden. Mich persönlich hat die Thematik um Jesper zar sehr berührt, aber leider auch teilweise sehr genervt. Ich liebe tiefgründige Geschichten zwar sehr, aber ich mag es einfach lieber, wenn der Fokus mehr auf die Liebe gesetzt wird. Inhaltlich ging es darum "Mutig zu sein". Dieser Thematik empfand ich wiederum als sehr passend und abwechslungsreich. Ich konnte für mein eigenes Leben sehr viel davon mitnehmen, denn auch mit fällt es sehr oft schwer mutig zu sein und nicht immer jede Handlung zu überdenken. Da hat Bianca Iosivoni wirklich tolle Arbeit geleistet. Sie hat so viele Thematiken unter einen Hut gebracht und das mit Bravur!

“Ich will unterm Sternenhimmel tanzen, im Regen geküsst werden und irgendwo, wo mich niemand hören kann, so laut schreien, wie ich nur kann.”

Auch der Schreibstil von Bianca Iosivoni ist wirklich toll. Dazu muss ich sagen, dass es auch mein erstes Buch der Autorin ist, aber auf jeden Fall nicht das letzte! Sie schreibt humorvoll, tiefgründig, vielseitig und gibt tolle Einblicke in das Setting (Kopfkino vorprogrammiert)!

Die Stadt Fairwood gibt dem Leser einfach ein tolles Gefühl! Ich habe mich dort so wphl gefühlt und freue mich ungemein darauf im zweiten Band wieder dort zu sein. Besonders der Shenandoah Nationalpark in Virginia ist wunderschön! Den könnt ihr übrigens auch googlen :)


Es hab einen Punkt, an dem ich das Buch eigentlich abbrechen wollte. Die Thematik um Jesper hat mich sehr genervt und gelangweilt, obwohl es ja sehr traurig war, aber für mich einfach irgendwann zu viel des Guten. Auch die kapitel waren meiner Meinung nach zu lang. Mit ca. 15-20 seiten pro Kapitel ist es für manche vielleicht genau richtig, aber wer mich schon kennt, weiß, dass ich sehr gerne kurze Kapitel lese. da ich aber bereits von anderen Bloggern und Instagrammern gehört habe, dass das Ende sehr überraschend sein solle, habe ich weiter gelesen und ich kann sagen, dass ich es nicht bereut habe!

Das Ende hat mich innerlich fertig gemacht. Ich war so aufgewühlt und sprachlos. Im nachhinein hätten mir einige Anzeichen auffallen müssen und einiges habe ich mir sogar vorher schon gedacht, aber mit genau diesem Ende habe ich auf keinen Fall gerechnet. Durch das Ende ergibt aber auch alles einen Sinn: Die langen Passagen rund um Jesper, die zwei Charaktereigenschaften von Hailee und die Thematik "Mutig zu sein". Ich habe noch so viele Fragen und kann es deshalb kaum erwarten Band 2 zu lesen! Der Spannungsbogen ist gegen Ende einfach quer in die Höhe geschossen. Ich kann also jedem nur empfehlen und ermutigen, weiter zu lesen!

Fazit
Ich kann Falling Fast wirklich jedem weiter empfehlen. Auch wenn das Buch seine Schwächen hat, ist es eine tolle Geschichte mit einem grandiosen Ende, womit wahrscheinlich keiner rechnet. Insgesamt kann man sagen, dass die Geschichte, die Thematik, das Setting und die Protagonisten alle sehr durchdacht sind. Es ergibt einfach alles zum Ende hin Sinn. Auch für mich persönlich kann ich Vieles mitnehmen und mir vornehmen mutiger zu sein!