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Veröffentlicht am 29.01.2021

Rasanter Thriller

Der Fahrer
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Perfektes Spiel mit der Angst

In dem neuen Thriller Der Fahrer gelingt Andreas Winkelmann das perfekte Spiel mit der Angst. - Vielleicht lag es ja daran, dass ich mich gerade auf der Fahrt nach Hamburg ...

Perfektes Spiel mit der Angst

In dem neuen Thriller Der Fahrer gelingt Andreas Winkelmann das perfekte Spiel mit der Angst. - Vielleicht lag es ja daran, dass ich mich gerade auf der Fahrt nach Hamburg befand, als ich mit dem Hörbuch begann. Eine junge Frau war in der Geschichte mit dem Auto in Hamburg unterwegs. Welcher Stadtteil war das gerade nochmal? Wo befand ich mich gerade? Es war schon ein sehr eigentümliches Gefühl, das mich beschlich, als ich so durch Hamburgs Straßen fuhr und der Geschichte lauschte. Wenn mich jetzt bloß keine Streife anhielt.



Mittlerweile bin ich gut aus Hamburg zurück. Das Erlebnis, das Hörbuch auf der Fahrt hin und zurück und vor Ort zu hören, war jedenfalls atemberaubend.



Zum Hörbuch

Der Fahrer ist bereits der dritte Fall von Kommissar Jens Kerner und seiner Kollegin Rebecca "Becca" Oswald. Mit den beiden Ermittlern hat Andreas Winkelmann ein tolles Duo geschaffen. Sie wirken lebensecht und authentisch. Becca ist an den Rollstuhl gefesselt und lässt sich davon möglichst wenig beeindrucken. Jens Kerner ist ihr Vorgesetzter und Kollege und hilft Becca - wenn es aufgrund ihrer Einschränkung notwendig ist. Dabei geschieht diese Unterstützung sehr natürlich und wirkt eher vertraut. Die beiden scheinen ein eingespieltes Team zu sein.

Für mich war Der Fahrer das erste Buch von Andreas Winkelmann, so dass ich auch die beiden Vorgängerromane um das Team Kerner/Oswald nicht kenne. Wenn ich die beiden in der Story erlebe, dann wirken sie auf mich, als hätten sie bereits einiges gemeinsam erlebt.

Becca hat für Jens eine Geburtstagsparty geplant. Als Jens dem Trubel entflieht, stolpert er direkt in einen neuen Fall. Eine junge Frau wurde entführt. Das Foto der entführten Frau wurde vom Täter bei Instagram unter dem Hashtag findemich veröffentlicht. Die Zeit, die den Ermittlern bleibt, ist begrenzt. Der Täter scheint sie verhöhnen zu wollen und spricht "von einem leuchtenden Beispiel polizeilicher Inkompetenz", falls sie es in der vorgegebenen Zeit nicht schaffen, das Opfer zu finden.

Der Thriller nimmt dadurch rasant an Spannung zu und sozusagen "an Fahrt auf" - doch ich kann nicht schneller hören. Der Sprecher behält sein Tempo bei und ich werde mich gedulden müssen, ob Jens, Becca und ihre Kollegen das Opfer rechtzeitig befreien können.

Mir war der Thriller beinahe schon zu spannend. Durch die Aktualität der Geschichte und dem realitätsnahen Verhalten von Personen in den Sozialen Medien, sah ich viele Berührungspunkte. Denn das Verhalten in den sozialen Medien findet - genauso wie der Fahrdienst MyDriver - in diesem Thriller Raum. Dadurch wirkt die Story so real, dass hier tatsächlich ein perfektes Spiel mit der eigenen Angst getrieben wird.

Und das ist genau das, woran Andreas Winkelmann gelegen ist, wenn er in seinem stillen Kämmerlein sitzt und an einem neuen Thriller schreibt.



Fazit

Der Fahrer ist für alle, die rasante und realitätsnahe Thriller mögen.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ein Verwirrspiel und eiskaltes Vorgehen zeichnen diesen Thriller aus

Der Spiegelmann
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Der Spiegelmann
Thriller
Bastei Lübbe AG
Lars Kepler
ISBN 978-3-7857-2704-1
624 Seiten










Der Spiegelmann von Lars Kepler ist der achte Band einer Reihe um den Ermittler Joona Linna. Wer die Entwicklung ...

Der Spiegelmann
Thriller
Bastei Lübbe AG
Lars Kepler
ISBN 978-3-7857-2704-1
624 Seiten










Der Spiegelmann von Lars Kepler ist der achte Band einer Reihe um den Ermittler Joona Linna. Wer die Entwicklung der Charaktere nicht zwingend von Anfang an erleben muss, kann gut mit diesem achten Band starten. Wer darauf Wert legt, startet mit Band 1, dem Buch Der Hypnotiseur.









Joona Linna wird nach seinem letzten Fall aus den aktuellen Ermittlungen rausgehalten. Dennoch beteiligt er sich und wird dabei immer mehr in den Fall eingebunden. Dank seiner Empathie und seinen unkonventionellen Methoden übernimmt er schon bald wieder das Ruder und was sich ihm offenbart, lässt mich das Buch nach kürzester Zeit nicht mehr aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist flüssig und wechselt zwischen Aufzählungen, spannenden Momenten und scheinbar undenkbaren Situationen. Ich möchte nicht aufhören zu lesen und doch das grauenhafte Geschehen nicht erleben. Doch damit wartet Lars Kepler in diesem Band auf.

Ein 16jähriges Mädchen verschwindet, ein anderes wird nach einem Unfall beim Eisangeln vermisst und später für tot erklärt. Trotz intensiver Suche können beide nicht gefunden werden.

Die Eltern des verschwundenen Mädchens geben die Hoffnung nicht auf, bis nach fünf Jahren das tote Mädchen erhängt auf einem Spielplatz auftaucht. Für die Welt zur Schau gestellt.

Das andere Mädchen bleibt verschwunden und die Eltern erklären ihr Kind für tot. Der Stiefvater, der beim Eisangeln beinahe selbst zu Tode gekommen wäre, kann sich die Situation auch später nicht erklären und kommt immer weniger im Leben klar. Um den Verlust der Tochter verarbeiten zu können, wollen sie ein Mädchen adoptieren.

Doch wer ist für den schrecklichen Tod des Mädchens auf dem Spielplatz verantwortlich? Joona Linna begibt sich mit seinem Team nicht nur in außergewöhnliche Ermittlungssituationen sondern auch selbst in Gefahr. Der Thriller ist voll mit Informationen und vielschichtigen Charakteren und gefühlt birgt jede Seite nicht nur ein weiteres Geheimnis sondern steigert auch die Spannung. Die letzten 200 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen. Ich konnte, ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen ohne zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht.



"Ein Freund von mir, Samuel Mendel, pflegte zu sagen, wenn man das mit bedenkt, was es nicht gibt, hat man die Spielregeln schon geändert." - Seite 80



Ich selbst habe den Vorgängerroman Lazarus gelesen und war ganz angetan, als ich den neuen Band Der Spiegelmann gesehen habe. Seitdem fiebere ich darauf hin, die ersten Bände auch alle zu lesen.



Fazit
Wer spannende Thriller liebt und vor grauenvollen Handlungen des Täters beim Lesen nicht zurückschreckt, dem kann ich Der Spiegelmann ans Herz legen.



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Veröffentlicht am 22.11.2020

Das wahre Leben - wäre es nicht schreiend komisch, würde es mich wohl deprimieren

Bin noch da
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Bin noch da
Roman
Rowohlt Polaris
Autor: Sven Stricker
ISBN 978-3-499-00195-6
448 Seiten
erschienen am 18. August 2020





Bin noch da heißt der neue Roman von Sven Stricker in dem es um eine Vater-Sohn-Beziehung ...

Bin noch da
Roman
Rowohlt Polaris
Autor: Sven Stricker
ISBN 978-3-499-00195-6
448 Seiten
erschienen am 18. August 2020





Bin noch da heißt der neue Roman von Sven Stricker in dem es um eine Vater-Sohn-Beziehung geht. Oder vielmehr um eine Vater-Sohn-Beziehung die nie wirklich bestand?! - Aber schön der Reihe nach.

Moritz Liebig ist 37 Jahre alt und hat ein eigenes Café. Er lebt mit seiner Frau Jessy und seinem Sohn Elias in einer Wohnung im vierten Stockwerk und ist - so gut es geht - zufrieden. Zu seinen Eltern und seiner Schwester Nina hat er seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr und er bildet sich gern ein, sie auch nicht zu vermissen. Mit 18 ist er zu Hause ausgezogen und hat seitdem sein Elternhaus nicht mehr betreten.







In seinem Café steht er oft selbst hinter dem Tresen und vergibt jedem Kunden in Gedanken einen Namen. Mir gefällt diese Marotte von ihm. Er schaut sich den Menschen vor ihm an und denkt "mhmm, das könnte eine Lily sein, und diese eine Lotte und die dort am Ende der Schlange steht, könnte eine Lea sein". Bis plötzlich ein Karlheinz vor ihm steht. Sein Karlheinz. Sein Vater. Sein Vater, der nie auch nur einen Schritt in sein Café oder eine seiner Wohnungen gesetzt hatte. Doch mit freudigen Nachrichten kommt Karlheinz nicht. Stattdessen teilt er Moritz mit, dass seine Mutter verstorben sei und er auch sterben möchte. Er käme nur nicht an das notwendige Medikament heran. Auch wenn Moritz all die Jahre keinen Kontakt zu seinen Eltern hatte und erstaunt ist, dass seine Mutter bereits seit drei Monaten tot ist und er nicht einmal zur Trauerfeier eingeladen war, seinem Vater helfen aus dem Leben zu scheiden, das will er nun auch nicht. Kann er seinem Vater diesen Wunsch verweigern? Er, Moritz, der sich die ersten 18 Jahre seines Lebens immer gewünscht hatte, dass sein Vater ihn begleitet, für ihn da ist? Dessen Nähe er gesucht hat, sie aber nie bekommen hat. Und jetzt soll Moritz für ihn da sein und ihn begleiten? Beim Sterben?



"Sie nehmen dir nach und nach alle Vergnügungen, das sag ich dir, dann lebst du zwar noch, aber es gibt keinen Grund mehr dafür." - Seite 73



Bei aller Miesepetrigkeit, die Karlheinz an den Tag legt, muss ich trotzdem immer wieder herzlich lachen. Der Roman ist mit einem trockenen unterschwelligen Humor geschrieben, der mich - trotz der ernsten Lage - zum Lachen bringt. Sven Stricker hat eine ganz eigene Art diese Geschichte zu erzählen. So echt, so unverfälscht und mit den Tücken, die das Leben so mit sich bringt. Freunde, Unsicherheiten, Sehnsüchte und familiäres Zusammenleben, Missverständnisse und Freude - ein bunter Strauß an Menschen, Erlebnissen und Gefühlen, die sich am Erlebten festmachen. Die Charaktere wirken echt mit ihren Ecken und Kanten und schon bald fühle ich mich genauso heimisch in der Stadt, in dem Mehrfamilienhaus, in der Straße, in der das Elternhaus steht und im Café, als würde ich dort selbst ein- und ausgehen.

Ich habe das Buch gern gelesen, weil es mir zeigt das - egal wie schwer es in manch einer Lebenssituation sein mag und egal wie verquer es auch gerade läuft - es sieht von außen betrachtet gar nicht so schlimm aus. Schlimm ist es in der Situation nur für einen selbst. Und man selbst ist der Meister, der das Geschick in seinem Wirkungskreis beeinflussen kann.

Bin noch da bringt mich zum Lachen und regt mich ebenso zum Nachdenken an. Ein wundervoller Roman.



Fazit


Bei aller Ernsthaftigkeit des Lebens und der Geschichte habe ich auch immer viel Freude beim Lesen gehabt und laut aufgelacht.

Ein Buch, dessen Geschichte, dessen Wahrheit wohl deprimieren würde, wäre es nicht mit diesem köstlichen Humor geschrieben.

Bin noch da - ein Roman, der einem zeigt, dass man gar nicht so allein ist auf dieser Welt mit seinen ganzen Empfindungen.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Liebenswerte Hebamme mit kriminalistischer Spürnase im Berlin der 1920er Jahre

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Fräulein Gold - Scheunenkinder
Argon-Verlag
Hörbuch
Autorin: Anne Stern
Sprecherin: Anna Thalbach
1 MP3-CD
6 Stunden 51 Minuten
Erscheinungstermin: 13. Oktober 2020
ISBN 978-3-8398-1813-8





Fräulein ...

Fräulein Gold - Scheunenkinder
Argon-Verlag
Hörbuch
Autorin: Anne Stern
Sprecherin: Anna Thalbach
1 MP3-CD
6 Stunden 51 Minuten
Erscheinungstermin: 13. Oktober 2020
ISBN 978-3-8398-1813-8





Fräulein Gold - Scheunenkinder ist der zweite Band der Saga am Hulda Gold. Hulda Gold lebt im Berlin der 1920er-Jahre, ist Hebamme und hat ihren eigenen Kopf. Sie ist gern unabhängig und obwohl sie anderen Familien hilft, ihre Babys gesund auf die Welt zu bringen, kann sie sich selbst ein Leben "nur" als Ehefrau und Mutter nicht vorstellen. Mit ihrer störrischen und liebenswerten Art hat sie sich schnell einen Platz in meinem Herzen erstritten.



Hulda Gold ist freundlich, dabei aber auch immer sehr bestimmt. Was sie sich in den Kopf gesetzt hat, führt sie auch zu Ende.

So auch in diesem zweiten Band Scheunenkinder. Von ihrem Vater bekommt sie die Information, dass sie im Scheunenviertel gebraucht wird. Es handelt sich um eine jüdische Familie. Die jüdischen Familien in diesem Viertel sind sehr arm und das Besondere bei diesem Einsatz ist, dass die Wöchnerin eben keine Jüdin ist. Hulda selbst macht das nichts aus. Sie ist zur Hälfte Jüdin und ein neues Leben ist ein neues Leben, das auf die Welt gebracht werden möchte.

Der jüdischen Familie Rothmann, die aus Galizien stammt, ist das Ansehen nicht einerlei, und so wird der Geburt des Babys mit scheinbar gemischten Gefühlen entgegen gesehen. Als dann einige Tage nach der Geburt das Neugeborene verschwunden ist, scheint niemand Ambitionen zu haben, das Baby zu finden. Niemand außer Hulda, die es sich in den Kopf gesetzt hat, die Armenierin Tamar zu unterstützen und ihr ihr Baby wohlbehalten zurückzuholen.

Selbst Huldas Freund, Kommissar Karl North, kann sie nicht davon abhalten, weiter nach dem Neugeborenen zu suchen.



Der Erzählstil von Anne Stern trifft das Berlin der 1920er Jahre sehr gut. Ich erhalte einen Einblick in die Haushalte Berliner Bürger und bekomme eine Ahnung, wie es bei ihnen zu Hause ausgesehen haben mag. Freundschaften, die Stellung der Frau in der Gesellschaft, der wachsende Unmut auf Juden und wie damit in der Gesellschaft umgegangen wird, die Inflation - alles das beschreibt Anne Stern so bildhaft, als würde ich selbst morgen mit Bündeln von Geldscheinen in der Tasche nach einem Brot anstehen. Es ist spannend, mit Hulda an der Seite durch Berlins Straßen zu gehen und die Menschen kennenzulernen. Die Charaktere sind vielschichtig und sie sind besonders. Man tut gut daran, seine Belange vor den neugierigen Anwohnern zu bewahren. Denn sonst weiß tags darauf die Nachbarschaft mit Sicherheit genauestens bescheid. Es ist dieses bunte Treiben in einer durchaus manchmal grau anmutenden Zeit, das mich fasziniert und durch die Geschichte trägt.



Fräulein Gold - Scheunenkinder hat mir sehr gut gefallen. Diesen zweiten Band kann man unabhängig vom ersten Band Fräulein Gold - Schatten und Licht lesen. Ich freue mich, dass ich diesen ersten Band noch vor mir habe und mir damit die Wartezeit auf den dritten, bald folgenden Band Fräulein Gold - Der Himmel über der Stadt verkürzen kann. Der dritte Band wird als Roman am 21. April 2021 im Rowohlt Verlag und am selben Tag im Argon Verlag als Hörbuch erscheinen.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Leitfaden für Siegerinnen

So sehen Siegerinnen aus
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So sehen Siegerinnen aus
Konflikte meistern durch Balance, Haltung und Selbstvertrauen
Lübbe Life - Bastei Lübbe Verlag
Autorin: Katrin Klewitz
ISBN 978-3-7325-8924-1
246 Seiten



So sehen Siegerinnen ...

So sehen Siegerinnen aus
Konflikte meistern durch Balance, Haltung und Selbstvertrauen
Lübbe Life - Bastei Lübbe Verlag
Autorin: Katrin Klewitz
ISBN 978-3-7325-8924-1
246 Seiten



So sehen Siegerinnen aus ist ein Buch vor allem für Frauen. Das Buch kann als Leitfaden dienen, Erklärungen in der Selbstreflektion liefern und Mut machen. Mut machen zu kämpfen. Aber auch im Vorhinein zu sondieren, ob es überhaupt der eigene Kampf ist oder es sich lediglich um das Problem des Gegenübers handelt.

Der Ratgeber - wenn man ihn so nennen mag - ist neun Kapiteln unterteilt und erzählt viele persönliche Erfahrungen der Autorin. Katrin Klewitz ist ausgebildete Kampfchoreografin und dieser Werdegang hat ihr geholfen sich selbst und auch das Verhalten ihrer Mitmenschen zu reflektieren. An ihren Erfahrungen darüber lässt sie uns in diesem Buch teilhaben.

In den ersten drei Kapiteln geht es sehr anschaulich um das eigene Standing, Distanzverhältnis und die eigene Haltung. Und wenn der Leser das Standing oder die gewünschte Haltung noch nicht hat, mit welchen Mitteln diese erreicht werden könnten. Wichtig dabei ist, und darum geht es in den drei Kapiteln, das für sich selbst herauszufinden und die eigene Methode und Wirkung daraus kennenzulernen.

Die übrigen sechs Kapitel beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Kriegerin, Jägerin, Kampfelfe, Schützin, Knappin und Ritterin. Anhand von Charakteren aus Literatur und Filmgeschichte werden hier die besonderen Eigenschaften vermittelt. Hilfreich ist hier, dass es einen kurzen Abriss über die jeweilige Geschichte des Charakters gibt. Dabei ist das für die bekannten Geschichten nur schmückendes Beiwerk, dafür habe ich beim Lesen aber auch gleich wieder die Bilder vor Augen und kann mir Katrin Klewitz Gedanken bildlich vor Augen führen.

Auch hier bringt Katrin Klewitz ihre persönlichen Erfahrungen mit ein und vermittelt mir beim Lesen das Gefühl, mit den Herausforderungen, die beispielsweise ein Büroalltag oder Erlebnisse aus der Schulzeit mit sich bringen, nicht allein zu sein. So finde ich meine erste Verbündete.

Die Kapitel sind übersichtlich und informativ und für die wichtigsten Informationen gibt es Merkkästchen und Zeichnungen, die zusätzlich noch für eine Veranschaulichung sorgen. Besonders gefällt mir der lockere Schreibstil und die Steigerungsmöglichkeiten, die angeboten werden, wie ich meinem Gegenüber begegnen kann. Ob nonverbal oder mit eigenen Worten kurz und knapp oder wortreich, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Mir hat die Lektüre sehr viel Freude bereitet und ich freue mich, so viel Wissenswertes - was man verteilt hier und da auch schon mal gehört oder aufgeschnappt hat - nun vereint in einem Buch zu haben.

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