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Veröffentlicht am 13.09.2022

Spannender Thriller. Eindrücklich und bildhaft erzählt.

Das Letzte, was du hörst
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Das letzte, was du hörst ist ein spannender und zugleich fesselnder Thriller. Die junge Frau Sarah zweifelt an der Richtigkeit ihrer Entscheidung bezüglich ihrer Beziehung zu Björn. Sie versucht ihre Meinung ...

Das letzte, was du hörst ist ein spannender und zugleich fesselnder Thriller. Die junge Frau Sarah zweifelt an der Richtigkeit ihrer Entscheidung bezüglich ihrer Beziehung zu Björn. Sie versucht ihre Meinung zu analysieren während sie dem - vor allem bei den weiblichen Hörern - beliebten Podcastserie Hörgefühlt lauscht. Ihrem Lebensgefährten Björn fällt die schleichende Entzweiung auf und ist entsprechend übellaunig, wenn die Sprache auf den Podcast-Guru Marc Maria Hagen kommt.





Während Sarah auf Distanz geht und förmlich von der Bildfläche verschwindet, versucht Roya rund um den Podcast und Marc Maria Hagen eine Geschichte aufzudecken. Als Journalistin arbeitet sie an einem Artikel, der sich mit dem Podcastsprecher auseinandersetzen soll und die "Nebenwirkungen" solcher Podcasts, wie Hörgefühlt.

Während ich noch die Zusammenhänge ergründe, nimmt die Geschichte schon Fahrt auf. Von einer Zeile zur nächsten möchte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist spannend erzählt. Die Charaktere vielschichtig. Und: die Charaktere haben nicht nur Sonnenseiten.

Mit der leicht genervten Polizeiermittlerin an meiner Seite ermittle ich, sammle Informationen und erfreue mich abwechselnd an ihrem Humor und ihrer schroffen Art. Roya macht es ihr anfangs nicht gerade leicht. Und nach ein paar Seiten weiß ich, dass hier nicht nur eine Person etwas zu verbergen hat und mit Informationen geizt.



"Ich schaue, was ich tun kann", sagte Carola. Zwar hatte sie wegen der Entführung ein schlechtes Gewissen, aber nicht stark genug, um ernsthaft in Erwägung zu ziehen, den Hamster, der jetzt einen Namen hatte, zurückzugeben." - Seite 153



Andreas Winkelmann erzählt die Geschichte sehr eindrücklich und bildhaft und ehe ich mich versah, war ich auch schon mitten im Geschehen, in den Ermittlungen und konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.



Fazit
Wer spannende Thriller mag, in denen munter mitermittelt werden kann, wird Das letzte, was du hörst lieben. Mir hat der Thriller super gefallen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2022

Auftakt eines magischen Elfen-Abenteuers

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Keeper of the lost Cities - Der Aufbruch ist der erste Band der Fantasy-Reihe um Sophie Foster. Sophie Foster fühlt sich oft fehl am Platz. Sie hat das Gefühl, nicht zu ihrer Familie, ihren Mitmenschen ...

Keeper of the lost Cities - Der Aufbruch ist der erste Band der Fantasy-Reihe um Sophie Foster. Sophie Foster fühlt sich oft fehl am Platz. Sie hat das Gefühl, nicht zu ihrer Familie, ihren Mitmenschen zu gehören, nicht in die Welt zu passen. Die Tatsache, dass sie die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen kann, macht es nicht einfacher. Da ist immer etwas los.




Als sie den jungen Fitz trifft, der ihr mitteilt eine Elfe zu sein, wandelt sich ihr Leben. Doch dazugehörig fühlt sich Sophie so schnell nicht. In der Welt der Menschen hatte Sophie ein enormes Wissen, galt als klug. In der Welt der Elfen jedoch kennt sich Sophie noch nicht aus. Die Regeln und Gesetze der Natur, die bei den Menschen gelten, gelten nicht unbedingt auch bei den Elfen. Der Besuch der Zaubererschule Foxfire ist eine Herausforderung für Sophie. Sophie ist 12 Jahre alt und die Erfahrungen, die sie in der Welt der Menschen gemacht hat, sind gleichermaßen wertvoll als auch hinderlich.



Shannon Messenger hat einen ganz wunderbaren, erfrischenden Schreibstil. Bildgewaltig und umschmeichelnd lerne ich die Welt der Elfen kennen. Die Charaktere lassen sich gut voneinander unterscheiden. Sie sind in ihren Handlungen authentisch. Ich liebe die verschiedenen Wesenszüge, die Beschreibung ihrer Mimik und Gestik. Und Shannon Messenger erzählt die Geschichte so lebensecht, dass ich die Geschichte beim Lesen hautnah erlebe.



"Oh nein!" jammerte sie und fragte sich, ob es wohl möglich war, an Peinlichkeit zu sterben. - Seite 342



Ich habe beim Lesen jede Menge Spaß gehabt. Habe mit Sophie gebangt, gelacht und mit ihr Rotz und Wasser geheult. Ich kann es kaum erwarten, die Geschichte um Sophie Foster weiterzuverfolgen. Am 26. Oktober 2022 erscheint bereits der achte Band mit über 800 Seiten. Also noch ein bisschen Zeit vor dem Erscheinungstermin die weiteren Abenteuer mit Sophie zu bestehen.



Fazit
Wer magische Geschichten in Kinder-/Jugendbüchern mag, wird Keeper of the lost Cities lieben.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Atemberaubende Familien-Mafia-Geschichte

City on Fire (ungekürzt)
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City on fire ist der erste Band der aktuellen Trilogie von Don Winslow. Es geht um Ehre, Freundschaft, Betrug, Liebe und Geld. Wir befinden uns in Dogtown, den Straßen von Providence in Rhode Island. Zwei ...

City on fire ist der erste Band der aktuellen Trilogie von Don Winslow. Es geht um Ehre, Freundschaft, Betrug, Liebe und Geld. Wir befinden uns in Dogtown, den Straßen von Providence in Rhode Island. Zwei Clans haben sich miteinander arrangiert. Iren und Italiener teilen sich die Geschäfte in der kleinen Stadt. Bis zu dem Tag, an dem einer der irisch-amerikanischen Murphys einem italienisch-amerikanischen Moretti die Frau ausspannt.







Das Gerangel auf den Straßen von Providence wird selbst dem FBI bald zu bunt und bald ist sich auf beiden Seiten niemand mehr seines Lebens sicher. Nach einem Mord kümmert sich Danny Ryan um die Geschäfte der Murphys. Er will Frieden, will Dogtown den Rücken kehren. Doch weder die eigene Familie noch der gegnerische Clan lassen Danny in Ruhe und fordern ihn zu immer neuen und kühnen Entscheidungen heraus.

Danny Ryan ist für mich nicht nur Protagonist sondern auch Ruhepol in dem Bandenkrieg. Danny hat es nicht leicht. Jede Seite fordert ihn, am meisten jedoch fordert Danny Ryan sich selbst. In dem Versuch, der Familie und dem angestrebten Frieden gerecht zu werden, muss er am Ende des Tages immer noch sich selbst in die Augen sehen können. Und seiner Frau.

Don Winslow lässt die Geschichte 1986 in seiner Heimatstadt spielen. In Providence, Rhode Island, kennt er sich aus. Kennt jeden Stein - und jeden Bewohner der kleinen Stadt. Genau dieses Gefühl vermittelt Don Winslow mir als Leser. Bereits nach kürzester Zeit gehe ich mit den Clanmitgliedern in der Stadt ein und aus. Ich weiß, wie der Kaffee schmeckt, wo es Chop Suey mit Weißbrot gibt. Und ich kenne die Familienmitglieder auf beiden Seiten der Mafia. Die italienische Familie, die irische Familie. Ich kenne die Eigenheiten, die Charakterzüge und ich tauche tief in die Geschichte und die zwischenmenschlichen Beziehungen ein.

Die kurzen Sätze, bzw. die kurzen Aneinanderreihungen von Geschehen, halten meine Aufmerksamkeit in Schach. Ich habe keine Gelegenheit mit meinen Gedanken abzudriften. Weder bei der Beschreibung der Örtlichkeiten noch bei längeren Wortgefechten. Ich bin stets im Geschehen. Immer darauf bedacht, ja nichts zu verpassen. Nicht die kleinste Wendung, das winzigste Detail darf mir bei dieser Familienfehde entgehen.

Während ich die tolle Aufmachung des Buches bewundere, lausche ich der Stimme von Dietmar Wunder, der das Buch eingelesen hat.

Das Buch ist in drei Abschnitte eingeteilt. Jeder Abschnitt ist mit einer schwarz-weiß Fotografie, einem extra Titel mit Ortsangabe und einem Zitat versehen. Das Bild lädt zum Verweilen ein, der Text schickt die Gedanken auf Reisen. Beim Hörbuch kann das nicht passieren. Da sorgt Dietmar Wunder mit seiner einzigartigen Stimme für den Fortgang der Handlung. Krieg, Sex und Macht werden stimmlich gekonnt miteinander vereint. Die Forderung, der Willen der Charaktere ist förmlich spürbar. Die Angst und die Gefahr aber auch. Die Stimme von Dietmar Wunder passt perfekt zu der Geschichte, zu dem Geschehen, zu den Charakteren. Am liebsten hätte ich die Geschichte in eins gehört.

Ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände und bin ein wenig traurig, da Don Winslow angekündigt hat, dass es - hoffentlich nur vorerst - seine letzten Romane sein werden, die er geschrieben hat. Wichtig sind Don Winslow zur Zeit nämlich vor allen Dingen folgende: die Demokratie in Amerika und keinen Kandidaten wie Donald Trump an der Macht. Dafür hängt er seine Schriftstellerei erst einmal an den Nagel und setzt seinen Bekanntheitsgrad bei Twitter für seine Werte ein. Denn eins kann er auf keinen Fall: wegschauen und nichts dagegen tun, dass ein Trump wieder an die Macht kommt.



Fazit
City on fire ist für alle, die atemberaubende Geschichten um Mafiafamilien mögen und Spannung ertragen können.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Falsche Wahrheit - Spannender dritter Band der Ackerman-Shirazi-Reihe

Die Stimme des Wahns
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Die Stimme des Wahns ist der dritte Band der neuen Reihe um Francis Ackerman jr.



Francis Ackerman jr. war Serienmörder und stand anschließend in den Diensten der Shepherd Organisation. Mittlerweile ...

Die Stimme des Wahns ist der dritte Band der neuen Reihe um Francis Ackerman jr.



Francis Ackerman jr. war Serienmörder und stand anschließend in den Diensten der Shepherd Organisation. Mittlerweile arbeitet er in einer geheimen Spezialeinheit des FBI. An seiner Seite ist die junge FBI-Agentin Nadia Shirazi.







Wer die Entwicklung - vor allem von Francis Ackerman jr. - von Anfang an verfolgen will, liest zunächst die sechs Bände umfassende Serie der Shepherd-Reihe und führt sich dann die ersten beiden Bände der Ackerman-Shirazi-Reihe zu Gemüte.

Alle, die die Bücher bereits kennen und alle, denen es nichts ausmacht eine Reihe mittendrin zu beginnen, sind herzlich eingeladen, weiterzulesen.



Die Stimme des Wahns erzählt von einem schier albtraumhaften Unterfangen: Francis und Nadia fahren ins Hochsicherheitsgefängnis um einen Häftling aufzusuchen. Auf der Fahrt dorthin gibt Ackerman Nadia zu verstehen, dass sie ganz unbefangen ins Gespräch mit Demon gelangen soll, während Ackerman die Gelegenheit nutzt, die Antworten zu bewerten. Lange hält das Vorhaben allerdings nicht an, denn Ackerman vermutet schnell, dass Demon nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Wenn Demon jedoch nicht Demon ist, wo steckt dann der wahre Täter? Und was noch schlimmer ist: was heckt dieser als nächstes aus?

Mir war eingangs der Besuch von Demon im Hochsicherheitsgefängnis schon aufregend genug. Was dann folgt, ist ein rasanter Thriller, der mit jeder Menge Ermittlungsansätzen und einem Wiedersehen mit Ackermans Bruder Marcus aufwartet. Meine größte Schwierigkeit bestand darin, die Daumen und gelegentlich das Knöpfchen für die Pause zu drücken, wenn es mal allzu spannend war.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und Francis Überheblichkeit lockert das Geschehen zwischendrin immer mal wieder auf.

Mir hat die Geschichte wieder ein tolles Hörerlebnis beschert. Die Stimme von Thomas Balou Martin gehört für mich unverkennbar zu Francis Ackerman jr.



Fazit
Die Stimme des Wahns ist für alle Francis Ackerman jr. Fans und für jene, die es werden wollen. - Auch, wenn es bedeutet, einen Serienmörder am Ende sympathisch zu finden.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Eine ruhige Geschichte vom Sich-selbst-finden in der Gelassenheit der Natur

In den Wäldern der Biber
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In den Wäldern der Biber erzählt die Geschichte von Alina. Alina lebt gemeinsam mit ihrem Freund in Frankfurt. Der Alltag ist vom Job bestimmt und vielmehr Freizeit, als etwas Erholung an den Wochenenden, ...

In den Wäldern der Biber erzählt die Geschichte von Alina. Alina lebt gemeinsam mit ihrem Freund in Frankfurt. Der Alltag ist vom Job bestimmt und vielmehr Freizeit, als etwas Erholung an den Wochenenden, ist oft nicht drin. Ein Streit über die gemeinsame Zukunft eskaliert, die Beziehung scheitert und Alina bricht Hals über Kopf auf. Der Weg führt sie zu ihrem letzten Wohlfühlort ihrer Kindheit: zu ihrem Großvater aufs Dorf.







Ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie ihr Großvater wohl reagieren wird, steht sie vor seinem viel zu großen Haus und macht sich nun doch Gedanken. Wie er wohl reagieren wird? - Gewohnt leise.

Franziska Fischer erzählt die Geschichte von Alina und ihrem Großvater in einer sehr ruhigen und bedachten Art. Malerisch anmutend sind die Schilderungen der Umgebung. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden beleuchtet, so dass die Charaktere stark ausgebildet werden. Gedanken und Gespräche mit einem befreundeten Geschwisterpaar aus Kindertagen fördern mehr und mehr Gestaltungsmöglichkeiten zutage, doch trauen muss sich jeder selbst und sein Leben gestalten.

Das fängt mit Änderungen der äußeren Umstände an und peu á peu rutscht man selbst mit der eigenen Entwicklung nach. Den Werdegang der Charaktere zu verfolgen, mit ihnen in der Natur unterwegs zu sein und den Austausch über die Chancen und Baustellen im Leben zu erfahren, sorgt dafür, dass ich beim Lesen wunderbar abschalten und mich ganz auf die Geschichte rund um Alina einlassen kann.

Im Laufe der Geschichte baut sich unter den Charakteren mehr und mehr Vertrauen auf, so dass ich im Gegenzug sehr viel mehr über ihre Handlungsweisen und das Zustandekommen ihrer Lebensumstände erfahre. Mit wachsendem Interesse folge ich ihren nächsten Schritten.

Charlotte Puder liest die Geschichte ganz wunderbar. Die Betonungen sind an den richtigen Stellen, im Redefluss nimmt sie auch mal ganz natürlich einen Tempowechsel vor und spricht mal sehr deutlich oder nimmt an Geschwindigkeit beim fröhlichen Erzählen zu. Wechseln die Charaktere, wechselt Charlotte Puder auch die Klangfarbe. Besonders hat es mir die glockenhelle Stimme von Isabell angetan. Isabell mit dieser Stimme reden zu hören, stimmt mich fröhlich. Die Stimme des Großvaters hingegen war gewöhnungsbedürftig dunkel und klang angestrengt. Das wäre für mich in der Intensität nicht nötig gewesen, weiß das aber sehr zu schätzen.

In den Wäldern der Biber habe ich sehr gern gehört und hätte die Charaktere rund um Alina auch gern noch länger begleitet.



Fazit
In den Wäldern der Biber ist für alle, die eine ruhige Geschichte vom Sich-selbst-finden in der Gelassenheit der Natur bevorzugen und beim Lesen gern "einen Gang runterschalten" um die Seele baumeln zu lassen.

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