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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2019

Sehnsucht nach Nähe

Zeilen ans Meer
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Über zehn Jahre ist der Work and Travel Aufenthalt in Australien von der Deutschen Lena her. Über zehn Jahre schwamm die Flaschenpost unentdeckt, die Lena kurz vor ihrem Aufbruch zurück nach Deutschland ...

Über zehn Jahre ist der Work and Travel Aufenthalt in Australien von der Deutschen Lena her. Über zehn Jahre schwamm die Flaschenpost unentdeckt, die Lena kurz vor ihrem Aufbruch zurück nach Deutschland in Perth ins Meer geworfen hat mitsamt ihren Träumen und Wünschen für die Zukunft. Bis der Australier Sam sie in Sydney findet und Lena antwortet. Es beginnt eine zarte Brieffreundschaft. Doch kann daraus mehr werden? Nur durch Briefe?

Sarah Fischer hat mit ihrem Briefroman eine sehr authentische Liebesgeschichte geschaffen, die einen verzaubert. Obwohl es keine Dialoge in diesem Buch gibt, sondern nur Briefe, verpasst man nichts aus dem Leben von Sam und Lena.
Lena ist eine alleinerziehende Vollblutmama mit dem üblichen Alltags- und Arbeitsstress, aber auch mit Träumen und verborgenen Talenten. Leider hat sie sich nach dem Aufenthalt in Australien, aufgrund ihrer vielen Verpflichtungen und den Erwartungen anderer, sehr verändert. Es gefällt mir zu sehen, wie sie sich im Laufe des Buches entwickelt und wieder zu sich selbst findet.
Sam ist der typische etwas verträumte, grübelnde, entspannte Australier. Besonders die Ruhe die er ausstrahlt macht ihn sehr sympathisch.
Beim Lesen der Briefe ist man mitten drin im Gefühlschaos der beiden. Man bekommt Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch, aber auch die Sehnsucht und das Leid der beiden, die sie aufgrund der Entfernung haben zu spüren.
Die wunderschönen Briefe der beiden bereiten einem große Freude und bringen einen zum Träumen. Eine absolute Leseempfehlung von mir!!!

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  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.02.2019

Eine sehr bewegende Geschichte

Suleika öffnet die Augen
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Suleika lebt mit ihrem Mann und ihrer grausamen Schwiegermutter in einem Dorf Nähe Kasan. Eines Tages kommt die "Rote Armee" und enteignen Suleika's Mann und nimmt Suleika als Umsiedlerin mit auf eine ...

Suleika lebt mit ihrem Mann und ihrer grausamen Schwiegermutter in einem Dorf Nähe Kasan. Eines Tages kommt die "Rote Armee" und enteignen Suleika's Mann und nimmt Suleika als Umsiedlerin mit auf eine lange Reise durch Sibirien. Suleika stellt sich ihrem Schicksal und merkt, dass alles, was sie als Kind beigebracht bekommen hat, Demut, ihr Glaube und dessen Regeln keinen Platz im rauen Sibirien haben. Was hier zählt ist Lebenswille und harte Arbeit. Suleika findet sich selbst und beginnt ein neues Leben, fern ab von ihrer Heimat. Hier lernt sie zu Lieben und zu Leben.

Das Buch beschreibt sehr bildhaft und deutlich, wie in Russland 1930 die Kulaken aus Tatarien vertrieben wurden und nach Sibirien umgesiedelt wurden. Die Umsiedler mussten eine neue Siedlung erbauen und führen.
Gusel Jachina schreibt mit einer leichten Feder und trifft mitten ins Herz. Die Heldin des Buches, Suleika, macht eine unglaubliche Wandlung und überrascht mit ihrer Stärke und ihren Talenten. Mit der Kraft eines Löwenherzens zieht sie ihren Sohn groß und überlebt sowohl die Hungersnot, als auch die grausame Kälte Sibiriens.

Dieses Buch ist absolut empfehlenswert, es rüttelt einen auf, schockiert und bleibt im Herzen.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Familiendrama

Deine letzte Lüge
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Anna Johnson wird in einer scheinbar intakten und glücklichen Familie groß. Umso größer ist der Schock als sie erfährt, dass ihr Vater Selbstmord begangen hat und ihre Mutter, ein Jahr später, es ihrem ...

Anna Johnson wird in einer scheinbar intakten und glücklichen Familie groß. Umso größer ist der Schock als sie erfährt, dass ihr Vater Selbstmord begangen hat und ihre Mutter, ein Jahr später, es ihrem Mann gleichtat. Anna wird das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter ist. Ein Jahr nach dem vermeintlichen Tod ihrer Mutter bekommt Anna eine seltsame Nachricht, mit der sie zur Polizei geht und damit der Fall der Johnson-Selbstmorde von dem Zivilpolizisten im Ruhestand, Murray Mckenzie, neu aufgemacht wird.
Schnell wird auch Mckenzie klar, dass da etwas nicht stimmt und er macht sich auf die Suche nach den Puzzleteilen.
Während der Ermittlungen wird Anna mir weiteren Nachrichten bedroht und mit einer Person konfrontiert, die ihr die Augen öffnet, dass ihre gesamte Kindheit eine Lüge war.

Das Buch wird immer aus der Ich-Perspektive der verschiedenen Protagonisten erzählt. So fällt es einem leicht, sich in die Figuren hinein zu versetzten. Man fiebert bei Anna mit und durchlebt mit ihr die Achterbahn der Gefühle. Trotz ihrer tragischen Familiengeschichte ist es nicht übertrieben erzählt und man kann ihr gut folgen. Die Abschnitte vom Zivilpolizisten Mckenzie waren besonders mitfühlend. Seine Geschichte ging mir besonders Nahe und in meinen Augen ist er der Romanheld. Die Autorin Clare Mackintosh, die übrigens selbst bei der Polizei gearbeitet hat, hat Mckenzie zu einem sehr liebenswürdigen und mitfühlenden Charakter gemacht.
Mich haben die Themen des Buches Selbstmord, Borderline und Gewalt und der Familie sehr berührt.
Leider empfand ich in der Mitte des Buches die Geschichte sehr unglaubwürdig und habe das Buch schon fast zur Seite gelegt. Das Weiterlesen hat sich aber gelohnt, denn es kam alles anders als man sich es gedacht hat. Man wird in die Irre geführt, doch am Ende klärt sich alles auf. Ich hätte mir gewünscht, dass der Spannungsbogen von Anfang da wäre. Auch empfinde ich das Buch nicht als Thriller sonders als Familiendrama, was mich jedoch nicht gestört hat.

Schlussendlich empfinde ich das Buch als lesenswert, auch wenn ich zwischendurch einer anderen Meinung war. Doch es lohnt sich das Buch zu Ende zu lesen! Ein Familiendrama der ersten Klasse, mit Mord, Gewalt und Lügen. Besonders mit dem sehr sympathischen Polizisten Mckenzie fühlt man mit

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.12.2018

Eine aufregende Geschichte über fünf aufregende Frauen

Als das Leben vor uns lag
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Das Buch beginnt mit fünf Mädchen im Internat, die heimlich nachts Wahrheit oder Pflicht spielen. Keiner der Mädchen ahnt, dass dieses Mal etwas ganz schreckliches passieren wird, dass das Leben der fünf ...

Das Buch beginnt mit fünf Mädchen im Internat, die heimlich nachts Wahrheit oder Pflicht spielen. Keiner der Mädchen ahnt, dass dieses Mal etwas ganz schreckliches passieren wird, dass das Leben der fünf verändern und prägen wird. Nach über 30 Jahren gibt es ein großes Wiedersehen der nun erwachsenen Frauen, die jede einen besonderen Weg gegangen ist. Bei dem großen Wiedersehen werden Geheimnisse gelüftet, gebeichtet und gelacht.

Jede der Frauen bekommt ihr eigenes Kapitel und man wird auf einen spannenden Weg in die Laufbahn der beeindruckenden Frauen genommen. Keine gleicht der anderen und so entdeckt man vielleicht sich selbst oder eine der eigenen Freundinnen darin.
Die Autorin schafft es, dass man sich in jede der Charaktere hinein versetzen kann. Man bekommt einen wunderbaren Einblickt in das spanische Temperament der Frauen und die Stellung der Frau in dieser Zeit.
Die Protagonistinnen sind wunderbar gelungen! Die Autorin weckt viele Sympathien aber auch Ärger beim Lesen. Man wird hineingezogen in die Geschichte der fünf Frauen und kann das Buch nur schwer zur Seite legen.
Für mich ist es ein absolut gelungener Roman, mal anders. Mit Romantik hat es nicht viel zu tun, aber mit viel Frauenpower! Obwohl alle Fragen geklärt und alle Geheimnisse gelüftet werden ist das Ende etwas schwach. Ich hätte gern einen längeren Schluss gehab mit etwas mehr Details. Würde es jedoch trotzdem weiter empfehlen.

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  • Charaktere
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.10.2018

Die funkelnden Sterne London's

Nebenan funkeln die Sterne
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Emma lebt ganz zurückgezogen in einem 1-Zimmer Appartement mit einer wunderschönen Dachterrasse, die sie auf einem Mal mit einem neuen Nachbarn teilen muss. Der introvertierten Emma passt es gar nicht, ...

Emma lebt ganz zurückgezogen in einem 1-Zimmer Appartement mit einer wunderschönen Dachterrasse, die sie auf einem Mal mit einem neuen Nachbarn teilen muss. Der introvertierten Emma passt es gar nicht, wenn mit den Menschen hat sie es nicht so. Nach einem schweren Unfall plagen sie Schuldgefühle und Selbstzweifel. Und so verkriecht sie sich lieber in die social-Media Welt, wo sie ihren vielen Followern ein aktives und spannendes Leben vorspielt. Doch eins sei verraten, dies kann sie nicht auf Dauer glücklich machen, denn schon bald meldet sich ihr vereinsamtes Herz und sie macht erste Schritte wieder zurück in das echte Leben.

Das Thema ist ganz aktuell und wichtig.
Lilly Adams macht ganz deutlich klar, wie wichtig es ist am echten Leben teilzunehmen und dass gegen eine echte tröstende Umarmung keine Anzahl an Followern ankommt. Auch wenn Emma immer wieder in der Resonanz ihrer Followern Trost sucht, hält es nicht lange an. Auch über das Thema Glück schreibt Lilly Adams, was mir besonders gefallen hat. Man kann viel Inspiration in diesem Buch finden.
Die Protagonistin Emma ist meiner Meinung nach etwas zu zart besaitet. Sie nimmt vieles sehr persönlich und lebt in der Vergangenheit. Umso schöner ist ihre Entwicklung, denn nach und nach nimmt sie immer mehr Kontakt mit ihrer Außenwelt auf. Dabei ist Nathan, ihr neuer Nachbar nicht ganz unschuldig. Nathan ist in meinen Augen ein sehr attraktiver, talentierter und charmanter junger Mann. Doch auch er hat ein Geheimnis das ihn plagt.
Und so haben Emma und Nathan eine große Gemeinsamkeit und können den anderen gut verstehen.
Lilly Adams erzählt ihre Geschichte sehr leicht und verständlich. Obwohl es für mein Empfinden zu viele Selbstzweifel waren, hatte ich nie das Gefühl der Langeweile gehabt, denn es gibt so einige überraschende Wendungen.

Fazit
Eine schöne Liebesgeschichte zum Träumen. Irgendwie schenkt es Hoffnung und Mut, denn "Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende". Ein Roman über eine Frau, die über ihr Schatten springt um ihr Glück zu fassen

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