Die blutigen Anfänge der Rechtsmedizin
Frevel von Nora Kain ist ein atmosphärisch dichter historischer Krimi, der mich von der ersten Seite an in das düstere Frankfurt des Jahres 1800 gezogen hat. Die Autorin versteht es meisterhaft, eine beklemmende Stimmung zu erzeugen, in der die Angst vor dem Unbekannten und die Gerüchte über religiöse Ritualmorde wie ein dunkler Schleier über der Stadt liegen.

Johann und Manon sind starke und gut gezeichnete Charaktere, die nicht nur durch ihren Verstand, sondern auch durch ihren Mut beeindrucken. Ihre Nachforschungen führen sie in die dunkelsten Ecken der Stadt und enthüllen Geheimnisse, die ich als Leser gespannt verfolgt habe. Besonders faszinierend fand ich die Figur des "Aals" – ein Mörder, der zwischen Legende und Realität zu schweben scheint und eine fast unheimliche Präsenz im gesamten Buch hat. Kains Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, wodurch ich mich direkt in die Zeit und die Orte versetzt gefühlt habe. Die historischen Details sind gut recherchiert und verleihen der Geschichte zusätzliche Tiefe, ohne den Lesefluss zu stören. Ein Krimi, der historische und mysteriöse Elemente geschickt miteinander verbindet und mit einer beklemmenden Atmosphäre und spannenden Wendungen fesselt. Für mich war es ein rundum gelungenes Leseerlebnis.

Bewertung: 4/5 ⭐

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