Dieses Buch wird abwechselnd aus der Sicht der Charaktere Selena und Ria erzählt.
Selena, lebt zusammen mit ihrer Mutter in Griechenland. Ihren Vater hat sie vor mehreren Jahren verloren und kann sich kaum an diesen erinnern. Ihre Mutter erzählt ihr auch nicht wirklich etwas über diesen. Selena kann Traumgehen. Sie kann in Träume einsteigen und diese verändern. Etwas, was eigentlich nur Männern vorbehalten ist. Als Erik ihre Gabe entdeckt, holt er sie zu sich nach New York. Dort erfährt sie, dass Erik der beste Freund ihres Vaters war und beide einen gemeinsamen Plan verfolgt haben. Einen, der die Traumwelt Somna für ewig verändern wird. Denn Erik will etwas zerstören, was dafür sorgt, dass Menschen ewig leben und keiner mehr, die Schmerzen des Verlusts durchleben muss.
Die andere Protagonistin ist Ria. Sie lebt in Berlin und absolviert ein Praktikum in der Traumunion. Auch sie hat die Gabe des Traumgehens in sich. Doch sie hält es Geheim, da die Traumunion nur Jungen zu Traumgängern ausbildet. Sie bekommt jedoch unerwartet Hilfe von Yunus. Er ist der absolute Vorzeigetraumgänger der Union und macht aus Ria einen Star. Denn er postet ihren ersten Sozial Media Post und bringt damit das Rad ins Rollen.
Beide Charaktere haben in meinen Augen nicht genug Tiefe. Vieles bleibt an der Oberfläche was ich sehr schade finde. Selena z.B. akzeptiert relativ schnell, den perfiden Plan von Erik, ohne dies zu hinterfragen. Sie akzeptiert einfach, was in Anbetracht des Planes unverständlich ist, denn jeder Normale würde nachfragen, sich Gedanken dazu machen und überlegen welche Auswirkungen all dies womöglich hat.
Bei Ria verhält es sich ein wenig anders. Sie ist skeptischer, akzeptiert nicht direkt und sucht sich Hilfe bei Yunus. Doch kann er ihr wirklich helfen? Hier persönlich finde ich die kleine Romanze, die zwischen den beiden entsteht ganz erfrischend. Sie ist nicht überladen, sie läuft ganz sachte und leise nebenher, ergänzt diese Geschichte wirklich hervorragend.
Ich muss gestehen, ich hatte meine Schwierigkeiten in dieses Buch hineinzufinden. Denn der Schreibstil ist sehr einfach, simple, unaufgeregt und nüchtern. Er ist nicht blumig oder umschreibend. Das hat es mir persönlich schwer gemacht, einen Zugang zu den beiden Charakteren zu finden.
Im Verlauf des Buches, habe ich es akzeptiert und mich daher mehr auf den Verlauf der Story konzentriert.
Dadurch das es eine Trilogie ist, wird hier nur vieles angedeutet, vieles in den Raum geworfen, aber nicht gänzlich ausgeführt. Auch, wie die Verbindung schlussendlich zwischen Ria und Selena ist, kann ich nur vermuten, denn ich glaube, dass was wir bis dato erfahren, wird nicht alles sein. Denn ihr aufeinandertreffen findet erst im letzten Drittel des Buches statt.
Aktuell kann ich noch keine Puzzleteile zusammensetzen, da wir von beiden Seiten rechte viele Informationen bekommen. Verschiedene Perspektiven auf Somna, die Traumwelt und auf die Pläne, die beide Seiten verfolgen. Manches wird nur angerissen, nur kurz erwähnt, aber die wichtigen Details belieben aus. Ich habe eine Idee, worum es gehen könnte und was Erik mit seinem Plan verfolgt, aber ob ich damit richtig liege, weiß ich leider nicht.
Das Ende hat mich ein wenig besänftigt, denn hier gab es noch einmal Action und das ganze endet mit einem Cliffhanger. Ich vermute, nicht alle Protagonisten werden wir in Band 2 wiedertreffen, da ich ein Opfer vermute…
Ebenfalls sehr überraschend, der Epilog am Ende…hier verrate ich jetzt nichts weiter, hier muss man es einfach selber lesen. Das Einzige was ich dazu sage, er passt rein optisch im ersten Moment nicht in da Buch. Er ist anders, als alles was man davor gelesen hat. Hier stellt sich die Frage, warum ist das so?
Zusammenfassend gesagt, bin ich nicht ganz glücklich mit dem Buch, denn mir fehlt etwas. Deswegen habe ich lange überlegt was es sein könnte. Schlussendlich, bin ich auf die Charaktere gekommen. Sie haben zu wenig Gefühle, sie transportieren zu wenig Sympathie und sind nicht greifbar. Ich hätte mir einfach mehr Tiefe bei diesen gewünscht, vor allem mehr von ihren Emotionen, gerne auch Ecken und Kanten. Oftmals waren es sehr viele innere Dialoge, die geführt wurden. Gerne hätte ich in manchen Situationen den menschlichen Dialog zwischen zwei Personen gelesen, um vielleicht das ganze Erfahrene zu diskutieren, anders zu beleuchten und zu vertiefen.
Denn schlussendlich bleiben viele offene Ende vorhanden, keine wirkliche Lösung, dafür viele Vermutungen, Andeutungen und Ideen. Selten, dass ich so im dunkeln tappe und glaube, gar keine Idee zu haben.
Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, in das man sich erst einmal hineinfinden muss. Denn es ist recht unaufgeregt geschrieben und die Charaktere hinterfragen recht wenig, was ihnen in Bezug auf Somna, die Traumwelt präsentiert wird. Was ein wenig besänftigt hat, war schlussendlich das Ende. Hier gab es erstmalig Action und einen Cliffhanger. Dieses Buch, braucht einen langen Atem, man muss durchhalten, muss sich arrangieren, denn zumindest das Ende besänftigt ein wenig.