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Veröffentlicht am 17.09.2021

Magisch und abenteuerlich gut

Grimmskrams - Die vierzehnte Fee
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Das erste Buch konnte uns bereits begeistern, daher stand es außer Frage, auch bei diesem reinzulesen.
Was man direkt sagen kann, der Einstige in dieses Buch fällt mehr als leicht. Man hat das Gefühl nur ...

Das erste Buch konnte uns bereits begeistern, daher stand es außer Frage, auch bei diesem reinzulesen.
Was man direkt sagen kann, der Einstige in dieses Buch fällt mehr als leicht. Man hat das Gefühl nur so durch die Seiten zu hüpfen, alles aufzunehmen, von Spannung begleitet bis zum Ende durch magische Märchen zu gleiten, um dann das Buch zu zuklappen und komplett zufrieden zu sein.
Genau so war es!
Ich glaube selbst Quereinsteiger werden wenige Probleme haben, denn es gibt immer mal wieder kleine Bezüge zum ersten Band, die ich aber gut finde und die die Geschichte in meinen Augen unterstützen, aber nicht erschweren durch fehlendes Wissen.

Der Schreibstil, ist wie im letzten Buch unverändert. Es wird abwechselnd in der dritten Personen erzählt, jeweils aus der Sicht von Milli oder Tom. Das schöne ist, das zum jeweiligen Kapitelbeginn eine kleine Zeichnung von Milli oder Tom zu sehen ist, damit man weiß, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Es ließ sich schnell und zügig lesen. Die Wortwahl war angebracht und ist daher auch geeignet für Jugendliche, die sich alleine mit den Büchern befassen. Man kann durch die Seiten fliegen, sich im träumen verlieren und ist definitiv die Ganze Zeit gut unterhalten.
Ja, das Buch ist spannend. Denn die beiden erleben unsagbar viel. Eine magische Geschichte voller Überraschungen, Geheimnissen, Wendungen innerhalb des Buches und natürlich ganz viel Märchen. Die Story ist an sich abgeschlossen und komplett rund. Aber, wenn man als Leser zwischen den Zeilen liest, dann kann man erkennen, dass genug Potenzial vorhanden ist für ein weiteres Buch. Denn wie es scheint ist die Reihe rund um die magische Märchenwelt noch nicht zu Ende erzählt.
Ich mochte vor allem Tom und Milli. Die Zwei, zeigen eine gewisse Hartnäckigkeit, den Fall zu lösen und nicht alles als gegeben hinzunehmen. Sie wollen einfach herausfinden, welcher Grimmskrams sein Unwesen treibt. Dabei sind sie mehr als sympathisch, authentisch, witzig und zugleich haben sie das Herz am rechten Fleck. Zwei kleine Helden, die es absolut verdient haben, Helden des Buches zu sein.
Uns begegnen aber auch alte Bekannte aus dem ersten Buch. Da wären zum einen natürlich Mr. Grimm, aber auch Toms kleine Schwester Ella und der wirklich witzigste Protagonist überhaupt, der Froschkönig. Doch es werden auch neue Protagonisten eingeführt, ein stetiges kommen und gehen. In wieweit, diese Protagonisten in weiteren Bänden auftauchen werden, sei mal dahingestellt.
Was aber dieses Buch absolut ausmacht, ist die Story. Ich liebe es, wie Magische Elemente aus bekannten Märchen eingesetzt werden und die Geschichte somit einen ganz gewissen und anderen Touch verleihen, Die wirklich angestaubten Märchen erleben ein Revival. Zwar in anderer Form, aber sie bekommen ein würdiges Comeback. Dieses Mal mit von der Partie Dornröschen, Tischlein deck dich und Schneewittchen. Vielleicht gibt es auch noch das eine oder andere, aber dieses habe ich dann selber nicht entdeckt. Wenn ich allerdings nicht zuordnen kann, ist die Figur des Grimmkrams. Ich würdige diese Mal als Erfindung und Mittelsmann zwischen der Märchen-/ Fantasy Welt und der realen Welt in der sich Tom und Milli befinden. Vielleicht wird es dazu irgendwann einmal eine Auflösung geben.
Das Setting befindet sich wieder beim Grimm Tower, der bereits im ersten Band seinen großen Auftritt hatte. Ein wirklich cooles Hochhaus, was als Schauplatz all der unsagbaren Märchenaktivitäten gilt. Es ist mal etwas völlig anderes, als ein Schloss, Wald oder Hütte. Hier sind die Märchen eindeutig in der heutigen Zeit angekommen.
Für mich wieder einmal ein wirklich rundes Buch!
Zum Abschluss noch kurz gesagt… für alle die Illustrationen mögen, wird sich hier in diesem Buch das eine oder andere kleine feine schwer weiß Bild finden. Ist ein nettes kleines I-Tüpfelchen in der Layout Gestaltung und versüßt das lesen noch einmal zusätzlich.

Meine Bewertung: 5 Sterne
Es ist spannend, lustig und einfach märchenhaft gut. Dieses Buch bietet einfach alles, was man sich als Leser wünscht. Für mich auch ein Buch, für alle, die keine Märchenfans sind und trotzdem das magisch märchenhafte lieben. Man kann wunderbar eintauchen und sich treiben lassen. Man wird verzaubert und erlebt zusammen mit Milli und Tom ein grandioses Abenteuer. Für Selbstleser, aber auch zum vorlesen mehr als geeignet.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Für Fußballfans super, für alle anderen mmh!

Tims geheimes Fußball-Tagebuch (Band 1) - Elf Freunde und ich!
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Wir kennen die Hauptserie zu diesem kleinen Spin Off und wissen daher ein wenig mehr über Sergio Mavalli und Tim. Auch wenn dieses Wissen nicht zwingend ausschlaggebend ist, ist es dennoch nicht ganz ohne ...

Wir kennen die Hauptserie zu diesem kleinen Spin Off und wissen daher ein wenig mehr über Sergio Mavalli und Tim. Auch wenn dieses Wissen nicht zwingend ausschlaggebend ist, ist es dennoch nicht ganz ohne Bedeutung.
Denn aus dem Buch geht z.B. nicht wirklich hervor woher sich die beiden kennen. Hier wären ein paar mehr Informationen wirklich schön gewesen.
Aber vielleicht von Anfang. Mein Sohn ist im Gegensatz zu mir ein wirklicher Fußball Fan und Kenner. Daher hat er sich auf dieses Buch mega gefreut.
Er ist aber nicht nur Fan von Fußball, sondern auch von Loewe Wow. Er liest wenig, meist dann nur wenn es wirklich etwas ist was ihn interessiert oder aber es hat Bilder. Was soll ich sagen, hier wird beides unsagbar gut miteinander verbunden.
Kurze Textpassagen und tolle Illustrationen, die dem Buch einen ganz eigenen Touch geben. Ein Buch, welches in kurzen und knappen Zügen eine ganze Story erzählt, die durch die begleiteten Illustrationen noch einmal untermalt wird und das Buch ist eigenständig vom Kind lesbar, ohne das es Hilfe bedarf.
Die Sprache ist meist jugendlich gewählt und leicht verständlich.
Von daher wusste ich direkt, das ist das Buch meines Kindes. So sollte es auch sein.
Er hat es mag schnell gelesen, fast an einem Abend und sich sichtlich amüsiert und begeistern lassen.
Ich selber habe es zwei Tage später gelesen und konnte über manche Witze nicht wirklich lachen. Liegt vielleicht daran, dass der Humor ein wenig anders ist und ich wenig bis gar nichts von Fußball verstehe. Ich glaube hier muss man differenzieren zwischen Kind was Fußball spielt, mag und Mama die das Ganze aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Mir persönlich gefällt die Wunderstürmer Reihe besser, da sie anspruchsvoller ist, mehr Informationen beinhaltet und ich den Humor verstehe.
Zudem ist bei mir die angewandte Taktik ein wenig auf der Strecke geblieben. Mein Sohn fand sie absolut logisch und hat versucht sie mir zu erklären. Natürlich vergebens.
Nichts destotrotz muss meinem Sohn das Buch gefallen. Denn ich würde aufgrund meiner Kritik nur 3 Sterne vergeben.

Wie hat maxi Tims geheimes Fußballbuch gefallen?
Ich finde es super. Es hat komplett meinen Geschmack getroffen und die Witze sind echt lustig. Mir gefällt auch, wie Tim seine Ideen immer aufschreibt, sich Gedanken macht, wie er Ludwigsbrück besiegen kann. Mir gefällt das Ende echt gut. Schöner fände ich die Zeichnungen in bunt, aber dennoch vergebe ich die vollen 5 Punkte.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Wir haben uns auf eine Gemische Punktzahl geeinigt. Meinem Sohn hat dieses Buch sehr gut gefallen und er hat nichts daran auszusetzen. Daher ist es definitiv eine Empfehlung für alle Fußball Fans und solche die es lieben in die Welt von Loewe WOW einzutauchen. Mir hingegen hat ein wenig gefehlt und ich konnte den Humor nicht wirklich nachvollziehen. Da meine Meinung aber bei dem Kinderbuch zweitrangig ist, spielt hier nur eine Rolle, wie es Maxi gefallen hat. Er gibt definitiv eine Leseempfehlung ab und würde es jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.09.2021

Ein Buch welches Spaß macht gelesen zu werden

Hard Frost
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Wenn man einmal infiziert ist und die Bücher von Jennifer Estep liebt, muss man sie auch alle lesen. Daher habe ich mich super über diesen zweiten Band gefreut.
Man hat eine Gewisse Erwartungshaltung, ...

Wenn man einmal infiziert ist und die Bücher von Jennifer Estep liebt, muss man sie auch alle lesen. Daher habe ich mich super über diesen zweiten Band gefreut.
Man hat eine Gewisse Erwartungshaltung, vor allem wenn es um Fortsetzungen geht. Denn gerade diese müssen perfekt sein, so dass der Leser bereits ist, auch in den Folgeband einzutauchen. In meinen Augen ist dies hier mehr als geglückt.
Man sollte den ersten Band kennen, denn es gibt keine wirklichen Rückblenden. Es geht nahtlos weiter und man kommt ziemlich gut rein in das Geschehen.
Ich mag vor allem Rory als Hauptprotagonistin. Sie setzt sich mit ihren Gefühlen auseinander, ist eine wahre Kämpferin und erobert Leserherzen im Sturm. Sie ist anders als andere, denn ihre Eltern sind Schnitter. Trotz das ihre Eltern der Gruppierung angehören, die sie bekämpft ist hier Blut nicht dicker als Wasser. Rory weiß genau, wer zu den guten gehört und wer nicht. Daher würde sie alles daran setzten Covington und seine Schnitter zu stoppen. Egal wie hoch der Preis dafür wäre.
Ihr Gegenpart ist Ian. Dieser hat seinen Bruder Drake bei den Schnittern und verfolgt das gleiche Ziel wie Rory. Natürlich kommen die beiden sich näher und zarte Bande werden geknüpft. Doch diese kleine Liebesstory nimmt nicht so viel Gewicht ein, wie vielleicht gedacht. Es ist gut dosiert und man kann als Leser mit der kleinen Turtelei am Rande mehr als gut leben.
Der Schreibstil ist wie immer Jennifer Estep like. Einfach, gradlinig, unverschnörkelt, schnell lesbar und stets spannend. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber ich liebe einfach ihre Bücher zu lesen, denn ihren Stil erkennt man in allen Reihen eindeutig wieder.
Bei der Story darf man nicht zu viel erwarten. Da es ein Spin Off ist, scheint manches ziemlich vorhersehbar zu sein und bedarf keinem großen Feuerwerk. Doch mit einer Sache hätte ich nicht gerechnet. Denn der Überfall auf die Artefakte hatte einen völlig anderen Grund. Niemals hätte ich mit dieser Auflösung gerechnet. Daher wurde ich hier mehr als überrascht, was dann das eine oder auch andere ein wenig verzeiht. Das darf auch mal sein!
Trotzdem ist es in meinen Augen spannend. Denn die Handlung ist kontinuierlich temporeich und man hat das Gefühl bei manchen Szenen gar nicht genug Luft zu bekommen, weil es direkt weiter geht. Es gibt natürlich ein paar offene Fragen und als Leser erhofft man sich, dass im nächsten Band diese beantwortet werden und somit sich der Kreis schließt.
Ich persönlich mag Spin Offs die aus einer Buchreihe entstanden sind. Oftmals passiert dies, weil es vielleicht ein Protagonist zu sehr in die Herzen der Leser geschafft hat, dass es sich lohnt diesem ein eigenes Buch zu widmen. Daher mag ich diese Reihe sehr, da ich Rory einfach großartig finde.
Ich bin ein bekennender Jennifer Estep Fan und kann nur sagen, lernt ihre Bücher kennen, taucht ein in tolle Settings, grandiose Storys und vieles vieles Mehr. Es lohnt sich!


Meine Bewertung: 4 Sterne
Was soll ich sagen, das Buch endet und ich muss wissen wie es weitergeht. Wir wurden mal wieder sehr überrascht, es gab Wendungen im Buch, es gab Spannung und das Tempo in welchem immer wieder neue Szenarien aufgetreten sind, war extrem hoch. Eine Story, gut durchdacht mit einem wunderbaren AHA Moment und ganz viel Charme. Ein Buch welches einen super gut unterhält und Spaß macht gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Ein Buch welches im Kopf bleibt

Sanctuary – Flucht in die Freiheit
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Ein Buch, welches ich aus der Hand gelegt habe und wusste, es ist etwas ganz Besonderes. Eines, was man nicht nach dem lesen zuklappt und ins Regal stellt. Es ist genau das eine, was einen beschäftigt ...

Ein Buch, welches ich aus der Hand gelegt habe und wusste, es ist etwas ganz Besonderes. Eines, was man nicht nach dem lesen zuklappt und ins Regal stellt. Es ist genau das eine, was einen beschäftigt und nicht loslässt.
Die Geschichte der Flucht von Vali und Ernie ist etwas, das einen fesselt.
Es liegt natürlich an der Story, aber wie ich finde auch in der Art des Schreibstils. Er ist sehr klar, sehr nüchtern, oftmals sehr unemotional, sehr bedrückend und gradlinig. Dieser Stil macht selten Bewegungen nach rechts und links, er bleibt eher seiner Linie treu. Dieses Stilmittel sorgt dafür, dass man beim Lesen die Angst spürt, das stetige angetrieben und auf der Flucht sein, die Sorge gefunden zu werden und das Ziel nicht zu erreichen. Es braucht keine großartigen Adjektive um dies zu präsentieren, oftmals reicht das Kleine und das hat hier Gewicht.
Man fliegt beim lesen nur so durch die Seiten, denn man ist gefesselt von der Story rund um Vali und Ernie.
Dennoch darf man einen Aspekt nicht außer Acht lassen, es ist kein seichtes Buch, sondern eines was schonungslos ehrlich, brutal, gewaltsam und unnachgiebig ist. Wir werden als Leser nicht in Watte gepackt, sondern mit der schonungslosen Realität konfrontiert.
Auch wenn es ein Roman aus dem Bereich Dystopie ist, finde ich gar nicht so sehr das man ihn dort ansiedeln muss. Denn das Setting könnte auch heutzutage spielen. Es ist sehr nah an der Realität, sehr nah an manchen Ländern in denen Krieg geführt wird und sehr greifbar. Ich hatte nie das Gefühl mich in der Zukunft zu befinden.
Was dieses Buch aber vor allem auszeichnet ist die Story.
Wir befinden uns in einer Zwischenwelt, zwischen der Wirklichkeit und was wäre, wenn. Was wäre, wenn die „Great American Wall“ zwischen den USA und Mexiko gebaut worden wäre? Was wäre passiert? Hätte der Präsident wirklich sein Vorhaben von Abschiebung und Verfolgung umgesetzt? Das Land von denen zu bereinigen, die nicht dorthin gehören? Doch auch in all dieser Grausamkeit, gibt es immer wieder Hoffnung. Menschen, die sich gegen das System auflehnen und nicht die Illegalen sehen, sondern den Menschen.
Daher finden Vale und Ernie auf ihrem Weg nach Kalifornien Unterschlupf bei einer Nonne und dort neue Freunde, die sie begleiten werden. Ein Stück Hoffnung keimt in ihnen auf, sie erfahren trotz ihrer Situation Nächstenliebe, Solidarität mit Gleichgesinnten und erleben zumindest für einen Moment wie sich das Leben ohne Vorurteile anfühlt.
Es passiert unsagbar viel in diesem Buch während der Reise, die die beiden erleben. Es hat mich immer wieder zutiefst getroffen, oftmals musste ich tief schlucken und Tränen wegwischen, denn dieses Buch bewegt jede Pore im Körper.
Es beginnt am Anfang bereits mit einem großen Knall. Einer der die Richtung und Stimmung des Buches wegweisend anzeigt. Ein Weg, den ich gerne mit Vali und Ernie gegangen bin. Auch wenn er mich ganz viel Kraft gekostet hat und es immer wieder Situationen gab, die mich als Leser stumm vor Schmerz zurückgelassen haben. Dennoch bin ich wieder aufgestanden und mit ihnen zusammen weitergelaufen.
Wir haben den Weg, egal wie holperig er war, wie schmerzerfüllt, mit Hass und Elend gepflastert, Hand in Hand gelaufen. Ich konnte nicht von diesem Buch ablassen, denn es hat mich bewegt, gepackt und nicht mehr losgelassen.
Ich habe in allen Situationen mit ihnen gefühlt. Wenn sie nicht weiterwussten, wenn sie Hunger und Durst hatten, wenn sie nicht wussten wem sie vertrauen sollten. Jede dieser Situationen hat mich ein Stück näher mit ihnen verbunden. Denn letztendlich bin ich der Leser, der die Story rund um die Flucht mit seinen Gedanken, Gefühlen und Emotionen zum Leben erweckt.
Ich bin die, die in Sicherheit lebt, die niemals solch eine Flucht erfahren muss. Die ihre Türe aufmacht, in den blauen Himmel schaut, frische Luft atmet und den Tag beginnt. Ich bin aber auch die, die sich hinsetzt und dieses Buch liest. Die durch Worte erfährt, wie es ist zu flüchten, Angst um sein Leben und das der anderen zu haben, den Schmerz wahrnimmt und die Ausweglosigkeit.
Am Ende des Tages, wenn es heißt, ich klappe das Buch wieder zu, ist mein Leben voller Sicherheit. Doch in vielen anderen Ländern ist dem nicht so. Dort erfahren täglich Menschen, wie es Vali und Ernie ergangen ist, am eigenen Leib. Dort ist dies der Alltag! Vielleicht haben die beiden Autorinnen manche Dinge schwärzer gemalt, vielleicht haben sie manche Dinge ungesagt gelassen…aber ich denke, die volle Wahrheit einer solchen Flucht kann man nicht aufschreiben. Man kann es versuchen. Kann den Mut zeigen, den diese Menschen brauchen, die Hoffnung die sie antreibt und die Zuversicht auf ein neues Leben.
Das Buch ist zu, es ist gelesen…doch die Worte bewegen mich noch immer!

“La esperanza es el sueño del hombre despierto.” –
Die Hoffnung ist der Traum des aufgeweckten Menschen


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches mich erstmalig an meinem behüteten Leben zweifeln lässt. Welches mich mitnimmt auf eine grausame Reise, die unsagbar ist. Eine Flucht, die ausweglos erscheint und dann doch immer wieder Hoffnung gibt. Eine Welt so grausam, schrecklich, unmenschlich und abartig. Doch gar nicht soweit entfernt von jedweder Realität. Dieses Buch verursacht Gänsehaut, lässt einen nachdenken, umdenken und lässt einen nicht mehr los. Ein Lesehighlight 2021. Ein Buch, welches ich bestimmt noch einmal lesen werde.

Veröffentlicht am 03.09.2021

Es braucht Zeit, doch dann wird man gefesselt

Coral & Pearl
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Das Buch und ich hatten so unsere Startschwierigkeiten. Ich habe lange gebraucht bis ich mich in dieses hineingefunden habe, daher musste es zwischendurch pausieren, einem anderen Buch Platz machen, bis ...

Das Buch und ich hatten so unsere Startschwierigkeiten. Ich habe lange gebraucht bis ich mich in dieses hineingefunden habe, daher musste es zwischendurch pausieren, einem anderen Buch Platz machen, bis es dann zwischen uns beiden funktioniert hat.
Es mag, jetzt im Nachhinein daran gelegen haben, dass ich das Gefühl hatte mich in einer Liebesschnulze zu befinden. Ein Buch ohne Ecken und Kanten, eins was komplett liebevoll, zart und seicht ist. Das wir uns in einer Welt befinden, die nur so vor Zuckerwatte strotzt. Alles ist normal, alles selbstverständlich, alles ist rund ohne Kanten. MMH… dadurch hat sich eine Lethargie der Langweile aufgetan, die nicht wirklich weichen wollte.
Rückblickend betrachtet, liegt es wohl eher daran, das Nor und ich keine direkte Basis gefunden haben. Nor als Hauptprotagonistin ist aalglatt. Sie ist rundherum perfekt. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie Ecken und Kanten hat, das sie auch einmal scheitert, Flucht, ins Fettnäpfchen tritt ist dies nicht passiert. Ich als Leser habe mich sozusagen geweigert, mit ihr warm zu werden, weil sie der Perfektionismus in Person ist und trotzdem so unsagbar liebreizend, stark, mutig und tapfer, dass ich nicht anders konnte als sie zu mögen. Wobei dies lange gedauert hat. Nor, dürfte nicht anders sein, denn genauso passt sie ins große Ganze.
Ein kleiner Exkurs: Coral & Pearl bzw. Nor uns Zadie, wie ihre Namen auf varenianisch lauten, verbindet eine tiefe Liebe zueinander. Denn die beiden sind Zwillinge und haben noch einmal einen ganz anderen Draht zueinander wie nur Geschwister. Zwillinge sind miteinander verbunden, nicht nur mit dem Herz, sondern auch in vielerlei Emotionen, Gefühlen und Instinkten. Wie ich finde wurde dies hier wunderbar umgesetzt.
Die beiden anderen Protagonistin die dieses Buch begleiten sind Prinz Ceren und Talin. Ceren mochte ich von Anfang an, obwohl er sehr grausam ist, zeigt er unendliche viele Facetten von sich, die einen als Leser fesseln und begeistern. Denn er hat genau die Kanten, an denen man sich stoßen will.
Talin hingegen ist genau das Gegenteil. Seine liebreizende Art, ist eher langweilig und er bleibt ziemlich grau zurück. Irgendwie fehlt ihm das Leben, was ihn interessant macht. Er ist einfach zu perfekt. Wobei er das Licht bildet, und Ceren die Dunkelheit.
Das Buch ist aus der ICH Perspektive von Nor erzählt. Es lässt sich, wenn man einmal den Punkt überwunden hat, mehr als gut lesen. Es ist flüssig, schnell lesbar, gradlinig und unverschnörkelt geschrieben. Ein Buch, welches keine verschachtelten Sätze hat, sondern den Leser durch die Zeilen fliegen lässt. Mir persönlich hat die Anschaulichkeit der Wortwahl gut gefallen, da man einfach das Gefühl hatte, direkt in das Setting eintauchen zu können.
Wir lernen tödliche Blutkorallen kennen, Perlen die Heilkräfte besitzen, gefährliche Kreaturen und ein dunkles Schloss. Ein Buch, welches uns mitnimmt auf eine Reise an den Königshof. An ein Schloss, in dem Intrigen an der Tagesordnung liegen, Krankheiten auftauchen deren Herkunft mysteriös ist, das unterschwellige Gefühl das ein Krieg bevorsteht, der Auswirkungen auf den Weiterbestand von Nors Volk hat. Und tada... natürlich darf auch die Liebe nicht zu kurz kommen!
Auch wenn ich anfänglich Schwierigkeiten hatte, muss ich zugeben, dass mich zum Ende hin das Buch mehr als fesseln konnte. Denn ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht Es sind einfach viele Fragen noch offen. Die darauf warten beantwortet zu werden. Vor allem möchte ich wissen, was nun aus Nor und Talin wird. Bin eigentlich nicht der Liebesgeschichten Leser, aber wenn eine Liebesgeschichte in einer Story gut eingearbeitet wird, ohne dass sie dabei in den Fokus rückt, gefällt mir dies schon.
Was zum Abschluss noch gesagt werden muss, dieses Buch transportiert eine wunderbare Message. Nein, sie ist nicht vordergründig, ganz sanft ein wenig im Hintergrund, aber es stellt sich dennoch die Frage, was ist schöner: die äußere oder innere Schönheit? Ich lasse dies einfach mal so stehen und empfehle jedem, der die Antwort wissen will, in dieses Buch einzutauchen.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ich ziehe einen Punkt ab, da ich lange gebraucht habe mit diesem Buch warm zu werden. Wir haben nicht direkt auf einer Wellenlänge gelegen, sondern brauchten ein wenig Zeit zusammen, um zu einem Team zu werden. Dennoch kann ich es wirklich empfehlen, da es unsagbar schöngeschrieben ist, sehr sanft und weich wie das Wasser und gleichzeitig turbulent wie ein Sturm. Man wird es lieben…oder auch nicht!