tektektektektektektektek.... ein Geräusch welches mich unablässig verfolgt
Die Nacht der AchtIch bin jetzt ehrlich…. Ja, ich habe mich gegruselt, ja ich habe sogar Gänsehaut bekommen und in unserem nächtlich ruhigen Haus jedes knacken wahrgenommen. Mega spuky!
Ich habe angefangen das Buch zu ...
Ich bin jetzt ehrlich…. Ja, ich habe mich gegruselt, ja ich habe sogar Gänsehaut bekommen und in unserem nächtlich ruhigen Haus jedes knacken wahrgenommen. Mega spuky!
Ich habe angefangen das Buch zu lesen und war so gefixt und begeistert davon, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es war wie eine Sucht, zu erfahren was passiert.
Dieses Buch hat einen ganz eigenen Stil. Es beginnt mit einem Prolog. In diesem geht es um die Polizeiermittlungen am nächsten Tag, als eine Mutter das Haus verlassen, verwüstet und mit Bretten verbarrikadiert vorfindet. Der Leser wird hier schon ein Stück weit mit in die Zukunft genommen, was in meinen Augen aber absolute Spannung aufbaut. Denn nun wissen wir, alle Acht sind weg.
Und ab diesem Moment beginnt eine turbulente Reise für den Leser.
Im ersten Kapitel werden alle Acht in kurzer knapper Form vorgestellt. Hat mir sehr gut gefallen, denn so konnte man sich zumindest grob ein Bild dieser machen. Allerdings benötigt man hier keine Ausführlichen Darbietungen, da man das eine im Verlauf des Buches erfährt. Die Protagonisten an sich, spielen hier keine wirklich große Rolle, da sie ein wenig wie aus der Vogelperspektive beschrieben werden. Sie bleiben auch sehr emotionslos, außer die Form der Angst, die hier eine zentrale Rolle spielt, wird großgeschrieben.
Gerade diesen Schreibstil habe ich hier sehr gemocht. Das stellenweise nüchtern, abgehakte, unemotionale, denn das hat die ganze Situation noch ein wenig schauriger gemacht. So konnte man keine direkte Sympathie für einen Protagonisten aufbauen, sondern hat jeden von diesen gleichwertig behandelt. Ein Stil, der in meinen Augen hier, hervorragend ist. Denn es wird kein Wort verschenkt, es ist zügig, gradlinig, unverschnörkelt und klar auf den Punkt.
Wir haben eine kontinuierliche Spannung innerhalb des Buches. Denn jeder dieser Acht Personen spielt den anderen einen Streich um sie zu erschrecken. Hier baut sich die Spannung auf… wenn der Streich gelaufen ist, fällt auch die Spannung wieder ab, da direkt die Lösung des Streichs präsentiert wird. Finde ich herausragend gut, da es hier zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen kommt. Von gruselig bis zur Entspannung, weil man weiß, dass das was gerade passiert ist nicht der Realität entspricht.
Bis zu dem Zeitpunkt, als etwas im Haus passiert, was sich keiner erklären kann. Ab hier wird es extrem gruselig, super spannend und nicht erklärbar. Ja, man hat einen stetigen Verdacht, aber dieser wird nach und nach unrealistischer, je mehr Dinge zum Vorschein kommen. Ihr merkt, ich rudere drum herum, denn ich möchte nicht spoilern! Dieses Phänomen muss man lesen und Teil von diesem werden.
Was aber sehr zentral ist und nicht von der Hand zu weisen, ist ganz klar der Aspekt der Kunst. Und die Kunst begleitet den Leser auch immer wieder, vor allem wenn es um das Entwickeln von Methoden geht um die anderen zu erschrecken. Auch dies lasse ich im Raum stehen, denn es ist ein Schmaler Grad zwischen dem Schreiben dieser Rezension und nicht so viel zu verraten.
Irgendwann beginnt der Raum zwischen Fiktion und Realität zu verschwimmen, je mehr Alkohol die Jugendlichen konsumieren. Daher wird es auch für den Leser zunehmend immer schwieriger herauszufinden, was nun wirklich passiert und was sie sich nur einbilden. Und dieser Aspekt, gibt dem Buch zusätzlich noch einmal einen ganz neuen Thrill. WOW!
Die Story, wie sie aufgebaut wurde hat mich komplett überzeugt. Auch die Art und Weise wie Philip Le Roy an dieses Buch heran gegangen ist um den Leser mitzunehmen auf eine Horrornacht weit ab von jeder Zivilisation und wie am Ende alle Puzzleteile zusammenlaufen. Ja, es gibt eine unbeantwortete Frage in meinen Augen, wobei die nicht ins Gewicht fällt, weil ich mir meine eigene Theorie zu dieser überlegt habe.
Aber es ist ein Buch, welches zeigt, man kann ohne Gewalt, ohne erzwungenen Tod und Folter etwas extrem spannendes Schreiben, welches unsere Psyche beeinflusst, unser Gespür für Geräusche sensibilisiert und man beim puren Lesen schon eine Gänsehaut bekommt, die den Nacken runter wandert und man unweigerlich an dieses Buch gefesselt ist.
Gerade wenn die Psyche mit einbezogen wird, erfährt man schnell, was es heißt, dass diese einem einen Streich spielen kann, denn nichts lässt sich schneller und einfacher manipulieren. Dies ist hier in meinen Augen grandios umgesetzt worden und macht dieses Buch zu einem Highlight 2021.
Meine Bewertung: 5 Sterne
Ich sag nur… tektektektektektektektek… dieses furchtbare Geräusch, welches mich noch Tage nach dem Buch verfolgt hat. Welches mich nicht mehr losgelassen hat, weil es so unheimlich war. Ein Buch, welches mich komplett überzeugt hat, welches mich nicht mehr losgelassen und schier in den Lesewahnsinn getrieben hat. Ein Buch, welches bestimmt nicht für jeden Jugendlichen etwas ist, aber ganz bestimmt für die, die es lieben sich zu gruseln und das Gefühl von Gänsehaut auf der Haut lieben.