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Veröffentlicht am 24.04.2020

Kannst du das Rätsel lösen?

Ellingham Academy (Band 2) - Die geheimnisvolle Treppe
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Es ist ein absolutes MUSS; Band 1 vorher gelesen zu haben.
Wir treffen auf die gleichen Protagonisten wie in Band 1. Die Protagonisten sind alle wahnsinnig gut ausgearbeitet, authentisch in ihren Rollen ...

Es ist ein absolutes MUSS; Band 1 vorher gelesen zu haben.
Wir treffen auf die gleichen Protagonisten wie in Band 1. Die Protagonisten sind alle wahnsinnig gut ausgearbeitet, authentisch in ihren Rollen und man kann sich stellenweise wunderbar mit ihnen identifizieren. Der eine skurriler und abgefahrener als der andere. Aber genauso, wie man sich die Schüler an dieser Schule vorstellt. Normal ist hier nicht gefragt, anders sein ist das Neue normal. Eine Schule voller hochbegabter Menschen, jeder in seinem eigenen Fachgebiet, die dieses Buch mit ihren Charakteristiken zum Leben erwecken.
Wenn man dies noch mit dem besten Setting paart, dann hat man den Jackpot gezogen. Ich liebe einfach die Kulisse, in der die Ellingham Academy spielt. Vermont, irgendwo im nirgendwo, umgeben von vielen Ahornbäumen, versteckt mitten im Wald liegt die Academy. Ein Schauplatz der für diese Schule und das Agatha Christie Feeling, was das Buch in mir auslöst nicht besser transportieren könnte.
Damit man sich als Leser das Areal von der Schule und die Ausmaße besser vorstellen kann, befindet sich vorne im Buch eine Karte. Auf dieser sind die einzelnen Gebäude, Wege um Umrisse verzeichnet. Ein Nachschlagen zwischendurch lohnt sich sehr, denn manche Wege und Überlegungen von Stevie lassen sich besser nachvollziehen.
Was ich besonders an dem Schreibstil schätze, ist der Wechsel zwischen der jetzigen Zeit und somit aus Stevies Sicht und den Erzählungen aus der Vergangenheit. Die Vergangenheit, das Jahr 1936 in die Stevie immer wieder gedanklich reist um sich an die Lösung des Falls zu machen. Dadurch wird das lesen aufgelockert und man erhält weitere Informationen, die nicht unrelevant sind. Der Schreibstil ist in beiden Fällen immer sehr gut leserlich, wunderbar umschreibend, kurz und knapp auf den Punkt und dennoch sehr spannend. Die Spannung wird kontinuierlich auf einem hohen Niveau gehalten und gipfelt immer wieder mal in höhere Sphären, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Der Überraschungseffekt ist ganz klar auf der Seite von Maureen Johsnon.
Ich gestehe, selbst wenn ich mit rationalem Denken und unemotionalen Vorstellungen an die Lösung heran gehe, wäre ich niemals auf die Details gekommen und auch nicht auf die Antworten zu manchen Fragen. Ja, es werden Fragen gelöst… aber leider auch neue aufgeworfen. Dieses Versteckspiel, mit den vielen Rätseln ist einfach unlösbar. Ich bin daher immer sehr dankbar, wenn die von Stevie nüchtern betrachteten Fakten zum einsetzen kommen und ich als Leser dies dann wunderbar nachvollziehen kann. Doch die richtige Fährte habe ich bis dato nie genommen… ich war stets auf dem Holzweg.
Für mich eine gelungene Fortsetzung, die leider mit einem fiesen Cliffhanger endet und man eigentlich gar nicht mehr abwarten kann und will, bis man weiterlesen darf. Eine Fortsetzung ist nur dann gut, wenn sie mich fesselt, begeistert und mit einem Gedankenkarussell zurücklässt, welches sich unaufhörlich dreht, weil ich die Puzzleteile an den richtigen Platz legen will. Doch noch passen sie nicht alle!
Könntest du das Geheimnis lüften? Wärst du der Lösung auf den Schlichen?



Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch für alle Krimi und Rätselfans. Es entführt den Leser in gruselige Geheimgänge, muffige Turnhallen, alte Bibliotheken und Dachböden voller Geheimnisse, unentdeckte Tunnel, nebelige Wälder und ungelöste Rätsel. Ein Buch, welches einen mitfiebern lässt und welches einen wirklich mehr als gut unterhält. Ein Lesevergnügen für groß und klein und für alle Agatha Christie Fans, die ihren Spaß an diesem Buch hätte.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein grandioses Buch

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Ein Buch, welches mich komplett begeistert und geflasht hat. Einmal angefangen zu lesen, will man nicht mehr aufhören.
Beginnen wir mit den Protagonisten:
Vorne weg haben wir Alice. Sie ist die Hauptperson ...

Ein Buch, welches mich komplett begeistert und geflasht hat. Einmal angefangen zu lesen, will man nicht mehr aufhören.
Beginnen wir mit den Protagonisten:
Vorne weg haben wir Alice. Sie ist die Hauptperson und hat mir mehr als gut gefallen. Ich mag ihre Art, ihr überlegtes denken und vor allem ihren Enthusiasmus etwas in die Tat umzusetzen. Sie ist furchtlos, mutig und steht für ihr Wort ein. Viele werden sie nicht als das sehen, was ich gerade beschrieben habe, denn sie ist auch frech und Vorlaut und merkt manchmal erst zu spät, wenn jemand ihr etwas Gutes will. Doch gerade, weil sie so ist, ist sie eine wunderbare Protagonistin. Sie hat Ecken und Kanten, ist nicht aalglatt, sondern bietet Reibungspotenzial.
Curse ist eine Katze. Eine mit der Alice sprechen kann. Ich erwähne ihn hier, weil er der typische Kater ist. Kratzbürstig, eingeschnappt und unberechenbar. Und dann wiederrum verschmust und lieb. Er ist an Alice Seite, hält zu ihr und glaubt an sie. Er spielt eine wichtige Rolle.
Dann gibt es natürlich noch die beiden Könige, Schwarz und Weiß. Jackson und Vincent. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein und machen demnach ihren Farben alle Ehre. Doch einer von beiden spielt ein ganz falsches Spiel. Sie sind beide auf ihre ganz eigenen Arten anziehend und abstoßend zu gleich.
Die anderen Protagonisten, sind die unterschiedlichen Spielfiguren, die zu einem Schachspiel gehören. Jede einzelne Figur hat ein unterschiedliches Talent, welches dazu genutzt wird, einen entscheidenden Zug zu tun und somit eine gegnerische Figur Schachmatt zu setzen. Hier verrate ich nicht mehr.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und lässt sich hervorragend gut lesen. Man kann nur so abtauchen in dieses Buch und eintauchen in eine geheimnisvolle Welt. Der Stil ist gradlinig, unverschnörkelt, unverschachtelt und genau auf den Punkt. Geschrieben ist das Ganze aus der 1. Person Singular, aus der Sicht von Alice.
In manchen Situationen konnte man schmunzeln und in anderen vor Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es wurde von Mal zu Mal spannender, je mehr man in das Spiel eingetaucht ist und eine Vorstellung davon bekommen hat, was genau passiert. Wie sollte es auch anders sein, endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger. Auf der einen Seite ist ein Teil der Story abgeschlossen… auf der anderen Seite weiß man nicht wie es wirklich weitergeht. Hier muss man wohl auf Teil 2 warten, auch wenn ich eine grobe Ahnung habe, was passieren könnte, muss ich mich überraschen lassen. Vielleicht liege ich auch völlig falsch.

Dieses Buch lebt nicht nur von seinen Protagonisten, sondern auch von seinem Setting. Den beiden Internaten, dem Fluch der auf ihnen lastet und natürlich dem Schachspiel, welches sie gezwungen sind zu spielen. Ein Spiel auf Leben und Tod. Denn wer geschlagen ist, kommt nie wieder! Ein Ende, für immer. Das Spiel, viele werden es kennen, ist Schach. Doch kein normales Schach! Ein Spiel mit Schülern… mit besonderen Fähigkeiten und einer möglichen Strategie zu gewinnen. Die Regeln von diesem Spiel werden innerhalb des Buches erklärt, immer mal wieder Häppchenweise eingestreut, sowie die Beschreibung der einzelnen Schachfiguren. Dieser Ablauf ist nicht Strategisch, sondern in die Story wunderbar integriert.
Um das Ganze noch zu untermalen, driftet Alice immer wieder in Träume ab. In solche, die sie in die Vergangenheit führen und weitere Geheimnisse rund um den Fluch offenbaren. Die Anfänge und einen möglichen Weg diesen zu brechen. Dadurch wird auch klar, wieso gerade Alice an diese Schule gekommen ist und kein anderer. Alles scheint miteinander zusammen zu hängen, verwoben zu sein… wie ein Spinnennetz!
Dieses Buch benötigt ein wenig Anlauf, da es am Anfang nur so dahinplätschert und man nicht weiß, wohin führt einen diese Reise. Doch sobald es an Fahrt aufgenommen hat und das Spiel beginnt, ist man restlos gefesselt. Es zieht einen in seinen Bann und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Man ist gefesselt von der Story, vom Setting und vom Fluch.
Man fiebert mit, ist traurig und enttäuscht, wenn ein Schachzug nicht aufgeht und zutiefst getroffen, wenn einer sein Leben lässt und zu Stein wird. Man folgt einem roten Faden und stellt am Buchende fest, hier ist es noch nicht zu Ende… es geht weiter! Es ist ein Verwirrspiel… wer ist hier der Gute, wer der Böse! Wer treibt ein mieses Spiel… wer will nur das Beste für alle. Ein Hin und Her! Und gekrönt mit einem Sahnehäubchen von Romantik… nur ein Touch!!
Ein Buch, welches mich komplett überzeugt und begeistert hat!

Meine Bewertung: 5 Sterne
Schach, das Spiel der Strategen. Ein Spiel ohne Zufälle, vorausgedacht, geplant, verwirrend… wie dieses Buch Ein Wettkampf um Leben und Tod. Ein spannungsgeladenes, dynamisches Spiel, mit tollen Protagonisten, einer gut durchdachten Handlung und einem Ende, welches noch alles offen lässt. Dieses Buch stimmt an allen Ecken und Enden, zieht einen komplett in seinen Bann und am liebsten würde man direkt weiterlesen wollen. Grandios!

Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein bewegendes Thema mit einem schwierigen Schreibstil

Frankly in Love
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Dieses Buch wurde mit auf der letzten Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ich war direkt interessiert. Ich wusste, dieses Buch wird kein Spaziergang und keine Schmöker Lektüre, sondern ein Buch mit Tiefgang ...

Dieses Buch wurde mit auf der letzten Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ich war direkt interessiert. Ich wusste, dieses Buch wird kein Spaziergang und keine Schmöker Lektüre, sondern ein Buch mit Tiefgang und Emotionen.
Doch, es war bedeutend schwieriger als ich gedacht habe.
Der Start in dieses Buch war sehr holprig, da ich am Anfang arge Schwierigkeiten hatte, mit dem Schreibstil klarzukommen. Man braucht ein bisschen, bis man in dieses vom Autor genutzte Stilmittel hineinfindet. Es ist recht ungewöhnlich und anders. Denn er umschreibt alles sehr nüchtern, sehr kurz und knapp, stellenweise sogar emotionslos. Gefühle und Gedanken werden nicht in epischer Breite dargelegt, sondern distanziert und prägnant.
Die Sprache die er nutzt ist dem Alter der Protagonisten angemessen, jugendlich und mehr als authentisch. Ein Buch, welches ein bisschen Anlaufzeit benötigt, wenn man dann aber in den Stil hineingefunden hat, es wie von alleine läuft.
Die Protagonisten sind gewöhnungsbedürftig, den man erfährt erst im Verlauf des Buches immer mehr von Ihnen und sie werden dadurch griffiger und lebendiger.
Frank ist Hauptprotagonist, denn aus seiner Sicht wird dieses Buch geschrieben. Ein Junge zwischen zwei Nationalitäten, der selbst auf der Suche nach seinem ICH ist und seinem Leben. Er ist sehr lieb, herzlich, ruhig, intelligent und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Seine Gedanken, seine Gefühle sind tiefgründig und regen zum Nachdenken an.
Sein Gegenpol ist Joy, die ein wenig flippiger ist. Mehr Farbe in ihr Leben bringt und vor allem die treibende Kraft zu sein scheint. Ebenfalls eine Protagonistin, die vor lauter Sympathie mein Herz im Sturm erobert hat. Mehr sogar noch als Frank.
Q, Franks bester Freund ist ein ganz eigener Typus von Mensch. Einer, den man wahrscheinlich als Nerd und Eigenbrötler beschreiben würde. Dem vieles egal zu sein scheint und der relativ viel toleriert. Gerade wegen dieser ruhigen und beständigen Art ergänzt er das Trio um die Protagonisten ganz wunderbar.
Die anderen Protagonisten müssen selbst entdeckt werden, denn alles verraten kann ich auch nicht!
Dieses Buch hat, nicht nur das Thema letztes Highschool Jahr und zarte Liebesbande, sondern vor allem die Thematik das Leben zwischen zwei Nationalitäten. Das verbinden von Traditionen, Familienzusammenhalt und das eigene Abnabeln von dieses.
Die Story ist nicht darauf ausgelegt Spannung zu erzeugen, viel zu erzählen und immer wieder Neues zu präsentieren. Es gibt zwar kleine Wendungen, die das ganze dann in ein neues Licht rücken, wichtiger ist das, was uns das Buch mit auf den Weg geben will.
Wie Familien, auch wenn sie in ein neues Land eingewandert sind, an Traditionen festhalten, die für die Kinder, die meist im Einwanderungsland geboren sind, nicht nachvollziehen können. Wie es ist, seine eigenen Eltern nicht enttäuschen zu wollen, aber dennoch seinen eigenen Weg zu gehen. Es geht auch darum Rassismus zu bewältigen. Nicht den eignen gegen sich, sondern den, den man von seinen Eltern vorgelebt bekommt. Auf Anpassung zu verzichten um an alten Werten und Normen festzuhalten. Wie es ist seiner Abstammung einen höheren Stellenwert beizumessen, als seiner persönlichen Identität.
Dies wird von David Yoon sehr tiefgründig beschrieben. Es bedarf weniger Worte, um dies zu transportieren und dem Leser nahe zu bringen. Ein Thema, welches plastisch ist, welches allgegenwärtig und zugleich für den einen oder anderen doch so weit weg.
Muss man immer die Erwartungen der Eltern erfüllen, oder darf man aus diesem System auch einfach mal ausbrechen? Findet es heraus!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches mir insgesamt gut gefallen hat. Da ich anfänglich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hatte, wird es nicht unbedingt für jedermann etwas sein. Dennoch eine Geschichte, die bewegt, die zeigt wie es ist zwischen zwei Nationalitäten zu leben und das Rassismus nicht immer von weißen ausgehen muss. Die Botschaft dieses Buch springt einem nicht ins Auge, man muss zwischen den Zeilen lesen um sie zu finden.

Veröffentlicht am 01.03.2020

Fesselnd und spannend bis zum Schluss

Four Dead Queens
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Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen! ENDE…
Nee, Scherz! Aber das Erste stimmt. Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Astrid Scholte erschafft in ...

Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen! ENDE…
Nee, Scherz! Aber das Erste stimmt. Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Astrid Scholte erschafft in Four dead Queens eine völlig neue Welt. Wir befinden uns im Regierungsbezirk Quadara. Dieser wird von vier Königinnen regiert, welcher je ein Bezirk zugeordnet ist.
Toria, ein Bezirk der vor allem von dem Hafen profitiert und dem dort ansässigen Schwarzmarkt der Jetée.
Ludia, ist der Bezirk der voller Farben und Künstler ist, die das bunte Leben genießen.
Eonia, ist der Bezirk der sich rein auf die Technologie spezialisiert hat. Um die dort anwachsende Bevölkerung kontrollieren zu können, wird schon bei der Geburt das Todesdatum festgelegt auf Basis von Gentests. Eine Person, mit eventueller Krankheit wird früher sterben, als ein gesunder Mensch.
Diese drei Bezirke werden durch Mauern voneinander getrennt und in deren Mitte sich der Palast der Königinnen der sogenannte Concord Bezirk befindet,
Archia, ist eine Insel vor Quadara und lebt rein von der Landwirtschaft und ist nur mit dem Boot zu erreichen.
Die Darstellung von Quadara ist vorne im Buch als Skizze verzeichnet, so dass man als Leser einen wunderbaren Einblick in die erschaffene Welt bekommt. Wir erfahren im Verlauf des Buches immer mehr über die einzelnen Bezirke, aber sie werden nicht bis ins Detail skizziert, so dass genug Freiraum für eigene Fantasien bleibt, was mir sehr gut gefällt. Anhand der Kleidung lässt sich kein wirklicher Rückschluss auf das Jahr ziehen in welchem das Buch angesiedelt ist, was ich persönlich aber nicht schlimm finde, da es auch eher von den Protagonisten lebt und nicht zwingend vom Setting.
Das Setting selber ist dennoch ein wichtiger Punkt, da es sich um die vier Königinnen dreht, die die Bezirke regieren und nach dem Gesetz der Königinnen leben. Um dieses Gesetz geht es vor allem auch. Denn diese Gesetze bilden die Basis von allem. Im Verlauf des Buches wird klar, dass jede dieser Königinnen ein Geheimnis mit sich herumträgt, eines welches mindestens gegen eines der Gesetze verstößt. Dies ist nur ein kleines Indiz, warum es zu den Morden kommt! Bzw. kommt es überhaupt zu den Morden?
Denn im Verlauf des Buches, welches je nach Kapitel aus der Sicht von einer Königin oder Keralie erzählt wird, erfahren wir etwas über die Geheimnisse. Dadurch haben wir einen stetigen Wechsel der Perspektiven und erhalten Einblick in zwei Seiten. Dadurch das Keralie die Erinnerungschips liest, erfahren wir als Leser zuerst durch sie von den Morden, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine Königin ums Leben gekommen ist. Je weiter man in dem Buch vordringt, desto mehr erfahren wir und werden tatsächlich Zeuge dieser Morde. Wir erleben sie aus der Sicht der jeweiligen Königin! Nie brutal und blutrünstig, seicht, sacht und dennoch packend verstörend. Dieses Buch baut dadurch eine stetige Spannung auf und fesselt den Leser ungemein ans Buch. Denn, wir wissen, dass es zu den Morden kommt, aber nicht wann, nicht durch wen oder wieso? Aus diesem Grund, schwebt eine ständige Spannungswolke über uns, die sich weiter aufbaut und erst ganz am Schluss, wenn alle Fäden zusammenlaufen, sich wie ein Donnerschlag entlädt. Zwischendurch sendet die Wolke blitze aus, wenn ein Indiz für diese Morde gelüftet wird… aber das Gewitter mit dem großen Knall erfolgt erst ganz am Ende.
Dieses Buch lebt aber nicht nur von seiner Spannung, seinem guten Schreibstil, der sich einfach, simpel, gradlinig und unverschnörkelt runterlesen lässt, sondern von seinen Protagonisten.
Keralie ist eine junge Frau, die einen guten Lehrer in Mackiel hatte und in der Lage ist als Diebin Menschen zu manipulieren, sich ihren Weg durch Schwindel und Lügen freizuschaufeln. Wahre Freunde hatte sie nie, denn sie war schon immer ein Einzelkämpfer. Je mehr man von Keralie erfährt, desto mehr merkt man, dass sie eine Wand um sich aufgebaut hat, eine die sie schützt vor Schmerz, Verlust und Angst. Sie fühlt sich schuldig am Unfall ihres Vaters, macht sich Vorwürfe und will ihn retten. Gefühle zulassen und jemanden an sich ranlassen lernt sie erst durch Varin.
Varin ist in dem Bezirk Eonia groß geworden. Der Bezirk der keine Emotionen zulässt, der eine neutrale und harmonische Gesellschaft wertschätzt. Doch Varin ist anders. Tief in seinem innersten hat er eine künstlerische Ader, liebt die Farben und das Eintauchen in Fremde Erinnerungen um sie zu erleben. Denn er wird in den nächsten Jahren erblinden und an seinem 30. Geburtstag sterben.
Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, doch zusammen ergeben sie ein großes Ganzes und eins wunderbaren Couplets. Eines, welches mich komplett begeistert hat, denn gerade, weil sie so unterschiedlich sind, passen sie wie zwei Puzzleteile zusammen. Sie ergänzen sich und lernen voneinander.
Mehr kann ich nicht verraten, da sonst zu viel ans Licht kommt! Leider… aber genau das ist der Grund, warum ihr dieses Buch selber lesen müsst.

Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches mit seinen Protagonisten, seinem Setting und seiner Story begeistert. Es ist unendlich spannend, verwirrend, nimmt Umwege, schickt den Leser in Sackgassen um am Ende ein explosives Finale zu bieten. Es fesselt von der ersten Minute an und lässt einen nicht mehr los. Leider handelt es sich um ein abgeschlossenes Buch, ich würde gerne mehr lesen von Keralie und Varin. Denn sie haben mein Herz im Sturm erobert.

Veröffentlicht am 25.02.2020

Nicht ganz optimal umgesetzt

Gefangen im Game (Band 1) - Die verborgenen Portale
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Ich bin leider kein „Gamer“ deswegen ist mir oftmals das lesen aufgrund mancher Fachbegriffe ein wenig schwerer gefallen. Auch wenn es am Buchende ein sogenanntes „Bonuswissen“ gibt, war dies für mich ...

Ich bin leider kein „Gamer“ deswegen ist mir oftmals das lesen aufgrund mancher Fachbegriffe ein wenig schwerer gefallen. Auch wenn es am Buchende ein sogenanntes „Bonuswissen“ gibt, war dies für mich ein schweres Stück Arbeit, dies zu lesen und es dann noch meinem Sohn zu erklären. Wobei er es besser kapiert hat als ich.
Ansonsten war der Schreibstil, einfach simpel und gradlinig. Man konnte es wunderbar vorlesen, aber auch zum selber lesen ist es mehr als gut für das Alter geeignet. Die Schriftgröße ist mehr als angenehm und das Buch wird mit diversen schwarz-weiß Zeichnungen ein wenig aufgelockert und somit für ein Kind griffiger. Die Sprache ist leicht jung, nicht steif, sondern so wie Kinder miteinander reden.
Die beiden Protagonisten Eric und Jacob sind beste Freunde. Dies wird auch zum zentralen Thema des Buches, denn hier dreht sich alles um Freundschaft, um das Miteinander, dass man zusammen mehr erreichen kann als alleine und dass man Freunde braucht, auf die man sich komplett verlassen kann, egal in welcher Situation. Also nicht nur das Thema Computer ist zentral, sondern auch das Thema Freundschaft. Dies wird auch beim lesen mehr als klar und verständlich, denn alleine können sie es nicht schaffen die Portale zu finden, nur gemeinsam ist dies machbar und ganz ohne fremde Hilfe geht es dann auch nicht. Dies hat mein Sohn auch relativ schnell gemerkt und war, bzgl. der Freundschaft der beiden begeisterter als von der eigentlichen Story.
Die größte Kritik von mir ist, dass es irgendwann einen Turning Point in der Story gibt, bei dem es um das sogenannte Hindenburg Protokoll geht. Was es damit auf sich hat, verrate ich nicht. Dennoch, wieso Hindenburg? Warum spielt dieses Buch auf einen Reichspräsidenten aus den Weltkriegen an? Ich kann es mir nicht erklären. Dies fand ich sehr merkwürdig, weil mein Sohn natürlich nach dem Begriff Hindenburg gefragt hat und er für mich in keinerlei Zusammenhang mit dem Spiel steht.
Eine zweite Situation, die mich nicht glücklich gemacht hat, war die Tatsache, dass plötzlich Mark aufgetaucht ist. Mark ist ein Protagonist, der im wahren Leben verschwand und dann irgendwann für Tod erklärt wurde. Daher gibt es auch den sogenannten Mark Tag. Ein Tag an welchem Mark gedacht wird. Ich fand das Thema Tod und Trauer hier leider etwas deplatziert und sehr überzogen. Natürlich trägt es zum Entstehen der Story bei, aber es hat mich als Mama schon ein wenig nachdenklich gestimmt und konnte diesen Beweggrund nicht nachvollziehen.
Dennoch ist es spannend geschrieben und es passieren immer wieder neue tolle Abenteuer die es zu bestehen gilt. Natürlich treffen die beiden auf die fiesesten Gegner, die man sich nur vorstellen kann, selbst als Leser muss man hart im Nehmen sein.

Wie hat Maxi (8 Jahre) Gefangen im Game gefallen?
Ich fand es ganz gut. Wobei manche Gegner echt ekelig waren und stellenweise schon sehr gruselig. Der Hindenburg hat mir überhaupt nicht gefallen und von dem musste ich sogar nachts träumen. Cool fand ich dennoch das Spiel und dass die beiden mit Jetpacks durch die Lüfte geflogen sind.

Meine Bewertung: 3,5 Sterne
Aufgrund meiner Kritiken ein Buch, welches keine leichte Lektüre für Kinder ist, trotz dem zentralen Thema der Freundschaft. Gaming Wissen ist hier wirklich von Nützen um den einen oder andern Begriff besser verstehen zu können. Die Story an sich, mit den Protagonisten ist gut ausgearbeitet und auch spannend. Dennoch zweigt das Buch in manchen Situationen schwächen, die zu dieser Beurteilung führen.