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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2019

geht absolut unter die Haut

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Klappentext:
In ihrem zweiten Fall bekommt es FBI Senior Special Agent Sayer Altair mit einem Ritualmörder zu tun. Ein Polizeihund spürt tief in der Wildnis des Shenandoah Nationalparks eine Grube mit ...

Klappentext:
In ihrem zweiten Fall bekommt es FBI Senior Special Agent Sayer Altair mit einem Ritualmörder zu tun. Ein Polizeihund spürt tief in der Wildnis des Shenandoah Nationalparks eine Grube mit menschlichen Überresten auf. Das Alter der Knochen: fast 20 Jahre. Der Fall gewinnt an Brisanz, als FBI-Agentin Sayer Altair und ihr Team in der Grube zwei weitere, nur wenige Tage alte Leichen finden. Eine erste Spur führt zu einer Mutter und ihrer Tochter, die vor Kurzem in der Gegend verschwunden sind. Sayer vermutet einen Zusammenhang, doch aus den eigenen Reihen kommt Widerstand. Und der Killer scheint ihr stets einen Schritt voraus zu sein …

Die Spannung in diesem Buch baut sich langsam auf und steigert sich von Kapitel zu Kapitel ins fast unermessliche. Auch hier stürzt sich Sayer Altair voll in diesen sehr speziellen Fall. Schnell wird auch dem Leser klar, dass ihr Herausforderer ein absoluter Psychopath ist und das Spiel mit dem FBI geniesst. Ein Monster, wie es öfters erwähnt wird. Nicht nur die Protagonisten leiden, nein auch ich hatte öfters Mühe, weiterzulesen, so grausam war es. Der Autorin ist es gelungen, mich vollständig mit der Geschichte abzuholen. Auch die entsprechenden Erklärungen und Beschreibungen fand ich nicht übertrieben. Sayers, eher etwas unbeherrschte Art betreffend Geduld und persönliche Ausbrüche haben mich in diesem Buch weniger gestört. Der flüssige Schreibstil haben mich förmlich mitgerissen. Die teilweise kurzen Kapitel sowie die am richtigen Ort gesetzten Cliffhänger gut gesetzt.

Für Thriller Fans mit ausgezeichneten Nerven kann ich Knochengrab nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2019

spannender, nervenkitzelnder Thriller

Der Kastanienmann
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In Kopenhagen hält der „Kastanienmann“ die Medien und Bevölkerung in Atem. Kommissarin Naia Thulin und ihr vorübergehend zugeteilter Kollege Mark Hess werden an einen Tatort gerufen, der für grosse Aufregung ...

In Kopenhagen hält der „Kastanienmann“ die Medien und Bevölkerung in Atem. Kommissarin Naia Thulin und ihr vorübergehend zugeteilter Kollege Mark Hess werden an einen Tatort gerufen, der für grosse Aufregung sorgt. Im Wald wurde eine junge entstellte Frauenleiche aufgefunden. Über ihr hat der Täter sein Markenzeichen „ein Kastanienmännchen“ aufgehängt, das den beiden Kommissare sowie dem kriminaltechnischen Team ein grosses Rätsel aufgibt. Das Besondere an diesem Kastanienmännchen ist, dass ein Fingerabdruck entdeckt wurde, der von einem verschwunden Mädchen stammt, das vor einem Jahr entführt wurde – nämlich die Tochter der Politikerin Rosa Hartung. Der Täter dieser Entführung wurde ziemlich rasch festgenommen, verhört und nach seinem Geständnis verurteilt. Einzig, wo er die Leiche des Mädchens vergraben hat, an diesen Ort kann er sich nicht mehr erinnern. Es dauert nicht sehr lange, bis ein weiterer Mord geschieht, und ein zweites Kastanienmännchen vorgefunden wird.

Sören Sveistrup hat mit „der Kastanienmann“ einen Debüt-Thriller zum Besten gebracht, der es in meinen Augen absolut in sich hat. Sein ausführlicher und lebendiger Schreibstil hat mich förmlich in die Geschichte hineingezogen. Die beiden eigenwilligen Ermittler haben anfänglich ziemlich Mühe mit ihrer Zusammenarbeit. Mit der Zeit ergibt sich diese Schwierigkeit, doch ihr Ermittlungsstil wird von ihrem Vorgesetzten mehr gerügt als gelobt. Dies hält die beiden jedoch nicht ab, sich immer wieder zu fragen, was steckt wirklich dahinter. Als weitere Morde geschehen, wo wiederum ein weiteres Kastanienmännchen zurückgelassen wurde, glauben sie immer mehr, dass die Morde und die Entführung des Mädchens einen Zusammenhang haben.

Der Spannungsbogen beginnt schon im Prolog mit einem langen zurückliegenden Fall. Mit vielen dramatischen und vielseitigen Entwicklungen, sowie falschen Spuren wird der Leser immer wieder in die Irre geführt. Die Auflösung des Falles war so stark beschrieben, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Wer sich hinter dem Täter versteckte und seine Beweggründe, haben mich ziemlich nachdenklich zurückgelassen. Zum Teil haben sie mich richtiggehend wütend gemacht. Erst fast am Schluss werden die vielen Fragen und Unklarheiten schlüssig und nachvollziehbar erklärt.
Fazit:
Dieser Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen überzeugt. Für Thrillerfans eine absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 14.10.2019

ein Krimi mit viel Lokalkolorit

Schuldacker
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Der dritte Fall mit Tenbrink und Bertram scheint anfänglich einfach zu lösen. Das Opfer Paul Winterpacht stand selbst wegen eines Tötungsdelikts vor Gericht. Für diesen Totschlag wurde er nur mit einer ...

Der dritte Fall mit Tenbrink und Bertram scheint anfänglich einfach zu lösen. Das Opfer Paul Winterpacht stand selbst wegen eines Tötungsdelikts vor Gericht. Für diesen Totschlag wurde er nur mit einer Bewährungsstrafe verurteilt, was viele nicht verstanden. Viel zu human. So glaubten viele, dass sich hier jemand aus der Familie gerächt hat. Doch diese Familie gehört der Glaubensgemeinschaft der Mennoniten an, die keine Gewalt kennen, eher verzeihen. Die Ermittlungen gestalten sich ziemlich schwierig und konfus. Weitere Dorfbewohner gehören der selbsternannten „Landwehr“ an, die vom Lokalreporter Gerd Nollmann geleitet wird. Viele Aussagen und Spuren, doch keine konkrete Ergebnisse, bis es zu einem weiteren Mordopfer kommt.

Zur Abwechslung mal ein nicht allzu blutiger Krimi, dafür sehr viel Lokalkolorit. Die einzelnen Charakteren, speziell die beiden Kommissare, sind gut ausgearbeitet. Die beiden haben ab und zu nicht die gleiche Meinung. Genau das macht es aus, dass sie gut zusammen arbeiten und harmonieren. Das Münsterland und seine Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten spielen eine grosse Rolle zum eigentlichen Krimi. Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung. Bis fast zum Schluss bin ich nicht drauf gekommen, wer der Täter ist und was seine Beweggründe waren. Der angenehme lockere Schreibstil von Tom Finnek gefällt mir.
Ein nicht alltäglicher fast unblutiger Krimi, wie ich ihn für Zwischendurch gerne mag. Der Krimi endet mit einem Cliffhanger, da bin jetzt schon gespannt, was mich erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2019

spannendes Finale

Geblendet
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Eigentlich hat sich Jenny inzwischen fast mit dem Verlust ihres Augenlichtes abgefunden. Täglich wird sie jedoch erneut vor Konflikten gestellt, was ist richtig was ist falsch, soll sie sich der Möglichkeit ...

Eigentlich hat sich Jenny inzwischen fast mit dem Verlust ihres Augenlichtes abgefunden. Täglich wird sie jedoch erneut vor Konflikten gestellt, was ist richtig was ist falsch, soll sie sich der Möglichkeit stellen, das Augenlicht mit einer speziellen Therapie wieder zurückzugewinnen. Ist dafür der Preis nicht zu hoch? Was ist wenn die Therapie scheitert? Immer diese Entscheidungen, die sich durch den letzten Teil dieses Buches wiederholen. Sie trifft ihre Entscheidung und kehrt zu ihrem Team „die Abteilung“ zurück. An der Seite von Pavlik, ihr Mentor sowie mit weiteren Kollegen nimmt sie erneut den Kampf gegen sämtliche Widersacher auf. Ihre Schuldgefühle gegenüber den im Kampf getöteten Kameraden erdrücken sie.

In Malin lernt sie eine ganz spezielle Frau kennen, die ihr Spiegelbild sein könnte. Ihr Hass auf Jenny und Pavlik ist grenzenlos. Darum gibt es für sie nur ein Ziel, diese zu töten. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Fast gelingt es ihr die ganze Abteilung auf einen einzigen Schlag zu vernichten. Diese Szene hat Andreas Pflüger sehr eindrücklich beschrieben. Unglaublich dieser Beschrieb einer detonierenden Bombe, welche Kräfte der Zerstörung sich in Kraft setzen. Ich brauchte länger als zweiunddreissig tausendstel Sekunden, um diesen Abschnitt zu lesen.

Der Schreibstil von Andreas Pflüger hat mich schon im ersten Kapitel gepackt, obwohl er grausam beginnt mit dem 12-jährigen Mädchen und dessen Vater. Die jeweils an richtiger Stelle eingesetzten fast poetischen Kapitel mit den entsprechenden Erklärungen, gaben mir immer wieder Zeit, mich etwas zu erholen. Fundiert und gut recherchiert, einen Thriller wie ich ihn mag.

Die Triologie mit Jenny Aaron als Hauptperson fand einen schlüssigen Abschluss. Ich bedanke mich bei Herr Pflüger für die spannenden Lesestunden und empfehle sie gerne weiter.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Thriller mit authentischer Realität

Verratenes Land
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Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste ...

Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste sterben, damit die Mächtigen und schon Reichen noch Mächtiger und noch Reicher werden. Dass 12 Männer oder besser gesagt der Poker-Club das alleinige Sagen über die Stadt Bienville sich nicht nehmen lassen wollen wird ziemlich schnell klar. Ihre Gier und Korruption treiben sie bis zum Exzess. Dabei schrecken sie auch nicht vor weiteren Morden zurück. Folter und Nötigung, Erpressung und Lügen sind an der Tagesordnung.
Marshall McEwan, der in Bienville aufgewachsen ist, hat mit 18 Jahren diese verkommene Gegend verlassen, um in Washington bei CNN etc. Karriere zu machen. Vor Jahren hat er mit seiner Berichterstattung aus dem Irak-Krieg der Pulitzerpreis gewonnen. Eigentlich hat er keinen wirklichen Grund nach Hause zurückzukehren. Doch sein Vater ist schwer erkrankt und wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben. Zudem steht das familiäre Zeitungsunternehmen kurz vor dem aus. McEwan unternimmt alles, um diese Zeitung „Bienville Watchman“ zu retten.

Das Buch ist aus der Sicht Marshall McEwan in Ich-Form geschrieben. In nicht allzu langen Kapiteln erzählt McEwan, wie sein guter Freund Buck Ferris tot aus dem Mississippi geborgen wird und damit verbunden weitere aussergewöhnliche Ereignisse geschehen. Wie tiefer gegraben wird, desto klarer wird, wie verkommen dieser Poker-Club sich aufführt. Stellenweise habe ich mich dermassen aufgeregt, dass ich immer wieder Pausen einschalten musste, um das Gelesene zu verdauen. Die wahrlich bildlich geschilderten Szenen trugen dabei stark zu. Gut eingegliedert fand ich Marshalls Jugendzeit und der sehr traumatisches Schicksalsschlag, welchen ihn bis heute verfolgt hat. Zudem hat Greg Iles immer wieder Abschnitte über Amerikas Militäreinsätze in Afghanistan und Irak eingeflochten, die sehr gut zu den einzelnen Protagonisten passen. Auch Marshall’s Liebesleben, welches schon in seiner Jugendzeit beginnt und ihn mit Unterbruch nicht mehr loslässt, spielt in diesem Drama eine wichtige Rolle. Bis in die letzten Seiten hält dieser Thriller einen gefangen und hofft, dass alles irgendwie ein akzeptables Ende nimmt. Der Leser wird so richtig wieder mal mit den abscheulichsten menschlichen Abgründen konfrontiert, die einen zum Nachdenken animieren. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die alles noch spannender machen. Hilfe meine Nerven!

Auf über 800 Seiten versteht es Greg Iles, einen äusserst spannenden und brisanten Thriller zum Besten zu geben. Kurz gesagt, Greg Iles hat mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, welch hervorragender Autor er ist. Seine Kenntnisse über die amerikanischen Südstaaten und deren dort lebenden Menschen kommen ihm sicherlich zu gute.

Ein Thriller mit einigen geschichtlichen Abschweifungen, den ich gerne weiter empfehlen kann. Von mir 5 Sterne.