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Veröffentlicht am 04.01.2022

Grauner wird gefordert

Bei den Tannen
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Die ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und ...

Die ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und Köchin unter Hauptverdacht, dass nur sie die Täterin sein kann. Die drei Schwestern (Hedwig, Lisa und Susanne Jöchler oder die Jöchlerinnen) werden von der restlichen Sarnern-Bevölkerung mehrheitlich gemieden. Sie werden behandelt wie Ausgestossene, da sie angeblich mit ihrer Kräuterheilkunde als Hexen verdammt werden. Oder noch schlimmer mit dem Teufel im Bunde stehen. Ihre bekannteste Vorfahrin, die im Mittelalter lebte, wurde wegen ihrer Art verfolgt und schlussendlich auf der Burg zum Tode verurteil. Dies Ereignis spielt bis in die heutige Zeit hinein. Die Jöcklerinnen sind bildhübsche Frauenzimmer, heimlich begehrt von einigen Männern und verflucht von deren Ehefrauen. So auch schon über Generationen der Familie Steiner.

Grauner und seine Mittarbeiter sowie der Staatsanwalt nehmen die ersten Ermittlungen vor Ort auf. Bald darauf ist klar, dass die Gastro-Kritikerin vergiftet wurde.

Die jeweiligen Spuren, die verfolgt werden, führen bis Modena und Venedig und immer wieder zurück ins Sarntal. Grauner wird mehr als einmal in die Irre geführt. Zudem hat er seinen Kopf nicht ganz bei der Sache. Immer wieder schweifen seine Gedanken zu dem vorliegenden Fall, wo sein langjähriger Partner Marché ums Leben kam. Zudem hat er auf mich manchmal eher einen lustlosen Einsatz gemacht. Da haben Silvia und Saltapepe, der ja gerade genesen ist, mehr Engagement gezeigt. Schlussendlich hat er es nicht geschafft, Marchés Grabstätte aufzusuchen.

Eindrücklich beschreibt Lenz Koppelstätter über Land und Leute, die schöne wilde und auch geheimnisvolle Natur. Seine Liebe ins Detail spürt man in der jeder Zeile. Die einzelnen Charaktere sind stimmig und gut beschrieben. Anfänglich hatte ich etwas Mühe mit seinem Schreibstil, mit der Zeit legte sich das. Die Geschichte war so spannend, dass ich das Buch fast ohne Unterbruch durchgelesen habe.

Fazit: Auch der 7. Fall mit Grauner und seinen Leuten empfehle ich gerne weiter. Ich bin gespannt, ob es einen 8. Fall mit Grauner gibt, ob er immer noch bereit ist, als Commissario in weiteren teilweise herausfordernden Fällen zu ermitteln. Vielleicht bevorzugt er eher die neuen Herausforderungen auf seinem Hof zusammen mit seiner Familie anzunehmen. Ich lasse mich gerne überraschen.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

Kriminal mit schwerwiegenden Folgen

Strahlentod
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Die Castor-Transporte riefen schon immer viele Gegner auf den Plan. So auch vor 9 Jahren, als es wieder mal so weit war. Nachdem die Polizei eingetroffen ist, kommt es teilweise zu wüsten Auseinandersetzungen ...

Die Castor-Transporte riefen schon immer viele Gegner auf den Plan. So auch vor 9 Jahren, als es wieder mal so weit war. Nachdem die Polizei eingetroffen ist, kommt es teilweise zu wüsten Auseinandersetzungen gegen die Protestierenden. Dabei wird ein Polizist mit einem Stein tödlich am Kopf getroffen. Der Steinewerfer wird gefasst und zu einer langjährigen Strafe verurteilt.

Zeitwechsel, wieder geht es um Atommüll-Entsorgung, wieder demonstrieren die Gegner aufs heftigste. Dabei kommt es zu einem Bombenanschlag, bei dem der Anführer Willi Geiger getötet wird.

Die beiden Kommissare Ralph Angersbach und Sabine Kaufmann nehmen die Ermittlungen auf. Anfänglich gestalten sich die Ermittlungen ziemlich undurchsichtig und schwierig. Wechselnde Handlungsstränge sorgen für Spannung. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblicke, was vor neun Jahren geschehen ist.

Die in diesem Fall einbezogenen Figuren, besonders die Hauptbetroffenen sind gut beschrieben. Speziell Ralph, der leider indirekt persönlich betroffen ist, spürt man, wie er immer wieder in innerliche Konflikte gerät. Sabine schafft es, dabei den kühleren Kopf zu behalten, doch auch sie trägt eine psychische Last in sich, die nach Hilfe schreit. Nach vielen Ungereimtheiten kommt in den letzten Kapiteln endlich Licht ins Dunkel. Der Fall wird gelöst.

Für mich war dieser sechste Fall mit dem Duo Angersbach/Kaufmann der erste Kriminalfall. Weniger hat mir gefallen, dass zu viel Privates und Gefühle bei den beiden einfliesst. Der Fall sowie die jeweiligen Situationen schonungslos gezeichnet, was eher meinen Geschmack getroffen hat.

Das Cover und der Titel haben eine gute Beziehung zum Inhalt und ist passend.

«Strahlentod» ist ein Kriminalfall, der flüssig geschrieben und durchaus spannend ist.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Nevenkitzel pur

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Vor dieser Frage wird Markus gestellt. Zusammen mit seiner Frau Bettina führen sie ein Sharing Unternehmen. Vor allem Sachen wie Autos, Wohnobjekte oder anderes, da verdienen die beiden gutes Geld. Zusammen ...

Vor dieser Frage wird Markus gestellt. Zusammen mit seiner Frau Bettina führen sie ein Sharing Unternehmen. Vor allem Sachen wie Autos, Wohnobjekte oder anderes, da verdienen die beiden gutes Geld. Zusammen mit ihrer Tochter Leonie führen sie ein angenehmes und behütetes Leben, bis Bettina eines abends nicht nach Hause kam. Jetzt beginnt für Markus eine Horrorzeit unglaublichen Ausmasses. Eine unbekannte Täterschaft entführt Bettina und wird im Darknet zur Show gestellt. Am nächsten Tag findet er sie geschändet und missbraucht tot in einer leerstehenden Wohnung. Wenig später wird seine Tochter ebenfalls entführt.

Bis dahin kam bei mir nicht die erwartete Spannung auf. Die Polizei wird eingeschaltet, doch man glaubt Markus seine Geschichte nicht, im Gegenteil, Markus gerät immer mehr unter Verdacht, der Haupttäter zu sein. Dieser Teil hat mich mehr genervt, vor allem wie sich die Polizei gegenüber Markus verhielt.

Markus bleibt in den psychischen Fängen der Täter, vor allem, als er weiss, dass seine Tochter ebenfalls das gleiche Martyrium wie ihre Mutter durchmachen muss. Dieses Horrorspiel bringt ihn total an den Rand seiner seelischen Belastung.
Arno Strobel versteht es, ein aktuelles Thema «Sharing» in einen Psychothriller umzusetzen, der mich schlussendlich vollständig abgeholt hat. Bis zum Schluss gelingt es ihm, die Täterschaft im Dunkeln zu lassen und vor allem Grund wird erst in den letzten Kapiteln erklärt. Er ist ein Meister des Verwirrspiels.

Fazit: Ein brutaler und perfider Psychothriller, der es verdient, gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

spannend bis zum Schluss

Blutmond
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Auf einer fashion week geschehen zwei abscheuliche Morde. Lange ist nicht klar, wer dahinter
steckt und die Gründe. Im Laufe der Geschichte und mit vielen Umwegen kommt langsam Licht ins Dunkel. Unglaublich, ...

Auf einer fashion week geschehen zwei abscheuliche Morde. Lange ist nicht klar, wer dahinter
steckt und die Gründe. Im Laufe der Geschichte und mit vielen Umwegen kommt langsam Licht ins Dunkel. Unglaublich, was sich die Täterschaft aufgeheckt hat und wie sie ihr Ziel erreichten. Korner und Werner schaffen es, diesen schwierigen Fall zu lösen, natürlich mit Unterstützung ihrer Kollegen.

Kartine Engbergs Schreibstil hat mich gleich zu Beginn in diesen Fall hineingezogen. Der Spannungsbogen bleibt mit kleinen Abweichungen hoch. Das Cover mit dem Blutmond, gibt einen gewissen Hinweis in diese Geschichte.
Fazit: Ein spannender und etwas komplizierter Fall, mit einem Team, das manchmal sehr eigenwillig ermittelt.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Psychologisch belastend und teilweise sehr traurig

Was wir verschweigen
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Pori, eine kleine Stadt von Finnland, findet ausserhalb des Ortes in einem Wochenendhaus ein wüstes Trinkgelage statt. Dabei kommt es zu einem tätlichen Angriff auf Rami Nieminen, der mit einem Messerstich ...

Pori, eine kleine Stadt von Finnland, findet ausserhalb des Ortes in einem Wochenendhaus ein wüstes Trinkgelage statt. Dabei kommt es zu einem tätlichen Angriff auf Rami Nieminen, der mit einem Messerstich tödlich endet. Der Täter konnte ohne Probleme fliehen. Die schnell herbeigerufene Spurensuche sowie der Interims-Leiter der Mordkommission Jari Paloviita, finden in dem regnerischen Wetter nur wenig Spuren. Und doch gelingt es ihnen, einen im Wald versteckten Mann aufzuspüren und festzunehmen. Leider wurde die Tatwaffe nicht aufgefunden. Was anfänglich auch nicht klar war, dass es für Jari seine höchstpersönliche Herausforderung wird, denn der Täter ist niemand anders als sein bester Jugendfreund Antti Mielonen.

Als die beiden im Teenager-Alter sind (ca. 12. Jahre) schwören sie sich ewige Freundschaft und füreinander da zu sein. Doch der Sommer 1991 veränderte deren Leben drastisch und einschneidend. Dreissig Jahre später sehen sie sich wieder zum ersten Mal.

Was die restliche Polizei nicht weiss, dass Antti Jari seinerzeit das Leben gerettet hat. Jetzt steht Jari in der Schuld von Antti und der unternimmt alles, dass Antti nicht als Mörder entlarvt wird.
In zwei Handlungssträngen wird einerseits die Geschichte 1991 und anderseits in der Gegenwart (2018) erzählt. Jari und Antti kommen aus komplett verschiedenen Familienverhältnissen. Jari behütet mit liebevollen Eltern, Antti hat einen alkoholkranken Vater. Bei jeder Gelegenheit, die ihm an Antti nicht gefällt, greift er nach dem Gürtel, und schlägt in grün und blau.

Auch kennt Kommissar Paloviita das Opfer, denn dieser war ein Schulkollege der beiden. Rami Nieminen kommt ebenfalls aus einer sehr schwierigen Familie und er hasste Antti und speziell Jari bis aufs Blut.

In den fortlaufenden wechselnden Kapiteln schildert Arttu Tuominen umfangreich und tiefgründig hauptsächlich das frühere Leben der dreien. Für mich als Leser hat es Abschnitte gegeben, die mich hart an die Grenze des belastbaren gebracht haben. Es hat nicht viele Lichtblicke in dieser Zeit gegeben. Psychopathisch der eine, ängstlich und eher schwach, aber ein guter Schüler der andere und dazwischen der Dritte (Antti), der seinen Freund Jari immer beschützen wollte.

Obwohl Jari eine beachtliche Laufbahn bei der Polizei erreicht hat, geniesst er bei seiner Familie keine Achtung. Seine Frau fordert ihn ständig mit neuen Forderungen heraus, die dieser nicht erfüllen kann. Auch bei seinen Kollegen wie Oksman oder Linda überzeugt er mit seinen Handlungen und Anordnungen überhaupt nicht. Oksman, mit seinen Phobien und einem gestörten Verhältnis zu seinem Vater ist eher ein Einzelgänger aber er durchschaut Jari irgendwann. Linda, Oksman momentane Partnerin, geschieden und Mutter einer Teenagerin, ist alkoholsüchtig. Diese Sucht kann sie vor ihrer Tochter nicht verbergen.

Der Fall an und für sich geht fast unter, gegenüber den Darstellungen der Hauptakteure. Für mich eine Herausforderung was der psychologische Teil betrifft. Die sehr bewegende Erzählung, werden vom Autor eindrücklich geschildert. Ich hatte ab und zu das Gefühl, hier stehen alle vor einem Abgrund, aus dem sich keiner retten kann. Was bedeutet Freundschaft und wieviel bin ich bereit zu tun? In diesem Buch gibt es dafür verschiedene Antworten.

Da es sich hier um den ersten von voraussichtlich sechs Bänder handelt, bin ich gespannt, wie es im zweiten Buch weitergeht.

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