Grauner wird gefordert
Bei den TannenDie ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und ...
Die ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und Köchin unter Hauptverdacht, dass nur sie die Täterin sein kann. Die drei Schwestern (Hedwig, Lisa und Susanne Jöchler oder die Jöchlerinnen) werden von der restlichen Sarnern-Bevölkerung mehrheitlich gemieden. Sie werden behandelt wie Ausgestossene, da sie angeblich mit ihrer Kräuterheilkunde als Hexen verdammt werden. Oder noch schlimmer mit dem Teufel im Bunde stehen. Ihre bekannteste Vorfahrin, die im Mittelalter lebte, wurde wegen ihrer Art verfolgt und schlussendlich auf der Burg zum Tode verurteil. Dies Ereignis spielt bis in die heutige Zeit hinein. Die Jöcklerinnen sind bildhübsche Frauenzimmer, heimlich begehrt von einigen Männern und verflucht von deren Ehefrauen. So auch schon über Generationen der Familie Steiner.
Grauner und seine Mittarbeiter sowie der Staatsanwalt nehmen die ersten Ermittlungen vor Ort auf. Bald darauf ist klar, dass die Gastro-Kritikerin vergiftet wurde.
Die jeweiligen Spuren, die verfolgt werden, führen bis Modena und Venedig und immer wieder zurück ins Sarntal. Grauner wird mehr als einmal in die Irre geführt. Zudem hat er seinen Kopf nicht ganz bei der Sache. Immer wieder schweifen seine Gedanken zu dem vorliegenden Fall, wo sein langjähriger Partner Marché ums Leben kam. Zudem hat er auf mich manchmal eher einen lustlosen Einsatz gemacht. Da haben Silvia und Saltapepe, der ja gerade genesen ist, mehr Engagement gezeigt. Schlussendlich hat er es nicht geschafft, Marchés Grabstätte aufzusuchen.
Eindrücklich beschreibt Lenz Koppelstätter über Land und Leute, die schöne wilde und auch geheimnisvolle Natur. Seine Liebe ins Detail spürt man in der jeder Zeile. Die einzelnen Charaktere sind stimmig und gut beschrieben. Anfänglich hatte ich etwas Mühe mit seinem Schreibstil, mit der Zeit legte sich das. Die Geschichte war so spannend, dass ich das Buch fast ohne Unterbruch durchgelesen habe.
Fazit: Auch der 7. Fall mit Grauner und seinen Leuten empfehle ich gerne weiter. Ich bin gespannt, ob es einen 8. Fall mit Grauner gibt, ob er immer noch bereit ist, als Commissario in weiteren teilweise herausfordernden Fällen zu ermitteln. Vielleicht bevorzugt er eher die neuen Herausforderungen auf seinem Hof zusammen mit seiner Familie anzunehmen. Ich lasse mich gerne überraschen.