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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

spannend und grausam

So eiskalt der Tod
8

Kate Marshall und ihr Sohn Jake unternehmen einen Tauchgang im nahegelegenen Stausee Shadow Sands. Im überfluteten Kirchturm müssen die beiden eine schreckliche Entdeckung machen. In der Kuppeldecke treibt ...

Kate Marshall und ihr Sohn Jake unternehmen einen Tauchgang im nahegelegenen Stausee Shadow Sands. Im überfluteten Kirchturm müssen die beiden eine schreckliche Entdeckung machen. In der Kuppeldecke treibt eine Leiche. Der nur mit Jeans und Turnschuhen bekleidete Junge hat viele Schnittwunde in seinem Oberkörper und Gesicht, was alles auf einen tragischen Unfall hinweist.

Für Kate ist schnell klar, dass war kein Unfall so wie dies die Polizei umgehend deklarierte. Ein paar Wochen später nimmt die Mutter des toten Jungen Kontakt mit Kate auf. Sie ist überzeugt, Simon wurde getötet und bittet Kate, den Fall nochmals zu untersuchen.

Tristan lernt die junge Gastprofessorin Magdalena Gross an der Universität kennen. Nachdem sie am vereinbarten Date nicht auftaucht, ist er beunruhigt. Als Leser erfahren wir, dass sie am Nachmittag einen Ausflug an den nahegelegenen Stausee gemacht hat. Auf ihrer Rückfahrt trifft sie auf einen älteren Mann, der eine Autopanne hat. Sie bietet ihm ihre Hilfe an, welche er gerne annimmt. Sie weiss nicht, dass sie in wenigen Sekunden betäubt und entführt wird und dass ihr Entführer sich als Monster entpuppt.

In vielen Ereignissen und Wendungen kommen Kate und Tristan in jeder Beziehung öfters an ihre Belastungsgrenze. Auch die grausamen und schmerzvollen Szenen, die Magdalena durch ihren Peiniger erleiden muss, sind unbeschreiblich.

Zudem wünscht ihr Sohn Jake, der inzwischen 16 Jahren alt geworden ist, seinen Vater im Gefängnis zu besuchen. Kate ist ausser sich. Wut, Hass und vor allem Angst, alles kommt in ihr hoch. Auch ihr Alkoholproblem fordert sie immer wieder heraus.

Robert Bryndza versteht es, seine Geschichte in vielen Wendungen und Irrwege zum Besten zu geben. Bis fast zum Schluss bleibt der Täter, der für viele Abscheulichkeiten verantwortlich ist, im Verborgenen. Die Hauptakteure sind gut beschrieben, auch was ihre jeweiligen persönlichen Stimmungen anbelangt. Tristan, der bis jetzt eher im Windschatten von Kate war, kommt in diesem Buch mehr in den Vordergrund.

Fazit: Auch das zweite Buch ist wiederum ein sehr spannender und actionreicher Thriller, der mit vielen Grausamkeiten gespickt ist. Ich freue mich heute schon auf ein weiteres Buch mit diesem Team.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Polit-Thriller mit wenig Spannung

Geiger
7

Die Enkelkinder der Familie Broman verbringen einige Tage bei ihren Grosseltern. Nachdem diese von ihren Eltern abgeholt haben, klingelt das Festnetztelefon. Agneta nimmt den Hörer ab, meldet sich und ...

Die Enkelkinder der Familie Broman verbringen einige Tage bei ihren Grosseltern. Nachdem diese von ihren Eltern abgeholt haben, klingelt das Festnetztelefon. Agneta nimmt den Hörer ab, meldet sich und hört nur ein Wort «Geiger». Danach wird aufgelegt. Für sie ist jetzt klar, was sie zu tun hat. Sie geht in Schlafzimmer, holt eine Pistole und begibt sich ins Wohnzimmer, wo ihr Mann Stellan Musik hört. Ohne Gefühl hält sie ihm die Pistole an die Schläfe und drückt ab. Danach packt sie die nötigsten Dinge zusammen und flieht auf ihrem Fahrrad. Wenig später wird der Ermordete von seiner Tochter entdeckt, die nochmals zu ihrem Elternhaus zurückkehren musste.

Sara Nowak, Kommissarin bei der Sitte wird von ihrer Kollegin Anna, die bei der Mordkommission arbeitet informiert. Sara ist total entsetzt über diese Information und begibt sich umgehend zum Tatort. Sie kennt die Familie schon seit ihrer Kindheit.

Anfänglich habe ich gedacht, dass es sich hier um einen Racheakt handelt. Stellan Broman war früher ein bekannter und beliebter Moderator im schwedischen Fernsehen. Doch weit gefehlt. In weiteren Kapiteln erfährt man so einiges über die Zeit des «Kalten Krieges», welche Rolle Schweden in den 60er bis 90er Jahren zur DDR gespielt hat und auch die Beziehungen zur ehemaligen Sowjetunion. Diese Kapitel wurden gut recherchiert. Dabei hatte auch Stellan eine sehr wichtige Funktion innegehabt.

Für die Polizei ist der Fall schnell gelöst und abgeschlossen. Nicht so für Sara. Gleich zu Beginn hinterfragt sie alles und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Dabei bekommt sie Informationen und Einblicke, mit denen sie niemals gerechnet hat.

Sara hat mich mit ihren Handlungen öfters genervt als überzeugt. Doch ihre Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Dabei erfährt sie auch Dinge aus ihrer Jugend, die sie fast zerstören. Die weiteren darin vorkommenden Personen sind ebenfalls facettenreich beschrieben. Was mir weniger gefallen hat sind die ellenlangen Erklärungen und Beschreibungen über die Zeit des «Kalten Krieges». Zudem ist das ausführliche Privatleben über Sara sowie was sie alles während ihrer Kind- und Jugendzeit erlebte zu intensiv.

Fazit: Dieser Politthriller ist sehr komplex der leider in mir nicht die nötige Spannung aufgebaut hat.
Wer sich hingegen für diese Art Storys interessiert ist mit dieser Reihe sicherlich gut bedient.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

unglaubliche brutal

Blutasche
5

«Blutasche» ist bereits das dritte Buch mit dem MDI-Team unter der Leitung von DCI Stephen Lang.
Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, ist der Einführungsspruch «Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, ...

«Blutasche» ist bereits das dritte Buch mit dem MDI-Team unter der Leitung von DCI Stephen Lang.
Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist, ist der Einführungsspruch «Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen».

Gleich zu Beginn fängt dieser Thriller ziemlich heftig an. Ein Cottage brennt in der Nacht lichterloh. Als die Feuerwehr das Feuer endlich gelöscht hat, finden sie in der Asche eine verkohlte Frauenleiche, deren Glieder zu allen Seiten ausgestreckt sind. Einem junger Feuerwehrmann, der beruflich bei der Polizei arbeitet, hat den Eindruck, bei dieser Leiche stimmt was nicht. Er übermittelt Fotos an eine Jugendfreundin, die jetzt bei einer Sondereinheit MID bei Scottland Yard arbeit. Danica Hunter gewinnt den Eindruck, dass sie solch dargestellte Frauenleiche schon mal irgendwo gesehen hat. Sie informiert ihren Chef DCI Stephen Lang und das weitere Team. Auch sie sind nun überzeugt, dass es sich hier ziemlich sicher um Mord handelt und sie es mit einem ganz perfiden Serientäter zu tun bekommen. Denn dieser ist sehr schlau. An den jeweiligen Tatorten werden praktisch keine Spuren gefunden.

Die einzelnen Szenen werden von der Autorin sehr eindrücklich und schonungslos beschrieben. Die relativ kurzen Kapitel sind in Handlungsstränge eingeteilt. Einerseits erfährt man die Gedankengänge des MDI-Teams, anderseits die des Täters und wie er die Opfer findet und vorbereitet. Schreckliche Szenarien, die einem richtiggehend unter die Haut gehen. Ein Soziopath, der absolut keine Gefühle hat, ausser dem Töten unschuldiger Frauen und diese Bilder einem bestimmten Publikum im Dark Net gegen Entgelt zur Verfügung stellt. Man kann sich nicht vorstellen, was für ausgefallene Wünsche und Ideen in diesen Foren und Communities anfallen. Anfänglich hatte ich den Eindruck, dass der Täter von «Stimmen in seinem Kopf» geleitet wird, bis mir klar wurde, dass es «Stimmen» aus einem ganz bestimmten Forum sind, die ihre absolut scheusslichen und perfiden Wünsche an den Mann bringen. Meine Nerven lagen blank.

Auch die anderen Protagonisten wurden von der Autorin hervorragend beschrieben und ausgearbeitet. Wie sich die einzelnen Charakteren in diesem MDI-Team ergänzen und zusammenarbeiten.

So gegen Schluss glaubte ich den Täter zu kennen oder zumindest hatte ich meine Vermutung. Aber auch hier verstand es die Autorin, mich nochmals an der Nase rumzuführen. Ganz falsch lag ich jedoch nicht.

Fazit: Ein Psychothriller, der mir total unter die Haut ging und viele Nerven gekostet hat. Er zeigt auf, zu was Menschen fähig sind und daraus ihre Befriedigung, Macht und Kapital erhalten. Mit schreiben dieser Rezension läuft es mir jetzt noch kalt den Rücken runter.

Einzig was mich manchmal verwirrt hat, sind die Rückblenden in die beiden Vorgängerbücher. Im aktuellen Thriller kommen Abschnitte vor, mit Personen, die in meinen Augen keinen Bezug zum Geschehen haben und mich störten. Ich empfehle, diese ev. zuerst zu lesen, ist aber kein Muss. Ein Psychothriller der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Ein Odenwald-Krimi, der leider meine Erwartung nicht erfüllt hat

Lügenpfad
4

Frank Liebknecht stösst eher ungewollt auf alte Zeitungsgeschichten, die vor 20 Jahren hochbrisant und aktuell waren. Ganz in der Nähe gab es ein amerikanisches Munitionslager, welches aufgegeben wurde. ...

Frank Liebknecht stösst eher ungewollt auf alte Zeitungsgeschichten, die vor 20 Jahren hochbrisant und aktuell waren. Ganz in der Nähe gab es ein amerikanisches Munitionslager, welches aufgegeben wurde. Gleichzeitig demonstrierten Friedenaktivisten dazumal vor diesem Lager. Ein paar Zeitzeugen leben heute noch in Vielbrunn und treffen sich ab und zu im Wirtshaus am Stammtisch. Doch einige von denen mögen es überhaupt nicht, als Frank dazu Fragen stellt, was alles geschehen ist.

Der Stoff und die Idee darüber einen spannenden Krimi zu schreiben, fand ich super. Nach gut 100 Seiten fragte ich mich jedoch immer mehr, wohin das alles führen wird. Mir fehlte einfach der wahre Kick und eine gute Spannung. Viele Fäden wurden aufgezogen und in meinem Kopf entstand ein richtiges Durcheinander. Ich fragte mich je länger je mehr, wohin das alles führen soll. Erst mit der Entführung wurde meine Neugier etwas geweckt und ich hatte das Gefühl jetzt kommt Stimmung auf. Ein Schluss das die vielen losen Fäden zu einem fulminantem Ende führt. Gewisse Fragen werden beantwortet, doch für meinen Geschmack reicht das nicht.

Die einzelnen Protagonisten blieben mehrheitlich oberflächlich auf der Strecke. Frank, der eigentlich alles ins Rollen gebracht hat, hat mich als Polizist in diesem Buch überhaupt nicht überzeugt. Da seine Gefühlswelt ziemlich stark strapaziert wurde, erledigte er seine Aufgabe als Polizist mehr schlecht als recht. Gottseidank hat er eine sehr verständnisvolle Vorgesetzte, die in dem ganzen Wirrwarr wenigstens einen kühlen Kopf behielt.

Fazit: Ein Krimi, den ich wahrscheinlich ziemlich schnell vergessen werde.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

spannend und unterhaltend

Rauchland
4

«Rauchland» das 4. Buch in dieser Reihe mit Tenbrink/Bertram.

Mitten in den der dunkelsten, kältesten Jahreszeit, die sogenannten Raunächte, wird der Schaddebuer Friedhelm Harking mit eingeschlagenem ...

«Rauchland» das 4. Buch in dieser Reihe mit Tenbrink/Bertram.

Mitten in den der dunkelsten, kältesten Jahreszeit, die sogenannten Raunächte, wird der Schaddebuer Friedhelm Harking mit eingeschlagenem Schädel tod vor seinem Kotten aufgefunden. Dieses fiel einem ausgebrochenen Feuer vollständig zum Opfer. Zeugen haben zudem beobachtet, wie ein Mann Harking aus dem brennenden Haus rettete und dann die Flucht ergriff. Schnell wird klar, es konnte sich nur um den langgesuchten Schultewolter handeln. Da sich der Tatort nah an der deutsch/holländischen Grenze befindet, wird dieser von der holländischen Polizei festgenommen. Stur wie er ist, verweigert er jede Aussage. Einzige Ausnahme, er werde höchstens mit dem inzwischen pensionierten Tenbrink sprechen. Und so wird er «unfreiwillig» in die Ermittlungen eingebunden, was ihm nicht ganz ungelegen kommt. Dabei geht er eigenwilligen Nachforschungen nach, die er u.a. auch auf dem Friedhof findet.

Heinrich Tenbrink und Maik Bertram leben inzwischen zusammen in einer WG. Dies klappt bis jetzt ganz gut, so ist Tenbrink immer gut informiert, was so alles auf dem Kommissariat 11 geschieht. Maik muss sich zur Zeit mit vielen privaten Problemen auseinander setzten, die ihn fast zu stark von den Ermittlungen ablenken. Er wird mit einem Schicksalsschlag konfrontiert, der so nicht vorauszusehen war. Auch die weiteren in diesem Buch vorkommenden Personen sind wie schon gewohnt, vom Autor sehr gut beschrieben. Die grenzübergreifenden Ermittlungen gestalten sich sehr verworren. Jan Bonnema von der holländischen Polizei unterstützt seine deutschen Kollegen tatkräftig mit. Der Schluss hat mich überrascht.

Der Münsterländer Krimi beinhaltet viele Beschreibungen der Gegend. Die speziellen Namen und Ausdrücke sei es Plattdeutsch oder Holländisch finde ich gut eingesetzt. Lockert das Ganze etwas auf. Den Ermittlern gelingt es, all die losen Fäden und Spuren zu einem schlüssigen Knoten zu verknüpfen. Die Spannung beginnt bereits am Anfang und hält sich bis zum Ende sehr gut.

Das Cover, wie schon die Vorgänger, wiederum typisch für dieses Gegend passend gewählt und gestaltet.

Ein durchaus empfehlenswerter Krimi aus dem Münsterland, den ich gerne gelesen habe. Darum gibt es von mir 5 Sterne.

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