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Veröffentlicht am 21.03.2021

Zwei Frauen mit unterschiedlichen Lebenswegen

Sie haben mich nicht gekriegt
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Felix Kucher berichtet über das Leben zweier unterschiedlicher Frauen.
Zum einen ist da Marie Rosenberg. Sie ist Jüdin, ihre Eltern jedoch sind nicht aktiv in der jüdischen Gemeinde und machen sich auch ...

Felix Kucher berichtet über das Leben zweier unterschiedlicher Frauen.
Zum einen ist da Marie Rosenberg. Sie ist Jüdin, ihre Eltern jedoch sind nicht aktiv in der jüdischen Gemeinde und machen sich auch nichts aus den Bräuchen und Traditionen. Die einzige Tradition der Marie folgen soll, ist die, um die Buchhandlung des Vaters zu übernehmen. Das jedoch ist nicht wovon sie träumt, doch sie fügt sich ihrem Vater. Einmal im Geschäft ist sie jedoch sehr leidenschaftlich und auch als die Judenvertreibung vor dem ersten Weltkrieg beginnt denkt sie nicht an aufgeben.
Dann ist da noch Tina Modotti, wächst auf in Italien und Österreich unter ärmlichen Verhältnissen. Irgendwann schafft sie es ihrem Vater und ihrer Schwester nach Amerika zu folgen. Sie lebt ein Leben als Revolutionärin, Künstlerin, verschreibt sich dem Kommunismus. Sie ist in verschiedenen Ländern zu Haus, scheint ein erfülltes Leben zu haben, zweifelt da später jedoch an.

Von der Verknüpfung von der gesprochen wird ist im Buch selber nicht sehr viel zu spüren. Die Absätze zwischen den zwei Geschichten sind zwar durch gleiche Wortwahl am Ende der einen und am Anfang der anderen verknüpft, jedoch wird es dadurch schwieriger den verschiedenen Handlungen zu folgen. Die zwei Protagonistinnen laufen sich zwar dreimal über den Weg, aber von Verknüpfung kann hier wirklich nicht die Rede sein. Im Prinzip hätte man auch zwei Bücher schreiben können, auch da die Handlungen nicht unterschiedlicher sein könnten.
Die Handlung von Tina Modotti fand ich auch ein bisschen langatmig sodass ich einiges überflogen habe.
Zum Ende hin vermutete ich, das die Handlungen auch wirklich geschehen sein könnten, jedoch gab es im Buch keinen Aufschluss darüber was oder was nicht der Realität entsprochen hat. Ein Blick ins Web ergab das beide Personen bestanden und die Handlung im Großen und Ganzen mit ihrem Leben übereinkommt.

Durch die fast komplett unterschiedlichen Handlungen denke ich, dass die meisten Leser entweder die eine oder die andere Handlung interessanter finden zu lesen und die andere zu langatmig finden. So habe ich es empfunden und auch einigen anderen Rezensionen entnommen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Rührender historischer Roman

Die Kannenbäckerin
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Annette Spratte – Die Kannenbäckerin

Johanna verliert schon in jungen Jahren ihre Eltern und ihre Geschwister an der Pest. Auf nachfragen der Nachbarin erinnert sie sich an einen Onkel und wegen der Gefahr ...

Annette Spratte – Die Kannenbäckerin

Johanna verliert schon in jungen Jahren ihre Eltern und ihre Geschwister an der Pest. Auf nachfragen der Nachbarin erinnert sie sich an einen Onkel und wegen der Gefahr das ihr unterwegs etwas passieren kann wird kurzerhand beschlossen das es besser wäre wenn sie als Junge unterwegs ist. So wird aus ihr Johan. Beim Onkel angekommen, wird ihr klar, dass sie als Junge wahrscheinlich mehr Chancen hat und so bleibt sie noch eine Weile „Johan“.

Die Handlung hat mir sehr gefallen. Sehr schön werden Gefühle und Details beschrieben, wie Johanna mit Gott hadert, da er ihr ihre ganze Familie nimmt, ihre Gefühle zu ihrem Onkel und ihrer Tante und auch was sie als Junge erlebt.
Was mir hin und wieder gefehlt hat sind, Jahreszahlen oder wie alt Johanna mittlerweile ist, für einige wichtige Ereignisse wäre es schön gewesen, dies zu wissen.
Durch den flüssigen Schreibstil war das Buch gut zu lesen, es gab Spannung und auch traurige Momente.
Durch die Anlehnung an die Kannenbäckerei im Kannenbäckerland bekommt man zugleich auch noch wichtige historische Informationen.

Alles in allem ein sehr schönes Buch mit interessantem und unterhaltsamen Inhalt.

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Emotionale Liebe unter Geschwistern

Das Gewicht von Seifenblasen
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Liza hat in ihren jungen Jahren schon einiges erlebt. Dabei wird ihr noch ein normales Leben bevorstehen. Bei ihrer Schwester Becca, die nur ein Jahr älter ist, sieht es jedoch nicht so rosig aus für die ...

Liza hat in ihren jungen Jahren schon einiges erlebt. Dabei wird ihr noch ein normales Leben bevorstehen. Bei ihrer Schwester Becca, die nur ein Jahr älter ist, sieht es jedoch nicht so rosig aus für die Zukunft, insofern diese besteht. Becca ist nämlich schwerkrank und das sie überhaupt älter als 20 wird, die Aussichten gab es nach ihrer Geburt nicht. Acht Jahre hat man ihr allerhöchstens gegeben. Liza die nichts machen möchte was Becca nicht erleben darf/kann stellt ihre eigenen Bedürfnisse dann auch nach hinten. Doof nur das sie plötzlich River kennenlernt, der ganz anders ist als alle anderen Männer, die sie bisher kennengelernt hat.
Der Roman ist sehr schön geschrieben. Man fühlt mit Liza, Becca und River mit und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Vor allem das Schicksal von Becca nimmt einem mit, kann einem aber auch Mut geben wenn man in einer ähnlichen Situation steckt. Die Einstellung von Becca und ihre Art stecken an um motiviert zu bleiben und das Leben zu genießen.
Der Roman ist sehr berührend und emotional und absolut zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Einblicke in die Kindheit der Queen

Teatime mit Lilibet
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Der Autorin ist es geglückt, das Leben der „Kinderfrau“ DER Queen Elizabeth zu erzählen. Für Leser/innen, die sich für die englische Monarchie und in Besonderen für Queen Elizabeth interessieren, ein absolutes ...

Der Autorin ist es geglückt, das Leben der „Kinderfrau“ DER Queen Elizabeth zu erzählen. Für Leser/innen, die sich für die englische Monarchie und in Besonderen für Queen Elizabeth interessieren, ein absolutes Muss!

Die Autorin klammert die Kindheit von Lilibet ab 1932 ein: Da wartet die ehemalige Gouvernante Marion Crawford, „wie sie das immer tat“.
Im Juli 1987! Was ist schief gegangen, das die Queen die jahrelange Einladung der innig geliebten „Ersatzmutter“ ausschlägt? Welcher Fehler ist Marion Crawford unterlaufen, der Queen Elizabeth’s Herz nicht erweichen lässt?
„Vom Kaminsims schaute ihr die Königin über die gekrönten Köpfe ihrer beiden Töchter hinweg teilnahmslos hinterher“
„Alte hatten sie zurückgewiesen – jene, für die sie ihre Jugend aufgegeben hatte.“
Beim Lesen habe ich mit Marion in dieser intensiven Zeit ihrer Jugend ab 1932 gelebt;
- mit ihrer Sehnsucht nach Liebe;
- mit ihrer Gier nach Sex;
- mit ihrer gefühlten Bestimmung, armen Kindern Unterricht zu geben, damit diese den Kreislauf der Armut durchbrechen können;
- mit ihrem Lehrerstudium und ihrer Zerrissenheit von Bestimmung für die Armen und dem Bestimmt werden zur Gouvernante für die „reichsten“ Kinder Englands.

Weltpolitisch werde ich in die Zeit der 30-/40er Jahre versetzt, die nach Außen die fragwürdige Macht der Monarchie Englands und ihrer Aufgabe zu repräsentieren zeigt und nach Innen ein eher armseliges „Zuhause“ für heranwachsende Kinder. „Ich dachte, es wäre gut für sie, die … gewöhnliche Welt kennenzulernen, … hinzusehen, wie … andere Menschen leben.“
Wendy Holden erzählt die Geschichte der warmherzigen Kinderfrau spannend und lebendig und war selbst erstaunt, daß diese Geschichte „noch nie erzählt worden war“. Warum geschah es nicht? Was sollte da nicht ans Tageslicht kommen? Lesen sie selbst. Und nehmen sie Anteil an dem Leben einer scheinbar heilen Welt.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Ein wundervoller mitfühlender Roman

Das letzte Licht des Tages
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Dieser Roman ist wirklich toll. Er gibt einem Einblicke in die Geschichte und in die Winzerkunst und natürlich gibt es auch noch einige spannende Romanzen, Affären und Liebesgeschichten vor und während ...

Dieser Roman ist wirklich toll. Er gibt einem Einblicke in die Geschichte und in die Winzerkunst und natürlich gibt es auch noch einige spannende Romanzen, Affären und Liebesgeschichten vor und während des Krieges und auch in der Gegenwart.

Liv wird eines Tages nach ihrer Scheidung von ihrer Oma Edith überrascht. Sie soll ihr nach Frankreich folgen wo Oma Edith groß geworden ist und wo sie auch heute wieder lebt. Edith ist inzwischen 99 Jahre und es scheint, dass sie wichtige Momente und Ereignisse aus ihrem Leben an ihre Enkelin weitergeben möchte. Doch das fällt ihr sichtlich schwer denn schöne aber auch traurige und schwierige Begebenheiten aus der Vergangenheit kommen in Erinnerung. Es war nicht immer alles einfach und leicht während des Kriegs, als die Nazis Frankreich erobert haben und es der Bevölkerung schwer gemacht haben.

Mir hat der Roman sehr gefallen. Durch den Schreibstil lässt sich das Buch flüssig lesen. Der Kapitelaufbau, wodurch zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird macht es spannend und man kann selbst miträtseln wie alles zusammenhängt. Am Ende ist aber doch wieder einiges anders als man denkt. Ich finde es toll wie einem neben einer solchen spannenden Geschichte auch noch Fakten vermittelt werden und kann das Buch sehr gerne weiterempfehlen.

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