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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

Der Ofen war schnell aus

Der Chinese
1

Als Krimileserin war bei mir schon am Anfang "der Ofen aus" nachdem außerhalb der Tatorte keinerlei Blut- oder Fuß- oder sonstige Spuren erwähnt werden - nichtmal deren Nichtvorhandensein- obwohl Schnee ...

Als Krimileserin war bei mir schon am Anfang "der Ofen aus" nachdem außerhalb der Tatorte keinerlei Blut- oder Fuß- oder sonstige Spuren erwähnt werden - nichtmal deren Nichtvorhandensein- obwohl Schnee liegt, und das bei dem Gemetzel!? Irgenwo liegt in der Landschaft eine rote Schleife herum, wie die da wohl hingekommen ist..

Das Kernplot ist nicht originell: Rache aus einer lange zurückliegenden Vergangenheit.

Alles macht den Eindruck, als ob der Autor nie das Ziel aus den Augen verlor, ein Buch von einem Mindestumfang von 450 Seiten zu schreiben.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ergreifende Geschichte

Der Junge, der Träume schenkte
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Tiefster Süden Italiens. Natale ist das Produkt einer Vergewaltigung, dennoch liebt seine Mutter ihn abgöttisch und nimmt sehr viel auf sich, um ihm ein gutes Leben in Amerika ermöglichen zu können. Doch ...

Tiefster Süden Italiens. Natale ist das Produkt einer Vergewaltigung, dennoch liebt seine Mutter ihn abgöttisch und nimmt sehr viel auf sich, um ihm ein gutes Leben in Amerika ermöglichen zu können. Doch das ist mit weiterem Leid verbunden und auch in der Lower East Side in New York, wo sie mit Natale, der fortan Christmas genannt wird, landet, herrscht Elend und Kriminalität. Christmas lernt schnell, wie er mit seinem Charisma und einigen Tricks die Leute manipulieren kann. Als er dann die geschändete und verstümmelte Ruth findet, verliebt er sich sofort in sie. Er rettet sie und kämpft darum, sie immer wieder zu sehen. Ihre Familie ist wohlhabend und noch dazu jüdisch – dazu noch die herrische Mutter von Ruth. Schnell wird klar, dass sie fast wie Romeo und Julia sind. Christmas kämpft für seine Träume und vergisst dabei nie seine Ruth, die währenddessen ebenfalls viel an ihn denkt und mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpft …

Dieses Buch steckt voller Schmerz und Traurigkeit, Brutalität (besonders Frauen gegenüber) und Armut, aber dennoch macht es Hoffnung und strahlt eine Menge Liebe aus.
Die drei Erzählstränge (Christmas, Ruth, Bill) wechseln sich ab und steuern unaufhaltsam aufeinander zu. Alle drei Leben sind auf ihre Weise hart. Bill ist dabei die Figur, die man so richtig schön hassen und verachten kann, um alle Sympathie auf Ruth und Christmas zu fokussieren.

Ich mag die Erzählweise des Autors. Seine Bücher fesseln mich und lesen sich hervorragend.

Veröffentlicht am 05.07.2017

ohne Background keine Chance

Das Foucaultsche Pendel
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Das Buch ist ohne Hintergrundwissen über das Mittelalter und den Templern nicht zu verstehen. Wer als "normaler" Leser weiss denn schon wer der "Alte vom Berg" ist und wie die Zerschlagung des Templerordens ...

Das Buch ist ohne Hintergrundwissen über das Mittelalter und den Templern nicht zu verstehen. Wer als "normaler" Leser weiss denn schon wer der "Alte vom Berg" ist und wie die Zerschlagung des Templerordens stattfand?
Zum Glück gibt es Suchmaschinen. Ich habe mich durch Buch gekämpft und hab das Gefühl das ich mindestens 600 Seiten garnicht verstanden habe

Drei Mailänder Verlagslektoren, die beruflich ständig über okkulte Wissenschaften, Geheimbünde und kosmische Komplotte lesen müssen, stoßen auf ein rätselhaftes Dokument aus dem 14. Jahrhundert. Darin ist von alle 120 Jahre wiederkehrenden Zusammenkünften der »36 Unbekannten«, der Nachfahren der mysteriösen Tempelritter, die Rede. Die drei Spötter stürzen sich in das Labyrinth der Geheimlehren. Spielerisch erdenken sie eine gigantische Verschwörung. Aber dann merken sie, dass jemand ihre Phantasien ernst nimmt.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein modernen Klassiker

Der Name der Rose
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Es beginnt im späten 14. Jahrhundert, wo sich, an der Schwelle des Todes angekommen, der greise Mönch Adson in seiner Zelle des Klosters zu Melk an eine denkwürdige Begebenheit aus seiner Jugend erinnert: ...

Es beginnt im späten 14. Jahrhundert, wo sich, an der Schwelle des Todes angekommen, der greise Mönch Adson in seiner Zelle des Klosters zu Melk an eine denkwürdige Begebenheit aus seiner Jugend erinnert:
Im November des Jahres 1327 besucht er gemeinsam mit dem Franziskanerpater William von Baskerville, unter dessen Obhut er steht, eine Benediktinerabtei im ligurischen Appenin. Dort sollen sich die führenden Köpfe des Franziskanerordens mit einer Gesandtschaft des Papstes Johannes XXII. treffen, um theologische Fragen des Für und Wider der Armut der Kirche zu erörtern und damit gleichzeitig die Machtpositionen abzustecken. Bevor es jedoch überhaupt zu dem politisch-theologischen Treffen kommen kann, bittet der Abt des Klosters den für seinen Scharfsinn bekannten Bruder William (ein früherer Inquisitor, der das Amt freiwillig niedergelegt hat), um die Untersuchung eines mysteriösen Todesfalls. Ein Mönch scheint auf äußerst ungewöhnliche Weise Selbstmord begangen zu haben. William, der sich gemeinsam mit Adson prompt an die Arbeit macht und Nachforschungen anstellt, sieht sich bald mit einer ganzen Reihe von Morden konfrontiert, die stets nach den sieben Posaunen der biblischen Apokalypse inszeniert zu sein scheinen.

Ecos Werk behandelt Fragen der Kultur, Religion und Geschichte des späten Mittelalters, gleichzeitig auch Handlungen die in Ihren Verzweigungen wirklich komplex sind. Für mich war es schwierig immer den roten Faden im Auge zu behalten. Auch seitenlange Monologe, ganze Absätze in Latein vordern einiges an Geduld ein. Aber es lohnte sich!
Wer sich auf Ecos Stil einlässt, wird bald mit jeder Zeile in eine äußerst dichte und verdammt spannende Geschichte hineingezogen.

Veröffentlicht am 19.06.2017

Absolut Okey

Die Blutlinie
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Zuerst muss ich zugeben, dass mir der Einstieg in dieses Buch verhältnismäßig schwer gefallen ist, was an den Schilderungen über die Psyche von Smoky und deren Träume hing. Danach hat die Handlung jedoch ...

Zuerst muss ich zugeben, dass mir der Einstieg in dieses Buch verhältnismäßig schwer gefallen ist, was an den Schilderungen über die Psyche von Smoky und deren Träume hing. Danach hat die Handlung jedoch Fahrt aufgenommen und Spannung wurde aufgebaut. Zu den Mankos zählen für mich die zu aalglatten Charaktere und die sich viel zu oft wiederholenden bildlichen Darstellungen (der schwarze Zug, der innere Drache etc.). Trotz allem fand ich das Buch fesselnd und konnte auch mit viel gutem Willen die Wandlung der Hauptperson nachvollziehen. Über die Sex - Szene lässt sich streiten, ich habe sie einfach mal ausgeblendet. Zu den Schilderungen der Taten lässt sich nur sagen, dass diese wirklich grausam dargestellt waren. Allerdings finde ich, dass dies nötig war, um die bis dahin eher vor sich hin plätschernde Handlung in Gang zu bringen.