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Veröffentlicht am 16.09.2019

Gutes Buch, um mit Grundschulkindern ins Gespräch zu kommen

Der dunkle Lord vom Kinderhort
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"Der dunkle Lord vom Kinderhort" von Andreas Langer ist ein Buch, das sich an Kinder im Grundschulalter zwischen 8 bis 10 Jahren richtet.

Bereits das Cover macht neugierig und stimmt gut auf die Geschichte ...

"Der dunkle Lord vom Kinderhort" von Andreas Langer ist ein Buch, das sich an Kinder im Grundschulalter zwischen 8 bis 10 Jahren richtet.

Bereits das Cover macht neugierig und stimmt gut auf die Geschichte ein. Die Zeichnungen sind sehr vereinfacht, aber dennoch detailliert. Es gibt einiges zu entdecken und durch die Klobürste am oberen Rand ist der Leser gleich gespannt, was es damit wohl auf sich hat. Zusammen mit dem Titel ist gleich klar, dass im Hort was nicht stimmt.

Für den potentiellen Leserkreis hätte ich es gut und passend gefunden, wenn auch in der Geschichte selbst Zeichnungen vorhanden wären. Die Handlung bietet sich dafür an und der Lesegenuss und das Interesse für die Geschichte hätte dadurch um ein vielfaches gesteigert werden können.

Der Text ist im Flattersatz geschrieben und verzichtet bewusst auf Worttrennungen, um Neulesern das Erfassen des Textes zu erleichtern. Leider hat der fehlende Blocksatz das Lesen sehr erschwert und teilweise ist man in den Zeilen verrutscht. Kinder- und Jugendbücher mit einem ruhigen, klaren Schriftbild sagen mir mehr zu. Aber dies hängt mit den persönlichen Vorlieben zusammen und schmälert den Wert der Geschichte nicht im Geringsten.

Ich habe den Schreibstil als sehr passend für den potentiellen Leserkreis empfunden. Kinder im Grundschulalter können die Sprache gut lesen und auch für Eltern ist es eine angenehme Sprache, da sie die Geschichte fantasievoll und lebhaft vorlesen können.

Die vier Hauptpersonen - Lukas, Jakub, Gabriele und Selim -, die auch auf dem Cover wiederzufinden sind, werden sehr gut beschrieben. Es wird den jungen Lesern leicht gemacht, sich alle Vier genau vorzustellen. Dadurch besteht die Möglichkeit sich mit einem oder mehreren von ihnen zu identifizieren, weil Gemeinsamkeiten entdeckt werden können. Gerade ihre Unterschiedlichkeit finde ich wunderbar, da so jeder der jungen Leser einen Bezug zu einem der Vier entwickeln kann und sich so in die Geschichte hinein versetzen kann.

Fridolin Dunkel, den Neuen in der Hort-Gruppe, finde ich ebenfalls gut dargestellt. Der Name ist Programm, Er wird wunderbar als Anti-Held heraus gearbeitet, der mit seinem Verhalten Unruhe in die Hort-Gruppe bringt und dabei auch zu ganz schön drastischen Mitteln greift.

Das Buch nimmt trotz vieler Differenzen ein versöhnliches Ende. Ich bin der Meinung, dass Kinder im Grundschulalter noch nicht zwingend mit der Realität von fehlenden HappyEnds konfrontiert werden müssen und deshalb hat mir dies gut gefallen.

Die Geschichte selbst bietet gute Ansätze, um mit seinen Kindern ins Gespräch zu kommen und dabei über Mobbing, die richtigen Ansprechpartner bei der Bitte um Unterstützung, das Vergelten von Unrecht mit eigenem Unrecht, den Wert von Freundschaft und Kommunikation und Verständnis für andere und Vergebung zu sprechen. Aus meiner Sicht ist diese Geschichte weniger zum Selbstlesen geeignet, da die Vier aus dem Hort selbst nicht alles richtig angehen und es deshalb eine kindgerechte Reflexion der Geschehnisse geben sollte.

"Der dunkle Lord vom Kinderhort" ist ein gelungenes Buch für Kinder im Grundschulalter. Die große Stärke liegt für mich darin, dass auf angenehm zu lesende Weise das Thema Mobbing aufgegriffen und gleichzeitig der Wert von Freundschaft und auch Verzeihen verdeutlicht wird




Veröffentlicht am 16.09.2019

Wunderschöner Roman voller Atmosphäre und dennoch spannend

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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"Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse" von Frida Skybäck hat mich sofort angesprochen und war mein Wunschbuch, auf das ich mich sehr gefreut habe. Diese Vorfreude wurde nicht enttäuscht.

Schon ...

"Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse" von Frida Skybäck hat mich sofort angesprochen und war mein Wunschbuch, auf das ich mich sehr gefreut habe. Diese Vorfreude wurde nicht enttäuscht.

Schon das Cover finde ich sehr ansprechend, es gibt einige Details zu entdecken und es passt perfekt zu der Handlung des Romans in der Buchhandlung.

Der Roman bietet eine nahezu perfekt ausgewogene Mischung aus Humor, Spannung, Liebe, Tragik, Freundschaft und dem Mut für Träume und sich selbst einzustehen und Neuanfänge zu wagen. Er erzählt nicht einfach eine seichte Geschichte, sondern hat sehr tiefgründige Aspekte.

Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und witzig. Die Charaktere werden toll beschrieben und ich konnte mich gleich ganz in die Handlung hineinversetzen.

Sowohl Charlotte, als auch William, Sam und Martinique haben ein Päckchen zu tragen. William, der Hausautor der Buchhandlung, befindet sich momentan in der schwierigen Phase zwischen den ersten veröffentlichten Buch und der Erwartung des zweiten. Sam liebt ihre Arbeit in der Buchhandlung und befürchtet, dass Charlotte, als neue Inhaberin, diese schließt. Martinique fürchtet um ihre Ehe, findet keinen Zugang mehr zu ihrer pubertären Tochter und hat zu allem Übel auch noch eine Schwester, die ihre Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft ausnutzt.

Durch diese vier Personen mit ihren ganz eigenen Herausforderungen erhält die Geschichte eine angenehme Komplexität ohne überfrachtet zu werden. Als Leser hofft man mit allen mit. Jedem der Vier wird Raum gegeben, um dessen Gedanken und Gefühle ganz nah mitzuerleben. Charlotte steht dennoch im Fokus und der überwiegende Teil des Romans ist aus ihrer Perspektive geschrieben. Die Geschichte ihrer Familie wird in einem zweiten Handlungsstrang, der in den 1980er Jahren spielt, erzählt. Diese Erzählweise finde ich ausgesprochen gut, da so nach und nach deutlich wird, was passiert ist und die Spannung erhalten bleibt. Zudem sind diese Einschübe aus der Vergangenheit wunderbar mit der aktuellen Handlung verwoben.

Der Riverside Bookshop wird so urig, anschaulich und präzise beschrieben - "ein Ort, an dem man heilen [kann]" - dass man am liebsten beim Lesen selbst in einen der uralten Sessel versinken würde, umgeben vom leichten Vanilleduft der alten Bücher, den Kater Tennyson schnurrend neben sich und ganz von der Welt und ihrer strebsamen Hektik abgeschottet.

Ein tolles Buch, das angenehme Lesestunden bietet, die nur so verfliegen. Es eignet sich für alle Liebhaber von gedruckten Büchern und kleinen, persönlichen Buchhandlungen. Aber auch für alle, die gern einen gut geschriebenen Roman voller interessanter Charaktere und individueller Herausforderungen lesen möchten.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Unterhaltsamer Spionagekrimi mit gutem Mix aus Spannung, Liebe und Humor

Aufgeflogen - Kommissar in Gefahr
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"Aufgeflogen - Kommissar in Gefahr" ist bereits das zweite Spionageabenteuer von Mona Busch rund um David und Isabella, Carina und Ben. Auch ohne den ersten Teil zu kennen, fiel es mir leicht in die Geschichte ...

"Aufgeflogen - Kommissar in Gefahr" ist bereits das zweite Spionageabenteuer von Mona Busch rund um David und Isabella, Carina und Ben. Auch ohne den ersten Teil zu kennen, fiel es mir leicht in die Geschichte reinzukommen und die kurzen Anspielungen auf Geschehnisse aus dem ersten Band, habe ich nicht als störend oder den Lesefluss behindernd wahrgenommen.

Der Schreibstil ist flüssig, es wird ein konstanter Spannungsbogen aufrecht erhalten und chronologisch erzählt. Was mich etwas gestört hat, waren Details, die ich als unwesentlich und die Handlung nur unnötig in die Länge ziehend empfunden habe. Zum Beispiel erfährt der Leser, dass Carina sich 'erst noch ein Brot schmiert' und einpackt, bevor sie ihrer Freundin Isabella zur Hilfe eilt.
Ebenfalls etwas störend, habe ich einige Dopplungen empfunden, die daher rühren, dass Geschehnisse im gleichen Absatz aus Perspektive mehrerer Personen geschildert werden. Als Carina beispielsweise bei der Suche nach Isabella, welche entführt wurde, in einen Hinterhalt gerät, wird zunächst aus Sicht eines der Entführer erzählt, dass Carina 'halb herum fährt', als sie ihn bemerkt. Ein paar Sätze weiter wiederholt dann Carina, dass sie entsetzt 'halb herum fährt'.

Die Protagonisten werden gut beschrieben, so dass ich mich in die Geschichte hineinversetzen und ganz in deren Erlebnisse abtauchen konnte. Schön finde ich, dass hier die beiden jungen Frauen die Hauptrolle spielen. Auch wenn beide doch sehr verschieden sind, eint sie, dass sie wagemutig, stark und clever sind.

Das Buch ist, zumindest im Bereich des Rettungsdienstes, sehr gut recherchiert und schildert die Abläufe korrekt und mit den richtigen Begriffen. Inwieweit dies auch die Arbeit des LKA und Vorgehensweisen in Botschaften betrifft, kann ich nicht beurteilen, habe jedoch den Eindruck, dass Mona Busch gründlich recherchiert und sich um Realitätsnähe bemüht hat.

Mir hat das Buch gut gefallen, jedoch möchte ich vorwegnehmen, dass es sich meiner Meinung nach eher für einen jugendlichen Leserkreis eignet. An einigen Stellen hat es sich für mich etwas konstruiert, unrealistisch angefühlt und waren die Protagonisten sehr heldenhaft gezeichnet. Auch wenn sie durchweg sehr sympathisch waren, ist es für Leser mit etwas mehr Lebenserfahrung doch etwas schwierig, alle Verhaltensweisen und Aussagen als realistisch hinzunehmen.
Wie auch das fröhliche Cover mit Vögelchen und Herzchen erahnen lässt, ist es eine unterhaltsame nette Geschichte, die spannend ist und dabei eine Portion Humor und viel Liebe mitbringt. Große psychologische Einblicke in Psyche von Opfer und Täter oder unerwartete Wendungen, sollte man nicht erwarten.

Dennoch habe ich diesen Roman gern und mit konstanter Begeisterung gelesen. Es liest sich einfach gut, bietet eine ausgewogene Mischung aus Spannung, Liebe und Humor und ist dabei sehr kurzweilig. Ich hatte angenehme Lesestunden und werde den ersten Band noch lesen und auf jeden Fall weitere Bände im Blick behalten.

Veröffentlicht am 11.09.2019

Debütroman, dem es leider etwas an Tiefgründigkeit und Emotion mangelt

Otto
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Der Debütroman "Otto" von Dana von Suffrin konnte mich leider nicht überzeugen.

Ich habe das Buch mit einem unbestimmten, fast schon frustrierten, Gefühl weg gelegt. Der Schreibstil ist in einigen Passagen ...

Der Debütroman "Otto" von Dana von Suffrin konnte mich leider nicht überzeugen.

Ich habe das Buch mit einem unbestimmten, fast schon frustrierten, Gefühl weg gelegt. Der Schreibstil ist in einigen Passagen durchaus ansprechend und einige Sätze haben mir sehr gut gefallen. Insgesamt fehlte mir jedoch die Tiefe. Da kein roter Faden erkennbar war, der die anekdotischen Erzählungen zu einem Ganzen zusammengeführt hat, bin ich nicht mit der Handlung und den Personen warm geworden. Ich konnte ihre Emotionen nicht greifen und habe kein klares Bild entwickeln können. Die Handlung blieb bis zum Schluss etwas unscharf. Zudem habe ich den schwarzen Humor als zu düster und respektlos empfunden.

Mir ist wichtig deutlich zu machen, dass es weniger an der Handlung, als an der Art, wie diese dem Leser nahe gebracht wird, liegt, dass "Otto" mich nicht berührt und mitgenommen hat. Die Geschichte hat durchaus Potential. Otto hat in Deutschland und Jerusalem sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts miterlebt. Klar, dass dies seine Persönlichkeit prägt und auch das Familienleben beeinflusst. Zudem ist auch nachvollziehbar, dass die Pflegebedürftigkeit von Otto ebenfalls die Familie - seine zwei Töchter Timna und Babi - beeinflusst. Ein Satz war hier ganz, ganz besonders:

"Es ist traurig, alt zu werden, aber noch trauriger ist es, wenn der Körper schneller altert als die Seele und ihr davonrennt oder auch andersherum; nie passten Seele und Körper zusammen."

Wenn dieser Aspekt noch deutlicher heraus gearbeitet worden wäre, mehr Emotionen angesprochen worden wären, hätte es ein sehr gelungenes Debüt sein können.

Leider konnte mich" Otto" von Dana von Suffrin nicht überzeugen. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, was an sich nicht schlimm ist, da ich mich gern überraschen lasse und meine Erwartungen anpasse. Allerdings hat mich die Geschichte nicht berühren und mitnehmen können. Nichts wird in Erinnerung bleiben und mich noch weiter bewegen, weil einfach keine Tiefgründigkeit gegeben ist.

Die Lektüre eignet sich möglicherweise für Leser, die gern sehr schwarzen Humor mögen, die nicht unbedingt Geschichten brauchen, die chronologisch, ausführlich und emotional geschrieben sind oder die bereits Vorkenntnisse zum rumänischen Siebenbürgen haben.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Intensiver, aufwühlender und nachdenklich stimmender Roman

Vergesst unsere Namen nicht
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"Vergesst unsere Namen nicht" von dem norwegischen Autor Simon Stranger ist ein intensiver, aufwühlender und nachdenklich stimmender Roman. Ein wichtiges und wertvolles Buch, das glücklicherweise nun auch ...

"Vergesst unsere Namen nicht" von dem norwegischen Autor Simon Stranger ist ein intensiver, aufwühlender und nachdenklich stimmender Roman. Ein wichtiges und wertvolles Buch, das glücklicherweise nun auch auf Deutsch erschienen ist. Ich bin sehr froh, dass ich "Vergesst unsere Namen nicht" lesen durfte, da es ein besonderes und außergewöhnliches Werk ist, das bei mir noch lange nachhallen wird.

Eine Besonderheit des Romans besteht darin, dass der Autor Simon Stranger die Inspiration für sein Werk in der eigenen Familiengeschichte gefunden hat. In umfangreichen Recherchen hat er versucht Quellen zu finden und historische Ereignisse möglichst genau zu beschreiben. Die Qualität und Intensität dieser Recherchen werden in "Vergesst unsere Namen nicht" sehr deutlich. Neben fiktiven Erzählungen gibt es auch immer wieder Passagen, die historische Ereignisse sehr detailliert aufgreifen, so dass ich noch einige Details erfahren habe, die mir bisher nicht bekannt waren.

Eine weitere Besonderheit des Romans besteht darin, dass die Kapitel mit Buchstaben des Alphabets eingeteilt werden und dann Begriffe zu den jeweiligen Buchstaben aufgreifen. Für jeden Buchstaben des Alphabets gibt es ein Kapitel. In dem jeweiligen Kapitel wird dann mit Einschüben, z. B. "C wie...", der Text gegliedert, nach jedem dieser Einschübe wechselt sich die Perspektive oder die handelnden Personen. Das gefällt mir ausgesprochen gut und habe ich so auch noch bei keinem Werk erlebt.
 
Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt und es schwer gemacht das Buch wegzulegen. Es gefällt mir gut, dass aus drei Perspektiven geschrieben wird ("Du", "Ich", "Er"). Dadurch werden die verschiedenen handelnden Personen und die verschiedenen Zeitebenen voneinander klar abgegrenzt und es ist jeweils deutlich, welcher Handlungsstrang gerade fortgeführt wird.
Zudem wird sehr eindringlich, bildhaft und bewegend geschrieben. Ich hatte gleich ein klares Bild der handelnden Personen und der Orte und war emotional von Anfang an von der Handlung ergriffen. Simon Stranger schreibt nicht reißerisch oder übertrieben, trifft jedoch trotzdem direkt ins Herz.

Mich haben einige Passagen sehr aufgewühlt. Insbesondere der folgende Dialog: 

"Warum wurde er ermordet, Papa? 
"Weil er Jude war. " 
"Ja, aber warum?" 

In diesem kurzen Gespräch wird so gut die Sinnlosigkeit der damaligen Propaganda und der damit verbundenen Gräueltaten deutlich. Ich kann nur schwer bis gar nicht nachvollziehen, wie es mit dem Nationalsozialismus so weit kommen konnte. Da ist es für mich besonders interessant zu sehen, wie der Autor versucht, Henry Oliver Rinnan - wohl einer der extremsten Nationalsozialisten Norwegens - als Person und dessen Entwicklung aufzuarbeiten.
Als Gegenbild stellt der Autor Julius Paltiel vor, ein Vorfahr der trotz Konzentrationslager und Todesmarsch vollkommen in sich ruht, keinen Hass schürt. 
 
Die Frage "Wie kann es sein, dass jemand stärker wird durch diesen Widerstand, durch all das Böse, das ihm zustößt, während andere sich beugen, zerbrechen, verkrüppeln, zerstört werden, eine dunkle Seele bekommen?" hat noch eine Weile bei mir nachgehallt. Dieser Roman lässt wirklich tief in menschliche Abgründe schauen, wühlt auf, bewegt und berührt. 

Dennoch möchte Simon Stranger mit seinem Roman nicht anklagen oder verurteilen. "Lass diesen Roman lieber eine Aufforderung sein, nach vorn zu sehen. Lass ihn lieber eine Möglichkeit zur Versöhnung sein und für Vergebung."

"Vergesst unsere Namen nicht" ist ein großes, wertvolles Werk, das sich zu lesen lohnt. Es ist passagenweise nichts für schwache Nerven und keine reine Unterhaltungslektüre, jedoch traurige Realität mit der man sich dennoch auseinander setzen sollte und die den Leser auch mit einem Hoffnungsschimmern zurück lässt.

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