spannender Auftakt einer Trilogie und Jahreshighlight
Game of GoldWenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll – zum einen da es absolut gut und mitreißend ist, zum anderen weil ich nicht spoilern oder mehr preisgeben möchte, als es der Klappentext tut. ...
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, wo ich anfangen soll – zum einen da es absolut gut und mitreißend ist, zum anderen weil ich nicht spoilern oder mehr preisgeben möchte, als es der Klappentext tut.
Die Geschichte ist sowohl aus Lous als auch aus Reids Perspektive erzählt, wobei sich die beiden nicht sofort, sondern mehr aus Zufall… treffen. Ich habe ein wenig gebraucht, ein paar Seiten, um in die Geschichte hineinzufinden (was zu diesem Zeitpunkt auch daran gelegen hat, dass ich vorher noch nicht so oft auf Englisch gelesen hatte), aber nach ein paar Kapitel war ich von der Geschichte gefangen.
Gefangen von Lou und Reid, gefangen von der Beziehung, der Dialoge der beiden und dem Plot.
Lou ist eine tolle Protagonistin. Sie ist stark und zeigt, dass sie selbst in so unglücklichen Lebensumständen gut überleben kann. Sie hat ihre Vorstellungen, ihre Meinung vertritt sie immer und steht für sich selbst ein, doch gleichzeitig lernt sie auch Neues, sie entwickelt sich. Ich fand es sehr schön, dass sich selbst so eine starke Person wie Lou immer noch verändern kann. Ein schönes Zitat für mich beschreibt es sehr gut: „There are some things that can‘t be changed with words. Some things have to be seen“ (Seprent & Dove, Shelby Mahurin). Dieser Satz trifft auf mehrere Charaktere in diesem Buch sehr gut zu. Nicht nur auf Lou, sondern besonders (vor allem) auf Reid.
Reid Diggory, ja ich habe ihn von Anfang an gemocht. Selbst wenn seine Vorstellungen nicht toll waren, selbst wenn er keine guten Entscheidungen trifft. Ich habe relativ schnell verstanden, dass er eigentlich ein toller Charakter ist, ein sehr toller, jedoch in einem Umfeld aufgewachsen ist, dass ihm ein paar sehr fragwürdige und falsche Moralvorstellungen verschaffen hat. Was seine Charakterentwicklung und seine Ausarbeitung angeht – sie sind genauso gut wie die von Lou, aber bei Reid merkt man sie meiner Meinung nach sehr viel mehr. Ich habe es selten so gut nachvollziehen können, wie sehr das Umfeld und andere Menschen den Charakter prägen können – hier habe ich es mal wieder feststellen können.
Die Beziehung der beiden… nun ja, es handelt sich um enemies-to-lovers und ich habe es g-e-l-i-e-b-t. Die Unterhaltungen der beiden, die Tatsache, dass sie durch gewisse Umstände heiraten müssen, wie man schon im Klappentext erfährt – alles zusammen, es ist einfach ein Traum. Ich habe die Entwicklung gerne verfolgt und fand es mit den beiden niemals langweilig. Es ist keine Entwicklung, die schnell abläuft, aber es tröpfelt auch nicht vor sich hin. Einfach genau richtig.
Im Zusammenhang mit dem Plot, denn Lous Vergangenheit lässt sie nicht ganz so los, wie sie gerne möchte, ist das Buch einfach perfekt. Man möchte immer weiterlesen, immer noch ein weiteres Kapitel, die nächste Seite, lesen.
Des Weiteren gab es den ein oder anderen Plottwist, den ich wirklich nicht habe kommen sehen und genau diese haben die Geschichte wahrscheinlich in ein Jahreshighlight verwandelt. Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und mich immer aufs Weiterlesen gefreut. Band eins der Trilogie hatte also all die Eigenschaften, die ein sehr gutes Jahreshighlight-Buch braucht.
Aber nicht zu vergessen ist hier das spannende World Building. Während mich dieses bei dem ein oder anderen Buch schon genervt hatte, fand ich es hier sehr interessant und habe gerne mehr über die Welt erfahren. Wie die Hexen im Zusammenhang mit der Kirche stehen, die Vorstellungen der Kirche und die Konflikte – ich konnte gar nicht genug über die Welt lernen. Selten war ich allein vom World Building so gefesselt.
Doch auch der Schreibstil der Autor ist einfach zu verstehen, locker leicht und passt perfekt zur Geschichte.
Mein Fazit:
„Serpent & Dove“ weißt für mich keinerlei Schwächen auf und ist ein grandioser Auftakt für die Trilogie. Es ist spannend, es ist interessant, die neue Welt kennenzulernen, und die Dynamik zwischen Lou und Reid fesselt. Für mich ein klares fünf-Sterne-Buch und ich kann es jedem ans Herz legen, der die Hexenthematik sowie enemies-to-lovers liebt. Wer zum Beispiel Nina und Matthias von „das Lied der Krähen“ geliebt hat, dem kann ich die Geschichte von Lou und Reid sehr ans Herz legen.
Ich freue mich schon auf Band 2, der schon in meinem Bücherregal steht und auf mich wartet.