Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2022

Blackhack wird entlarvt

#Datendetektive. Band 4. Jagd nach Blackhack
0

„...Ein schwarzer Punkt am Himmel näherte sich ihnen. Jetzt staunten alle – eine Drohne flog auf den Tennisplatz zu:...“

Eigentlich sollte jetzt zu Beginn des neuen Schuljahres nur die Tennisballmaschine ...

„...Ein schwarzer Punkt am Himmel näherte sich ihnen. Jetzt staunten alle – eine Drohne flog auf den Tennisplatz zu:...“

Eigentlich sollte jetzt zu Beginn des neuen Schuljahres nur die Tennisballmaschine in der Schule eingeweiht werden. Doch die Drohne sorgt für Unruhe. Wieder spielt Blackhack sein Spiel.
Der Autor hat erneut einen spannenden Kinderkrimi geschrieben. Er bleibt seiner Linie treu. Während sich die Datendetektive auf die Suche nach Blackhack begeben, veröffentlicht Vicki in ihrem Blog fachliche Details über Informatik und Technik mit weißer Schrift auf blauen Grund..Die Aussagen sind kindgerecht und allgemeinverständlich.

„...Ein Tricopter ist ein kleines ferngesteuertes Flugobjekt. Eine Drohne nennt man generell jedes unbemannte Luftfahrzeug...“

Die Datendetektive mit den sprechenden Roboter Brabbelbot an ihrer Seite haben einen Verdacht, wer hinter der Steuerung der Drohne stecken könnte.
Der Schriftstil ist an vielen Stellen amüsant. Dafür sorgt vor allem der Roboter. Ab und an hat er eine ganz eigene Logik.

„...“Ich tue nie etwas Unerlaubtes“, sagte Brabbelbot. „Bevor ich etwas tue, erlaube ich es mir immer“...“

Wie immer arbeiten die Kids gut zusammen. Die Schwächen des einen werden durch die Stärken eines anderen ausgeglichen. Und es gelingt ihnen, Blackhack zu entlarven. Da ich als Leser an den Gedanken der Protagonisten teilnehmen konnte, hatte ich die Möglichkeit, mit zu raten und mit zu denken.
Gut finde ich, dass an passenden Stellen auf Recht und Gesetz hingewiesen wird.
Viele Zeichnungen illustrieren das Geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es führt Kinder auf fast spielerische Art in die Welt der künstlichen Intelligenz ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Sehr schönes Kinderbuch

Jolima und der Auftrag des Königs
0

„...Das ist Jolima. Kennst du sie schon? Sie ist ein mutiges Mädchen. Sie hat auf den Ruf des guten Königs von Immergrün geantwortet und ihre alte Heimat Immergrau verlassen….“

Mit diesen Sätzen beginnt ...

„...Das ist Jolima. Kennst du sie schon? Sie ist ein mutiges Mädchen. Sie hat auf den Ruf des guten Königs von Immergrün geantwortet und ihre alte Heimat Immergrau verlassen….“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, dass in einer märchenhaften Erzählung Werte wie Mut und Vertrauen vermittelt.
Jolima und und ihr Freund Tiro sind in Immergrün glücklich. Dann aber erhalten sie vom König einen wichtigen Auftrag. Sie sollen Menschen in Immergrau überzeugen, mit ihnen nach Immergrün zu ziehen.
Dafür erhalten sie ein besonderes Buch, einen Helm, einen Schild und ein Schwert. Den Weg weist ihnen eine Taube.
Spannend wird erzählt, welche Abenteuer die beiden erleben, bis sie endlich Immergrau erreicht haben. In jeder Situation hilft ihnen eine der vier Gaben des Königs. Wie aber sollen sie die Menschen überzeugen, ihnen zu folgen?
Der Schriftstil ist kindgerecht und leicht verständlich. Die Absätze sind klar gegliedert.
Ganzseitige farbige Zeichnungen veranschaulichen die Handlung. Manchmal ist der Text auch ins Bild integriert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Fesselnder Krimi

Greifswalder Gespenster
0

„...Unter der Maske klang die Stimme des Mannes dumpf und irgendwie verwaschen. Eine Hand, von der er nicht wusste, zu wem sie gehörte, presste seinen Kopf auf den Boden...“

Dieser Satz, der viel verspricht ...

„...Unter der Maske klang die Stimme des Mannes dumpf und irgendwie verwaschen. Eine Hand, von der er nicht wusste, zu wem sie gehörte, presste seinen Kopf auf den Boden...“

Dieser Satz, der viel verspricht und viel offen lässt, steht ziemlich zu Beginn des Prologs.
Dann wechselt die Geschichte in den Greifswalder Bodden. Dort hat Tom mit seinem Schiff angelegt. Tanja wendet sich an den Privatermittler, denn Malte, ihr Freund, ist verschwunden. Die Polizei fühlt sich nicht zuständig.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben, der auch aktuelle Themen beinhaltet. Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Dazu gehört eine gute Ortsbeschreibung und Raum für die emotionalen Befindlichkeiten der Protagonisten. Auch die Personen werden gut charakterisiert. Über Malte sagt Tanja:

„...Malte ist von der breiten Straße der Kompromisse auf den Pfad abgebogen, der seiner inneren Wahrheit entspricht. Er hat sich von einigen Lebenslügen getrennt...“

Dabei hat sich Malte nicht nur Freunde gemacht, denn eine Windparkfirma will sein Grundstück und er ist konsequent dagegen.
Während Tom auf der Suche nach Malte ist, hat die Polizistin Sylke mehr als ein Problem am Hals. Es gilt, denjenigen zu finden, der für den Tod von Dr. Krohnhorst verantwortlich ist. Gleichzeitig soll sie zwei junge Kriminalisten auf ihre künftigen Aufgaben vorbereiten. Die Zusammenarbeit erweist sich als schwierig. Lisa hat private Probleme, und Philipp leidet an übersteigerten Selbstbewusstsein. Er geht innerlich und auch offen auf Konfrontation zu Sylke.
Spannend finde ich die Gespräche über den Zusammenhang zwischen Naturschutz und Klimawandel.

„...In einem intakten Moor lagern sich Pflanzenteile ab, deshalb wird dort Kohlenstoff gespeichert. Wenn man es aber entwässert, wie das in Deutschland jahrhundertelang fast über all passiert ist, dann entwichen Kohlendioxid und Methan...“

Tom und Sylke kennen sich von alten Fällen. Da aber beide unterschiedliche Ziele haben, muss man sich auf einen Kompromiss einigen.
Die Ermittlungen um Dr. Krohnhorst gestalten sich schwierig. Sein Bild in der Öffentlichkeit soll nicht beschädigt werden. Einer, der ihn kennt, wird allerdings deutlich:

„...Er hat auf der Klaviatur der Menschenmanipulation perfekt gespielt, er hat den Ostleuten sicher einiges beigebracht, was die Anpassung an die westliche Logik vom Fressen und Gefressenwerden angeht...“

Zu den inhaltlich und sprachlich besonderen Stellen gehören für mich die Szenen, bei denen Tom mit sich selbst ins Gericht geht. Sein Schuldgefühl lässt ihn über sein Tun nachdenken. Die innere Zerrissenheit ist mit den Händen greifbar. Er begreift, dass jede Handlung Konsequenzen hat. Dabei war er sich sicher, das Richtige zu tun.

„...Er wusste noch nicht, wie dieser Morgen sein weiteres Leben beeinflussen würde, aber es war vollkommen klar, dass er einen Einschnitt bildete, eine Kerbe schlug in den Gleichlauf der Zeit, eine Kerbe mit scharfen Kanten, an denen man sich verletzen konnte….“

Am Ende werden die Täter überführt. Dann zeigt es sich, dass die Geschichte weitaus komplexer war, als ich als Leser am Anfang geahnt habe.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2022

Bewegende Geschichte

Heimkehr nach Whale Island
0

„...Erschrocken sehe ich auf, als dicht vor mir ein Fahrradfahrer mit Schlingern zum Stehen kommt und mich fassungslos anstarrt. Sprachlos starre ich zurück – in die hellgrauen Augen meines Chefs...“

Das ...

„...Erschrocken sehe ich auf, als dicht vor mir ein Fahrradfahrer mit Schlingern zum Stehen kommt und mich fassungslos anstarrt. Sprachlos starre ich zurück – in die hellgrauen Augen meines Chefs...“

Das hätte schief gehen könne! Greta arbeitet in einem Hotel in New York, dass von Duncan Sommerset gemanagt wird. Mit dem Spitznamen „der Eisblock“ wird er von seinen Angestellten wegen seiner kühlen und abweisenden Art bedacht. Allerdings ist er ein Bild von einem Mann, aber leider verheiratet.
Für Greta birgt der Tag eine weitere Überraschung. Duncan teilt ihr mit, dass sie ihn wegen ihrer deutschen Sprachkenntnisse auf eine kanadische Insel begleiten soll.
Die Autorin hat einen spannenden und gefühlvollen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgereift. Das zeigt sich in den bildhaften Beschreibungen der Landschaft, aber auch in den gut ausgearbeiteten Gesprächen.
Als Duncan mit Greta zur Insel übersetzt, trifft er überraschend auf seine Mutter. Er stellt er Greta als seine Ehefrau Catherine vor. Greta ist nicht begeistert, aber für wenige Tage bereit, das Spiel mitzuspielen. Doch die Geschichte erhält plötzlich eine ganz neue Dynamik. In ihrer liebenswürdigen und aufgeschlossenen Art wird Greta schnell von der Familie angenommen. Duncan allerdings wird kritisch beäugt.

„...Duncan ist vermutlich nur aus diesem Grund hier: Um sich vor Augen zu halten, wie beschissen schlicht hier alles ist, und dass er damals die richtige Entscheidung getroffen hat, von hier abzuhauen...“

Als Duncan allerdings mitteilt, warum er wirklich gekommen ist, wird die Situation für ihn nicht besser. Seine großen Pläne stoßen auf Widerstand.
Greta dagegen, die ihre Kindheit und Jugend nur in Hotels verbracht hat und nirgendwo heimisch war, fühlt sich auf der Insel wie angekommen.

„...Weit und tiefblau erstreckt sich der Atlantik bis zum Horizont, er ist aufgewühlt und stürmisch,gewaltige Wellen rollen an die schroffe Küste, lassen weiße Gicht über die rauen Felsblocken am Ufer schäumen. Auch der Himmel wirkt mit einem Schlag blau, wie gemalt...“

Doch die Insel hinterlässt auch bei Duncan Spuren. Das enge Zusammensein mit Greta sorgt dafür, dass beide sich nicht an die beruflichen Rollen halten. Greta gibt ihm schon einmal Widerworte, wenn sie die Sache anders sieht. Nach und nach taut er auf. Als Leser erfahre ich genau wie Greta durch seine Schwester Skye, was vor 13 Jahren passiert ist.
Neben der Familie hat die Autorin auf der Insel einige besondere Charaktere kreiert. Da ist zum einen Rae, die mit einem Bibliotheksbus auf die Insel kommt. Was sie sagt, ist Gesetz. Das hat Gründe.
Zum anderen lebt auf der Insel der Deutsche Gottlieb. Trotz harter Schicksalsschläge will er nicht weg.
Die Zu- und Umstände erfordern es, dass sich der Aufenthalt für Duncan und Greta verlängert. Das gibt Duncan Zeit, sich mit seiner Familie auszusprechen. Zwischen ihm und Greta knistert es zunehmend.
Wie wird er sich entscheiden? Will er zurück in die Glamourwelt von New York?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Gerade in den persönlichen Schicksalen wird deutlich, dass der schöne Schein manchmal nur eine Maske ist, hinter der sich tiefe Verletzungen verbergen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2022

Verzwickter Krimi

Insellicht
0

„...Wir sind aber hier auf Nördernee. Und hier verstehen wir nur das, was wir verstehenwollen. Schon klar, oder? Sonst: Sie wissen ja, dort geht es zur Tür wieder hinaus...“

Mit diesen Worten macht ein ...

„...Wir sind aber hier auf Nördernee. Und hier verstehen wir nur das, was wir verstehenwollen. Schon klar, oder? Sonst: Sie wissen ja, dort geht es zur Tür wieder hinaus...“

Mit diesen Worten macht ein Taxifahrer seinem renitenten Fahrgast deutlich, wo es lang geht. Damit tauche ich als Leser gleich in die Atmosphäre der Insel ein.
Wenig später ist Martin, der Inselpolizist, gefordert. Am Kap wurde ein Toter gefunden. Doch eigentlich hatte sich Martin auf die Insel versetzen lassen, um nicht mehr mit Gewaltverbrechen konfrontiert zu werden. Das aber klappt nicht. Martin selbst charakterisiert sich so:

„...Er wusste es. Er zeigte sich immer dann, wenn es um Konfrontation ging, zu weich, zu labil, zu dünnhäutig. Zog den Kopf ein, statt nach vorne zu gehen...“

Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist ausgefeilt. Der hohe Spannungsbogen ergibt sich auch dadurch, dass die Handlungsorte Norderney und Bonn schnell wechseln.
Während auf Norderney Gert und Martin alle Hände voll zu tun haben, erst einmal die Identität des Toten herauszufinden, bangt Ruth Keiser, die Psychologin in Bonn, um das Leben von Oskar. Hat seine Verletzung etwas mit dem Tod von Rebecca Kahn zu tun?
Mir gefällt, wie es der Autorin gelingt, immer wieder aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen in ihren Krimis unterzubringen. Dieses Mal geht es einerseits um das Leben von Heinrich Heine auf Norderney, andererseits wird Ruth bei ihren Recherchen in Bonn mit Magersucht und ihren Folgen konfrontiert. Gewisse Seiten im Darknet und Sensationsjournalismus spielen dabei eine unrühmliche Rolle. Oskar stellt die richtigen Fragen:

„...Was soll ich, was muss ich und was darf ich medial aufbereiten? Wo mache ich mich zum Helfer der falschen Seite?…“

Auf Norderney gehen die Ermittlungen nur schleppend voran. Ob der Trupp der Sondengänger etwas über den Toten weiß? Die aber bekommen bei den Befragungen die Zähne nicht auseinander.Auch was sie suchen, bleibt lange im Dunkeln.
Währenddessen lerne ich durch Danielas Spaziergänge mit Marthe einiges über die Insel. Dort gibt es ein Heine – Denkmal, das eigentlich nie aufgestellt gehörte - wegen seines Erschaffers.
Als Marthe versehentlich auf ein Geheimnis stößt, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Plötzlich führen beide Handlungsstränge zum gleichen Ausgangspunkt. Der Fall neigt seinem Ende zu.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt die Ermittler als Menschen mit Stärken und Schwächen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere