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Veröffentlicht am 05.04.2022

Vielschichtiger historishcer Roman

Die Stickerin von Sevilla
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„...Lea war guter Dinge. Auch wenn die Reise anstrengend war, wollte sie unter keinen Umständen darauf verzichten….“

Wir schreiben das Jahr 1474. Lea ist mit ihrem Vater, einem jüdischen Tuchhändler, ...

„...Lea war guter Dinge. Auch wenn die Reise anstrengend war, wollte sie unter keinen Umständen darauf verzichten….“

Wir schreiben das Jahr 1474. Lea ist mit ihrem Vater, einem jüdischen Tuchhändler, unterwegs. nach Medina. Als sie kurz vor ihrem Ziel überfallen werden, retten sie zwei Edelleute vor den Räubern. Einer von ihnen ist Alvaro. Zwischen Alvaro und Lea entwickelt sich ein zarte Romanze. Doch beide Väter sind dagegen. Die beiden Liebenden trennt nicht nur die Religion, sondern auch der gesellschaftliche Stand.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Persönliche Schicksale werden gekonnt in das Zeitgeschehen eingebettet.
Die Personen werden gut charakterisiert. Sie sind vielschichtig, mit Ecken und Kanten. Nicht anfreunden konnte ich mich mit Königin Isabel. Die junge Frau ist zwar machtbesessen, lässt sich aber schnell beeinflussen. Wenn sie es für richtig hält, lässt sie Menschen ganz schnell fallen. Das musste Lea erleben.
Gut beschrieben wird das Leben in den Städten Sevilla und Medina. Gerade in letzterer haben sich Spuren der maurischen Kultur erhalten. Außerdem erfahre ich eine Menge über die jüdischen Riten und Bräuche.
Während Alvaro eine Stelle als Sekretär bei Isabel erhält, beschließt Leas Vater, seine Tochter mit dem Weinhändler Manuel zu verheiraten. Immer wieder findet Lea Gründe, um die Hochzeit zu verschieben. Manuel mag sie wirklich. Er bringt sich um ihrer Willen sogar selbst in Gefahr. Lea benutzt ihn, ohne ihn ehrlich die Wahrheit zu sagen. Dafür wird sie einen hohen Preis zahlen.
Königin Isabel will eine Wandbehang sticken lassen mit den Bildnissen ihrer Kinder. Dazu ruft sie einen Wettbewerb aus. Lea ist Stickerin.

„...Hierbei war es wichtig, die richtigen Fäden auszusuchen und sie ineinander fließen zu lassen, dass keine harten Übergänge entstanden. Man nannte dies Nadelmalerei...“

Lea gewinnt den Wettbewerb und trifft Alvaro wieder. Allerdings gibt es am Hof eine sehr selbstbewusste junge Frau, die sich Alvaro als Bräutigam eingebildet hat. Die weiß geschickt die Fäden zu ziehen.
Mittlerweile aber haben sich die Verhältnisse in Spanien gravierend geändert. Isabel lässt der Inquisition freie Hand. Erstes Opfer sind konvertierte Juden, denen man vorwirft, nur zum Schein konvertiert zu sein. Das trifft auch auf Leas Familie zu.
Außerdem nimmt der Krieg mit den Mauren in Granada an Schärfe zu. Spanien soll nach dem Wunsche des Herrscherpaares ein rein christliches Land werden. Haben die Liebenden eine Chance?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeugt von einer ausführlichen Recherche der Autorin.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Der schwierige Weg zum Frieden

Wie denn sonst, wenn nicht gemeinsam?
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„...Nach vielen Jahren im hoffnungslosen Ermüdungszustand, begleitet von Mantras, an die wir nicht mehr glauben, habe ich mich auf die Suche nach den Wurzeln des Konflikts gemacht….“

Der Autor, selbst ...

„...Nach vielen Jahren im hoffnungslosen Ermüdungszustand, begleitet von Mantras, an die wir nicht mehr glauben, habe ich mich auf die Suche nach den Wurzeln des Konflikts gemacht….“

Der Autor, selbst Jude und in Israel geboren, beschäftigt sich mit den Nahostkonflikt. Er geht der Frage nach, wie das Zusammenleben in Zukunft funktionieren könnte. Um die Antwort darauf zu finden, führt er mich, nach einer Beschreibung seiner Kindheit, zuerst in die Vergangenheit. Er will wissen, wo die Wurzeln der Auseinandersetzung liegen. Dabei spielen zwei Jahre immer wieder eine entscheidende Rolle: Das ist zum einen 1948.

„...Nakba steht für den Land- und Heimatverlust der arabischen Bevölkerung. Kein Ereignis prägt die Palästinenser mehr. In vielen Hinsichten ist Nakba die Geburtsstunde der palästinensischen Identität….“

Zum zweiten ist es das Jahr 1967. Seitdem ist die Gegend geprägt von Krieg und Gewalt.
Den größten Teil des Buches nehmen die Reisen des Autors ein. Mal ist er allein unterwegs, mal mit Freunden. Das sind sowohl Juden als auch Araber. Dabei kommt es ihn auf die Gespräche mit den Menschen an. Er möchte ihre Stellung zum Konflikt und zu einer möglichen Lösung wissen.
Ein junger Jude zum Beispiel äußert:

„...Ich bin optimistisch. Am Ende wird es hier keine Zäune geben. Wir werden sie nicht mehr brauchen, wenn wir lernen, miteinander zu leben. Aber das kann auch noch dauern….“

Mir war nicht bewusst, dass Israel auch im Innern von Grenzen geprägt ist und dass man je nach Volkszugehörigkeit nur bestimmte Gegenden betreten darf. Bei Palästinensern ist es dabei völlig egal, ob sie sich zum Islam oder zum Christentum bekennen. Sie haben nur eingeschränkte Rechte. Ein Palästinenser aus Ostjerusalem hat den Antrag auf Einbürgerung gestellt. Den Weg zu gehen, heißt auch, bei Nachbarn auf Misstrauen zu stoßen. Um so bitterer ist es, wenn man abgelehnt wird. Hier ist seine Reaktion:

„...Ich habe an Gleichberechtigung geglaubt, an die Demokratie. Aber jetzt weiß ich, dass es hier Demokratie nur für Juden gibt...“

Überrascht hat mich außerdem eine andere Antwort:

„...“Bist du nicht lieber Palästinenser als Israeli?“ fragte ich ihn direkt. „Schau, ich“, sagte er langsam und legte seine Hand auf die Brust, „ich bin Beduine. Wir waren hier lange vor allen. Wir sind Araber, die wahren Araber. Ich bin kein Palästinenser und kein Israeli.“...“

Was in der Politik nicht funktioniert, klappt in einigen Gegenden dagegen in der Wirtschaft schon bestens. Auch unter den Palästinenser bildet sich eine Mittelschicht heraus, die in wirtschaftlichen Belangen von den israelischen Erfolgen lernt.
Die vielfältigen Gespräche des Autors und die Beschreibung seiner Erlebnisse zeichnen ein völlig neues Bild des Landes. Gleichzeitig zeigen sie, dass die Zweistaatenlösung wohl eine Utopie bleiben wird. Konsequent listet der Autor am Ende mögliche Zukunftsszenarien mit ihrem Für und Wider auf.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass die europäische Sicht der Dinge nicht immer der Realität entspricht. Schwarz – Weiß – Denken hilft nicht weiter.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Klasse Sachbuch für Kinder

Die Superkräfte der Pflanzen
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„...Pflanzen sind nämlich ziemlich genial und haben unglaubliche Superkräfte. Dieses Buch stellt dir die coolsten Superhelden – Pflanzen vor...“

Schon dieses Zitat zur Einführung in das Buch dürfte das ...

„...Pflanzen sind nämlich ziemlich genial und haben unglaubliche Superkräfte. Dieses Buch stellt dir die coolsten Superhelden – Pflanzen vor...“

Schon dieses Zitat zur Einführung in das Buch dürfte das Interesse der kindlichen Leser wecken. Auf den folgenden Seiten erfährt er dann, worin die Supereigenschaften der Pflanzen bestehen. Es geht um die Themen Geheimsprache, Riesengröße, Superkraft, Hungerkünstler und vieles mehr. Dem einzelnen Thema wird meist je eine Doppelseite gewidmet.
Das Buch besticht durch die Ausgewogenheit von Text und Bild. Kurze, klar gegliederte Texte mit roten Überschriften werden immer mit mindestens einem Bild illustriert.

„...Hast du schon einmal eine Brennnessel berührt oder bist versehentlich mit bloßen Beinen dagegen gekommen?...“

Der Text zeigt eine weitere Eigenschaft des Buches. Der Leser wird persönlich angesprochen. Er fühlt sich mit genommen durch das Pflanzenreich. Das kann manchmal auch mit humorvollen Bemerkungen geschehen.
An den Bildern befinden sich ab und an kurze humorvolle Sprechblasen. In der rechten oberen Ecke wird in einer Wolke die Überschrift wiederholt und mit einem Wort ergänzt.

„...Hungerkünstler – knurrr!...“

Das vermittelt aber nicht nur auf kindgerechte und verständliche Weise eine Menge an wissen über die Pflanzen, es regt zum eigenen Tun an. Das geschieht auf zweierlei Art und Weise. Einerseits gibt es bei verschiedenen Themen in grün unterlegtes Kästchen „Superkräfte & du“, andererseits gibt es dazu Extraseiten.
In einem der Extrakästen wird zum Beispiel das Rezept für Löwenzahnsirup angegeben. Es ist mit zwei Händen gekennzeichnet. Von der Eingangsseite weiß der Leser, dass er dann die Hilfe von Erwachsenen braucht.
Auf den Extraseiten geht es um superstarke Experimente, sprich die Kraft eines Samens, oder um Rezepte.
An passenden und notwendigen Stellen wird auf Gefahren hingewiesen. Ich denke dabei in erster Linie an den Hinweis auf Giftstoffe in bestimmten Pflanzen.
Auf der letzten Seite gibt es Hinweise, wie wir unsere Pflanzen schützen können.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich könnte es mir durchaus auch im Kindergarten für Beschäftigungen vorstellen. Hier wird Wissen lebendig vermittelt.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Großartiger Abschluss

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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„...Mehr war von Otto nicht geblieben – sein Name und die Fingerabdrücke in der Wohnung seiner Eltern. Und dann war da Elke, seine Schwester, der ihre Erinnerungen keine Ruhe ließen...“

Auch Magda gibt ...

„...Mehr war von Otto nicht geblieben – sein Name und die Fingerabdrücke in der Wohnung seiner Eltern. Und dann war da Elke, seine Schwester, der ihre Erinnerungen keine Ruhe ließen...“

Auch Magda gibt nicht auf. Sie hofft erneut, dass man mit der neuen Errungenschaft der Fingerabdrücke eine Spur zu Otto findet, der im Alter von 2 Jahren verschwunden war.
Den Autoren ist eine spannende Fortsetzung ihrer Reihe gelungen. Der dritte Band schließt zeitnah an den Vorgängern an.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und weist die eine andere oder andere Besonderheit auf. Dazu gehört auch der bayrische Dialekt von Liesl, Celias Köchin.
Wir befinden uns im Jahre 1924. Magda arbeitet das fünfte Jahr als Polizeiärztin in Berlin. Gleichzeitig hat sie eine eigene Praxis, in der sie sowohl Frauen aus der Mittelschicht, als auch Prostituierte behandelt, natürlich zu unterschiedlichen Zeiten.
Als Magda ins Krankenhaus gerufen wird, um Xenia van Xanten zu untersuchen, ahnt sie nicht, dass die junge Frau wenige Tage später tot sein wird. Der Fall zieht weite Kreise und bezieht viele von Magdas Bekannten mit ein. Was hat die Millionärin in Berlin gesucht?
Wieder geht es um die Rechte der Frauen. Spannende Gespräche beleuchten das Thema. So muss Cläre nach dem Tod ihres Vaters feststellen, dass ihr Erbteil treuhänderisch verwaltet wird und sie keinen Platz in der Leitung der Fabrik erhält.

„...Es sind oft die Mütter, die uns Frauen daran hindern, dass wir es den Männern gleichtun. Aber ich verstehe nicht, warum...“

Alwine, Cläres Mutter, ist gleichzeitig die Schwiegermutter von Celia. Der gibt sie zu verstehen, dass sie die Aufgabe hat, genügend Kinder zu gebären. Nach der Geburt der Tochter Frieda könne sie doch wieder schwanger werden. Damit aber gerät sie an die Falsche. Celia will studieren und Ärztin werden.
Ab und an schimmert ein feiner Humor in der Geschichte durch. Das folgende Gespräch spielt sich ab, als Celia ihre Tochter gebiert.

„...“Das geht vorbei“, meinte Josefine und tupfte ihrer Freundin Celia den Schweiß von der Stirn. „Meine Kinder sind das schönste Geschenk, das ich mir selbst gemacht habe.“ „Wenn das Auspacken bloß nicht so anstrengend wäre“, japste Celia...“

Sehr gut werden die historischen Entwicklungen wiedergegeben. Das Leben im Jahre 1924 ist vielschichtig. Es gibt immer mehr Frauen, die es satt haben, die zweite Rolle zu spielen. In vielfältigen Gesprächen werden ihre Gedanken deutlich.
Währenddessen haben Wagner und Mehring, Magdas Mann, mit den Ermittlungen alle Hände voll zu tun. Die Spuren reichen in die höchsten Ämter der Gesellschaft. Dort aber sind ihnen die Hände gebunden.
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Dazu trägen die komplexen Beziehungen der Protagonisten bei. Gleichzeitig werden Themen angesprochen, die für die damalige Zeit relativ neu waren oder die immer unter den Tisch gekehrt wurden. Das betrifft Fragen der Sexualität, aber auch psychische Erkrankungen wie Autismus.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Spannende Detektivgeschichte

Young Detectives (Band 2) – Der mysteriöse Doppelgänger
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„...Immer am letzten Schultag vor den großen Ferien verkrochen sich sämtliche Schüler des Internats bis in den hintersten Winkel der Schule und verharrten dort kauernd in der Hoffnung, si würden nicht ...

„...Immer am letzten Schultag vor den großen Ferien verkrochen sich sämtliche Schüler des Internats bis in den hintersten Winkel der Schule und verharrten dort kauernd in der Hoffnung, si würden nicht gefunden werden...“

Ferien ist für die Schüler dieser Schule eine Strafe. Auch Paul, Soe-Yun, Daniel und Isabel hatten die Hoffnung, einen Schlupfwinkel in der Schule zu finden. Leider hatte es nicht geklappt. Busfahrer Kraus bringt drei von ihnen zum Bahnhof. Daniel muss zum Flughafen, wo er allerdings sein Flugzeug knapp verpasst. Dabei fällt ihm auf, dass Kraus den Flughafen verlässt. Wollte der nicht seinen Bus stehen lassen und das Flugzeug nach Kroatien nehmen?
Der Autor hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Sie wird kindgerecht erzählt.
Daniel kommt bei Paul unter und schildert dem sowie Soe-Yun und Isabel seine Beobachtung. Die Vier beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Gut gefällt mir, dass häufig Informationen geschickt im Text integriert werden. So erklärt Paul seinen Freunden vor dem Hotel Astoria:

„...Es gibt viele Städte, Hotels oder Gebäude, die sich Astoria nennen. Meist geht der Name auf Johann Jakob Astor zurück, den ersten Multimillionär Amerikas…“

Als der Busfahrer das Hotel verlässt, fällt den jungen Detektiven eine Kleinigkeit an ihm auf. Um ihren Verdacht zu verifizieren, nehmen sie Fingerabdrücke. Dabei wird genau erklärt, wie sie dabei vorgehen. Überhaupt gehen sie sehr systematisch vor. Sie planen genau, was zu geschehen hat. Allerdings neigt Paul zu Alleingängen. Das ist nicht immer förderlich.Bei der Observation von Kraus allerdings erleben sie weitere Überraschungen.
Es dauert ein paar Tage, bevor sie dem Ergebnis näher kommen. Geschickt bringen sie den Fall zu Ende.
Das Buch enthält mehre schöne Illustrationen. Über jeden Kapitel befinden sich stilisiert die Geräte, die man benötigt, um Fingerabdrücke abzunehmen.
Im Anhang werden wichtige Dinge vertieft und ergänzt. Vorangestellt ist jewiels eine Frage wie:

„...Was ist ein Lockpicking?...“

Die ausführliche Antwort umfasst mindestens eine Seite.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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