„...Bevor Samantha antworten konnte, erklang ein markerschütternder Schrei...“
Eigentlich wollten Joel und Samantha nur in Ruhe draußen frühstücken. Doch damit wird es nun nichts. Der Schrei kam aus dem ...
„...Bevor Samantha antworten konnte, erklang ein markerschütternder Schrei...“
Eigentlich wollten Joel und Samantha nur in Ruhe draußen frühstücken. Doch damit wird es nun nichts. Der Schrei kam aus dem Einfamilienhaus gegenüber. Dort hat ein Vater seine tote Tochter Josefina im Keller gefunden.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Vor allem gefällt mir dabei, dass sehr viel Schweizer Lokalkolorit eingeflochten wurde. Nicht nur Land und Leute werden beschrieben, Auch einige spezielle Bräuche und Feste werden gekonnt in die Handlung integriert.
„...Der Eierläset ist ein alter Frühlings- und Fruchtbarkeitsbrauch. Er dient zum Vertreiben des Winters…“
Samantha lässt Josefinas Tod keine Ruhe. Sie hat das total verwüstete Haus stets vor Augen. Es scheint keinerlei Motiv zu geben. Josefina galt als graue Maus. Ihr Ex David arbeitet ausgerechnet mit Josefina zusammen in der Firma.
Doch schnell stellt sich heraus, dass der Schein trügt. Außerdem ist es schwierig zu entscheiden, wer die Wahrheit sagt. Bei Josefinas Vater klingt manches völlig anders wie bei David. Ein Arbeitskollege warnt Samantha:
„...Lass dich nicht in diese Angelegenheit mit reinziehen...“
Doch Kurt Dobler, der Vater der Toten, wendet sich mehrmals um Hilfe an Samantha. Noch ahnt sie nicht, dass sie sich damit nicht nur in Gefahr bringt, sondern auch als mögliche Täterin angesehen wird. Als Kurt ermordet wird, war ausgerechnet Samantha in der Nähe.
Wer die anderen Bände kennt, weiß, dass Samantha eine junge indische Frau ist. Auch in diesem Teil muss sie sich deshalb manch Anfeindung gefallen lassen.
Die Geschichte wird im Laufe der Handlung immer verzwickter. Die Protagonisten müssen mehr reagieren als zu agieren. Hinzu kommt, dass es plötzlich auch in Samanthas privatem Leben Spannungen gibt.
Doch schlussendlich führt Samantha alle Fäden zusammen. Das Ende ist eine handfeste Überraschung. Plötzlich macht auch der heftige Prolog Sinn.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
„...Geisterkinder? Fassungslos starrte Nina ihre Urgroßmutter Karla an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein fesselnder und exakt recherchierter historischer Roman. ...
„...Geisterkinder? Fassungslos starrte Nina ihre Urgroßmutter Karla an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein fesselnder und exakt recherchierter historischer Roman. Er führt uns an eine entscheidende Stelle der jüngeren deutschen Vergangenheit. Wo endet Schuld? Was hätte man wissen können oder müssen? Das sind nur zwei Fragen, die immer wieder auftauchen. Im Vorwort erläutert die Autorin, was sie zum Schreiben des Buches bewogen hat.
Die 25jährige Nina wurde dazu verdonnert, mit ihrer 94jährigen Großmutter eine Reise in die Vergangenheit anzutreten. Eigentlich hatte sie dazu keine Lust. Doch der Begriff Geisterkinder weckt ihr Interesse. Wie formuliert es Karla, bevor die Geschichte ins Jahr 1945 wechselt?
„...Herausforderungen bergen stets auch etwas Positives in sich. Sie geben dir die Chance, dich an ihnen zu reiben, zu kämpfen, an ihnen zu wachsen und aufzuleben. Sie bringen dich dazu, Grenzen zu überschreiten, und formen deinen Charakter...“
Es war Karlas 20. Geburtstag im Jahre 1945, als ihr Leben eine entscheidende Wende nahm. In Potsdam trifft sie auf die britische Agentin Joan, die für die Organisation der Potsdamer Konferenz auf britischer Seite verantwortlich war. Joan rettet sie aus einer brisanten Situation und stellt Karla ein, die sowohl Englisch, als auch Französisch und Russisch spricht.
Karla und ihre jüngeren Geschwister gehörten zu den sogenannten Geisterkindern, besonderen Gefangenen des Naziregimes. Weil ihr Vater am Attentat an Hitler beteiligt war, wurden sie in Sippenhaft genommen. Ihr älterer Bruder Konrad gilt als verschollen. Welche Spuren die Monate der Inhaftierung bei den jüngeren Geschwistern, aber auch bei der Mutter, hinterlassen haben, wird im Buch deutlich dargelegt. Für meine Rezension ist das kein Thema, denn es würde den Rahmen sprengen. Ich möchte mich auf Karla konzentrieren.
Vor dem Krieg hatte der Vater die Familie in ihr Haus im Schwarzwald geschickt. In dörflicher Idylle lebten sie fast abgeschottet von den politischen Ereignissen. Letzte Erinnerung an Berlin und die jüdischen Freunde wurden fehlinterpretiert oder verdrängt.
Nun muss Karla erleben, dass ihr mit Misstrauen begegnet wird. Das gilt nicht nur für die Alliierten. Deutsche, die zur Arbeit herangezogen wurden, betrachten Karla wegen der Tat ihres Vaters als Verräterin am deutschen Volk. Sie steht also zwischen allen Fronten. Joan klärt sie nicht nur über die Konzentrationslager, sondern auch über die Zahl der Kriegstoten auf.
„...Der Krieg und alles, was er im Gepäck gehabt hatte, hatte die Lebensfreude der Menschen weggewischt, intensiver noch, als es ein Schwamm mit Kreidebuchstaben auf der Tafel verstand...“
An Joans Seite lebt Karla gefährlich. Zwar lernt sie sowohl Churchill, als auch Truman und Stalin kennen, doch der Generalissimo ist nicht ungefährlich und befürchtet, nicht ohne Grund, überall Spione.
Ein einziges Mal fragt Joan Karla nach ihrem Glauben.
„...“Wo ist Gott?“ „In jedem Lächeln, dass man einem verängstigten Mitmenschen schenkt?“ Klara klang fragend. Kläglich und unsicher. „In jeder Hand, die sich einem fremden Kind entgegenstreckt, das Hilfe und Trost sucht.“ ...“
Ausführlich werden die politischen Geschehnisse beschrieben. Auch die Örtlichkeiten hatte ich sofort vor Augen. Hier zeigen sich die umfangreichen Recherchen der Autorin. Selbst die Möbel in den Verhandlungsräumen auf Schloss Cecilienhof werden erwähnt. Natürlich sind auch die Widersprüche zwischen den Verhandlungspartnern ein Thema.
Ab und an schwingt eine feiner Humor mit.
„...Und dies, obwohl Karla der festen Überzeugung war, dass der verbrüdernde Qualm von Churchills Zigarre und Stalins Zigarette die Insekten eigentlich fernhalten müsste….“
Deutlich herausgearbeitet wird Karlas innerer Zwiespalt. Je mehr sie erfährt, desto klarer wird ihr die Schuld. Andererseits möchte sie nicht, dass ihr Deutschland und seine Bevölkerung völlig ausbluten. Viele Diskussionen mit Joan und Ray gehen um Wissen und Schuld. Es sind Sätze wie die folgenden, die die Schwierigkeiten der Zeit beschreiben.
„...Die Menschheit hatte zu hassen gelernt. Und dieses starke Gefühl wurde man nicht los, nur weil ein paar Generäle und Staatsmänner ihre Unterschrift auf ein Stück Papier setzten. Hass zerfrisst die Seele...“
Natürlich fehlt auch ein Schuss Romantik nicht. Ray, der Karla anfangs mehr als skeptisch gegenüberstand, muss sich nach und nach seinen Gefühle stellen. Karla erwidert sie, zieht aber klare Grenzen, denn solche Beziehungen sind verboten.
Die Autorin versteht es, mir als Leser die historischen Personen als Menschen mit Stärken und Schwächen nahezubringen. Viele der Akteure des Romans haben wirklich gelebt.
Ein ausführliches Nachwort zu den historischen Personen rundet das Buch ab.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Beigetragen dazu hat nicht zuletzt der ausgefeilte Schriftstil der Autorin. Er macht das Lesen zum Vergnügen.
Beschließen möchte ich meine Rezension mit einem Gedanken von Joan. Wie sie wohl Jahre später darüber gedacht haben mag?
„...Aber sie sah es als ihre Pflicht an zu ermöglichen, dass derlei Aufarbeitung stattfinden konnte. Dass die kollektive Aufarbeitung auf die Verbrechen gelenkt wurde [..]. Denn nur so konnten die Ursachen erforscht werden, verstand man vielleicht, wie es dazu hatte kommen können...“
„...Ganz am Anfang, noch bevor die Erde da war, war Gott schon da. Und Gott hatte einen wunderbaren Plan...“
Das großformatige Kinderbuch arbeitet Geschichte aus der Bibel auf. Die wunderschönen farbenfrohen ...
„...Ganz am Anfang, noch bevor die Erde da war, war Gott schon da. Und Gott hatte einen wunderbaren Plan...“
Das großformatige Kinderbuch arbeitet Geschichte aus der Bibel auf. Die wunderschönen farbenfrohen und ganzseitigen Illustrationen fallen sofort ins Auge. Die Hintergrundfarben sind dabei meist sehr zart gewählt. Die Texte sind gekonnt in die Zeichnungen integriert.
Auf zwölf Doppelseiten werden Themen wie wie Erschaffung des Menschen, der Sündenfall, die Geburt Jesu, Jesu Wirken, die Auferweckung des Lazarus und das Ostergeschehen auf kindgerechte Art dargestellt. Obiges Zitat zeigt, dass die Texte in verständliche Form formuliert sind. Sie sind meist kurz und in großer Schrft. Dabei folgt der Aufbau der Seiten immer dem gleichen Schema.
Links oben steht ein Bibelzitat, das allerdings in kindgemäßer Sprache wiedergegeben wird.
„...Es war von Anfang an Gottes Plan, dass er uns durch Jesus seine Liebe zeigt...“
Darunter wird die konkrete Bibelstelle angeben. Rechts wird dieser Text dann in einem Umfang von etwa 10 Zeilen erläutert und vertieft. Dann folgt auf hellblauen Untergrund eine kurze Zusammenfassung unter der Überschrift „Jesus sagt“, zum Beispiel diese:
„...Ich habe dich geschaffen. Ich habe die Welt gemacht und alles, was auf ihr lebt. Ich schenke dir alles, was du brauchst...“
Vier Seiten fallen dabei etwas aus dem Rahmen. Auf der ersten Seite steht die Widmung für die Enkelkinder. Passend dazu befindet sich Jesu im Kreis von Kindern.
Auf der ersten Doppelseite wendet sich die Autorin rechts an Eltern und Großeltern, Sie spricht über den Sinn des Buches und schließt mit einem Ostergruß.
Auf der letzten Seite befindet sich ein persönlicher Brief von Jesus an die Kinder. Dazu passt das Bild der aufgehenden Sonne und die zarten Farbtöne in Grün, Rosa und Blau.
Schön das Cover des Buches ist ein Hingucker und zaubert ein Lächeln auf die Lippen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist mit viel Liebe gemacht und sicher ein schönes Geschenk für Kinder ab drei Jahre. Es erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.
„...André, dessen rationale Abgeklärtheit sich in solchen Situationen wie eine Rüstung um die Seele legte, blieb ruhig und behielt den Überblick. Er realisierte die Überforderung der Ordensfrauen, fühlte, ...
„...André, dessen rationale Abgeklärtheit sich in solchen Situationen wie eine Rüstung um die Seele legte, blieb ruhig und behielt den Überblick. Er realisierte die Überforderung der Ordensfrauen, fühlte, dass er gefordert war, ihnen zur Seite zustehen….“
André Sartorius befindet sich gerade in der Klosterkirche, als eine der Nonnen erscheint und den Tod von Walburga verkündet. Wie obiges Zitat zeigt, bietet er seine Hilfe an. Beim Blick auf die Tote fällt ihm genau wie der Notärztin auf, dass etwas nicht stimmen kann.
Der Fall landet bei Frank Achill und Verena Bertling. Erstere hofft, dass André die Finger aus den Ermittlungen lässt. Dabei ist der schon mittendrin. Sein erster Weg führt ihn in den Klostergarten.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Da das Geschehen sich vorwiegend im Kloster abspielt, bekommt die Geschichte ein besonders Flair.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist durchsetzt mit feinem Humor. Der ergibt sich schon daraus, dass Frank vom Kloster so gar keine Ahnung hat. Ab und an klingt es schwarzhumorig, so zum Beispiel die Worte der Rechtsmedizinerin.
„...Momentan liegen meine Kunden Schlange. Der Frühling ist immer ein guter Grund zum Sterben….“
Da alle Beteiligten Selbstmord ausschließen, muss es im Kloster eine Mörderin geben. Wie die aber finden, wenn der Zutritt nur punktuell und unter Schwierigkeiten erlaubt ist? Da hat Irena eine besondere Idee.
Im Kloster selbst ist die Atmosphäre reichlich unterkühlt. Priorin Alma steht kurz vor ihrer Abdankung. Eigentlich war Walburga als Nachfolgerin vorgesehen, denn sie war allseits beliebt. Nun hat Gertrude das Sagen. Und die kommt mir mehr vor wie eine mittelalterliche Nonne: streng, unpersönlich, verbietet alles, was Spaß macht. Natürlich war sie damit mein erster Favorit für die Täterin. Allerdings ist sie nicht die einzige, denn hinter Klostermauer herrscht Neid und Missgunst. Außerdem wird dringend Geld gebraucht.
Sehr genau erklärt der Autor, was mit dem Vermögen und möglichen Erbschaften passiert, wenn eine Frau ins Kloster geht. Zwar hat die Priorin genügend Spielraum, doch wie sie ihn nutzt, bleibt ihr überlassen. Damit ergeben sich weitere Motive.Für Irena wird es haarig.
„...Von klein auf war sie von ihren Eltern darauf programmiert worden, einen einmal beschrittenen Weg nicht zu verlassen oder eine Mission, die sie übernommen hatte, einfach abzubrechen. Sie wusste, sie würde sich durchbeißen müssen...“
Wir befinden uns im Buch zu Beginn der Pandemie. Das sorgt für einen speziellen Humor. Wie bekommt man die Maske unter das Habit? Und bei der Polizei klingt das so:
„...“Aber denk an die Abstandsregeln“, ergänzte Bertling lachend. „Ich lass mir jetzt einen zwei Meter langen Stiel an meine Handschellen schweißen, damit ich bei den Verhaftungen den Mindestabstand einhalten kann.“...“
Am Ende bleibt keine Frage offen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Spagat zwischen Spannung und Humor ist sehr gut gelungen.
„...Sei einfach du selbst, statt jemand anders sein zu wollen…“
Erst als Natalie diese Worte verinnerlicht, findet sie ihren eigenen Weg. Davor leigt eine lange zeit von Selbstzweifel und Mobbing.
Die ...
„...Sei einfach du selbst, statt jemand anders sein zu wollen…“
Erst als Natalie diese Worte verinnerlicht, findet sie ihren eigenen Weg. Davor leigt eine lange zeit von Selbstzweifel und Mobbing.
Die Autorin hat eine sehr realistische Geschichte geschrieben.
Natalie ist seit der zweiten Klasse mit Lily befreundet. Dann zieht diese weg und hat keine Zeit mehr für Natalie. In der neuen Schule treffen sich beide wieder. Doch Lily hat mit Alex nun das coolste Mädchen der Klasse zu Freundin und mobbt Natalie.
Natalie kämpft darum, Lily als Freundin zurück zu erhalten. Vorsichtig macht ihr Zoe klar, dass diese Freundschaft schon immer Ecken und Kanten hatte. Natalie soll sich nicht kleiner machen, als sie ist.
Nach und nach lernt Natalie ihre Stärken auszuspielen und gewinnt neue Freunde. Diese stärken ihr Selbstbewusstsein.
Die Geschichte wird in einer Graphic Novel erzählt. Die Zeichnungen sind sehr schön gestaltet. Das Geschehen wird trotz der ersten Thematik von einem feinen Humor begleitet. Mir gefallen die Anspielungen auf das Märchen „Schneewittchen“, aber auch die Comicszenen mit Natalies Hund und Katze.
Hier ist ein Ausschnitt aus dem Tagesverlauf ihrer Katze: