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Veröffentlicht am 19.03.2022

2084 - wie werden wir leben

2084: Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Menschheit
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„...Wir Menschen haben eine unstillbare Neugier. Von Anbeginn stellen wir Menschen Fragen, vor allem die großen Fragen des Lebens nach unserem Ursprung und unserer Bestimmung: Wo komme ich her und wo gehe ...

„...Wir Menschen haben eine unstillbare Neugier. Von Anbeginn stellen wir Menschen Fragen, vor allem die großen Fragen des Lebens nach unserem Ursprung und unserer Bestimmung: Wo komme ich her und wo gehe ich hin?…“

Mit diesen Sätzen beginnt das erste Kapitel des Buches. Der Autor, emeritierter Mathematikprofessor, wendet sich in 13 Kapitel nicht nur den obigen beiden Fragen zu. Er analysiert, was KI heute schon kann, wo die Entwicklung hingeht und was die Bibel dazu sagt.
Der Schriftstil ist sachlich, setzt aber eine gewisse Allgemeinbildung voraus. Das betrifft nicht nur Philosophie und Religion, sondern auch Informatik und Mathematik. Vieles wird allgemeinverständlich erklärt, aber nicht alles. Nicht jeder weiß zum Beispiel, was Bayessche Wahrscheinlichkeitstheorie ist.
Der Autor beginnt mit der Geschichte der Rechentechnik. Geschickt eingebaut sind an verschiedenen Stellen aufzählende Zusammenfassungen.
Mit den Blick auf die Zukunft greift der Autor auf unterschiedliche Literatur zurück. Zitate von C. S. Lewis, Orson Welles, Dan Brown und Yuval Noah Harari werden immer wieder eingeflochten und interpretiert. Gerade bei Harari empfinde ich es als Vorteil, wenn man das Buch kennt und sich gegebenenfalls schon kritisch damit auseinander gesetzt hat. Dann lässt sich vieles besser logisch nachvollziehen.
Der Begriff der künstlichen Intelligenz (KI) wird erläutert und hinterfragt.

„...Wir sind noch weit davon entfernt, wirklich menschliche Intelligenz zu schaffen...“

Dieses Zitat von Professor Cookes nutzt der Autor, um die momentane Möglichkeiten und Grenzen der schwachen KI aufzuzeigen und auf ethische Fragen hinzuweisen. Besonders die Datensammelwut und soziale Medien nimmt er dabei in den Fokus. Es gilt, den Blick für die Realität zu behalten.

„...Wir dürfen nicht den Fehler begehen, eine Computersimulation mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Schließlich würde auch niemand eine Computersimulation des Wetters für das echte Wetter halten...“

Insbesondere geht es um die Verbesserung des Menschen. Gerade dieser neue Mensch, ein Zwitterwesen aus Biologie und Technik, spielt auch bei Harari eine wichtige Rolle.
Ab Kapitel 8 zitiert der Autor zunehmend die Bibel. Hier geht es um die Entstehung und das Wesen des Menschen. Bezug genommen wird auf Literatur, die für die Zukunft eine unendliche Lebensverlängerung prognostiziert. Schlüssig belegt der Autor, dass der Tod eben kein technisches Problem ist.

„...Das Universum ist kein geschlossenes System von Ursache und Wirkung. Es ist ein offenes System, geschaffen von einem Gott, der eingreifen kann und das tatsächlich auch tut...“

Auch hier kommt er immer wieder auf Harari zu sprechen. Dessen Aussagen lassen sich weder mit der Offenbarung, noch mit den biblischen Endzeitvorstellungen in Einklang bringen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es setzt sich vielschichtig mit der Zukunft auseinander und lässt dabei durchaus Fragen offen, die heute keienr genau beantworten kann.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Eine zauberhafte Geschichte

Das Immaguat
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„...“Die musst du mir vorstellen!“, sagt er schließlich. „Das wird meine zukünftige Ehefrau!“...“

Markus führt das Lokal „Immaguat“ in Wiener Stadtteil Meidling. Ab und an erscheint Ingrid, seine Freundin ...

„...“Die musst du mir vorstellen!“, sagt er schließlich. „Das wird meine zukünftige Ehefrau!“...“

Markus führt das Lokal „Immaguat“ in Wiener Stadtteil Meidling. Ab und an erscheint Ingrid, seine Freundin aus Kindertagen. Durch sie sieht Markus das Bild der Schauspielerin Angelika, die mit Ingrid befreundet ist. Dabei fällt das obige Zitat.
Die Autorin hat eine humorvolle Liebesgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Dabei kommt dem Buch zugute, dass das Geschehen immer wieder aus einer anderen Sicht geschildert wird. Dadurch werden nicht nur die Personen gut charakterisiert, auch ihre komplexe Beziehungen werden deutlich, denn die Autorin erlaubt mir Einblicke in die Gedanken und Gefühle.
Markus ist Koch mit Leidenschaft. Oftmals richtet es sich nach seiner Stimmung, was gerade auf der Speisekarte steht.
Ingrid ist nicht gerade schlank. Deshalb findet sie sich nicht anziehend.
Und Angelika? Die Möchtegerndiva ist von sich eingenommen, sehr egoistisch und bestimmend. Nur davon weiß Markus nichts.
Als Markus sich entschließt, seiner Angebeteten eine Rose vor die Tür zu legen, lernt er die Floristin Verena kennen. Die lebt für und mit Blumen. Als Leser lerne ich eine Menge darüber, wie man mit Blumen umgeht. Für Verena können Blumen heilen. Einer ihrer Sätze lautet:

„...Bonsaibäume sind extrem sensibel und arbeitsaufwendig...“

Markus hat sich genau überlegt, wie er der Reihe nach vorgehen will. Doch meist kennt das Leben keine geraden Wege. Humorvoll wird erzählt, wie Angelika auf die Blumen reagiert und welche Verwicklungen sich dabei ergeben. Wie wird es an einer Stelle treffend formuliert?

„...Man ist charmant und witzig und es ist ein Segen, dass niemand weiß, was wirklich in den Köpfen der anderen vorgeht...“

Gleichzeitig lerne ich nicht nur den Stadtteil Meidling kennen, sondern auch den Blumengroßmarkt in Wien und das Theater in Baden. In letzteren hat Angelika eine Aufführung. Es ist ihr Ziel, die ihr verordnete Nebenrolle zur Hauptrolle zu machen. Ob ihr das gelingt?
Das Besondere ist, dass die einzelnen Abschnitte im Buch häufig durch eine rote Rose getrennt werden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist eine heitere Verwicklungsgeschichte, die über einige Klippen führt, bis jeder Topf den richtigen Deckel hat.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Gelungener Abschluss

Saale Premium - Der Himmel über dem Weinschloss (Die Weinschloss-Saga 3)
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„...Da öffnete sich die Tür, und beim Anblick des Mannes, der darin erschien, verschlug es Hedda die Sprache...“

Der Krieg ist zu Ende. Freyburg gerät unter amerikanische Verwaltung. Da Hedda zu den Ersten ...

„...Da öffnete sich die Tür, und beim Anblick des Mannes, der darin erschien, verschlug es Hedda die Sprache...“

Der Krieg ist zu Ende. Freyburg gerät unter amerikanische Verwaltung. Da Hedda zu den Ersten gehörte, die einst in die NSDAP eingetreten waren, wird ie verhaftet. Nach einem Tag wird sie in ein Verhörzimmer gebracht. Dann kommt das obige Zitat. In der Uniform eines Majors der amerikanischen Armee steht vor ihr Thomas.

„.. „Wie kommt es, dass du jetzt vor mir sitzt?“, wollte er wissen. „Ausgerechnet du, Hedda.“….“

Sie antwortet ehrlich und darf gehen. Was damals geschehen ist, ist im Band 2 der Reihe nachzulesen.
Die Autorin hat einen fesselnden Abschluss ihrer Trilogie geschrieben. Er enthält das ganze Spektrum der Geschichte, beginnend mit dem Abzug der Amerikaner und dem Einzug der Russen bis zum Fall der Mauer.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Ab und zu gibt es Rückblenden zu den ersten Bänden.
Die Familiengeschichte scheint sich zu wiederholen. Elisabeth, Heddas Tochter, stellt fest, dass Wolfgang als gebrochener Mann aus dem Krieg zurückkehrt. Das, was er erlebt hat, hat bei ihm jegliches Gefühl abgetötet. Er liebt seine Frau, kann es ihr aber nicht zeigen. Er ist Pfarrer, doch deer Krieg hat ihn den Glauben genommen.
Dann lernt Elisabeth auf der Arbeit Jürgen John kennen. Sie lebt nun zwei Leben. Eine Trennung von Wolfgang kommt für sie nicht infrage.
Sehr gekonnt werden die politischen Verhältnisse wiedergegeben. Elisabeth hat Westkontakte. Das weckt Neid und Missgunst.
Die nächsten beiden Generationen lerne ich als Leser auch noch kennen. Das Leben will es so, dass für sie das Weingut und das Schlösschen Geschichte ist. Doch dann wendet sich das Blatt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Jupps neuester Fall

Nur Bärbel backte besser
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„...“Also ich weiß ja nicht, vor welchem Altar du damals gestanden hast, aber vom Kühlschrankauswaschen hat der Pfarrer nix gesagt“, konterte Jupp. „Dann hätte ich mir die ganze Sache nämlich vielleicht ...

„...“Also ich weiß ja nicht, vor welchem Altar du damals gestanden hast, aber vom Kühlschrankauswaschen hat der Pfarrer nix gesagt“, konterte Jupp. „Dann hätte ich mir die ganze Sache nämlich vielleicht noch mal überlegt.“...“

Inge hat sich das Bein gebrochen und verdonnert Jupp nun zur Hausarbeit. Das aber passt dem gar nicht. Glücklicherweise soll sich bald eine Putzhilfe vorstellen. Die stellt sich geschickt an, ist aber 24 Stunden später tot.
Der Autor hat erneut einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil zeichnet die Geschichte leicht überspitzt. Das gibt dem Geschehen sein besonderes Flair.
Natürlich weigert sich Jupp, den Fall an die Kriminalpolizei abzugeben. Er ist der Meinung, dass er den Täter allein überführen kann. Dabei geht er nicht unbedingt zielgerichtet vor. Seine Verhöre sind eher amüsant. Außerdem strotzt er vor Vorurteilen. Die Tote wurde von einem Lehrer gefunden, der neu in den Ort gezogen ist. Der bleibt Jupp gegenüber erstaunlich ruhig, obwohl Jupp ihn gekonnt provoziert.

„...Bei Ihren wehrlosen Schülern können Sie meinetwegen das letzte Wort haben, aber bei mir nicht! Sie haben die Leiche gefunden, also hängen Sie mit drin...“

Erstaunlicherweise aber ist es der Lehrer, der letztendlich die erste Spur liefert, die zeigt, dass es weder Unfall noch Selbstmord war. Der Sturz vom Balkon war Mord.
Natürlich diskutiert Jupps Familie ebenfalls den Fall. Oma Käthe möchte ihr Leben als Geschäftsfrau wieder aufleben lassen und eine Art Tortenimperium gründen. Auf die Idee hat sie übrigens die nun tote Putzfrau gebracht. Leider ist es nicht so einfach, Mitarbeiter zu finden, die ihren Ansprüchen genügen.
Schnell stellt sich heraus, das die Tote in jeder Beziehung sehr umtriebig war. Damit gibt es eine Reihe von Verdächtigen. Jeder im Haus könnte es gewesen sein. Jupps Umgang mit den Hausbewohnern ist allerdings grenzwertig. Hier geht er in meinen Augen eindeutig zu weit. Feinfühligkeit gehört nicht zu seinen Charaktereigenschaften.
Deutlich wird, dass jeder im Haus sein Päckchen zu tragen hat. Daran war die Tote nicht immer ganz unschuldig.
Am Ende löst Jupp den Fall. Auch seine privaten Probleme mit Inge und Oma Käthe haben sich relativiert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Dunkle Vergangenheit

Verborgenes Vermächtnis
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„...Das Haus war durchwühlt worden! Caroline Harrison drückte ihren kleinen Henry fester an sich. Ihr Brustkorb zog sich zusammen und jeder Atemzug war ein Krampf. Als sie sich umsah….“

Mit diesen spannenden ...

„...Das Haus war durchwühlt worden! Caroline Harrison drückte ihren kleinen Henry fester an sich. Ihr Brustkorb zog sich zusammen und jeder Atemzug war ein Krampf. Als sie sich umsah….“

Mit diesen spannenden Zeilen beginnt die Autorin einen Roman, der eine fesselnde Handlung mit einer Prise Romantik kombiniert. Geht das? Ja, genau das beweist das Buch.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und passt sich der jeweiligen Situation an. Dabei wird viel Wert auf die Emotionen der Protagonisten gelegt.
Caroline hört ein Geräusch und verlässt das Haus Richtung Garage. Ihr gelingt es, die Polizei zu informieren. Ausgerechnet Detective Jason Drake wird mit ihrem Schutz beauftragt. Es ist 13 Jahre her, seit die beiden sich getrennt haben.
Als es einen weiteren Anschlag gibt, stellt sich die Frage, wer es auf Caroline abgesehen hat. Könnte Henry das Ziel sein? Er ist der Sohn ihrer Freundin Steph. Die hatte vor ihrem Unfall eine Treuhandschaft zugunsten von Caroline für Henry eingerichtet. Eines aber weiß keiner: Wer war Stephs Ehemann und warum hat sie jeden Kontakt zu seiner Familie abgebrochen? Ist er wirklich tot? Caroline und Jason unterhalten sich über diese Problematik.

„...Jason hörte das Knurren in ihrer Stimme. Ihm tat jeder Narr leid, der sich sogar an einem guten Tag mit ihr anlegte….“

Da Jason Caroline und Henry nicht aus den Augen lassen will, haben die beiden viel Zeit für Gespräche. Die Vergangenheit lassen sie erst einmal ruhen. Dafür kommen sie auf Glaubensfragen zusprechen. Jason hat sich intensiv damit beschäftigt.

„...Auch wenn Gott über alles herrscht, leben wir doch in einer gefallenen Welt. In einer Welt, in der es Kriege gibt. In der Verbrecher es auf Babys abgesehen haben...“

Heidi, Carolines Schwägerin, arbeitet beim FBI. Sie lässt ihre Kontakte spielen. Dabei kommt sie Henrys Vater auf die Spur und lässt seinen Tod näher untersuchen.

„...Sie war in Washington, als wir miteinander telefoniert haben. Heute Morgen ist sie nach Wilmington aufgebrochen, um dort ein bisschen herumzuschnüffeln...“

Dort stellt Heidi fest, dass die Lage komplizierter ist als erwartet. Das aber fordert sie erst recht heraus.
Währenddessen brechen sich zwischen Caroline und Jason alte Gefühle wieder Bahn. Haben sie eine zweite Chance?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu beigetragen hat auch, dass die Autorin zeigt, wie sich Menschen zum Positiven verändern können.

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