2084 - wie werden wir leben
2084: Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Menschheit„...Wir Menschen haben eine unstillbare Neugier. Von Anbeginn stellen wir Menschen Fragen, vor allem die großen Fragen des Lebens nach unserem Ursprung und unserer Bestimmung: Wo komme ich her und wo gehe ...
„...Wir Menschen haben eine unstillbare Neugier. Von Anbeginn stellen wir Menschen Fragen, vor allem die großen Fragen des Lebens nach unserem Ursprung und unserer Bestimmung: Wo komme ich her und wo gehe ich hin?…“
Mit diesen Sätzen beginnt das erste Kapitel des Buches. Der Autor, emeritierter Mathematikprofessor, wendet sich in 13 Kapitel nicht nur den obigen beiden Fragen zu. Er analysiert, was KI heute schon kann, wo die Entwicklung hingeht und was die Bibel dazu sagt.
Der Schriftstil ist sachlich, setzt aber eine gewisse Allgemeinbildung voraus. Das betrifft nicht nur Philosophie und Religion, sondern auch Informatik und Mathematik. Vieles wird allgemeinverständlich erklärt, aber nicht alles. Nicht jeder weiß zum Beispiel, was Bayessche Wahrscheinlichkeitstheorie ist.
Der Autor beginnt mit der Geschichte der Rechentechnik. Geschickt eingebaut sind an verschiedenen Stellen aufzählende Zusammenfassungen.
Mit den Blick auf die Zukunft greift der Autor auf unterschiedliche Literatur zurück. Zitate von C. S. Lewis, Orson Welles, Dan Brown und Yuval Noah Harari werden immer wieder eingeflochten und interpretiert. Gerade bei Harari empfinde ich es als Vorteil, wenn man das Buch kennt und sich gegebenenfalls schon kritisch damit auseinander gesetzt hat. Dann lässt sich vieles besser logisch nachvollziehen.
Der Begriff der künstlichen Intelligenz (KI) wird erläutert und hinterfragt.
„...Wir sind noch weit davon entfernt, wirklich menschliche Intelligenz zu schaffen...“
Dieses Zitat von Professor Cookes nutzt der Autor, um die momentane Möglichkeiten und Grenzen der schwachen KI aufzuzeigen und auf ethische Fragen hinzuweisen. Besonders die Datensammelwut und soziale Medien nimmt er dabei in den Fokus. Es gilt, den Blick für die Realität zu behalten.
„...Wir dürfen nicht den Fehler begehen, eine Computersimulation mit der Wirklichkeit zu verwechseln. Schließlich würde auch niemand eine Computersimulation des Wetters für das echte Wetter halten...“
Insbesondere geht es um die Verbesserung des Menschen. Gerade dieser neue Mensch, ein Zwitterwesen aus Biologie und Technik, spielt auch bei Harari eine wichtige Rolle.
Ab Kapitel 8 zitiert der Autor zunehmend die Bibel. Hier geht es um die Entstehung und das Wesen des Menschen. Bezug genommen wird auf Literatur, die für die Zukunft eine unendliche Lebensverlängerung prognostiziert. Schlüssig belegt der Autor, dass der Tod eben kein technisches Problem ist.
„...Das Universum ist kein geschlossenes System von Ursache und Wirkung. Es ist ein offenes System, geschaffen von einem Gott, der eingreifen kann und das tatsächlich auch tut...“
Auch hier kommt er immer wieder auf Harari zu sprechen. Dessen Aussagen lassen sich weder mit der Offenbarung, noch mit den biblischen Endzeitvorstellungen in Einklang bringen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es setzt sich vielschichtig mit der Zukunft auseinander und lässt dabei durchaus Fragen offen, die heute keienr genau beantworten kann.