Schöne Familiensaga
Der Ahorn und das rote Land„...Faire Arbeitsbedingungen müssen in unserem Betrieb an oberster Stelle stehen. Ich für meinen Teil will zufriedene Arbeiter und keine Revolte….“
Mit dieser Aussage steht Felix, Geschäftsführer der ...
„...Faire Arbeitsbedingungen müssen in unserem Betrieb an oberster Stelle stehen. Ich für meinen Teil will zufriedene Arbeiter und keine Revolte….“
Mit dieser Aussage steht Felix, Geschäftsführer der Schuherzeugung Breitenbach & Sohn, nicht allein. Sein Vater Theodor und sein Onkel Georg sind ganz seiner Meinung.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung ihrer Familiensaga geschrieben, Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Die Geschichte wird abwechselnd von den Geschwistern erzählt. Ab und an kommen Einblendungen von Chesmu aus Amerika. Damit erhält das Geschehen ganz unterschiedliche Facetten, denn jeder sieht die Familiengeschichte punktuell anders.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Isa, Felix` Schwester, arbeitet als Grafikerin in der Firma.
„...Die Männerwelt vertraute den beruflichen Fähigkeiten des weiblichen Geschlechts nicht, was Isa jedoch nicht davon abhielt, sich eine gerechtere Weltordnung zu wünschen, in der Frauen endlich für ihre Leistung anerkannt würden...“
In der eigenen Firma allerdings bekommen die Töchter gleiche Entwicklungschancen wie der Sohn. Und Felix weiß, was er an seinen Schwestern hat. Dann aber stürzt Isa bei einem Ausflug schwer. Plötzlich müssen die Weichen neu gestellt werden.
Caroline, das Nesthäkchen, ist noch auf einem Internat. In wenigen Wochen aber müssen Entscheidungen für ihre Zukunft gefällt werden.
Die äußere Spannung ergibt sich aus dem Weltgeschehen. Wir schreiben das Jahr 1911. Irgendwie taucht am Horizont schon das Gespenst eines Krieges auf.
Ein Zweig der Familie lebt in Amerika. Dort hat Rosa, Theodors Schwester, eine Schule gegründet. Ihre Tochter Julia ist mit Chesmu verheiratet. Er gehört zu den First Nations. Das bedeutet, dass er und seine Frau ihr Land nicht verlassen dürfen. Sie züchten Rinder.
Während in Deutschland Isa darum kämpft, die Folgen ihrer Verletzung zu überwinden, und Caroline die Familie mit neuen Ideen überrascht, bekommen Chesmu und Julia in Amerika mehr Rechte zugestanden. Ihr Sohn Sam darf die Schule der Großmutter besuchen. Hier fand ich allerdings die Stellen besonders spannend, wo es um die Zukunft von Sam ging. Der Junge lernt das Leben der Weißen kennen, aber auch das Leben seines Stammes im Reservat durch seinen Großvater. Eines Tages wird er sich entscheiden müssen, welchen Weg er geht.
Und dann ist es Krieg. Was wird er für die Familie bringen?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.