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Veröffentlicht am 06.01.2022

Biografie in Anekdoten

E.T.A. Hoffmann
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„...Anekdotenerzähler gleichen den Hausierern, die fremde Ware feilbieten, ohne von der Kunst, sie zu bereiten, auch nur das Mindeste zu verstehen...“

Diese Zitat von E. T. A. Hoffmann steht unter der ...

„...Anekdotenerzähler gleichen den Hausierern, die fremde Ware feilbieten, ohne von der Kunst, sie zu bereiten, auch nur das Mindeste zu verstehen...“

Diese Zitat von E. T. A. Hoffmann steht unter der Überschrift des Geleitwortes der Autoren. Dann lassen vielfältige Anekdoten des Leben des Schriftstellers an mir vorbeiziehen.
Die Anekdoten sind chronologisch geordnet und werden in einzelnen Kapiteln zusammengefasst. So folgen zum Beispiel nach der Jugend in Königsberg die Jahre in Glogau, Berlin und Posen. Dabei sit jedem Kapitel mindestens ein Zitat aus Büchern oder Briefen von E. T. A. Hoffmann vorangestellt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Durch die Anekdoten lerne ich viele der Menschen kennen, mit denen E. T. A. Hoffmann Begegnung hatte.

„...Sein früherer Reisebegleiter Jagwitz war wieder zur Stelle, als Hoffmann Jahre später zur Kur noch einmal in Warmbrunn weilte, dem Ort, der für seine gute Luft, aber auch für seine Spielbank bekannt war...“

In anderen Anekdoten erfahre ich, wie und warum es zu den einzelnen Büchern und Erzählungen kam und wessen Persönlichkeit sich darin widerspiegelt.
Natürlich fehlen auch Anekdoten über Liebschaften und Ehe nicht. In den letzten Anekdoten kommen Zeitgenossen von E. T. A. Hoffmann zu Wort.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Der feine Humor zeichnet ein schönes Lebensbild des Schriftstellers.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Blicke in den Alltag

Lichtblick. Texte für mittelgute Tage
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„...Ich setze mich an den Küchentisch. Corona setzt sich dazu. Ich habe es nicht eingeladen...“

Mit diesen Sätzen beginnt einer der kurzen Texte in dem Büchlein. Das Zitat ist ein Beispiel dafür, dass ...

„...Ich setze mich an den Küchentisch. Corona setzt sich dazu. Ich habe es nicht eingeladen...“

Mit diesen Sätzen beginnt einer der kurzen Texte in dem Büchlein. Das Zitat ist ein Beispiel dafür, dass die Autorin an vielen Stellen das Leben mit Humor nimmt.
Das Buch ist sehr vielfältig. Prosa steht neben Poesie, Alltagsbeschreibungen neben einem kurzen Gebet. Die Autorin verarbeitet auf ihre Art die Erfahrungen der heutigen Zeit.
Der Schriftstil ist zum Teil ungewöhnlich. Aufzählungen und Vergleiche dominieren häufig. Unter der Überschrift „Was mich berührt“ liest sich das so:

„...Buchfinken, die beim Trinken mit dem Schwanz wackeln. Spieluhrenmelodien. Der Tag, als Diana starb (warum bloß?) Der Geruch eines Schaffells. Und von Marmorkuchen...“

Ab und an werden neue Begriffe kreiert wie Haltewunschtaste und Milchkannenort. Ein Teil der Texte folgt dem Alphabet, will heißen, nach einem Text mit der Überschrift „Brosamen“ kommt „Chupze“.

Manche der Zeilen lassen mich nachdenklich zurück, weil ich selbst ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Besonders gefallen haben mir die Gespräche der Erzählerin mit dem Engel. Sie lesen sich sehr amüsant.
Die farbliche Gestaltung ist sehr gelungen. Neben halbseitigen Bildern und farbigen Unterlegungen der Schrift gibt es zarte Zeichnungen. Auch Schriftgröße und Schriftart variieren vor allem bei den Überschriften häufig.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lohnt sich, es immer mal wieder zur Hand zu nehmen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Finn muss sich entscheiden

Finn macht es anders
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„...Meine Mutter machte sich Sorgen. War ja auch klar, so blass wie ich in der letzten Zeit war. Natürlich lag es an der Schule...“

Finn geht in die dritte Klasse. Max, Paul und Sven aus seiner Klasse ...

„...Meine Mutter machte sich Sorgen. War ja auch klar, so blass wie ich in der letzten Zeit war. Natürlich lag es an der Schule...“

Finn geht in die dritte Klasse. Max, Paul und Sven aus seiner Klasse machen ihn das Leben schwer. Keiner steht zu Finn. Die meisten halten sich raus.
Die Autorinnen haben ein eindrucksvolles Buch zum Thema Mobbing geschrieben. Die Geschichte ist zwar ziemlich kurz, macht aber auf das Wesentliche aufmerksam.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Die Schriftgröße und die Länge der Sätze sind für Erstleser angemessen.
Normalerweise hat Finn keine Chance gehen die Drei. Dann aber passiert etwas Ungewöhnliches und Finn muss sich entscheiden. Mischt er sich ein oder lässt er seine Peiniger ins offene Messer laufen?
Deutlich wird, dass Kinder, die mobben, völlig unterschiedliche Motive haben können.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Kinder wirken lebendig. Ihre Emotionen sind erkennbar.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es kann Kinder in ein schwieriges Thema einführen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Briefe, die ein Leben spiegeln

C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen
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„...Ich bin mir sicher, ein paar unserer Lieblingsplätze sehen jetzt prächtig aus. Wir sind hier schon die ganze Woche eingeschneit….“

Das Zitat stammt aus einem Brief von Lewis im Jahre 1914 an Arthur ...

„...Ich bin mir sicher, ein paar unserer Lieblingsplätze sehen jetzt prächtig aus. Wir sind hier schon die ganze Woche eingeschneit….“

Das Zitat stammt aus einem Brief von Lewis im Jahre 1914 an Arthur Greeves. Es ist nur einer von vielen Briefen, die dieses Buch enthält.
Bei meiner Rezension bin ich zwiegespalten. Kommt es mir zu, die ganz persönlichen Briefe eines bekannten Autors zu beurteilen? Oder kann es nur der Sinn der Rezension sein, mir ein Urteil über die Auswahl des Herausgebers zu bilden? Ich werde versuchen, beides miteinander zu verbinden.
Das Buch enthält im Prinzip drei Teile. Nach einem Vorwort, in dem erläutert wird, warum es zur Entstehung des Buches kam, folgt ein ausführlicher Lebenslauf von C. S. Lewis.
Dem schließen sich über mehr als 100 Seiten seine Briefe an, die chronologisch geordnet sind. Danach folgen die Biografien der Briefpartner, so weit bekannt. Ausführliche Anmerkungen schließen das Buch ab.
Die Auswahl der Briefe ist vielfältig. Es geht um den Austausch über Bücher, um erste berufliche Aktivitäten sowie um private Befindlichkeiten. Ab und zu ist ein Blick auf den Lebenslauf hilfreich.
Ab 1936 nehmen die Diskussionen zu Glaubensfragen einen breiten Raum in den Briefen ein. Dabei wendet er sich auch unerwarteten Fragen zu. So heißt es in einem Brief 1936 an seinen Bruder:

„...Warum wurde Joseph von Potiphar nicht getötet, sondern ins Gefängnis geworfen? Das erscheint ganz gewiss als eine außerordentlich milde Behandlung für die versuchte Vergewaltigung einer bedeutenden Dame durch einen Sklaven...“

Intensiv setzt sich Lewis mit Feindesliebe auseinander. Es hat mich erstaunt, wen er in Kriegszeiten dabei alles mit einbezogen hat. Auch das Thema der Heilung spielt in seinen Briefen eine Rolle. Sehr bildhaft formuliert er:

„...Wir müssen es Gott überlassen, die Wunden zu verbinden, und nicht dauernd selbst unter die Bandagen schielen...“

Ab und an überträgt er naturwissenschaftliches Wissen auf Glaubensfragen:

„...Die Sonne wird nicht heller, weil sie sich in einem Spiegel bricht, aber der Spiegel wird heller, weil er die Sonne reflektiert...“

In den letzten Briefen spielen unter anderem Krankheit und Tod eine Rolle.
Die Auswahl der Briefe ermöglicht nicht nur einen Blick in die Gedankenwelt von Lewis, sie spiegelt gleichzeitig die gesellschaftliche Entwicklung wider.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Gerade die philosophischen und theologischen Diskussionen regen zum eigenen Reflektieren an. Ab und zu hätte ich gern die Antwort des Briefpartners gelesen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Flora und das Geheimnis der Großmutter

Flora Botterblom - Die Wunderpeperoni
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„...Die ganze Familie war immer zusammen. Das war ein Vorteil, weil man war selten alleine, aber auch ein Nachteil, weil ...ja, weil man eben nie alleine war, auch wenn man mal alleine sein wollte...“

Tiefgreifende ...

„...Die ganze Familie war immer zusammen. Das war ein Vorteil, weil man war selten alleine, aber auch ein Nachteil, weil ...ja, weil man eben nie alleine war, auch wenn man mal alleine sein wollte...“

Tiefgreifende Gedanken, die sich Flora da macht. Na ja, ihre Eltern haben eine Gärtnerei. Ihre beiden älteren Zwillingsgeschwister arbeiten dort fleißig mit. Nur Flora hat mit Gärtnern gar nichts am Hut.
Am meisten freut sich Flora auf den kommenden Tag. Dann wird sie endlich 11 Jahre und damit in ihren Augen erwachsen. Dass dies nicht nur Vorteile hat, bekommt sie schnell gesagt.

„...Ihre Mutter meinte, man durfte mit elf auch sein Zimmer alleine aufräumen und seinen Teller nach dem Essen in die Spülmaschine räumen...“

Eine besondere Überraschung aber hat ihr Großvater Hyazinthus für sie zum Geburtstag. Er erzählt ihr, dass ihre Großmutter Olivia früher Wunderpflanzen gehabt hat. Nur ein kleines Säckchen mit Peperonisamen ist übrig geblieben. Flora soll ihn im alten Gewächshaus aussäen. Dann wird sie erfahren, wer damals den Samen gestohlen hat und wo er sich befindet. Damit beginnt für Flora ein spannendes Abenteuer, bei dem sie einen unerwarteten tierischen Begleiter erhält. Der weiß, was er will und stellt auch mal Forderungen..
Die Geschichte ist amüsant, fantasievoll und abwechslungsreich geschrieben. Sie birgt für Flora einige Überraschungen. Natürlich geht nicht alles auf Anhieb glatt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift und stilisierten Pflanzen und Blättern.
Am Ende gibt es ein kleines Gartenlexikon, in dem wichtige Begriffe erklärt werden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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