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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2020

Sehr schönes Buch

Bilder, die ich dir aus Worten male
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„...Sein Vater hatte ihn von den Menschen erzählt, die auf der Erde lebten. Er sagte, dass sie aufhörten zu träumen und ihre Hoffnung verloren hätte...“

Es sind die Gedanken des kleinen Sternenreiters, ...

„...Sein Vater hatte ihn von den Menschen erzählt, die auf der Erde lebten. Er sagte, dass sie aufhörten zu träumen und ihre Hoffnung verloren hätte...“

Es sind die Gedanken des kleinen Sternenreiters, dessen Vorgeschichte im Buch enthalten ist. Er will auf die Erde und sich das selbst anschauen.
Die Geschichte wird sehr berührend erzählt. Der kleine Sternenreiter trifft ein Mädchen, das ihn nun bei seinen Aufgaben unterstützt.

„...Die Ernte war so schlecht gewesen, dass nicht genügend Äpfel zusammengekommen waren, um Bratäpfel in ausreichender Menge herzustellen. Und das bedeutete wiederum, dass die Menschen zu Weihnachten keine Geschenke bekommen würden...“

Es braucht eine Idee, das Dilemma zu lösen, das sich in der zweiten Geschichte abzeichnet. Fridolin Friedewitz, der Bäckermeister, bittet das Sternenmädchen um Hilfe. Und der kommt plötzlich eine Idee. Damit kann beiden geholfen werden. Die Rentiere bekommen ihre Bratäpfel und haben die Kraft, die Geschenke zu transportieren. Das Rezept für diese besonderen Bratäpfel ist im Buch enthalten.
Die beiden Geschichten sind aber nicht alles, was den besonderen Wert des Buches ausmacht. Es gibt viele Bilder des kleinen Jando, die zum Teil mit eine Spruch verbunden sind. Einer davon lautet:

„...Der schönste Weg, der Dunkelheit zu entfliehen, ist die Liebe. Allein sie vermag, die Herzen der Menschen zu öffnen...“

Außerdem gibt es Mitmachseiten, wo man seine Wünsche und Träume, Gedanken zu Melodien oder Erinnerungen an besondere Orte niederschreiben kann.
Eine Biografie und eine Danksagung zu 10 Jahren Jando vervollständigen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich werde es sicher öfter in die Hand nehmen, um den einen oder anderen Spruch zu verinnerlichen und mich an den schönen Bildern zu erfreuen.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Fesselnd

Das Geheimnis der Mondberge
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„...Seinen Vorfahren wurde von der Göttin Anka ein mächtiges Artefakt geschenkt, das ihrem Volk Macht und Reichtum verlieh. Im Gegenzug versprachen sie der Urgöttin, es mit Bedacht einzusetzen und es in ...

„...Seinen Vorfahren wurde von der Göttin Anka ein mächtiges Artefakt geschenkt, das ihrem Volk Macht und Reichtum verlieh. Im Gegenzug versprachen sie der Urgöttin, es mit Bedacht einzusetzen und es in einem Tempel unter der Erde zu verwahren...“

Mit dieser alten Legende beginnt die Geschichte. Es ist Queiros, der als Dieb in die Historie einging, weil er angeblich den Schlüssel zum Tempel gestohlen hat.
Dann wechselt die Erzählung in die Gegenwart. Henry und Issac arbeiten in Ägypten als Archäologe bei den Pyramiden, als Henry ein Brief von Nickolas erreicht. Er macht geheimnisvolle Andeutungen und bittet ihn, in den Tschad zu kommen. Henry und Issak machen sich auf den Weg. Gleichzeitig wird Charline, Henrys Freundin und Journalistin, dort erwartet.
Der Autor hat einen fesselnden Abenteuerroman geschrieben. Geschickt verknüpft er reale Geschehen mit einer fiktiven Geschichte um das legendäre Atlantis. Es ist mein erstes Buch aus der Reihe. Trotzdem hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen und die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten zu erkennen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Einerseits unterstützt er rasante Handlungsabläufe und sorgt für einen hohen Spannungsbogen, andererseits gibt es ruhige Abschnitte, die vollgepackt sind mit historischen Wissen.
Ausgangspunkt ist die folgende Feststellung:

„...Was wissen wir denn schon, eigentlich wissen wir gar nichts. Wir wissen lediglich, dass sich die Hochkulturen von alleine weiterentwickelt haben und anscheinend sehen wir hier gerade den Beweis, dass noch eine Hochkultur existiert hat, die vor den anderen bereits existierte...“

Nach kurzer Diskussion entschließen sich die Wissenschaftler, die Suche in Angriff zu nehmen. Dabei ahnen sie noch nicht, dass ihnen ein alter Bekannter von Henry auf der Spur ist, der ebenfalls für Ruhm alles tun würde.
Ich darf die Forscher in den Tschad, nach Portugal, Griechenland und Uganda begleiten. Stück für Stück ergibt sich das Bild dessen, was sie suchen und vor allem, wo sie suchen müssen. Mehrmals kommen sie nur knapp mit dem Leben davon, denn ihr Gegner kauft sich mit viel Geld jeden, den er kriegen kann und der seine Rache an den Weißen ausleben will.
Sehr gut gefallen haben mir die vielfältigen Sachinformationen, so über Vulkane in Afrika, Wasser in der Wüste oder das Metall bzw. eher die Metalllegierung Oreichalkos. Über eine Sehenswürdigkeit in Portugal liest sich das so:

„...Heute steht dort zum Beispiel noch das Kuppelgrab von Monte, eine historische Grabanlage in Form eines Blockmauerwerks, das direkt in den Felsen gebaut wurde, und darüber thront eine Tholos...“

Gut charakterisiert wird Henry. Die folgenden Worte über ihn bestätigen sich im Laufe der Handlung mehrmals.

„..Ja, das ist Henrys große Stärke, aus Brotkrumen den einen richtigen Krumen herauszusuchen, der ihn am Ende zum ganzen Brotlaib führt...“

Ein informatives Nachwort schließt die Geschichte ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

SChönes Mitmachbuch für Erstleser

Bibi & Tina: Ein Herz für Pferde
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„...Es ist ein schöner, sonniger Tag. Bibi, Tina und Alex picknicken am Mühlbach...“

So beginnt die erste der beiden Geschichten. Dann wird es laut. Der Mühlenhof – Bauer räumt auf und schimpft dabei. ...

„...Es ist ein schöner, sonniger Tag. Bibi, Tina und Alex picknicken am Mühlbach...“

So beginnt die erste der beiden Geschichten. Dann wird es laut. Der Mühlenhof – Bauer räumt auf und schimpft dabei. Tina entdeckt in seiner Scheune eine alte Kutsche. Wie die drei die Kutsche aufpolieren und warum sie diese am Ende doch nicht bekommen, das ist Inhalt der Erzählung.

„...Bibis Stute wird langsamer und bleibt schließlich laut schnaubend stehen...“

In der zweiten Geschichte müssen Bibi und Tina erkennen, dass es der weißen Schimmelstute nicht gut geht. Sie machen sich Sorgen. Der Leser erfährt unter anderen, welche Heilkräuter helfen.
Das Buch ist für Erstleser bestimmt. Kurze Sätze, große Schrift und kleine Abschnitte zeichnen es aus. Schriftstil und Wortwahl entsprechen der Zielgruppe.
Hinzu kommt, dass auf einigen Seiten vom Leser aufgeführte Worte selbst an der richtigen Stelle im Text ergänzt werden müssen. An anderen Stellen wird der Leser unter der farbigen Thematik „Mach mit“ aufgefordert, den beiden Eigenschaftswörter zuzuordnen, die deren momentanen Situation entsprechen.
Beide Geschichten enden mit einem Hufeisenquiz, in dem der Leser überprüfen kann, was er von der Erzählung behalten hat.
Es schließen sich 5 Doppelseiten an, auf denen sowohl Informationen zum Thema Pferdehaltung vermittelt werden als auch vielfältige und unterschiedliche Quizaufgaben sich diesem Thema widmen.
Viele farbige Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verknüpft auf geschickte Art eine abwechslungsreiche Handlung mit Faktenwissen.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Beeindruckendes Zeitgemälde

Und die Welt war jung
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„...Vermutlich war es kein guter Gedanke gewesen, den Silvesterabend nur zu zweit zu verbringen. Gerda feierte gern, aber er hatte sich Stille gewünscht. Ohne die Kinder, die ausgelassen nachholten, was ...

„...Vermutlich war es kein guter Gedanke gewesen, den Silvesterabend nur zu zweit zu verbringen. Gerda feierte gern, aber er hatte sich Stille gewünscht. Ohne die Kinder, die ausgelassen nachholten, was sie lange versäumt hatten...“

Es ist Neujahr 1950, als Heinrich diese Gedanken durch den Kopf gehen. Auch bei Gerdas Freundin Elisabeth in Hamburg wird Silvester eher ruhig gefeiert. Sie erfreuen sich an ihrem Enkel Jan, der seinen Vater nie gesehen hat. Wird der je aus dem Krieg zurückkehren?
Heinrichs Schwester Margarethe lebt mit ihrem Mann Bruno in San Remo. Dort hat die Schwiegermutter Agnese Canna das Sagen.
Die Autorin erzählt die Geschichte dreier Familien. Die einzelnen Episoden erlebe ich als Leser wie einzelne Schlaglichter, die Wesentliches und scheinbar Unwesentliches berichten. Zehn Jahre lang begleite ich die Protagonisten.
Der Schriftstil ist ausgereift. Die Personen werden sehr gut charakterisiert.
Neujahr 1950 steht vor allen die Frage, was das neue Jahrzehnt bringen wird. Nach und nach wird es mit der Wirtschaft aufwärts gehen. Die Wunden, die der Krieg in den Städten hinterlassen hat, werden sich schließen. Was aber ist mit den Wunden in den Seelen der Menschen? Haben sie eine Chance zu heilen? Genau diese Fragen machen für mich das Interessante im Buch aus. Sie geben der Geschichte einen inneren Spannungsbogen, der über manche Länge hinweghilft.
Da ist Nina, Elisabeths Tochter. Nach kurzem Kennenlernen hat sie vor Kriegsanbruch geheiratet. Seit fünf Jahren ist sie ohne Nachricht von ihrem Mann. Dann wird sie zu Silvester von einem englischen Journalisten angesprochen. Auch der ist gerade dabei, wieder ins Leben zurück zu finden. Er kennt ebenfalls Verlust und Tod. Wie soll sie sich entscheiden? Was sagt der Verstand? Was sagt das Herz?
Heinrich leitet eine Galerie. Wer aber kauft in der Zeit Bilder? Und dann bekommt er eins angeboten, das ihn zurück in die Vergangenheit führen wird. Plötzlich ist von einem Zyklus die Rede und einem jüdischen Maler.
Die sprachlichen Höhepunkte sind für mich die Vielzahl der Gespräche. Sie werfen ein Schlaglicht auf die Seelen der Protagonisten, ihre Verletzungen und ihre Hoffnungen.

„...“Nun fahre ich nach vielen Jahren wieder in die Ferien, und statt in Sonne, Sand und Meer zu schwelgen, spreche ich vom Krieg.“ „Er ist in uns allen. Für immer, Nina. Vielleicht noch in den Genen der Kinder, die wir haben werden.“...“

Immer wieder gibt es Rückblicke in die Kriegsjahre. Plötzlich werden Geschichten erzählt, die jahrelang verschwiegen wurden. Es geht um Schuld oder auch nur Schuldgefühl. Loslassen braucht Zeit.
Nur in San Remo scheint der Krieg keine Spuren hinterlassen zu haben. Hier geht es um Familienbande, Untreue und Herrschsucht. Einzig die wirtschaftlichen Schwierigkeiten weisen darauf hin, dass nicht alles rosig ist.
Wie lebt man mit dem Versagen? Heinrich bringt es auf den Punkt. Er gehört für mich zu den beeindruckendsten Personen der Geschichte.

„...Vorne an der Drususgasse gab es den Juwelier Himmelreich. Eines Tages war er nicht mehr da. Doch ich bin nicht zum Appellhofplatz gegangen und habe die Gestapo nach ihm gefragt. Nur geschwiegen wie viele andere...“

Es gibt nicht nur tiefsinnige Gespräche. Das Buch spiegelt das pralle Leben wider – Geburt, Tod, Neuanfang, Verlust. Der eine kommt aus der Fremde in die Heimat zurück. Ein anderer verlässt Köln, um der Erinnerung zu entfliehen. So unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich die Schicksale.
Fast auf der letzten Seite findet sich das folgende Zitat:

„...Am Neujahrstag sagte deine Mutter zu mir, der Krieg rücke von uns weg im letzten Jahr des Jahrzehnts. Aber er ist noch immer in uns...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein beeindruckendes Zeitgemälde.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Fesselnder Thriller

Elfenbeinkrieg
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„...Wieder einmal waren sie zu spät gekommen. Die Männer hatten sich im Halbkreis aufgestellt und blickten auf die grauen Riesen, die vor ihnen im niedergetrampelten Savannengras lagen...“

Die Park – ...

„...Wieder einmal waren sie zu spät gekommen. Die Männer hatten sich im Halbkreis aufgestellt und blickten auf die grauen Riesen, die vor ihnen im niedergetrampelten Savannengras lagen...“

Die Park – Ranger haben keine Chance gegen die professionellen Banden, die wegen des Elfenbeins Elefanten reihenweise abschlachten. Mit diesem heftigen Fund beginnt eine Geschichte, die die Hintergründe des Elfenbeinschmuggels im Blick hat.
Dann wechselt die Handlung nach Hamburg. Dort hat eine Razzia zu vier Toten geführt. Einer davon ist der BKA – Beamte Jürgen Rebhof. Das trifft Lukas schwer, denn Jürgen hat er seine Anstellung beim BKA zu verdanken.
Der Autor hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Im Mittelpunkt steht Lukas. Er ist ein Mann mit mehreren Gesichtern, der von seiner beruflichen Vergangenheit geprägt wurde. Seine Frau konnte damit nicht umgehen und hat sich von ihm getrennt. Jedes seiner Treffen mit seiner kleinen Tochter Emilia wird von ihr kritisch beäugt. Mir hat der Umgang zwischen Vater und Tochter sehr gut gefallen. Ich mag den Humor zwischen beiden.

„...Deshalb ist es besser, du wartest noch bisschen damit, all die Jungs zu verhauen, die dich ärgern. Ein paar Jahre...“

Der Schriftstil unterstützt die über weite Teile rasante Handlung. Nachdem ein weiterer Zugriff in Hamburg nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, wartet auf Lukas ein Himmelfahrtskommando. Er soll den Anführer der Elfenbeinschmuggler im Sudan stellen.
Hintergrund der Geschichte ist der Tausch von Elfenbein gegen Waffen. Irgendwie müssen ja die einzelnen Terrororganisationen oder Rebellen in Afrika an Gewehre kommen. Hamburg ist dafür der Umschlagplatz. Und ein deutscher Banker muss sich von einem Afrikaner sagen lassen:

„...Ich habe verhindert, dass die einen Zeugen haben und jemand gegen uns aussagen kann. Besonders gegen Sie! Tote Männer reden nicht!...“

Das will heißen, dass schon mal die eigenen Leute erschossen werden, wenn sie sich erwischen lassen. Außerdem ist der Deutsche nur eine Marionette, die gekonnt unter Druck gesetzt wird.
Im Sudan wird Lukas schnell eines klar. Die einheimischen Behörden mögen zwar zum Teil in Deutschland studiert haben, aber hier haben sie das Sagen. Fremde Einmischung wird nicht toleriert.
Spannende Szenen beschleunigen die Handlung. Die örtlichen Grausamkeiten werden nicht ausgespart, aber auch nicht übermäßig strapaziert. Gleichzeitig werden die Verstrickungen, die bis nach Deutschland reichen, deutlich gemacht.
Am Ende bekommen leider nicht alle, was sie verdient haben. Für die Elefanten allerdings ist das Erreichte zumindest im Sudan ein Achtungserfolg.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie Menschlichkeit bei dem nötigen Profit auf der Strecke bleibt. Gleichzeitig erlaubt es mir einen Einblick in die Gedankenwelt der Söldner, die meist dem dienen, der am besten bezahlt.

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