„...In seinem kurzen Leben war Maxwell noch niemanden begegnet, der freundlich zu ihm gewesen wäre. Als er gerade erst drei Wochen alt war, hatte man ihn gegen eine Flasche Bier und ein Päckchen Chips ...
„...In seinem kurzen Leben war Maxwell noch niemanden begegnet, der freundlich zu ihm gewesen wäre. Als er gerade erst drei Wochen alt war, hatte man ihn gegen eine Flasche Bier und ein Päckchen Chips eingetauscht. Sein neuer Besitzer war Mr. Donaldson...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, in dem es muss Freundschaft, Vertrauen und Mut geht. Maxwell ist ein kleiner Hund.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Die meisten Protagonisten sind Tiere. Maxwell hat die besondere Fähigkeit, ausgleichend zu wirken.
Bei Mr. Donaldson lernt er vier Tage später die kleine Hündin Blümchen kennen. Beide bringen ihrem neuen Herrchen aber nicht den erhofften Nutzen.
Blümchen befreit Maxwell aus dem Schrank und belehrt ihn:
„...“Freunde geben niemals auf“, sagte Blümchen. „Hat dir das noch niemand beigebracht?“...“
Mr. Donaldson wirft beide in einen Fluss. Maxwell erreicht das Ufer. Dabei hört er eine feine Stimme. Er weiß, dass Blümchen irgendwo am anderen Ufer ist. Damit beginnt eine spannende Suche durch die nächtliche Stadt. Andere Hunde, Katzen Ratten kreuzen Maxwells Weg. Die Hundegang nimmt ihn bei sich auf und will ihm helfen.
Der Autor hat ungewöhnliche Ideen, die er bei der Suche umsetzt.
Süße Zeichnungen illustrieren die Geschichte. Am Ende jedes Kapitels befindet sich der Abdruck einer Hundepfote.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
„...Käskopf schaute auf seine goldene Rolex. Er erwartete niemand und überlegte, das Klingeln zu ignorieren. Aber eitle Menschen sind neugierige Menschen und so entschloss er sich, die Tür zu öffnen...“
Das ...
„...Käskopf schaute auf seine goldene Rolex. Er erwartete niemand und überlegte, das Klingeln zu ignorieren. Aber eitle Menschen sind neugierige Menschen und so entschloss er sich, die Tür zu öffnen...“
Das war der letzte Fehler seines Lebens. Einige Zeit später war er tot. Er ist an Geld im Mund erstickt. Der Fall landet bei Kommissar Steinböck. Für den Mord kommt – um es großzügig auszudrücken – halb München infrage. Der Anwalt hat sein Geld mit Abmahnungen verdient.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Besonders mag ich den feinen Humor, der an vielen Stellen mitschwingt, meist angefeuert von Frau Merkel, der Katze des Kommissars. Er kann auch in Sarkasmus abgleiten und politische Spitzen enthalten.
„...“Verhalt dich unauffällig und ruhig. Wenn du nichts tust, kannst du nichts falsch machen.“ „Nennst du mich deswegen Frau Merkel?“ Steinböck grinste. „Soll ich dich lieber Seehofer nennen?“...“
Die Zusammenarbeit der Kommissare Steinböck, Emil und Ilona funktioniert gut. Im Team herrscht eine positive Atmosphäre.
Der Fall allerdings ist schwierig. Ilona durchforstet akribisch die Papiere des Toten. Ihre einzige Hoffnung ist es, dass sie dort einen Hinweis auf den Geldbetrag finden, dem man den Toten in den Mund gesteckt hat.
Und dann bekommt Steinböck eine japanische Glückskatze zugeschickt. Im letzten Fall hat er mit Japanern zusammengearbeitet. Als die ihm gestohlen wird, ist klar, dass es sich um mehr als ein Geschenk gehandelt haben muss. Plötzlich gibt es einen weiteren Fall.
Gekonnt verpackt der Autor gesellschaftliche Probleme in die Geschichte. In Steinböcks Nähe wohnt ein junger Mann, der aus Ghana stammt und schon als Kind von einem deutschen Ehepaar adoptiert wurde. Er studiert an der Filmhochschule. Mit Freunden hat er einen Film über Müllhalden in Ghana gedreht. Ein deutscher Schrotthändler lässt dorthin Elektroschrott karren.
„...“Toxic City“, wie sie es nannten, einer der giftigsten Orte der Welt. Mit mehr als 5000 Menschen, die dort arbeiten, die meisten davon Kinder...“
Als es weitere Morde gibt, droht Steinböcks Chef mit einer SOKO. Dann aber fällt dem Kommissar ein Bild in die Hände – und plötzlich kommt jedes Puzzleteil an seinen Platz.
Die Geschichte hat mir erneut sehr gut gefallen. Zum Schluss darf Frau Merkel nochmals eine spitze Bemerkung los werden.
„...Die Summe der menschlichen Intelligenz ist eine Konstante. Das Bedauerliche ist, dass die Bevölkerung ständig wächst...“
„...Der Komma -Bazillus war Kochs alter Bekannter. Der Epidemiologe kannte den Erreger aus Kairo und Kalkutta. Jedem Ausbruch der Krankheit war er hinterher gereist, bis er den Verursacher entdeckt und ...
„...Der Komma -Bazillus war Kochs alter Bekannter. Der Epidemiologe kannte den Erreger aus Kairo und Kalkutta. Jedem Ausbruch der Krankheit war er hinterher gereist, bis er den Verursacher entdeckt und isoliert hatte...“
Wir schreiben das Jahr 1892, als Dr. Robert seinen Urlaub auf der Insel Sylt unterbrechen muss. Er wird nach Berlin beordert. Im Zug trifft er Stabsarzt Dr. Weisser. Der hat Untersuchungsergebnisse aus Hamburg bei sich. Es gibt nichts mehr zu beschönigen. Dort ist die asiatische Cholera ausgebrochen.
Der Autor hat einen spannenden Roman geschrieben. Das Buch konnte ich nur schwer aus der Hand legen, zumal einige Ereignisse erstaunlich denen der Gegenwart ähneln.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Die medizinische Seite der Geschichte wird auch für Laien verständlich dargelegt.
Die Personen werden gut charakterisiert. Dr. Robert Koch hat sich schon einen Namen gemacht. Er weiß, was er will und arbeitet akribisch. Im Buch lerne ich auch seine menschliche und gefühlvolle Seite kennen.
Von den anderen Protagonisten hat mir vor allem Ole gefallen. Der Junge dient Koch am ersten Tag als Begleiter. Er kennt sich in Hamburg aus, nicht nur, was die Örtlichkeiten betrifft, auch was die gesellschaftlichen Schichten angeht. In Armut aufgewachsen, sorgt er schon in jungen Jahren für die Familie.
Dr. Koch trifft als Beauftragter der Regierung in Hamburg ein. Dort aber wird er nicht mit offenen Armen empfangen. Hamburg ist stolz auf seine Selbstständigkeit und will sich von Berlin nichts sagen lassen.
„...“Ach was, kaum der Rede wert“, sagte der Mann im Zylinder. „Ein wenig Durchfall, etwas Erbrechen. Nicht schlimmer als die Grippe. Mag sein, dass der eine oder andere gestorben ist, aber gestorben wird doch jeden Tag auf dieser Welt.“ ...“
Sehr genau darf ich verfolgen, was Dr. Koch gegen die Seuche unternimmt. Zuerst verschafft er sich ein Bild über die Verhältnisse in Hamburg. Die Zustände in den Krankenhäusern sprechen schon für sich. Die Betten werden knapp. Es gilt, neue Möglichkeiten zu schaffen. Gleichzeitig erklärt er Ole, was es mit der Cholera auf sich hat.
„...Ein paar werden es schaffen. Aber man kann nicht sagen, wer – und auch nicht, wie viele. Die Krankheit ist nicht wählerisch. Und der Busenfreund des Todes ist der Zufall...“
Das Zitat ist gleichzeitig ein Beispiel, für die gekonnte Verwendung von Metaphern und eine Spur Sarkasmus. Der besondere Humor, der ab und an aufblitzt, wird in den folgenden Zeilen noch deutlicher:
„...Weisser griff sich an die Stirn. „Die Börse arbeitet sicher noch.“ „Natürlich“, bestätigte Ole. „Allerdings...“, er machte eine Kunstpause, „Alle Parteiversammlungen der Sozialisten sind abgesagt.“ Weisser und Koch sahen sich an. „Die Revolution fällt also aus“, bemerkte der Stabsarzt ironisch….“
Dr. Koch kann nachweisen, dass die Bazillen sich im Hamburger Trinkwasser befinden. Wie aber sind sie ins Wasser gekommen? Bei seinen Nachforschungen werden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt. Er erhält keine Antworten, bestenfalls Andeutungen. Selbst die Hygienevorschriften lassen sich ur mit Druck durchsetzen. Dafür machen die Apotheken mit kuriosen Heilmitteln gute Geschäfte.
Währenddessen probiert ein junger Arzt ein besonderes Heilmittel gegen die Krankheit aus. Er injiziert eine isotonische Kochsalzlösung.
„...Die Salzkonzentration entspricht der in unseren Zellen. Die Mineralien halten das Wasser im Körper. Es setzt an derselben Stelle an wie die Kam Ende legt rankheit und verhindert die Austrocknung...“
Am Ende legt Dr. Koch die Finger in die Wunde. Die Stadt hat an der falschen Stelle gespart. Die Anzahl der Toten hätte vermieden werden können. Das benachbarte Altona hat es vorgemacht, die es geht. Es blieb von der Seuche verschont.
Während die Bevölkerung ihm zujubelt, lassen ihn die Stadtoberen beim Abklingen der Seuche wissen:
„...Wer zur rechten Zeit geht, wird mit Jubel verabschiedet. Wer zur falschen Zeit geht, dem kräht kein Hahn hinterher...“
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat eines der Zeitzeugen der damaligen Katastrophe. Ein Nachwort ergänzt die Ausführungen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeugt von der exakten Recherche des Autors.
„...Herrschaftszeiten, was seid ihr denn für eine Generation? Wir wussten uns auch zu helfen, und das waren keine einfachen Zeiten! Ihr habt heute viel mehr Möglichkeiten...“
Diese Worte sagt Lotte zu ...
„...Herrschaftszeiten, was seid ihr denn für eine Generation? Wir wussten uns auch zu helfen, und das waren keine einfachen Zeiten! Ihr habt heute viel mehr Möglichkeiten...“
Diese Worte sagt Lotte zu ihrem hundertsten Geburtstag zu Hanna. Drei Generationen trennen die beiden Frauen. Nun nimmt Lotte Hanna auf einen Spaziergang mit und erzählt ihr aus ihrem Leben.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die Probleme der Zeit sehr gut auf den Punkt.
Wir schreiben das Jahr 1938. Lotte hat ihr Heimatdorf Traunstein verlassen und kommt nach Wien. Dort wohnt sie anfangs bei ihrer Freundin Gisi. Sie bekommt eine Anstellung in einem Kaffeehaus.
Die Personen werden gut charakterisiert. Trotzdem fällt es schwer, Zugang zu Lotte zu finden. Sie ist arbeitsam und steckt die Gehässigkeiten ihrer Chefin weg. Sicher bringt die Umstellung vom Dorf auf die Großstadt Probleme mit sich. Dass es Lotte aber schafft, die Politik völlig auszublenden, obwohl sie selbst belästigt wurde, kann ich nur schwer nachvollziehen. Lottes Gedanken sind in der Regel auf ein Thema fixiert: Sie möchte nie wieder hungern müssen.
„...Jedes Wort konnte ins Gefängnis führen – oder Schlimmeres, was sich Lotte nicht einmal auszumalen wagte. Dann lieber den Alltag bewältigen, die Arbeit brav erledigen, wie man es von ihr erwartete, sodass Frau Schwarz mit ihr weiterhin zufrieden war...“
In all dem Grau erlebt Lotte eine romantische Szene, als sie sich in Erich, den Sohn ihrer Chefin, verliebt. Er verwöhnt sie mit Sachertorte. Doch bald wird er eingezogen. Als er erfährt, dass Lotte schwanger ist, organisiert eine schnelle Hochzeit. Bald darauf kommt die Nachricht, dass er vermisst wird.
Sehr detailliert und beeindruckend wird beschrieben, was der Krieg für die Frauen bedeutet hat. Wieder wird das Essen knapp. An Schlaf ist nicht zu denken, wenn Bombenalarm droht. Die Luftschutzkeller hinterlassen Beklemmung.
„...Diese endlose Kälte! Sie wusste nicht mehr, was schlimmer war, das Rumoren in den Eingeweiden oder das ewige Frieren bis auf die Knochen...“
Und dann muss Lotte feststellen, dass ihre Freundin Gisi von jetzt auf gleich verschwunden ist. Keiner weiß, warum und wohin. Gut gefallen hat mir, dass die Protagonisten vielschichtig gezeichnet wurden. Manche weisen überraschend positive Charakterzüge auf.
Das Kaffeehaus übersteht den Krieg. Was aber soll man anbieten? Lebensmittel sind im besetzten Wien nicht zu bekommen. Und Frauen sollen sich möglichst von der Straße fern halten. Er grassiert die Angst vor den Vergewaltigungen. Der Schleichhandel blüht.
„..So lief es derzeit immer, denn jeder kannte wen, der wen kannte, wo man das gerade Benötigte irgendwie eintauschen konnte...“
Mehrmals fährt Lotte in ihr Heimatdorf, um dort Waren einzutauschen. Dort trifft sie Robert, einen amerikanischen Soldaten. Mittlerweile kennt sie das beliebteste Zahlungsmittel: die Zigaretten der Amerikaner.
Als kurz nach dem Krieg die Schwiegermutter stirbt, übernimmt Lotte das Kaffeehaus. Immer noch wartet sie auf Erichs Rückkehr.
Sehr eindringlich wird die Befindlichkeit der Menschen deutlich.
„...Gisi hatte über das Erlebte sprechen wollen, sonst niemand. Schweigen lag über der Diktatur, dem Krieg und all den Toten….“
Die Autorin versteht es, mir als Leser Lottes innere Zerrissenheit nahe zu bringen. Stunden der Leichtigkeit werden abgelöst durch Zeiten der Hoffnungslosigkeit. Der Krieg hat nicht nur die Männer verändert. Er hat bei allen Spuren hinterlassen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine andere Sicht auf Krieg und Nachkriegszeit – die Sicht der Frauen.
„...Es geht um einen Junkie, der sich einen goldenen Schuss gesetzt hat. Auf den ersten Blick eine eindeutige Angelegenheit...“
Kommissar Jörg – Peter Jörgensen in Kiel ist mit Ermittlungen zu einer bulgarischen ...
„...Es geht um einen Junkie, der sich einen goldenen Schuss gesetzt hat. Auf den ersten Blick eine eindeutige Angelegenheit...“
Kommissar Jörg – Peter Jörgensen in Kiel ist mit Ermittlungen zu einer bulgarischen Prostituierten beschäftigt , als ihn sein Chef für einen weiteren Fall verantwortlich macht. Um was es geht, zeigt das obige Zitat. Die Sache stinkt zum Himmel. Doch der Vater von Johannes, dem Toten, ist eine bekannte Persönlichkeit, die Mutter Pastorin. Es ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Es fehlt sowohl ein Motiv, als auch ein möglicher Täter. Die Gespräche mit der Familie und einer Mitstudentin sind nicht sehr hilfreich.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil passt zum Genre. Er sorgt mit für einen hohen Spannungsbogen.
Dann gibt es zwei Fakten, die für die Ermittlung wichtig werden könnten. Nach dem Abitur hat. Johannes mit seinem besten Freund eine Reise unternommen. Die hat ihn verändert. Leider weiß die Familie nicht, warum und wieso. Und bei dem letzten Streit von Johannes mit seinem Vater hatte er ein Buch bei sich, dass aus der rechtsradikalen Szene stammt.
Natürlich wird auch zum Thema Drogen recherchiert. Dabei wird der Kommissar mit folgender Meinung konfrontiert:
„...Das ist das Problem. Nicht die Drogen sind es, nein, es ist die Illegalität, die die Abhängigen tötet..“
Von Tag zu Tag wird die Sache verzwickter. Nicht nur die Polizei interessiert sich für die Vorgänge.
Über den Kommissar erfahre ich nur wenig. Sein Charakter und seine Gefühle erschließen sich über sein Tun. Das betrifft nicht nur die berufliche Arbeit, die er akribisch erledigt. Ich erfahre auch einiges über sein Privatleben.
Eingeflochten werden kurze gesellschaftswissenschaftliche Fragen, so die Staatsideen von Platon.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie lädt zum Miträtseln und Mitdenken an. Natürlich gehe ich dabei alle Umwege mit. Geschickt werde ich in die Irre geführt.