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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2021

Schöne Übersicht

Adler, Fisch und verbotene Früchte
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„...Im Grunde ist dieses Buch eine Sammlung von zweiundfünfzig Haftnotizen. Es enthält kurze Impulse zu den wichtigsten christlichen Symbolen und Motiven. Sie erinnern an die Bedeutung, die sich hinter ...

„...Im Grunde ist dieses Buch eine Sammlung von zweiundfünfzig Haftnotizen. Es enthält kurze Impulse zu den wichtigsten christlichen Symbolen und Motiven. Sie erinnern an die Bedeutung, die sich hinter diesen Symbolen verbirgt...“

Nach diesem Worten aus dem Vorwort des Buches wusste ich als Leser, was mich erwartet. Jeder Doppelseite ist ein Begriff zugeordnet. Der Aufbau geschieht nach dem gleichen Schema. Zuerst wird ein Bibelvers angegeben. Danach erfolgt die Erläuterung des Begriffs, der auf der zweiten Seite im Bild genannt wird. Zuletzt wird die Bibelstelle zitiert. Die Reihenfolge der vier Objekte kann durchaus variieren.
Die Fotos sind gut gewählt und von hoher Qualität. Auch die leicht glänzende Papierqualität gibt dem Buch ein besonderes Gepräge.
Es beginnt mit Begriffe, die wir zumeist der Weihnachtszeit zuordnen wie den Adventskranz und den Christstollen. Neben eher bekannten Symbolen werden auch Dinge angesprochen, die ich bisher nicht dem christlichen Glauben zugeordnet hätte, so der Nubbel, die Nuss oder Lametta.
Die Texte sind kurz und kommen schnell auf das Wesentliche.

„...Das Fischsymbol wird dabei mit der Speisung der Fünftausend verknüpft...“

Der Schriftstil ist meist sachlich, aber trotzdem von einer gewissen Lockerheit. Neben den christlichen Kontext wird der Einstieg oft über Bezüge zum Alltagsleben geschaffen.
Eines habe ich allerdings vermisst. Ich hätte gern gewusst, ob das eine oder andere Symbol vorher schon eine Bedeutung hatte und warum es zur neuen Bedeutung kam.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Geheimnisse im Eliteinternat

Young Detectives (Band 1) – Der Fluch des schwarzen Goldes
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„...Jetzt war es halb vier morgens. Und Paul hatte Schritte gehört! Das große Fenster zwischen ihren Betten war auf Kipp gestellt. War das Geräusch von draußen gekommen?...“

Paul geht zusammen mit Daniel ...

„...Jetzt war es halb vier morgens. Und Paul hatte Schritte gehört! Das große Fenster zwischen ihren Betten war auf Kipp gestellt. War das Geräusch von draußen gekommen?...“

Paul geht zusammen mit Daniel und den Mädchen Isabel und Seo – Yun auf ein Eliteinternat für Hochbegabte. Schritte in der Nacht sind außergewöhnlich. Hier hält jeder die Nachtruhe ein. Als Paul beim Blick aus dem Fenster eine Gestalt Richtung Wald davon huschen sieht, weiß er, dass irgendetwas nicht stimmt.
Auch Isabel hat am nächsten Morgen eine ungewöhnliche Begegnung. Vor ihrem Laborfenster schwirrt eine Drohne, die plötzlich abstürzt.
Der Autor hat einen spannenden Detektivroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Natürlich wollen die Vier genau wissen, was passiert ist. Die Antworten der Erwachsenen geben mehr Rätsel auf, als das sie hilfreich wären.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt zur jugendlichen Zielgruppe, ist aber auch an den Besonderheiten des Internats ausgerichtet. Wo sonst würde man solche Sätze wie die folgenden lesen?

„...“Sechs Wochen ohne Schule“, meckerte er. „Wer bitte schön, soll das gut finden?“ Dass die weitaus meisten Schüler auf diesem Planeten die Sommerferien toll fanden, mochte er bis zum heutigen Tag nicht glauben...“

Die vier jungen Detektive gehen sehr systematisch vor. Jeder bringt sich mit seinen besonderen Begabungen und Interessen ein. Da die Drohne verschwunden ist, wollen sie vom Hausmeister wissen, wo er sie hingebracht hat. Der aber ist nirgendwo aufzutreiben. Weil sie eine Möglichkeit brauchen, sich zu treffen und auszutauschen, richten sie sich ein Detektivbüro ein. Den Raum hat Daniel zufällig bei der Recherche zu einem seinem Projekte entdeckt.
Die Geschichte zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen auf. Da die Vier nicht wissen, wem sie trauen können, müssen ihre Untersuchungen geheim bleiben. Und ihre Nachforschungen in den Nächten würden bei Entdeckung zum Verlassen des Internats führen. Dummerweise können sie sich nicht an den Direktor wenden, denn der ist gerade zu einer Fachtagung.
Ab und zu klingt an, dass sie bei aller Hochbegabung manchmal ganz normale Kinder sind. So hat jeder seine eigene Vorstellung, wie er sich bei den nächtlichen Einsätzen kleiden muss. Und das ist nicht in jedem Fall optimal.

„...Am ehesten wirst du erwischt, wenn du hier in strahlend weißen Klamotten durch die Nacht schleichst. Da kannst du dir ja gleich eine Warnlampe auf den Kopf schnallen!...“

Während die Vier noch mit dem Thema Drohne und den Verschwinden des Hausmeister beschäftigt sind, häufen sich unliebsame Vorkommnisse im Internat. Plötzlich gibt es Fälle von Vandalismus. Immer mehr stellt sich die Frage: Wem nutzt es? Und Warum?

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu passt das farbenfrohe und jugendlich - frische Cover, das die vier Protagonisten vorstellt.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Nichts ist, wie es scheint

Bahnhofstrasse
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„...“Hören Sie auf zu schleimen und machen Sie ich endlich auf den Weg. Sonst sehe ich schwarz für Ihre Forschungen...“ Wenn Höflichkeit das Florett war, so stand die Drohung für den Zweihänder...“

Der ...

„...“Hören Sie auf zu schleimen und machen Sie ich endlich auf den Weg. Sonst sehe ich schwarz für Ihre Forschungen...“ Wenn Höflichkeit das Florett war, so stand die Drohung für den Zweihänder...“

Der Anruf der Rektorin kommt für Professor Philipp Humboldt ungelegen. Er müsste sich noch auf seine Vorlesung vorbereiten. Doch obige Worte sind deutlich. Also macht er sich auf den Weg. Dort erfährt er, dass Alexander von Werdenberg seine Privatbank verkaufen will. Philipp soll sein Vermächtnis verfassen und ihm für Fragen zur Verfügung stehen. Das passt ihm gar nicht. Wenn er allerdings seine Karriere nicht gefährden will, bleibt ihm keine Wahl.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Es ist der zweite Band mit Philipp Humboldt. Obwohl ich Teil I nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Was Philipp Humboldt macht, macht er gründlich. Hinzu kommt, dass er für seine Familie alles tut, notfalls auch Grenzen überschreitet.
Über seine Chefin heißt es:

„...Die Rektorin war klein und zierlich. Ihre funkelnden Augen und die aufrechte Körperhaltung ließen jedoch keinen Zweifel aufkommen, wer in diesem Büro das Sagen hatte...“

Der 95jährige Alexander von Werdenberg wirkt im ersten Moment wie eine Gentleman alter Schule. Trotzdem gilt er als knallharter Geschäftsmann.
Der Schriftstil des Buches ist mir sehr positiv aufgefallen. Er ist nicht nur abwechslungsreich, sondern arbeitet häufig mit sehr gut ausgewählten Vergleichen und einer manchmal blumigen Sprache, wobei es blumig nicht ganz trifft, aber mir fällt kein besserer Begriff dafür ein. Das folgende Zitat stammt aus den ersten Gespräch des Professors mit dem Banker.

„...Die Beschäftigung mit dm Bösen bedeute doch nur, dass man sich selbst auf der Spur sei. Man stelle sich Faust ohne Mephisto vor oder den Fledermausmann ohne den Joker. Kafka habe mit Fug und Recht behauptet, dass das Gute allein trostlos sei...“

Sehr schnell wird deutlich, dass Alexander von Werdenberg von seiner Vergangenheit nur wenig preisgeben will. Doch Philipp ist gründlich. Er gräbt tief und muss erkennen, dass Sein und Schein zwei Seiten einer Medaille sind.
Der Autor ermöglicht mir als Leser ab und an in kurzen Kapiteln einige Einblicke in die Vergangenheit von Alexander, sodass ich etwas mehr weiß als Philipp, aber bei weitem nicht genug. Lange bleibt viel Raum für Phantasie.
Zu den interessanten Stellen gehört ein weiteres Interview zwischen beiden Männern, dass auch wie ein Interview wiedergegeben wird. Alexander war mit seinem Bruder 1944 aus Deutschland geflohen. Das erfahre ich im Prolog. Auf die Frage, warum er nie wieder in die Heimat zurückgekehrt ist, antwortet er:

„...In der Nachkriegszeit hatten die Siegermächte vor allem Angst vor den Kommunisten. Vor den Nazischergen drückte man ein Auge zu. Mit diesen Gesellen wollten mein Bruder und ich nichts zu tun haben...“
Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben. Ich konnte also Philipp problemlos durch Zürich folgen und hatte bei der Ausstattung der Privatbank sofort ein Bild vor Auge.
Dass sich im und nach dem Zweiten Weltkrieg die Schweizer Banken nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, wird ebenfalls thematisiert.
Am Ende bleibt keine Frage offen. Alle Geheimnisse sind für mich als Leser gelöst. Und Alexander von Werdenberg hat sein Ziel erreicht. Jetzt erscheint er als vielschichtige Persönlichkeit mit unterschiedlichen Facetten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verbindet Spannung mit einer verzwickten Handlung voller Überraschungen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Ein Stück Zeitgeschichte

Fantom
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„...Alexander räusperte sich: „Hier ist Roy Clark. Hauptbahnhof. In einer Viertelstunde geht die Bombe hoch.“...“

Dieses Telefonat könnte es am 8. Dezember 1966 genau so gegeben haben, denn das Buch bezieht ...

„...Alexander räusperte sich: „Hier ist Roy Clark. Hauptbahnhof. In einer Viertelstunde geht die Bombe hoch.“...“

Dieses Telefonat könnte es am 8. Dezember 1966 genau so gegeben haben, denn das Buch bezieht sich auf reales Geschehen. Der Fall landet bei Kommissar Horst Berger. Schnell stellt sich heraus, dass die Bahn vorher zwei Erpresserbriefe erhalten, aber nicht ernst genommen hat.
Der Autor hat die Geschichte exakt recherchiert und spannend aufgearbeitet.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich den Gegebenheiten an. Die Gegebenheiten sind neben dem Bombenleger auch die Suche nach einer Frau mit Partner, die schon mehrere Banküberfälle verübt haben. Gleichzeitig stellen sich Fragen nach Horsts Vergangenheit, speziell nach dem Schicksal seiner Mutter während der Nazizeit. Auch die aktuellen politischen Probleme werden gekonnt in den Krimi integriert. Das sind vor allem der Vietnamkrieg und der Schahbesuch.
Sehr detailliert werden die technischen Fakten wiedergegeben. Dazu gehört auch die Wirkung von Sprengstoffen.

„...Die Brisanz ist das Zertrümmerungsvermögen eines Sprengstoffs. Da gibt es erhebliche Unterschiede. Wenn Sie einen hochbrisanten Sprengstoff nehmen, also zum Beispiel Nitroglyzerin oder TNT, dann haben Sie eine Detonationsgeschwindigkeit von zehntausend Meter pro Sekunde...“

Ab und an lässt mich der Autor einen Blick in die Gedankenwelt des Täters werfen. Auch seinen Lebenslauf erfahre ich, als er ihn seiner Frau erzählt. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs hatten ihn staatenlos gemacht.
Gut ausgearbeitete Gespräche zeigen den Zeitgeist. So besucht Horst seinen Sohn in Westberlin und landet in einer Gesprächsrunde von Studenten. Michael äußert dort:

„...Wohin treibt die Bundesrepublik? Sie treibt überhaupt nirgendwo hin, sie steckt noch immer fest im braunen Sumpf….“

Ein Student namens Benno soll ein Gedicht vortragen, möchte aber nicht. Wenige Wochen später ist dieser Benno Ohnesorg tot – erschossen von einem Polizisten. Das belastet erheblich das Verhältnis von Horst und Michael.
Auch die Ermittlungen ziehen sich hin. Immer wieder neue Anschläge und neue Forderungen, sowie Übergabevereinbarungen, die plötzlich abgebrochen werden, zerren an den Nerven der Polizei. Kompetenzgerangel der einzelnen Dienststellen kommt hinzu. Die Presse spielt ihr eigenes Spiel. Der Bombenleger scheint gekonnt mit allen zu spielen. Auch die Bankenlady ist nicht greifbar.
Zu den beeindruckendsten Stellen gehört für mich das Gespräch von Susanne, Horst Schwester, mit ihrem Halbbruder George in Saigon. Der junge Mann war seiner sogenannten Pflicht nachgekommen und in den Vietnamkrieg gegangen. Er wird ihn als gebrochener Mann verlassen.

„...Susanne würde ihn verachten, wenn sie das wüsste. Aber das durfte sie nie erfahren. Es reichte schon, wenn er sich selbst verachtete...“

Die Geschichte spielt gewissermaßen in einer Zeit des Umbruchs. Während der eine endlich Klarheit über die Vergangenheit bekommt und andere nicht bereit sind, alte Zöpfe abzuschneiden und sich ob ihres Handelns auch noch im Recht wähnen, beginnt es bei den Studenten zu brodeln. All das hat der Autor zu einer spannenden Handlung zusammengefügt.
Eine Karte über die Örtlichkeiten und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.


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Veröffentlicht am 06.08.2021

Wenn jedr was andres will ...

Bibi Blocksberg - Abenteuer Indien!
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„...Ich wollte den dritten Preis. Einen Minikompaktbagger. […] Den hätten wir so gut gebrauchen können für unseren Gartenumbau...“

Doch Bernhard Blocksberg hat den ersten Preis gewonnen: eine Reise nach ...

„...Ich wollte den dritten Preis. Einen Minikompaktbagger. […] Den hätten wir so gut gebrauchen können für unseren Gartenumbau...“

Doch Bernhard Blocksberg hat den ersten Preis gewonnen: eine Reise nach Indien. Es braucht eine Menge an Überredungskunst von Bibi, bis ihr Vater mit der Familie die Reise antritt. Die Hexenbesen aber müssen zu Hause bleiben.
Die Autorin hat ein amüsantes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Schon das Hotelzimmer lässt einige Wünsche offen. Bibi löst das Problem auf ihre Weise – und ihr Vater schweigt ausnahmsweise dazu.
Der Vater will sich vor allem die Gärten Indiens ansehen, um sich Inspiration für den heimischen Garten zu holen. Er hat die Tage konsequent durchgeplant. Doch die Schwierigkeiten beginnen schon damit, dass die Busse nicht fahren, wenn sie fahren sollen. Und als er endlich kommt, ist Bibis Mutter im Gespräch mit einer Hexenfreundin. Prompt haben sie den Bus verpasst. Die Freundin empfiehlt ihnen die Reise mit dem fliegenden Teppich.

„...“Super! Das ist viel aufregender als Bus fahren“, freut die kleine Hexe...“

Noch kann sie nicht ahnen, dass damit ihr Abenteuer erst richtig beginnt. Die Geschichte wird spannend erzählt und ist gespickt mit einer Menge an Überraschungen. Fast tut mir Bibis Vater ab und an leid, denn seine rationale Art wird der Abenteuerlust, der Lebhaftigkeit und Spontanität und Frau und Tochter ausgebremst.
Ganz nebenbei lerne ich einige Gegenden Indiens kenen und erfahre manches über die Pflanzenwelt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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