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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2022

Spannende Anthologie

Teufelspakt, Lüge und Moral
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„...In dieser Anthologie setzen wir noch eins drauf. Hier geht es um Grenzsituationen, um ganz besondere Begegnungen und einschneidende Entscheidungen: für das Gute oder für das Böse im Leben….“

Nach ...

„...In dieser Anthologie setzen wir noch eins drauf. Hier geht es um Grenzsituationen, um ganz besondere Begegnungen und einschneidende Entscheidungen: für das Gute oder für das Böse im Leben….“

Nach diesen Sätzen im Vorwort habe ich eine Ahnung, was mich im Buch erwartet. Es sind 20 Kurzgeschichten von 20 Autoren. Jeder von ihnen hat seine eigene Handschrift. Entsprechend vielfältig ist der Schriftstil. Manche Erzählung ist berührend, andere tiefschwarz oder humorvoll. Einige Geschichten sind in der Ich – Form geschrieben, andere haben einen neutralen Erzähler. Auch die Inhalte variieren. Mal sind sie aus dem Hier und Jetzt, mal spielen eine Prise Magie und Fantasy mit.
Vielfältig ist auch der sogenannte Teufel, mit dem man den Pakt schließt. In jedem Fall aber hat er eine besondere Fähigkeit. Er erkennt die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen und weiß, sie auszunutzen.
Ein paar Zitate mögen Einblick in die verschiedenen Geschichten geben.

„...Warum glaubten Männer eigentlich, dass Frauen, die sich nutzlosen Kriegen verweigerten, gleichbedeutend mit harmlos waren? Von wegen...“

Gleich in der ersten Erzählung, die voller hintergründigen Humor steckt, zeigt die jüngste Anwältin ihrem Chef, dem Richter und dem Staatsanwalt, wozu sie fähig ist. Die Herren erleben ihr blaues Wunder.

„...Deine früherer Freundlichkeit wich einer effizienten Gleichgültigkeit. Man wird wohl so durch das Parfüm der Macht...“

Eine geschundene Frau wehrt sich erfolgreich gegen den Ehemann. Zu dem Zeitpunkt weiß sie noch nicht, dass der Pakt mit den Teufel auch sie verändern wird – und nicht zum Positiven.

„...Alles Betrug! Niemals habe ich die Wahl verloren! Ich bin der rechtmäßige Gewinner...“

Hier ist jeder Kommentar überflüssig. Ein Teil der Story ist geschehen, das Ende – wer weiß!

„...Mein Leib ist ein einziges Bündel aus Feuer und pulsierenden Stahl. Zieh vorbei an den wenigen, die noch vor dir sind. Lass keinen überholen von den vielen hinter dir...“

Das sind Episoden eines Radrennens. Nach diesem letzten Rennen soll Schluss sein. Noch kennt er den Preis des Sieges nicht.
Am Ende darf der Teufel selbst zu Wort kommen. Seine Worte machen nachdenklich.

„...Ich verleite die Menschen nicht, diese schlimmen Dinge zu tun. Ich flüstere niemanden ins Ohr, sich an Kindern zu vergreifen. [..] Nein, das machen diese Menschen von sich aus! Weil sie es wollen! Weil sie es können, dazu brauchen sie mich nicht! Ich rekrutiere keine Kindersoldaten, das machen Menschen aus Fleisch und Blut...“

Besonders ist das Inhaltsverzeichnis. Es zeigt jeweils das Bild des Autor. Außerdem gibt es im Anhang zu jedem Autor eine Kurzbiografie.
Die Anthologie hat mir sehr gut gefallen. Sie bietet eine Vielfalt an Entscheidungen, die mal zum Positiven und häufig zum Negativen ausgehen.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Fesselnder Thriller

Untiefen
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„...Er stupste die Zigarette in seiner Handfläche auf und schob sie sich dann zwischen die rissigen Lippen. Nur ein Zug. Er zog das Feuerzeug aus der Tasche, ließ es aufschnappen und fuhr mit dem Daumen ...

„...Er stupste die Zigarette in seiner Handfläche auf und schob sie sich dann zwischen die rissigen Lippen. Nur ein Zug. Er zog das Feuerzeug aus der Tasche, ließ es aufschnappen und fuhr mit dem Daumen über das Zündrad. Ein Funke blitzte auf...“

Das Team der Küstenwache in Wrightsville Beach erhält einen neuen Auftrag. Auf einer Ölplattform vor der Küste hat es einen Brand mit einem tödlichen Unfall gegeben. Rissi Dawson und Mason Rogers sollen sich das an Ort und Stelle ansehen.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Sie verknüpft zwei völlig unterschiedliche Fälle miteinander und lässt trotzdem Raum für die privaten Beziehungen der Protagonisten.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er unterstützt den hohen Spannungsbogen.
Mason ist neu beim Team der Küstenwache. Nach langen Jahren trifft er dort Rissi wieder. Beide verbindet eine nicht ganz unproblematische Kindheit, um das mal vorsichtig auszudrücken. Wie heftig es in Wirklichkeit war, ergibt sich im Laufe der Handlung. Damals wurden sie Freunde. Doch dann trennten sich ihre Wege.
Der Flug von Rissi und Mason zur Ölplattform endet im Wasser. Die Hubschrauber ist abgestürzt. Dabei bleibt der Pilot verschollen. Mason taucht nach ihm.

„...Rissi schluckte. Während ihre gemeinsamen Zeit als Teenager hatte er sich immer um andere gekümmert. Sogar, wenn es ihm selbst schadete. Sie schätzte diese Eigenschaft von ihm sehr...“

Auf der Plattform verdichtet sich die Fakten, die belegen, dass es kein Unfall, sondern eine gekonnte Manipulation der Anlage war. In den Fokus gelangt eine Gruppe von Umweltaktivistin. Ihre Aktivitäten werden von den Betreibern der Plattform so geschildert:

„...Sie sind wie Mücken. Lassen einen nie in Ruhe. Es wundert mich, dass sie gerade jetzt ruhig sind. Normalerweise arbeiten sie in Schichten, um Proteste rund um die Uhr aufrechtzuerhalten...“

Allerdings hatten genau die Rissi und Mason aus dem Wasser gefischt. Während sich die beiden um die Vorgänge auf der Plattform kümmern, steht Noah, ihr Chef, der Ärztin Brooke zur Seite. In ihrem Haus gab es einen Einbruch. Der Täter hat eine Drohung hinterlassen. Alles spricht dafür, dass es ihr Ex war.
Rissi und Mason sind Christen. Ihre stillen Gebete werden kursiv abgedruckt. Sie zeigen nicht nur ihren tiefen Glauben, sondern auch, was ihnen jeweils der andere bedeutet.
Die Handlung ist komplex und vielschichtig. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen.
Doch am Ende wird alles logisch zusammengeführt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es verbindet gekonnt eine fesselnde Handlung mit Glaubenstiefe und persönlichen Schicksalen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Zwei unschlagbare Freundinnen

Pfeffer & Minze – Zusammen sind wir unschlagbar! (Pfeffer & Minze 1)
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„...Okay, ich mache das jetzt einfach. Ich kippe das Kunstblut über meine Mathearbeit...“

Minze hat ein Problem. Sie hat in der Mathearbeit von ihre Nachbarin abgeschrieben und die hat sie verpetzt. Da ...

„...Okay, ich mache das jetzt einfach. Ich kippe das Kunstblut über meine Mathearbeit...“

Minze hat ein Problem. Sie hat in der Mathearbeit von ihre Nachbarin abgeschrieben und die hat sie verpetzt. Da hilft nur eins: Die Mathearbeit muss weg. Ob das gut geht?
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Minze selbst in Form eines Tagebuchs erzählt.
Minze und Pfeffer sind beste Freundinnen. Damit sie in einer Klasse bleiben, muss minze das Schuljahr bestehen, das heißt, sie braucht in Mathe mindestens eine Vier. Häufig sind sie zusammen im Imbiss von Rosi anzutreffen.Doch den wird es bald nicht mehr geben, denn Rosi hat Mietschulden. Also lassen sich die Mädchen was einfallen.
Die Geschichte wird leicht und locker erzählt. Die Sprache ist kindgerecht. Auffallend und positiv zu werten sind die vielen neuen Wortschöpfungen, zum Beispiel.

„...Der absolute Oberhammerknüllersupertag...“

Die beiden Protagonisten haben es zwar faustdick hinter den Ohren, sind aber trotzdem liebenswürdig. Manchmal hat Minze eines etwas schrägen Humor:

„...Und dann hat sie (Anmerkung: die Mutter) mir erklärt, dass wir einfach nicht so viel Geld haben und dass sie sowieso nicht will, dass ich ständig Pommes esse, denn die sind ungesund. Dabei stimmt das gar nicht, Pommes sind aus Kartoffeln, und da sind richtig viel Vitamine drin, hat Rosi gesagt...“

Jedes Kapitel beginnt mit dem Bild eines Sparschweins. Was es damit auf sich hat? Das wird hier nicht verraten.
Zu Beginn stellt sich Minze in Wort und Bild vor. Dabei erfahre ich als Leser auch, wie es zur Freundschaft der beiden Mädchen kam.
Auf den beiden inneren Umschlagseiten finden sich die Bilder aller Protagonisten.
Am Ende wird natürlich Rosis Imbiss gerettet und es gibt außerdem noch ein paar Überraschungen.
Das Buch hat mich prima unterhalten. Trotz seines humorvollen Stils werden auch ernste Themen angeschnitten.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Spannend und informativ

#Datendetektive. Band 5. Angriff auf die Minecraft-Welt
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„...Theo hat geweint. Dann hat er sich aus dem Spiel ausgeloggt...“

Mit diesen Worten beendet Laurin das Computerspiel mit Vicky. Beide hatten das erste Mal zusammen Minecraft gespielt. Theo war digital ...

„...Theo hat geweint. Dann hat er sich aus dem Spiel ausgeloggt...“

Mit diesen Worten beendet Laurin das Computerspiel mit Vicky. Beide hatten das erste Mal zusammen Minecraft gespielt. Theo war digital dazu gekommen und hatte Vicky geholfen.
Der Autor hat erneut eine spannendes Abenteuer mit den Datendetektiven geschrieben.
Der Server des Clubs der Coolen war gehackt worden. Theo hatte sich angeboten, ihn wieder in Ordnung zu bringen. Dafür hatte er allerdings nur eine Woche Zeit. Doch es gab eine neue Attacke und Theo kam damit nicht zurecht.
Theo hat eine Menge an Fähigkeiten. Sich allerdings mündlich verständlich und zusammenhängend auszudrücken, gehört nicht dazu. Es dauerte, bis die Datendetektive begriffen hatten, was passiert war. Es galt, den Hacker auszuschalten. Der Roboter Brabbelbot war dabei hilfreich.
Wie auch in den vorhergehenden Bänden erklärt Vicky in ihrem Blog wichtige Begriffe. Das ist hier besonders wichtig, denn nicht jeder hat Minecraft schon ausprobiert und kennt die wichtigsten Begriffe.. Die Texte sind blau unterlegt.

„...In Minecraft gibt es wie in anderen Online-Spielen ein Chatfenster. Hier können die Spieler während des Spiels ihre Nachrichten schreiben...“

Leider bleibt es nicht bei der Bedrohung in der Computerwelt. Dort hatte Brabbelbot zwar dafür gesorgt, dass das Spiel wieder funktioniert, aber mit neuen Angriffsversuchen war zu rechnen.
Die Datendetektive überlegen sich, wer dazu überhaupt in der Lage wäre und was sein Motiv sein könnte.
Ganz nebenbei erfahre ich eine Menge darüber, wie das Spiel Minecraft geht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dieses Mal geht es auch um Erpressung und Rache.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Spannende Fortsetzung

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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„...Die Frau, bei der es sich mit Sicherheit um die Mutter des Kranken, ein vierzehnjähriger Junge, handelte, schüttelte verängstigt den Kopf. Aber Anne ließ sich nicht davon abhalten, nahm den Jungen ...

„...Die Frau, bei der es sich mit Sicherheit um die Mutter des Kranken, ein vierzehnjähriger Junge, handelte, schüttelte verängstigt den Kopf. Aber Anne ließ sich nicht davon abhalten, nahm den Jungen bei den Armen und drehte ihn zu sich...“

Wenige Stunden später ist der Junge tot. War es eine natürliche Ursache, wie Anne zuerst annahm? Wir schreiben das Jahr 1911. Die Angst vor einem erneuten Ausbruch der Cholera ist allgegenwärtig. Doch als Anne erfährt, dass auch der Hund, der vom Erbrochenen des Jungen gefressen hatte, verstorben ist, kommt ihr in anderer Verdacht.
Die Autorin hat eine fesselnde Fortsetzung der Reihe geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Der Schriftstil sorgt für einen angenehmen Lesefluss. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Veddel. Auf diesem Hamburger Gebiet sind die Ausreisewilligen untergebracht. Hier warten sie auf ihre Schiffspassage in die Neue Welt. Da der zuständige Arzt Urlaub hat, wurde Anne beauftragt, sich um die Bewohner zu kümmern.
Als sie den Verdacht äußert, dass der Junge vergiftet wurde, glaubt ihr keiner. Als Ärztin wurde sie sowieso von vielen schon scheel angesehen. Helene, die Pastorentochter, die auf den Veddel ihr Praktikum als Lehrerin absolviert, hat eine Idee, in welchen Lebensmitteln das Gift stecken könnte.
Die Personen werden sehr gut beschrieben. Für Helene liest sich das so:

„...Helenes jungenhaftes Äußeres jedoch entsprach ihrer inneren Verfasstheit. Von früh auf war sie wild, abenteuerlustig und bockig gewesen...“

Währenddessen hat Kommissar Berthold Rheydt ein ganz anderes Problem. Marchleswsky wurde ermordet. Er gehörte zu den Kiezgrößen. Junge jüdische osteuropäische Frauen hat er nach Hamburg gelockt, um sie dann zur Prostitution zu zwingen. Einiges spricht dafür, dass in deren Reihen seine Mörderin zu suchen ist.
Die Autorin zeichnet ein gutes Zeitgemälde. Vor allem die dunklen Seiten der Hafenstadt stehen im Mittelpunkt. Außerdem wollen immer mehr Frauen ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Dazu gehen sie wie selbstverständlich auf die Straße. Helenes Worte gegenüber Dr. Tergit bringen das zum Ausdruck.

„...Die Ehe ist ein Grab für eine Frau mit Geist. Ich ziehe es vor, mein eigenes Geld zu verdienen und über mein Leben selbst zu bestimmen...“

In diesem Band werden einige offen Fragen geklärt. Ich als Leserin erfahre zum einen, warum Anne London so überstürzt verlassen musste, zum anderen, warum ihre Eltern überhaupt in London leben.
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten untereinander. Das führt auch zu kritischen Situationen. Rache ist ein schlechter Ratgeber. Ein gutes Angebot kann sich als lebensgefährlich herausstellen.
In der vorderen Umschlagseite werden die drei Hauptpersonen kurz charakterisiert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat sehr viele verschiedene Facetten, die es lesenswert machen.

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