Gelungene Fortsetzung
Morgan's Hall„...Du fürchtest dich vor diesen Wäldern, habe ich recht? Du hast hier etwas erlebt, dass du nicht verstehst...“
War es wirklich nur ein Traum, in dem James mit Phil auf Greystoke Grove ist? Oder ruft ...
„...Du fürchtest dich vor diesen Wäldern, habe ich recht? Du hast hier etwas erlebt, dass du nicht verstehst...“
War es wirklich nur ein Traum, in dem James mit Phil auf Greystoke Grove ist? Oder ruft der Traum bei James alte Erinnerungen hervor? Ganz klar ist ihm das nicht.
Aber momentan hat er sowieso andere Problem. Er muss sich aus den Fängen seines Schwiegervater Joseph Wulf lösen und das möglichst, bevor Olivia aus der Klinik zurück ist.
Währenddessen besucht John seinen ehemaligen Rivalen Clark im Gefängnis. Vor ihm sitzt ein gebrochener Mann.
Und auf Morgan`s Hall wartet Liz sehnsuchtsvoll auf den Anruf von James.
Auch der vierte Band der Reihe lässt an Spannung keine Wünsche offen. Der Schriftstil passt sich gekonnt der Situation an, mal gefühlvoll, mal romantisch. An anderen Stellen dominiert Wut und Hass.
Nach einen kurzen Rückblick auf die Vergangenheit kommen schnell die gegenwärtigen Probleme zum Zug. James weiß endlich, was er will. Er will Elisabeth. Doch davon stehen eine Menge an Hürden. Selbst John, sein Ziehvater, ist gegen die Verbindung. Nicht zuletzt weisen Phils fast philosophische Gedanken in die richtige Richtung.
„...Jeder Einzelne von uns ist für den weiteren Verlauf unser aller Leben verantwortlich. Manchmal mehr, manchmal weniger. Aber das Handeln erzeugt immer eine Reaktion des anderen – so subtil sie auch sein mag...“
James kommt hinter ein gut gehütetes Geheimnis aus Wulfs Vergangenheit. Er erpresst ihn damit, um so seine Freiheit zu erreichen. Doch wirklich glücklich ist er nicht. Deutlich wird sein innerer Konflikt. Ist es richtig, Wulf straffrei davonkommen zu lassen?
Im Gespräch zwischen John und Clark gibt es einen kurzen Rückblick in die Kindheit. Es war nur eine Entscheidung, die für Feindschaft statt für Freundschaft gesorgt hat. Clark formuliert das so:
„...Es geht immer ums Gewinnen. Das ist die Quintessenz unseres Lebens...“
Mir gefallen die Naturbeschreibungen. Besonders als Elizabeth sich an den Golden Lake zurückzieht, um Ruhe zu finden, findet die Autorin sehr schöne Metapher.
„...Das Seeufer wurde von Sträuchern gesäumt, deren zierliche Blätter Blumen aus Eis glichen. Der Himmel, der sich allmählich von der Nacht verabschiedete, trug ein magisches Königsblau...“
Abschied und Tod spielen in diesem Teil eine besondere Rolle. Bewegende Gedanken werden zwischen Cole. Clarks Sohn, und John darüber beim Tode von Clark ausgetauscht. Und es fallen Entscheidungen, die die Zukunft prägen werden.
Spannend bleibt es, die Entwicklung einiger Charaktere zu verfolgen. Mancher wächst über sich hinaus, andere zeigen plötzlich völlig ungewohnt negative Seiten an sich.
Das Buch hat mir erneut ausgezeichnet gefallen. Es sind die vielschichtigen zwischenmenschlichen Probleme, die für einen hohen Spannungsbogen sorgen. Auf der einen Seite geht es um Macht und Rache, auf der anderen um Liebe und Mut. Dabei können die Positionen unerwartet wechseln.