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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2021

Klara sammelt Mutpunkte

Klara und die Monster
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„...“Wenn ich doch nur etwas mutiger wäre!“ Dieser Satz stand schon lange auf der ersten Seite von Klaras Tagebuch...“

Klara ist neun Jahre alt. Sie bewundert ihre beiden großen Brüder. Die haben keine ...

„...“Wenn ich doch nur etwas mutiger wäre!“ Dieser Satz stand schon lange auf der ersten Seite von Klaras Tagebuch...“

Klara ist neun Jahre alt. Sie bewundert ihre beiden großen Brüder. Die haben keine Angst. Aber sie ängstigt sich vor allen und jedem.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Als Klara aus den Worten ihrer Eltern den Begriff „Phobie“ hört, will sie wissen, was das ist. Dazu nimmt sie sich das alte Lexikon der Eltern. Dort schlägt sie auch bei Angst nach – und plötzlich guckt ein kleiner Wurm aus dem Buch.
Sehr schön wird erzählt, wie der Bücherwurm ihr Ratschläge gibt, mit ihren Ängsten fertig zu werden. Er erklärt ihr auch:

„...Wissen ist ein großer, bedeutender Schatz! Das war zu allen Zeiten so. Wissen verleiht dem Macht, der mehr weiß, als andere...“

In der Schule gewinnt Klara eine Freundin. Plötzlich begreift sie, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein ist. Sie gibt ihre Erkenntnisse an andere weiter.
Auch den beiden Jungen, die die schwächeren Schüler gern bedrohen, zeigen die Kinder nun gemeinsam ihre Stärke.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es geht darum, mit eigenen Kräften gegen Seine Ängste und die Monster zu kämpfen und der eigenen Stärke zu vertrauen.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Reifeprozess einer starken Frau

Die Mission des Kreuzritters
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„...Stechender, pulsierender Schmerz.Das ist die erste Wahrnehmung. Alles andere ist verworren und undeutlich wie in einem dichten Nebel...“

Noch ahnt Raol nicht, dass er einer der wenige ist, der die ...

„...Stechender, pulsierender Schmerz.Das ist die erste Wahrnehmung. Alles andere ist verworren und undeutlich wie in einem dichten Nebel...“

Noch ahnt Raol nicht, dass er einer der wenige ist, der die Schlacht bei Sarmada im Jahre 1119 überleben wird. Nach seiner Genesung geht er zu den Kreuzrittern. Mittlerweile sind 10 Jahre verstrichen.
Der Autor hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte führt mich nach Jerusalem. Das Buch zeichnet sich durch eine ausführliche Recherche aus. Spätestens nach dem umfangreichen Nachwort weiß ich, was historische Realität und was Fiktion ist.
Der Schriftstil ist ausgereift. Er sorgt für eine fesselnde Handlung, lässt aber auch Raum für Gespräche. Gleichzeitig ermöglicht er eine Entwicklung der Protagonisten.
Melisende, die älteste Tochter des Königs von Jerusalem, wurde zur Thronerbin erzogen. Der jungen Frau mangelt es nicht an Selbstbewusstsein. Nun wird ihr ein französischer Adliger als Bräutigam serviert. Den mag sie nicht. Einerseits ist er ihr zu alt, andererseits lässt er sie schnell spüren, dass ihn in erster Linie die Krone interessiert. Gegenüber dem Patriarchen spricht Melisende Klartext:

„...Für uns Frauen gibt es nichts als Pflichten. Das wird uns seit der Kindheit eingebläut. Immer sollen wir tun, was erwartet wird, brav nicken, alles mitmachen, alles ertragen, was den Herren gerade einfällt. Aber wo tun sie selber ihre Pflicht? Sie huren und saufen und zetteln Kriege an...“

Im Heiligen Land ist seit einiger Zeit Frieden. Der hat auch dafür gesorgt, dass Jerusalem sich wieder zu einem Schmelztiegel der Völker entwickelt hat. Nicht zuletzt ist das der klugen Politik von Melisendes Vater zu verdanken. Doch jeder Friede ist brüchig. Die muslimischen Staaten bekämpfen sich nicht nur untereinander. Schnell können auch christliche Herrscher wieder das Ziel sein. Im Laufe der Handlung zeigen sich die Unterschiede. Der Emir von Schaizar nutzt die Gunst der Stunde, um mit Jerusalem einen Friedensvertrag zu schließen. Der Seldschuke Qilitsch allerdings hofft, in Damaskus mehr Macht zu erhalten und bei der Vergrößerung des Landes eine Rolle zu spielen.
Noch aber versucht Melisende, ihrem Vater die Hochzeit auszureden. Als das nichts nutzt, begibt sie sich heimlich auf eine Reise nach Antiochia, wo ihre Nichte getauft wird.

„...“Warum lacht ihr, Domina?“, fragt Maria. „Weil ich mich das erste Mal frei fühle, frei wie ein Vogel, der sich in die Lüfte schwingt. Ist das nicht wunderbar? Wir fahren nach Antiochia“...“

Dort aber sollte sie nie ankommen. Es beginnt einerseits das größte Abenteuer ihres Lebens, andererseits ein notwendiger Reifeprozess für sie.
Raol de Montalban wird vom König geschickt, um sie heim zu holen. Auch für ihn bringt die Reise unerwartete Erfahrungen. Plötzlich steht der Mann vor ihm, der ihn vor 10 Jahren fast getötet hätte. Gleichzeitig erweist sich Melisende als junge anpassungsfähige Frau, die auch mit Widrigkeiten zurande kommt.
Immer wieder gibt es interessante Einblicke in die Geschichte des Landes. Außerdem lerne ich das Leben der einfachen Bevölkerung kennen.
Mit Melisende erlebe ich die Vielfalt der Vorgänge in einem Harem. Dabei höre ich ungewöhnliche Meinungen.

„...Der Emir wünscht sich einen Sohn. Bisher hat Gott den Wunsch nicht erfüllt. Wer ihm den Sohn schenkt, ist keine Sklavin mehr, sondern wird Frau des Emirs….“

Ab und an blitzt ein feiner Humor auf. König Baudouin hat nicht nur mit Melisende Probleme. Auch Hodierna, die andere Tochter, hat ihren eigenen Kopf.

„...Kopfschüttelnd betrachtet Baudouin die Trümmer seines Mahles und seufzt. „Vier Töchter. Ich sag`s ja immer. Schlimmer als Flöhe hüten.“...“

Eines wird allerdings deutlich. Der König mag seine Kinder. Es ist nicht einfach, zwischen deren Wünschen und politischen Notwendigkeiten zu lavieren. Dementsprechend gestalten sich die Ereignisse nach Melisendes Rückkehr. Es gilt für alle, Kompromisse zu finden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist vielschichtig und erzählt eben nicht nnur das Leben einer jungen Frau.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Klein, aber fein

Der Abenteuergarten
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„...An einem Feldrand unserer Stadt lag er – der Abenteuergarten meiner Kindheit. Er hatte einen schlichten Zaun – damit die Rehe nicht die Salatköpfe fressen...“

Mit diesen Sätzen beginnt - nach einem ...

„...An einem Feldrand unserer Stadt lag er – der Abenteuergarten meiner Kindheit. Er hatte einen schlichten Zaun – damit die Rehe nicht die Salatköpfe fressen...“

Mit diesen Sätzen beginnt - nach einem Vorwort von Margit Helten – die erste Geschichte des Buches. In 57 kurze n Erzählungen erlaubt mir der Autor einen Blick in sein Leben und sein Schaffen.
Die Geschichten lassen sich gut lesen. Sie stecken teils voller Humor, teils voller Gefühl. Die ersten Erzählungen befassen sich mit Kindheitserinnerungen. Dabei wird immer wieder das positive Familienklima deutlich. Der Vater war Schneider. Die Achtung vor dessen Arbeit zeigt sich darin dass selbst hergestellte Kleidung als etwas Besonders beschrieben wurde.

„...Heute bewundere ich, wie mein Vater damals das zweidimensionale Schnittmuster in ein dreidimensionales Kleidungsstück verwandelte...“

Gleichzeitig fällt auf, wie sich doch so manches geändert hat. Ein Beispiel möchte ich erwähnen. Rohe aufgeschlagene Eier sind in Zeiten der Salmonellen kein Thema mehr.
Erste Liebe, Zeiten des Studiums und erste Berufsjahre werden ebenfalls thematisiert. Da ich fast alle Bücher des Autors kenne, ist mir auch aufgefallen, dass sich die eine oder andere Geschichte in leicht abgeänderte Form in seinen Romanen wiederfindet. Das ist logisch, denn der Untertitel des Buches lautet ja „Texte aus der Schreibwerkstatt“.
Natürlich verschweigt der Autor nicht, dass ihn sein Glaube durch die bisherigen Jahre des Lebens geleitet hat.
Die letzte Geschichte rundet das Büchlein ab. Das folgende Zitat macht das deutlich:

„...Es gibt ihn noch. Den Weg am Feldrand und die weite, schöne Wiese. Nur von meinem Abenteuergarten sieht man nichts mehr. Hier ist heute ein Naturlehrpfad...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Manche Geschichte rief eigene Erinnerungen wach.

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Der schwere Weg der Entscheidung

Das Haus des Schicksals
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„...Meine Tochter hat sich trotz allem entschieden, die Geschicke der Mandelli AG in die Hand zu nehmen und das Erbe unserer Familie in die Zukunft zu führen...“

Mit diesen Worten macht Rosalba zu Silvester ...

„...Meine Tochter hat sich trotz allem entschieden, die Geschicke der Mandelli AG in die Hand zu nehmen und das Erbe unserer Familie in die Zukunft zu führen...“

Mit diesen Worten macht Rosalba zu Silvester 2014 klar, wer in der Firma jetzt das Sagen hat. Eleonore, ihre 33jährige Tochter, aber wartet mit einer weiteren Überraschung auf. Sie hat ihren Namen geändert: aus Albrecht wurde Mandelli.
Mit diesem Band übernimmt die dritte Generation die Baufirma. Das Leben ist nicht leichter geworden, eher im Gegenteil.
Die Autorin hat erneut in einer spannenden Handlung gezeigt, wie sich selbst heute Frauen nur schwer in Männerberufen durchsetzen können. Hinzu kommt, dass Eleonore, obwohl in der Schweiz geboren und aufgewachsen, immer wieder auf ihre italienischen Wurzeln reduziert wird.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich der jeweiligen Situation an. Neben den Freuden und Sorgen der Protagonisten findet die Autorin Platz, um mit passenden Metaphern alltägliche Kleinigkeiten einzufügen.

„… Es vergingen drei Wochen, wo sich der April verhielt wie ein trotziges Kind, an manchem Tag verzückt strahlte und an anderen tränenreich tobte...“

Schon der Beginn ist für Eleonore nicht einfach. Die langjährige Buchhalterin geht in Pension. Mit Urs Heber findet Eleonore einen neuen Mitstreiter. Buchhalter ist ein Vertrauensjob. Doch der Mann wirkt am Anfang irgendwie übereifrig.
Große Baufirma übernehmen zunehmend die Herrschaft am Markt. Für kleine Unternehmen wird es hart. Immer wieder fragt Eleonore sich:

„...Wo sollte sie ihre Mitarbeiter in absehbarer Zeit hinsenden, wenn nicht bald neue Aufträge ins Haus flatterten? Wer bezahlte all die Rechnungen?...“

Auf einer Tagung lernt Eleonore Flurin kennen. Der leitet selbst ein Baufirma. Zwischen beiden beginnt es zu knistern. Eleonore, die mit Männern bisher keine guten Erfahrungen gemacht hat, ist vorsichtig.
Berührend ist das letzte Gespräch zwischen Eleonore und ihren Großvater.

„...“Weißt du, Kind“, begrüßte Lornzo sie nachdenklich, „Das Leben kann so schnell zu Ende sein. Manche Herzen hören plötzlich uf zu schlagen. Du solltest deine Zeit wirklich nicht damit verschwenden, Dinge zu bauen, die dir selber nicht gefallen.“...“

Noch reagiert Eleonore sauer. Was ihr Großvater ihr sagen wollte, begreift sie erst nach seinem Tod, als ihre Firma immer mehr Richtung Abgrund gleitet. Werden ihre Mitarbeiter zu ihr halten, wenn es hart auf hart kommt? Zahlt sich der menschliche Umgang mit ihnen aus? Oder gibt man ihr die Schuld an der Misere?
Ab und an wird Eleonore mit Meinungen konfrontiert, die von gestern sind. Bei einem Unternehmerstammtisch wird, wo die Herren der Schöpfung über eine Unternehmerin herziehen, reagiert sie deshalb heftig und redet Klartext:.

„...Marna hat sich entscheiden, Mutter zu werden, weil ihr Partner offensichtlich kein Kind gebären kann. Dafür sollte ihr die Menschheit, auch die männliche, dankbar sein und sie unterstützen...“

Der nächste Winter wird die Entscheidung bringen. Bei einer Auszeit in Italien findet Eleonore zurück zu ihren Wurzeln. Plötzlich weiß sie, wie sie zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Andrea, der Grafiker ist, ihre Firma umstrukturieren wird. Auch im privaten Bereich sorgt sie für klare Verhältnisse.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Eines wird deutlich: Urlaubsland Schweiz und Arbeitsland Schweiz sind zwei völlig andere Paar Schuhe. Alte Vorurteile können sehr hartnäckig sein.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Sehr schönes Sachbuch für Kinder

Tira, die junge Wölfin
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„...Tira ist eine junge Wölfin. Sie ist ein Jahr alt. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem Rudel...“

In dem Buch wird vom Leben der jungen Wölfin Tara erzählt. Die Kinder erfahren, ...

„...Tira ist eine junge Wölfin. Sie ist ein Jahr alt. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in einem Rudel...“

In dem Buch wird vom Leben der jungen Wölfin Tara erzählt. Die Kinder erfahren, wie das Leben im Rudel ist, wie die jungen Wölfen von ihren Eltern ausgebildet werden und wie die Jagd verläuft.
Das Buch eignet sich für Leseanfänger. Wie schon das obige Zitat zeigt, sind die Sätze kurz und leicht verständlich. Die Schrift ist groß und es gibt reichlich Absätze zwischen den Text.
Die Beschreibungen sind sehr informativ. Da die Geschichte aus der Sicht von Tira erzählt wird, wirkt das Ganze sehr persönlich.
Viele Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Sie wirken realistisch und lebensnah.
Außerdem gibt es im Buch einige Mitmachseiten. Dort wird das Gelesene vertieft. Es kann gezeichnet oder auch gebastelt werden.
Die Leser begleiten Tira ungefähr ein Jahr durch alle Jahreszeiten und erleben ihre Entwicklung. Dann sucht sich die Wölfin ein eigenes Revier und einen Partner. Sie wird nun selbst Mutter und muss anwenden, was sie gelernt hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das Wissen wird sehr anschaulich und kindgerecht vermittelt.

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