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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2020

Spannend und tiefgründig

Die Verstoßene
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„...Ja, er meint, Lügen haben kurze Beine. Aber das verstehe ich nicht. Lügen können doch gar nicht laufen...“

Wir befinden uns im Juli des Jahres 1914. Baronesse Lydia von Gedigk unterrichtet in einem ...

„...Ja, er meint, Lügen haben kurze Beine. Aber das verstehe ich nicht. Lügen können doch gar nicht laufen...“

Wir befinden uns im Juli des Jahres 1914. Baronesse Lydia von Gedigk unterrichtet in einem Pensionat. Da bekommt sie die Stelle als Erzieherin für die Nichte des Grafen Claus Ferdinand Grüning von Wedell angeboten. Schnell wird klar, dass die Leiterin des Pensionats sie loswerden will. Der Grund liegt in Lydias Vergangenheit. Sie hat einen Fehler gemacht und das wirft ein schlechtes Licht auf das Pensionat. Allerdings verhindert die Leiterin gekonnt, dass Lydia mit den Graf über eben diesen Fehler spricht.
Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Es ist der fünfte Teil der Hochwald – Saga. Wie seine Vorgänger zeichnet sich das Buch dadurch aus, dass es christliche Aspekte in den Mittelpunkt stellt.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Mal darf ich das Geschehen aus Lydias Sicht, mal aus der des Grafen verfolgen.
Viola, die Nichte des Grafen, ist die Tochter von Franziska. Sie und Lydia kennen sich, haben sich aber seit Jahren aus den Augen verloren, da Franziska nun in Afrika lebt. Viola ist eine aufgeschlossenes Kind, was sagt, was sie denkt. Das Eingangszitat stammt von ihr.
Lydia hadert mit den Folgen ihrer Vergangenheit. Sie hat ihre Schuld bekannt und weiß sie vergeben – von Gott, aber nicht von den Menschen. Bevor sie mit dem Grafen darüber sprechen kann, wird der Graf von Erika von Steinbach, der Pensionsleiterin, informiert. Das hat Lydias Entlassung zum Jahresende zur Folge. Der Graf reagiert knallhart und sehr selbstherrlich.
Bis zu dieser Stelle war mir Lydia sympathisch. Was geht andere ihre Vergangenheit an? Und wer hat das Recht, ihr Dinge vorzuwerfen, die vor Gott vergeben waren?
Dann aber kommt der Krieg und jetzt reagiert Lydia irrational. Dass sie völlig unerfahren als Schwester an die Front geht, ist noch nachvollziehbar. Dass sie aber Franzi, die aus Afrika zurück ist, überredet, mitzukommen, obwohl die zweifache Mutter ist, finde ich unüberlegt. Gut, dass Franzi ihren trockenen Humor nicht verliert:

„...Es ist noch nie gut ausgegangen, wenn ich als blinder Passagier gereist bin...“

Die Szenen des Kriegsgeschehens werden sehr realistisch wiedergegeben. Graf Wedell bleibt sich anfangs treu, muss aber feststellen, dass moralische Werte an der Front schnell den Berg hinuntergehen. Auch er muss begreifen, dass Befehl Befehl ist.
Eines kommt mir zu kurz, obwohl es an mehreren Stellen eine Rolle spielt. Wenn die personellen Ressourcen begrenzt sind und die Zeit nicht für alle reicht, wem wird dann geholfen und wem nicht? Hier hatte ich oftmals den Eindruck, dass die persönliche Einstellung und der Egoismus entscheidend sind.
Die beeindruckendste Protagonistin ist für mich die französische Krankenschwester Denise. Sie lebt ihren Glauben ohne Wenn und Aber. Sie macht keine Unterschiede im Lazarett zwischen Freund und Feind. Und sie zeigt Graf Wedell, was Vergebungsbereitschaft heißt. Wenn es ein muss, spricht sie auch Klartext:

„...Vielleicht haben Sie das Leben eines Menschen durch ihr Misstrauen und ihre Unversöhnlichkeit verletzt. […] Vielleicht haben Sie das Leben dieses Menschen zerstört, vielleicht krankt er daran – und Sie könnten es mit einem Satz heilen. Stattdessen bemitleiden Sie sich selbst...“

Sehr informativ fand ich das Gespräch zu Weihnachten zwischen Graf Wedell und einem französischen Offizier, wo es einerseits um den Glauben ging, andererseits über den Sinn des Krieges debattiert wurde. Was beide sehr ernsthaft diskutieren, klingt bei Viola so:

„...Warum muss es denn diesen dummen Krieg geben? Ich will, dass Onkel Claudinand zurückkommt...“

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie wichtig Vergebung für beide Seiten ist, dem, der vergibt, und dem, dem vergeben wird.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Eine gesegnete Kindheit

Kleines Haus mit offenen Türen
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„...Wenn ich an unser Familienleben denke, wird mir klar, dass meine Eltern und die Tanten echte Lebenskünstler waren. Sie freuten sich des Lebens, und sie liebten Kinder...“

Nach einem Vorwort von Carole ...

„...Wenn ich an unser Familienleben denke, wird mir klar, dass meine Eltern und die Tanten echte Lebenskünstler waren. Sie freuten sich des Lebens, und sie liebten Kinder...“

Nach einem Vorwort von Carole C. Carlson erzählt Corrie ten Boom von ihrer Kindheit und ihrer Jugend.
Zuerst allerdings blickt zurück auf ihre Ahnen, den Urgroßvater, der Gärtner war, und den Großvater Willem ten Boom, der in Geschäft als Uhrmacher hatte. Er hat auf Bitten des Pfarrers an einem Gebetskreis für den Frieden in Jerusalem und für den Segen für die Juden gebeten. Damit wurden schon die familiären Wurzeln gelegt, die spätere Entscheidungen von Corrie und ihrer Familie erklären.
Corrie erzählt von einer behüteten Kindheit. Die Kinder haben die Autorität der Eltern nie angezweifelt, obwohl sie für die damalige Zeit sehr fortschrittlich erzogen wurden. Es gab keine Prügel. Deshalb hat Corrie die erste Ohrfeige in der Schule auch geschockt.
Auffallend ist, dass der Glaube in der Familie tagtäglich gelebt wurde. Die Kinder wurden zum Beten und vor allem zur Fürbitte angehalten. Auch die Wiederkunft Jesus war ein regelmäßiges Thema.
Obwohl das Geld häufig knapp war, hat Corrie ihre Kindheit nie als arm empfunden. Corrie stellt fest:

„...Unser Haus war nicht groß, aber es hatte weit offene Türen...“

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich, lässt Raum für Gefühle und weist stellenweise einen feinen Humor auf. Trotz des Zusammenlebens mit den Tanten und später der Aufnahme von Missionarskinder geht es meist harmonisch zu.
Die Tanten waren in vielen Fragen Ansprechpartner für die Kinder. Sehr gut hat mir die Antwort gefallen, die Corrie auf die Frage bekommen hat, woher die Kinder kommen:

„...Corrie, wenn ein Baby zu klein und zu schwach ist, um in der kalten Welt zu leben, gibt es ein Plätzchen unter dem Herzen der Mutter, wo es schön warm ist und wo es wachsen kann, bis es stark genug ist, die Kälte in dieser Welt zu ertragen...“

Natürlich fehlen auch Kinderstreiche nicht. Als es später um Corries Ausbildung zur Uhrmacherin geht, charakterisiert sie eine der Tanten so:

„...Cas, ich muss dich warnen – Corrie wird nie ihre ganze Zeit ihrem Beruf widmen. Sie versucht immer sechs Dinge auf einmal zu tun...“

Liebevoll beschreibt Corrie die Eigenheiten ihrer Tanten und ihrer Geschwister. Sie hat außerdem die Gabe, behutsam mit Behinderten zu arbeiten und sie mit dem Glauben vertraut zu machen. Als Jugendliche gründet sie Mädchenclubs, um die 12 bis 18jährigen von der Straße zu holen und sie an Glaubensfragen heranzuführen.
An verschiedenen Stellen verbindet Corrie ihre Erinnerungen mit der Zukunft. Sie zeigt, wie die Erfahrungen in Kindheit und Jugend ihr Verhalten in der Gefangenschaft und danach beeinflusst haben.
Viele Fotos veranschaulichen das Leben der Autorin und ihrer Familie.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie Corrie zu der Frau mit dem großen Herzen und der unendlichen Vergebungsbereitschaft wurde.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Dunkle Familiengeheimnisse

Die Kleider der Frauen
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„...Sie wusste, dass die zarten Blütenreihen von Weitem aussehen würden wie ein einziger funkelnder Goldstrudel und ihre wahre Komposition – ein geschwungenes Band von Rosen – erst zu erkennen sein würde, ...

„...Sie wusste, dass die zarten Blütenreihen von Weitem aussehen würden wie ein einziger funkelnder Goldstrudel und ihre wahre Komposition – ein geschwungenes Band von Rosen – erst zu erkennen sein würde, wenn man der Trägerin nahe genug kam...“

Wir schreiben das Jahr 1940. Estella Bisette arbeitet genau wie ihre Mutter für Monsieur Aumant. Sie stellen Designerkleider her. Noch ist Estellas Welt in Ordnung, auch wenn der Krieg immer näher rückt. Doch als sie eines Abends den schwer verletzten Monsieur Aumant findet und für ihn einen Auftrag erledigt, ändert sich das radikal. Genau wie ihre Mutter arbeitet Monsieur Aumant im Widerstand. Estella muss aus Sicherheitsgründen Frankreich verlassen. Plötzlich erfährt sie, dass ihr Vater Amerikaner ist und sie deshalb nach New York reisen kann.
Im Jahre 2015 soll Estella für ihr Werk auf einer Vernissage geehrt werden. Fabienne, ihre Enkelin, kommt dazu nach New York. Dort stößt auf ein Geheimnis in der Vergangenheit der Großmutter.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie spannt gekonnt den Bogen aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Die Personen werden gut charakterisiert. Estella will sich in New York ein eigenes Leben aufbauen. Dazu möchte sie Kleider entwerfen, die die normale Frau auf Arbeit, aber auch in der Freizeit tragen kann. Sie ahnt nicht, dass sie in Amerika mit der dunklen Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert wird. Außerdem trifft sie dort wieder auf Alex. Er ist der Mann, zu dem sie Monsieur Aumant geschickt hat.
Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in dem Roman ab. Je tiefer Fabienne in das Erbe ihrer Großmutter eintaucht, desto mehr Fragen ergeben sich für sie. Ich als Leser weiß stellenweise ein Stück mehr als sie.
Sehr detailliert lässt mich die Autorin in die Welt der Mode eintauchen. Viele von Estellas Kleidern werden so exakt beschrieben, das ein Bild vor Augen hatte. Gleichzeitig darf ich erleben, wie schwer es war, in dem Geschäft Fuß zu fassen.
Die Spannung des Buches ergibt sich nicht nur daraus, dass Alex` Leben wegen einer Arbeit im Widerstand ständig in Gefahr ist. Einen wesentlich größeren Anteil an der fesselnden Handlung haben die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten. Und der Blick in die Vergangenheit offenbart Gewalt, Mord und Erniedrigung. Die Autorin erzählt in ihrem Roman etliche Einzelschicksale und verknüpft sie zu einer Familiengeschichte, die tiefe Spuren bei dem Einzelnen hinterlassen hat.
Bedrückend ist die Reise mit Alex nach Frankreich. Nur wenige Sätze zeigen, was aus dem stolzen Paris geworden ist. Ein Beispiel für das erniedrigende Leben wird durch Estellas Freundin verkörpert.
Zu den Stellen, wo es um Fabienne geht, möchte ich keine großen Ausführungen machen. Berührt haben mich allerdings Weisheiten, die sie von ihren Eltern und Großeltern mit auf den Lebensweg bekommen hat:

„...Er hat immer gesagt, wenn man nicht bereit ist, alles für den Partner aufzugeben, dann ist es keine wahre Liebe, sondern ein Strohfeuer, das nicht das Streichholz wert ist, mit dem man es angezündet hat...“

Im Nachwort geht die Autorin ausführlich auf die historischen Fakten ein, die die Grundlage für das Buch waren.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie viel Arbeit und Flei0 hinter der schillernden Welt der Mode steckt.
Schließen möchte ich mit den Worten, mit denen sich Fabienne von ihrer Großmutter verabschiedet hat:

„..Meine Großmutter ist körperlich vielleicht nicht mehr bei mir, aber ich weiß, dass sie nicht tot ist. Denn dazu ist ihr Erbe viel zu groß. Mehr als der sanfte Sternenglanz, mehr als der Reigen der Vögel, wandert sie durch die Straßen von Manhatten, die Straßen von Paris, von jeder Stadt, in der die Frauen ihre Kleider tragen. Sie ist im Knopf an einem Ärmel, in der Falte eines Rockes, in der Blume auf der Schulter eines Kleides...“

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Was ist ein Leben wert?

Die Unwerten
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„...“Das Haus Gottes steht jedem offen, der in Not gerät.“ „Auch den Juden?“ Er lächelte. „Aber warum denn nicht? Irre ich mich, oder war nicht auch Jesus Jude?“...“

Wir schreiben den 22.12.1939. Mathelehrer ...

„...“Das Haus Gottes steht jedem offen, der in Not gerät.“ „Auch den Juden?“ Er lächelte. „Aber warum denn nicht? Irre ich mich, oder war nicht auch Jesus Jude?“...“

Wir schreiben den 22.12.1939. Mathelehrer Pilz ist dafür bekannt, seine Schüler zu schikanieren. Heute hat er es auf Hannah abgesehen. Die erleidet einen Ohnmachtsanfall.
Der Autor hat einen spannenden und bedrückenden historischen Roman geschrieben. Dafür hat er sich eines der dunkelsten Themen der deutschen Geschichte herausgesucht, die Euthanasie.
Der Schriftstil ist den Zeitverhältnissen angepasst. Er spiegelt die Angst, aber auch den Hass und die Unmenschlichkeit wider.
Hannah hat es so schon nicht einfach. Sie ist Halbjüdin und wird deshalb von einigen Mitschülern belauert und bedroht. Ihr Zusammenbruch deutet auf Epilepsie hin. Damit gerät sie in die Fänge des medizinischen Apparats und der Organisation T4.
Nach der ersten Untersuchung gelingt ihr mit Hilfe ihrer Mutter die Flucht. Hilfe bekommen sie von dem Pfarrer Claudius Brendel. Das Eingangszitat gibt ein Gespräch mit ihm wieder.
Die Personen werden gut charakterisiert. Hannah ist ein intelligentes Mädchen. Sie liest mit Begeisterung. Außerdem nimmt sie sich der Schwächeren an. Sehr gut arbeitet der Autor heraus, wie die Zeitverhältnisse und die Erlebnisse sie beeinflussen. Wie geht ein Mensch damit um, wenn er jeden, den er mag, nach und nach verliert?
Ihr Gegenspieler ist Joachim Lubeck. Der Arzt möchte seinen Vater nicht enttäuschen. Mit einer weniger sanften Drohung wird er dazu gebracht, seine Mitarbeit in T4 zu erklären. Es dem Mitläufer aber wird ganz schnell ein willfähiger Täter. Er bekommt nicht, was er will. Nun treiben ihn Hass und Rache. Sein Vorgesetzter gibt ihm zu verstehen:

„...Heyde hat mich mit ihren labilen Charakter vertraut gemacht. Sie können es weit bringen, aber dazu müssen Sie härter werden...“

Und er wird es.
Die Verhältnisse in den Krankenhäusern und Anstalten werden vom Autor gekonnt angedeutet, aber glücklicherweise nicht bis ins Letzte ausgeschmückt. Nach ihrer Einlieferung trifft Hannah auf die Zwillinge Thea und Ruth. Sie gelten als nicht erziehbar. Vor allem Ruth hat die Gabe, aus jeder Situation das Beste für sich zu machen. Dazu gehört auch, dass sie sich im positiven Sinn um Hannah kümmert.
Auch wenn bei manchen Personen ausgespart wird, was sie in der Gestapohaft oder im KZ erlebt haben, zeigt ihr Verhalten danach die Spuren, die sie für die Zukunft prägen.
Im Roman werden verschiedene Lebensbilder vorgestellt. Verrat konnte selbst dort lauern, wo man es nicht erwartet hat.
Manche Szenen werden sehr bildhaft wiedergegeben. Das betrifft insbesondere den Einblick in die Psyche der Protagonisten. Nochmals darf Lubeck zu Wort kommen:

„...Das erklärte auch, warum er sich in Malishas Gegenwart minderwertig und unreif fühlte. Sie war das Spielzeug, das der kleine Junge in ihm haben wollte. Und wenn er es nicht bekommen konnte, würde er es unter seinen Füßen zertreten...“

Sehr gut ausgearbeitete Gespräche erlauben mir einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Dabei ist häufig schon die Wortwahl ein Beleg für die innere Einstellung.
Ich darf das Auf und Ab im Leben der Protagonisten bis 1946 begleiten.
Ein Nachwort des Autors vertieft die politischen Zusammenhänge.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es erlaubt nur ein Fazit: Nie wieder! Kein Regime hat das Recht, über die Würdigkeit des Lebens zu entscheiden.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Ein Klavier erzählt

Meine Reisen mit Familie Mozart
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„...Ich bin Thekla, das Reiseklavier. Das heißt, eigentlich bin ich schon lange kein Richtiges Klavier mehr, sondern nur ein verstaubter Holzkasten...“

Mit diesen Worten beginnt ein Kinderbuch, das aus ...

„...Ich bin Thekla, das Reiseklavier. Das heißt, eigentlich bin ich schon lange kein Richtiges Klavier mehr, sondern nur ein verstaubter Holzkasten...“

Mit diesen Worten beginnt ein Kinderbuch, das aus dem Leben von Wolfgang Amadeus Mozart erzählt. Auf dem Reiseklavier, welches diese Geschichte erzählt, hat er auf seinen Reisen gespielt.
Das Buch beginnt mit der Kindheit der beiden Geschwister. Thekla erzählt, das sich Wolfgang das Klavierspielen anfangs selbst beigebracht hat.
Der Schriftstil ist kindgerecht. Schnell wird deutlich, dass die Auftritte nicht nur Vergnügen waren, sondern die Kinder sehr beansprucht haben.

„...Nun waren die Kinder berühmt und hatten vor lauter Konzertterminen keine Zeit mehr zum Üben. Ich fühlte mich oft einsam...“

Die Kinder dürfen Wolfgang nach Wien, Paris und London begleiten. Sie erfahren, dass er gern Opern komponieren wollte.
Sehr schöne Illustrationen veranschaulichen die Handlung. In der vorderen Umschlagseite ist eine Europakarte mit den Reiserouten enthalten. Auf der hinteren Umschlagseite wird der Lebenslauf von Wolfgang Amadeus Mozart veranschaulicht.
Außerdem enthält das Buch das Lied „Bona nox“
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Er führt auf anschauliche Weise Kinder in die Welt zur Zeit Mozarts ein.

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