Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2020

Richards zweiter Fall

Die Maske der Schuld
0

„...Wie man sich so einem Scharlatan überhaupt anvertrauen konnte, war ihm ein Rätsel. Aber das wollte er Theres nicht an den Kopf werfen…“

Der Prolog beginnt trotz der wenigen Seiten sprachlich ausgefeilt. ...

„...Wie man sich so einem Scharlatan überhaupt anvertrauen konnte, war ihm ein Rätsel. Aber das wollte er Theres nicht an den Kopf werfen…“

Der Prolog beginnt trotz der wenigen Seiten sprachlich ausgefeilt. Einerseits gibt es kurze Sätze, fast nur Wortgruppen, die schon eine Katastrophe vom Grund des Sees andeuten, andererseits wird eine Idylle am See gezeichnet. Die erstarrt, als eine Leiche aus dem See auftaucht.
Der Fall landet bei dem Wiener Inspektor Richard Schwarz. Der erhält außerdem einen Anruf von Theres. Die Psychologin hat sich in die Hände eines Wunderheilers begeben und glaubt, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Darauf bezieht sich auch das Eingangszitat.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden und vielschichtigen Krimi geschrieben. Ich kenne den ersten Teil mit Inspektor Richard Schwarz und würde künftigen Lesern empfehlen, sich an die Reihenfolge zu halten.
Der Schriftstil unterstützt die abwechslungsreiche Handlung. Ich darf nicht nur die Ermittlungen detailgenau mitverfolgen, sondern bekomme auch einen Einblick in die Psyche einiger Protagonisten. Das geschieht besonders eindringlich in den kursiven Teilen. Hier kommt nicht nur der Täter zu Wort und darf seinen absurden Phantasien freien Lauf lassen, sondern auch eine Patientin, die ihre Erfahrungen und Eindrücke während der Reha und danach schildert. Die junge Frau hat MS.

„...Einerseits hat sie ein schlechtes Gewissen, noch gehen zu können. Andererseits führen ihr die anderen vor Augen, was auf sie noch zukommen kann...“

Auch der Tote saß wegen dieser Krankheit im Rollstuhl. Doch es war Mord, kein Unfall. Er war früher Hacker und hat später als Hackerjäger gearbeitet. Ein Freund begründet das so:

„...Die besten Jäger sind die aus den eigenen Reihen. Die wissen am ehesten Bescheid, wie die Leute sich tarnen und wo sie suchen müssen...“

Natürlich spielt im Buch auch Richards eigene Vergangenheit eine Rolle. Immer wieder kommen Erinnerungen bei ihm an den Tod seiner Mutter hoch. Wird es nach den vielen Jahren noch gelingen, ihren Mörder zu finden?
Eine weise alte Dame rät ihn:

„...Lassen Sie die Vergangenheit ruhen. Genießen Sie Ihr Leben. Ihre Mutter hätte das so gewollt...“

In den Gesprächen von Richard mit Sarah, die ihm mehr als eine Schwester ist, denn bei ihr im Zirkus ist er aufgewachsen, klingt ein weiteres Thema. Sarah denkt darüber nach, ob es Zeit wäre, in den Aufführungen auf Tierdressuren zu verzichten.
Die Autorin versteht es, die Gefühle ihrer Protagonisten in besondere sprachliche Bilder zu fassen.
Das klingt dann zum Beispiel so:

„...Stopp, rief sein Gehirn; weitermachen, sein Körper; ich bin schachmatt, sein Herz. Und wie so oft gewann sein Gehirn gegen alle seine Bedürfnisse...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Zum einen ist am Ende nicht nur ein Fall geklärt. Zum anderen habe ich eine Menge über die Krankheit MS und ihre verschiedenen Erscheinungsformen gelernt. Allerdings lässt mich ein heftiger Cliffhanger auf den nächsten Teil hoffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2020

Brisanter Krimi

In eigener Sache
0

„...Doch wenn dieses Schreiben eine computergenerierte Fälschung war, was war dann ein handgeschriebenes Testament noch wert? […] Gab es überhaupt noch Grenzen für Fälschungen, wenn man nur die richtige ...

„...Doch wenn dieses Schreiben eine computergenerierte Fälschung war, was war dann ein handgeschriebenes Testament noch wert? […] Gab es überhaupt noch Grenzen für Fälschungen, wenn man nur die richtige Software besaß?...“

Karen ist zur Schulung in Frankfurt, als sie erfährt, dass ihr Onkel Jonas bei einem mysteriösen Verkehrsunfall schwer verletzt wurde. Sie soll sich erkundigen, was da gelaufen ist. Dafür erhält sie eine handschriftliche Vollmacht von sich selbst. In dem Zusammenhang fällt das obige Zitat.
Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi zu einem brisanten Thema geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er unterstützt den hohen Spannungsbogen.
Onkel Jonas war das schwarze Schaf der Familie. Statt die Farm zu übernehmen, zog er in die Welt. Dabei war er im Vietnamkrieg mit besonderen Aufgaben betraut. Irgendwann hat er sich nach Deutschland zurückgezogen.Als Karen ihren Onkel im Krankenhaus besucht, steht plötzlich ein deutscher Polizist vor ihr. Es entwickelt sich ein gekonnter Schlagabtausch, der mehr verschweigt und vertuscht, als zur Aufklärung beizutragen.
Währenddessen wird in Amerika an einer ganz anderen Schraube gedreht. Lastwagen aus Afghanistan, die Müll nach Deutschland bringen, sind vollgestopft mit Drogen. Die Fahrer sind Angehörige der amerikanischen Streitkräfte. Noch ahnt Karen nicht, dass dieser Drogenhandel ihrer Fall tangiert. Wie formuliert der Kopf des Unternehmens so schön deutlich?

„...Hier, in der Neuen Welt, da zählen nur Leistung, Erfolg und Loyalität. Hast du dir etwas genommen und geschafft, es zu behalten, so wird dies über kurz oder lang von deinem Umfeld akzeptiert...“

Karens Familie schweigt, als sie diese zum Onkel befragt. Einige alte Briefe allerdings gibt es noch, die einen ernüchternden Blick in die Vergangenheit gestatten. Es wird immer klarer, dass sich die Fronten zwischen Gut und Böse verschieben. Karens Nachforschungen sind nicht gewollt. Außerdem fliegt ein Agent, der die Drogenschmuggler entlarven sollte, auf. Was alles will die Armee vertuschen? Und wer zieht auf der politischen Seite die Fäden?
Martin redet Klartext:

„...Wir wissen nun, dass wir es hier mit einer Bande von Rauschgifthändlern der Weltklasse zu tun haben. Diese Leute sind über vierzig Jahre im Geschäft und haben sogar Teile eurer Streitkräfte für ihre privaten, kriminellen Geschäfte missbraucht. Weil aber allen das genau peinlich ist, soll die Agency nun die Dealer beschützen und etwaige Zeugen ausschalten...“

Neben spannenden Szenen mit Verfolgung, Entführung, Befreiung sind für mich einige der Gespräche die Höhepunkte der Geschichte. Sie werfen ein bitteres Schlaglicht auf sogenannte Planspiele der amerikanischen Politik. Menschenleben sind bestenfalls Kollateralschäden, wenn es um Profit und macht geht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gestattet eine brisanten Einblick in das Wirken der Geheimdienste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2020

Beeindruckende Lebensbeschreibung

Raffael - Das Lächeln der Madonna
0

„...Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel,einmal aber werden wir alles in völliger Klarheit erkennen...“

Mit diesen Worten beginnt ein beeindruckender Roman über den ...

„...Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel,einmal aber werden wir alles in völliger Klarheit erkennen...“

Mit diesen Worten beginnt ein beeindruckender Roman über den Maler Raffael Sanzio. Wir schreiben das Jahr 1494, als Pater Frau Michele zu Giovanni Sanzio gerufen wird. Es sind die letzten Stunden des Malers. Raffael verliert seinen Vater. Der Onkel aber sorgt dafür, dass die Werkstatt weiter geführt wird.
Fünf Jahre später darf Raffael mit erst 16 Jahren die Werkstatt selbst übernehmen. Die Zeiten sind unruhig. Cesare Borgia führt einen Feldzug, um sein Herrschaftsgebiet zu vergrößern. Auch Urbino, Raffaels Heimatstadt, wird nicht verschont bleiben.
Der Autor hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Er lässt die Zeit vor meinen Augen lebendig werden und ermöglicht mir per Literatur die Begegnung mit den größten Malern ihre Zeit.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich und passt sich den Gegebenheiten an. Er ist überwiegend sachlich, wenn ich sehr detailliert erfahre, wie die Maler damals gearbeitet haben.

„...Vorsichtig goss er mit Wasser verdünntes Eigelb auf die Palette und schüttete mit der Linken langsam Kermes dazu, ein Rot – Pigment, das man aus Schildläusen gewann...“

Bei den Szenen von Krieg und Gewalt schwingt unterschwellig die Unzufriedenheit vieler mit der Selbstherrlichkeit von Cesare Borgia mit. Gekonnt wird das Leben des Malers in die historischen Gegebenheiten eingebettet. Eine weitere Facette entsteht dadurch, dass sein Freund Daniele Geistlicher werden will und dazu nach Rom geht. Durch ihn lerne ich die Intrigen und die Verlogenheit im Vatikan kennen, aber auch die Machtspielchen um die jeweilige Papstnachfolge.

„...Aber euch allen muss klar sein, dass Rom in der Hand meiner Familie ist, und daran wird sich nichts ändern, egal, wer auf dem Papstthron sitzt...“

Das sind die Worte Cesare Borgias. Ob er Recht hat?
Raffael erhält in Florenz Quartier bei einem Kaufmann, der ihn einen Auftrag erteilt hat. Er macht ihn mit Leonardo da Vinci und Michelangelo bekannt. Raffael hat Michelangelos David bewundert, muss aber nun feststellen, dass der Künstler ein äußerst schwieriger und eigenwilliger Charakter ist. Da Vinci wird im Gegensatz dazu für ihn zu einem Lehrer. Von ihm stammt der folgende Ausspruch:

„...Die meisten Fürsten holen uns an ihre Höfe, damit wir sie unterhalten – und das tut etwas Überraschendes allemal besser als das Altbekannte...“

Deutlich wird, wie Raffael seine Fähigkeiten immer mehr verfeinert, sich neue Techniken aneignen und Zuspruch bei den Herrschenden findet. Natürlich erfahre ich auch etliches über sein Privatleben, doch da möchte ich hier bewusst aussparen.
Ab und an werden fast philosophische Gedanken eingeflochten: Vannucci äußert über da Vinci.

„...Ich kann mir kaum vorstellen, dass er das gleiche Motiv zweimal malt, egal, wie viel sein Auftraggeber zu zahlen bereit wäre. Ich würde sagen so ein Talent ist Fluch und Segen zugleich...“

Im Buch bleibt Raum für die tiefen Gefühle der Protagonisten, sei es Trauer oder Freude, Entsetzen angesichts der Kriegsgräuel oder Begeisterung über ein gelungenes Kunstwerk.
Gut ausgearbeitete Gespräche ermöglichen mir Einblicke in die Gedanken und Lebenseinstellungen der Protagonisten.
Eine Karte in den Umschlagseiten, ein ausführliches Personenregister und ein nachwort ergänzen ie Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeugt von der exakten Recherche des Autors.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2020

Sehr schöner Lokalkrimi

Feuertaufe. Lorenz Lovis ermittelt
0

„...Lovis spürte, dass sie recht hatte. In den nächsten Stunden würde Onkel Sebastian, der seit seinem fünfzehnten Lebensjahr Vater- und Mutterstelle an ihm vertreten hatte, ihn verlassen...“

Lorenz Lovis ...

„...Lovis spürte, dass sie recht hatte. In den nächsten Stunden würde Onkel Sebastian, der seit seinem fünfzehnten Lebensjahr Vater- und Mutterstelle an ihm vertreten hatte, ihn verlassen...“

Lorenz Lovis ahnt nicht, wie schnell sich sein Leben nach dem Tode des Onkels verändert. Zwar hat ihm der Onkel seinen Hof vererbt, doch Bauer wollte Lovis nie werden. Dann aber bringt ihn der Commissario Capo, sein Vorgesetzter bei der Südtiroler Polizei, so auf die Palme, dass er kurzerhand kündigt. Dummerweise weiß er in dem Moment noch nicht, wie überschuldet der Hof ist. Er entscheidet sich, seine Dienst als Privatdetektiv anzubieten. Er bekommt einen Auftrag von Carlo Cavagna und steht kurz darauf vor dessen Leiche.
Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Ihr Protagonist Lovis ist ziemlich unbedarft, sowohl was die Landwirtschaft angeht, als auch bei seinen Ermittlungen. Auf dem Hof geht ihm Paul zur Hand, der den Laden am Laufen hält. Um den Haushalt kümmert sich ab und an Angelika, die ansonsten als Krankenschwester arbeitet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Mit passenden Metaphern wird die Landschaft beschrieben.

„...Wenn die Sonne gegen zehn Uhr hinter der Plose hervorkam, würden die Bäume wie verzaubert glitzern, und die Apfelwiese wäre wie ein Märchen anzuschauen...“

Gleichzeitig erfahre ich eine Menge über Land und Leute, über die Arbeit und die Erträge in der Landwirtschaft und örtliche Feste und Gebräuche.

„...Die Ferkel werden wir dann verkaufen und … die werden dann wohl wahrscheinlich wirklich Speck für die Törggelesaison. Erst ein paar Monate Urlaub in Holland, sich fett fressen und dann wieder zurück zum heimischen Schlachter...“

Lovis` Ermittlungen für Cavagna haben mit Auseinandersetzungen im Ort zu tun. Der Herr Baron möchte ein Luxushotel mit allen Schikanen bauen, die Umweltschützer sehen die Brutplätze der Uhus gefährdet. Lovis will sich eine eigene Meinung bilden und stellt gekonnt Nachforschungen an.
Humorvoll wird es immer dann, wenn Lovis bei Schorsch im Gasthaus aufschlägt. Der Wirt ist ein Original. Außerdem weiß er über alles und jeden Bescheid. Doch auch Lovis ist für feinen Humor zu haben:

„...Lovis stöhnte innerlich. Langsam meldete sich sein Blase. Dass ein Detektiv bei Beschattungen von einem menschlichen Bedürfnis gequält wurde, las man natürlich nie in Detektivromanen...“

Nicht vergessen möchte ich Iwan, Erik und Matthias. Die drei Jungen werden zu unerwarteten Helfern für Lovis.
Im Laufe der Handlung darf ich verfolgen, wie Lovis mit seinen Aufgaben wächst. Am Ende bleibt keine Frage offen.
Häufig fließen in den Text italienische und tiroler Sätze ein, die der Geschichte ihr örtliches Flir geben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, gerade weil der Protagonist ein Mensch mit Fehlern und Schwächen ist, zu denen er auch steht und an denen er arbeitet..

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2020

Wege zum Loslassen

Vom Glück des Loslassens
0

„...Wenn es so wäre, dann wäre das Loslassen ein Schlüsselerlebnis. Es würde Türen öffnen zu einem gesegneten Leben. Wir wollen in diesem Buch zeigen und davon erzählen, dass dies wirklich so ist...“

Dieses ...

„...Wenn es so wäre, dann wäre das Loslassen ein Schlüsselerlebnis. Es würde Türen öffnen zu einem gesegneten Leben. Wir wollen in diesem Buch zeigen und davon erzählen, dass dies wirklich so ist...“

Dieses Zitat stammt aus dem ersten Kapitel des Buches. Hier listen sie auch verschiedene Beispiele aus der Bibel für den Aufbruch auf, sei es Abraham oder Noah. Sie4 nennen auch Beispiele, wo jemand nicht loslassen wollte. Sie wollte Petrus auf dem Berg der Seligkeiten gern bleiben und Hütten bauen. Humorvoll klingen die folgenden Sätze.

„...Hütten – Immobilien also. […] Petrus, du bist mir echt sympathisch! Aber hast du darüber nachgedacht, wo du auf dem Berg Baumaterialien für Hütten finden könntest?...“

Dann beschäftigen sich die Autoren in 12 Kapiteln mit dem Thema des Loslassens. Es gibt viele Dinge im Leben, die wir loslassen müssen: Sorgen, Erwartungen, Besitz, Schuld, Überforderung, das eigene Ego, Bilder von Menschen und von Jesus, gute Erfahrungen. In besonderen Lebenssituationen ist das Loslassen unvermeidlich: in Übergängen und in schweren Zeiten. Im Buch liest sich das so:

„...Es gibt Dinge, die wir entweder loslassen können oder loslassen müssen. In jedem Fall ist es wichtig loszulassen...“

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das liegt an der abwechslungsreichen Gestaltung. Meist wird das Thema kurz angerissen, mit Bibelbeispielen vertieft und dann auf das praktische Leben übertragen.

„...Wenn Gott eine Tür verschließt, dann achtet er darauf, ob er nicht nebenan ein Fenster aufmacht...“

Positiv wirkt sich aus, dass Kerstin und Ulrich vieles aus unterschiedlichen Blickwinkel betrachten. Jeder geht mit dem Loslassen anders um. Was dem einem leicht fällt, kann der andere nur schwer.
Das Buch zeichnet sich durch viele praktische Ratschläge aus, die weiter ausgeführt werden. So geht es zum Beispiel um das Loslassen durch Hingabe, um Vertrauen und um die Tatsache, dass Loslassen Zeit braucht. Auch der folgende Ratschlag hat eine Menge für sich:

„...Ich schaffe sowieso nicht alles. Deshalb kann ich auch Pausen machen...“

Zum Thema eigenes Ego und Eitelkeit formulieren die Autoren:

„...Eitel sind nicht nur die, die ständig in den Spiegel schauen. Eitel ist im Grunde jeder, der unwillkürlich dazu neigt, sich zu vergleichen...“

Tun wir das nicht alle, egal ob bewusst oder unbewusst?
Oft arbeiten die Autoren auch mit tabellarischen Zusammenstellungen. Ab und an wird in einem grauen Kästchen mir als Leser eine Frage hinterlassen, über die ich nachdenken darf.
Das letzte Kapitel weicht bewusst von den vorhergehenden ab. Hier steht das Festhalten im Mittelpunkt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Manches wird länger nachhallen und manches werde ich ausprobieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere