Spannende Fortsetzung
Der Ring des Lombarden„...Recht ist aber nicht, die beiden Mädchen ohne Not aus einer ordentlichen Familie herauszuholen, um sie raffgierigen Verwandten in die Arme zu treiben, denen nicht an ihrem Wohl gelegen zu sein scheint...“
Wir ...
„...Recht ist aber nicht, die beiden Mädchen ohne Not aus einer ordentlichen Familie herauszuholen, um sie raffgierigen Verwandten in die Arme zu treiben, denen nicht an ihrem Wohl gelegen zu sein scheint...“
Wir schreiben das Jahr 1423. Die junge Witwe Aleydis hat eine Menge Probleme. Die Tatsache, das gerade wieder ein Fuchs im Hühnerstall gewildert hat, ist ihre geringste Sorge. Zwar ist Aleydis reich und das Testament ihres Mannes spricht ihr die Fürsorgepflicht für die beiden minderjährigen Nichten zu, doch das interessiert die Verwandtschaft nur begrenzt. Als es in der Klause von Cathrein, die als Mörderin verurteilte Mutter der Mädchen, zu einem Brand kommt, muss sich Aleydis fragen, ob auch ein Anschlag auf sie geplant ist.
Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte beginnt zeitnah nach dem Vorgängerband-
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. So vermittelt er mir Kenntnisse über die Arbeit in einer Wechselstube. Gleichzeitig muss Aleydis ihren Hausstand führen und den Kindern eine angemessene Erziehung zuteil werden lassen. Und dann läuft ihr noch Matteo, der 16jährige Sohn ihres Schwagers, über den Weg. Seine Mutter hat ihn nach dem Tod des Vaters rausgeschmissen.
Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich die Begegnungen von Aleydis mit dem Gewaltrichter Vinzenz. Mal klingen die Gespräche fast sachlich, mal könnte man sie eher als Schlagabtausch bezeichnen.
„...Und keine Sorge, es handelt sich nicht um irgendwelche weibliche Flausen. Ich kann beweisen, dass es Brandstiftung war...“
Dabei haben beide alle Hände voll damit zu tun, sich nicht anmerken zu lassen, wie stark es zwischen ihnen knistert. Sehr amüsant finde ich Vinzenz` Eifersucht. Auf wen? Dazu sollte man das Buch lesen.
Übrigens stammt auch das Eingangszitat aus Vinzenz` Mund. Er weiß, dass die Mädchen nirgendwo so gut aufgehoben sind wie bei Aleydis. Weder die männliche Verwandtschaft von Cathrein noch die von Aleydis` Mann ist besonders positiv aufgefallen. Beide Seiten wissen um das reiche Erbteil der Nichten – und schielen darauf.
Das Vermächtnis ihres Mannes bringt Aleydis immer wieder in schwierige Situationen. Sie möchte am liebsten nichts mit seinen ehemaligen Schattengeschäften zu tun, genau das aber ist nicht möglich, denn dann macht sie ich angreifbar für Erpressung und Intrigen. Es wird Zeit brauchen, alle Unterlagen aufzuarbeiten und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
Die Suche nach dem Brandstifter erweist sich als kompliziert. Cathrein hat ihn nicht gesehen. Es könnte jeder gewesen sein, der damit nicht einverstanden war, dass auf das Todesurteil verzichtet wurde.
Ein Stadtplan von Köln, ein Personenverzeichnis und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.