Schöne historische Weihnachtsgeschichte
Das Weihnachtsmarktwunder„...Du kannst nicht reisen, niemals! Deine Stirn glüht, und der Husten klingt wie das Gebell des Höllenhundes!...“
In einem kleinen Dorf im Erzgebirge stellt die Familie des 15jährigen Martin Holzspielzeug ...
„...Du kannst nicht reisen, niemals! Deine Stirn glüht, und der Husten klingt wie das Gebell des Höllenhundes!...“
In einem kleinen Dorf im Erzgebirge stellt die Familie des 15jährigen Martin Holzspielzeug her. Die Reifentiere sind von hoher Qualität. Das Leben zu beginn des 19. Jahrhunderts ist hart. Die Arbeit eines ganzen Jahres muss zu Weihnachten verkauft werden, damit die Familie den Winter überleben kann. Bisher ist der erwartete Handelsagent nicht erschienen und es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Martin schlägt vor, dass sie einen Lastschlitten beladen und der Vater und er die Tiere nach Dresden bringen. Er freut sich auf seinen ersten Besuch der Stadt. Wie das Eingangszitat aber zeigt, erkrankt der Vater.
So macht sich Martin allein auf den Weg.
Der Autor hat eine berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben und damit den Spielzeugmachern des Erzgebirges ein literarisches Denkmal gesetzt.
Der Schriftstil ist ausgefeilt und lässt sich angenehm lesen.
Martin ahnt nicht, welche Schwierigkeiten auf ihn warten. Doch immer finden sich Menschen, die den Jungen unter die Arme greifen, bis er endlich auf den Striezelmarkt in Dresden angekommen ist. Unterwegs erfährt Martin einiges Neues.
„...In gewöhnlichen Jahren erstreckt sich der Markt über drei tage. Doch in diesem Jahr Jahr fällt der dritte Tag auf einen Sonntag. Und wenn der Tag vor Heiligabend ein Sonntag ist, bleibt, der Markt geschlossen...“
Dadurch weiß er, dass ihm nur ein Tag für den Verkauf seiner Ware bleibt, denn die Spielzeugmacher dürfen erst am zweiten Tag verkaufen.
Die Stadt ist für Martin eine fremde Welt. Er kann schon selbst Tiere schnitzen und kennt sich mit den Verrichtungen im Dorf aus. Das aber nützt ihn in der Stadt nichts. Hier sind andere Fähigkeiten gefragt. Glücklicherweise trifft er Marie, eine Küchenmagd, der Mutter bei einem adligen Köchin ist. Sie ist clever und kennt die Fallstricke der Großstadt. Die Unterschiede zwischen beiden Lebenswelten werden an vielen Stellen thematisiert.
Schöne Illustrationen veranschaulichen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.