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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

Empfehlenswert

Mein schönstes Sachen suchen
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„...Im Kindergarten ist es toll, denn hier sind so viele Kinder, mit denen Lena spielen kann. Gerade tanzt sie mit ihren Freunden Ringelreihen. Auf dem blauen Teppich liest die Erzieherin aus einem Buch ...

„...Im Kindergarten ist es toll, denn hier sind so viele Kinder, mit denen Lena spielen kann. Gerade tanzt sie mit ihren Freunden Ringelreihen. Auf dem blauen Teppich liest die Erzieherin aus einem Buch vor. Einige Kinder malen bunten Bilder mit Wasserfarben und Stiften. Und womit malt Kim?...“

In dieser Jubiläumsausgabe befinden sich auf 15 Doppelseiten Suchbilder für Kinder. Sie beinhalten unter anderen die Themen Bauernhof, Schwimmbad, Kindergarten, Verkehr, Baustelle, Zoo oder Wochenmarkt.
Die Seiten sind nach gleichem Schema aufgebaut. Links befindet sich ein weißer Streifen mit einem kurzen Text, der den Ort beschreibt, aber auch auf das eine oder andere vom Bild hinweist. Ein Beispiel habe ich als Eingangszitat gewählt. Die Sätze sind kurz und für die Zielgruppe verständlich. Der Text endet meist mit einer Frage oder Aufgabe.
Darunter befinden sich minimal 5, maximal neun kleiner Bilder mit Beschriftung, die das Kind in der Zeichnung suchen kann.
Der Rest der Doppelseite wird vom Bild eingenommen. Es stammt aus der Lebenswirklichkeit der Kinder und gibt diese meist realistisch wieder. Die Darstellungen sind bis ins Detail ausgearbeitet. So zeigt die Bahnhofsuhr eine genaue Uhrzeit.
Auf den farbenfrohen Bildern lassen sich viele Feinheiten entdecken.
Das Buch ist ab 2 Jahre geeignet. Es hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr geschickt konstruiert

Im Schwarzwald geht der Tod um
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„...Ein dämonisches Lächeln erschien im Gesicht des heimlichen Beobachters, während ein Pärchen ausstieg und sich lachend zu den Möbelpackern gesellte. Das ist sie also. Ines Sandner....“

Dieses Zitat ...

„...Ein dämonisches Lächeln erschien im Gesicht des heimlichen Beobachters, während ein Pärchen ausstieg und sich lachend zu den Möbelpackern gesellte. Das ist sie also. Ines Sandner....“

Dieses Zitat steht auf der ersten Seite des Romans und sorgt sofort für einen spannenden Einstieg. Wer der stille Beobachter ist, erfahre ich als Leser logischerweise noch nicht.
Hauptkommissarin Ines Sandner freut sich, ihren alten Arbeitsplatz in Stuttgart mit dem im Schwarzwald wechseln zu dürfen. Mit ihren Lebensgefährten Jan und ihrer Tochter Daniela bewältigt sie den Umzug.
Ein halbes Jahr später gibt es den ersten Mordfall. Eine junge Frau, die bei einem Escort Service arbeitete, wurde getötet. Noch ahnt Ines nicht, dass der Mordfall nur ein Nebenschauplatz ist. Sie selbst steht im Fokus eines Täters.
Die Autorin hat einen fesselnden und geschickt gestrickten Krimi geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Ines wird im neuen Kollegium gut aufgenommen. Sie arbeitet vor allem mit Thomas und Peter zusammen.
Eines Tages bekommt Ines einen Strauß weißer Lilien ins Präsidium geliefert. Sie bedankt sich bei Jan. Der aber weiß von nichts. Als nach ihrem Klassentreffen Sven, ein ehemaliger Mitschüler, tödlich verunglückt, landet der Fall bei Ines. Im Auto werden weiße Lilien entdeckt.
Die Autorin versteht es, den Spannungsbogen stetig hoch zu halten. Natürlich gräbt man tief in Ines` Vergangenheit, um herauszufinden, wer sich rächen könnte. Der Täter praktiziert die Methode der kleinen Nadelstiche. Er möchte Ines nach und nach verunsichern und scheut nicht davor zurück, Menschen, die sie mag, in Gefahr zu bringen. Mord ist bewusst mit eingeplant. Auch weiße Blumen sollen Ines immer wieder suggerieren, dass sie und die Ihren nirgendwo sicher sind.
Als sich Ines selbst in Gefahr bringt, weil sie nicht weiß, wem sie vertrauen soll, wäscht ihr die Mutter richtigerweise den Kopf:

„...Aber die Frau Hauptkommissarin, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die eigentliche Person ist, die im Fokus des Täters steht, die marschiert mutterseelenallein in die Pampa...“

Die Ermittlungsergebnisse passen scheinbar nicht zusammen. Zum einen weiß der Täter Dinge, die er nicht wissen dürfte, zum anderen reagiert er relativ schnell. Beim Mitraten musste ich meine Meinung pausenlos revidieren.
Gut einbezogen wird Ines` Privatleben. Trotz aller Bedrohung versucht die Familie, so normal wie möglich weiterzuleben. Doch die Möglichkeiten des Täters reichen weit. Er weiß selbst über Ines` Ex und Danielas Vater Bescheid.
Ines kann aber durchaus auch sauer werden. Das liest sich dann so:

„...Wenn sie etwas nicht ausstehen konnte, dann waren das besser wissende Laien, die meinten, ihr vorschreiben zu müssen, wie sie ihre Arbeit zu erledigen hatte...“

Immer wieder werden kurze Sequenzen eingeflochten, die Gedanken des Täters und seine weiteren Planungen wiedergeben. Ab und an handelt er spontan. In manchen Situationen aber lässt er mich als Leser wissen, was er vorhat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Ende passt alles zusammen. Es bleibt keine Frage offen.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Großartiger Abschluss der Saga

Das Weingut. Tage des Schicksals
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„...Durch den zarten Schleier hindurch strahlten Irenes blaue Augen wie zwei funkelnde Saphire. Franz zog sie sanft in seine Arme. Für einen Augenblick versanken sie in einem innigen Kuss. Vergessen waren ...

„...Durch den zarten Schleier hindurch strahlten Irenes blaue Augen wie zwei funkelnde Saphire. Franz zog sie sanft in seine Arme. Für einen Augenblick versanken sie in einem innigen Kuss. Vergessen waren die schweren Jahre voller Enttäuschungen und Entbehrungen...“

Wir schreiben das Jahr 1874. In der Kirche St. Ulrich in Altenstadt findet die Trauung von Franz Gerban, den Besitzer einer Weinhandlung, und Irene statt. Geschickt nutzt die Autorin díe Gelegenheit, in Irenes Gedanken die Geschehnisse der ersten beiden Teile der Saga Revue passieren zu lassen.
Obwohl Franz` Schwester Mathilde kurze Zeit später einen Fabrikanten heiraten wird, ist sie die alte Zimtzicke geblieben. Sie gönnt Irene nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln.
Die Autorin hat erneut eine fesselnde Familiensaga geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Franz und Irene bekommen zwei Zwillingsmädchen. Als Frau und Mutter aber fühlt sich Irene nicht ausgelastet. Hinzu kommt, dass Franz häufig abwesend ist. Zum einen ist das seinen Kontakten zu den Kunden geschuldet, zum anderen engagiert er sich politisch. Irene sucht und findet eine Aufgabe, indem sie sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einsetzt. Als sie dabei Josef wieder trifft, reagiert Franz mit Eifersucht. Die Ehe kommt an einen Scheideweg.
Auch Mathilde muss lernen, dass sie als Ehefrau anders zu agieren hat, als sie es als verwöhnte Tochter ihres Vaters gewohnt war.
Sehr gut werden die Zeitverhältnisse wiedergegeben. Durch Irenes Arbeit lerne ich die katastrophalen Lebensverhältnisse der Leineweber, aber auch die schwierige Situation des Dienstpersonals kennen. Schläge bei Verfehlungen sind keine Seltenheit.

„...Obwohl sie in ihrer Zeit als Fabrikarbeiterin so manches Elend gesehen und auch selbst durchlebt hatte, übertrafen die Zustände in Herxheim alles, was sie bis dahin kennengelernt hatte. […] Ein Mädchen, das Irene nicht älter als sechs Jahre schätzte, drehte ein Spinnrad...“

Franz ermöglicht mir einen Blick in die Arbeit des Parlaments. Gleichzeitig geht er im Weinanbau neue Wege. Das darf ich mitverfolgen und Gelungenes und Probleme registrieren.
Der ruhende Pol in der Geschichte ist Pauline, Franz` Mutter. Sie hat harte Zeiten hinter sich und wirkt ausgleichend. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie gegebenenfalls Franz den Kopf wäscht, genauso wie es Minna, Irenes Freundin, mit Irene macht. Beide Ehepartner nehmen sich in gewissen Situationen an Sturheit nichts.
Irene lernt August Bebel kennen. Das Gespräch zwischen den beiden gehört zu einem der vielen fein ausgearbeiteten Dialoge. Er ist erstaunt, dass Franz Irenes tun billigt und ihr eine gewisse Summe dafür zur Verfügung stellt. Das ist in damaliger Zeit ungewöhnlich.
Im Reichstag wird Franz einem Österreicher vorgestellt. Er ahnt indem Moment nicht, dass diese Begegnung ihn und seine Familie vor völlig neue Herausforderungen stellt. Grund dafür sind nicht zuletzt die Regelung, die für den Adel unter Kaiser Franz Joseph in Österreich gelten.
Geburt und Tod, Liebe und Eifersucht, Hass und Barmherzigkeit – alles, was das Leben ausmacht, findet im Roman seinen Platz.
Gekonnt werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Sie spiegeln sich in ihrem Handeln. Und manchmal sind es die gesellschaftlichen Normen, die die Erfüllung innigster Wünsche erschweren.
Zwei Landkarten, eine Auflistung der handelnden Personen, ein Glossar und ein inhaltsreiches Nachwort vervollständigen den Roman.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist ein gelungenes Zeitgemälde, dass das Leben historischer Personen mit fiktiven Protagonisten verknüpft.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Humorvolle Erinnerung

Der Mauergewinner oder ein Wessi des Ostens
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„...Die alten Lehrer fragten, was wir in unseren Urlaub erlebt hatten, und die neuen interessierten sich für die Berufe unserer Eltern. Voller Stolz konnte ich immer allen erzählen, dass mein Vater Trainer ...

„...Die alten Lehrer fragten, was wir in unseren Urlaub erlebt hatten, und die neuen interessierten sich für die Berufe unserer Eltern. Voller Stolz konnte ich immer allen erzählen, dass mein Vater Trainer im Radsport und meine Mutter Sekretärin im Außenhandel war...“

Der Autor war ca. 18 Jahre, als die Mauer fiel. Er lebte bis dahin in Ostberlin und begriff schon in seiner Kindheit, dass er zu den Privilegierten gehörte. In 30 kurzen Geschichten schildert er seine Sicht auf die DDR. Das Besondere an dem Buch ist, dass er sein Erleben wiedergibt, ohne zu beschönigen, aber auch ohne zu werten. Gleichzeitig sind Erlebnisse nach der Wende mit eingeflochten, die ebenfalls nicht nur Schwarz oder Weiß sind.
Schon die erste Geschichte zeigt, worum es dem Autor geht. Unsere Erinnerungen sind nicht immer so, wie die eigentliche Realität war. Die Eltern hatten einen Schrebergarten. Für einen Jugendlichen waren die Ausflüge in den Garten ein Muss und kein Vergnügen. Die Bilder des Albums aber sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen die positiven Seiten.
Das Buch zeichnet sich durch einen humorvollen Schriftstil aus, wie das folgende Zitat belegt:

„...Damit ich wenigsten eine Zwei bekam, schlug ich meinem Meister vor, dass ich die vier Stunden jeden Mittwoch auch gern damit zubrächte, diverse Schrauben und Muttern zu sortieren. Die handlichen Exportschlager wurden somit ordnungsgemäß montiert und ich, das ostdeutsche Aschenputtel, hatte auch einen Beitrag zum Bruttosozialprodukt geleistet...“

Kenner ahnen, dass es sich um den Unterrichtstag in der Produktion handelte, der für Schüler mit zwei linken Händen eine Katastrophe war.
Typische Ereignisse der Kindheit in der DDR werden beschrieben, sei es die Sportförderung, Altstoffsammlung, das GST-Lager oder die Jugendweihe.
Beim Lesen des Buches wird Insidern schnell klar, dass das Leben in Berlin sich in einigen Punkten von dem im Rest der Republik unterschied. Das ging schon damit los, dass der Empfang von Westfernsehen kein Problem war. Auch die Versorgungssituation war tendenziell besser. Mit einem Lächeln habe ich an mehreren Stellen registriert, dass die Berlinern nichts für die Sachsen übrig hatten. Das galt auch im umgekehrten Fall.
Ungeschminkt schreibt der Autor auch über seine Jugendstreiche. Aus Kaufhallen ließ sich eine Menge unbezahlt herausholen, wenn man clever und unerschrocken war. Hier dürfte sich ein Jugendlicher in Ostberlin kaum von den Altersgenossen im westlichen Teil der Stadt unterschieden haben. Nur beim Thema Drogen war die Wahl stark eingeschränkt. Sie reduzierte sich auf Zigaretten und Alkohol.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine besondere Sicht auf die DDR, weil es von jemand geschrieben wurde, der in dieses Land hineingeboren wurde. Er kannte kein Vorher, nur das hier und Jetzt und die Bilder des Fernsehens.
Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beenden.

„...Ich habe eine geteilte Vergangenheit mit Eltern, die sich über die DDR definieren und Nichten und Neffen, die diese nicht mehr kennen. Ich werde oftmals gefragt, wie es in diesem verschwundenen Land war und wenn ich zu erzählen beginne, wird mir nicht mehr richtig zugehört. […] Meine Kindheit und Jugend in der DDR war spannend, aber ich bin unglaublich glücklich, dass dieses unwirkliche Land […] nur noch in der Erinnerung existiert...“

Veröffentlicht am 15.11.2019

Bewegende Dystopie

LaPax
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„...Das System ist nicht dafür da, dass man sich mag. Es ist nur dafür da, persönliche Bedürfnisse einzelner Personen zu befriedigen. Wer einsam ist, der spielt in seiner Wohnung oder in seinem Zimmer ...

„...Das System ist nicht dafür da, dass man sich mag. Es ist nur dafür da, persönliche Bedürfnisse einzelner Personen zu befriedigen. Wer einsam ist, der spielt in seiner Wohnung oder in seinem Zimmer einfach ein Spiel und merkt dann gar nicht mehr, dass er einsam ist...“

Wir befinden uns in der nahen Zukunft. Ray lebt mit ihrer Großmutter, der Mutter und den beiden Brüdern Seven und Mini in einem alten Haus. Sie sind Außenseiter der Gesellschaft, die sich das System nennt, denn die drei Kinder wurden noch auf natürlichen Weg geboren. Normalerweise werden Kinder durch künstliche Fortpflanzung geboren und leben in Kinderhäusern.
Die Großmutter hat noch Erinnerungen an andere Zeiten. Außerdem vermittelt sie ihren Enkeln Fähigkeiten, die im System nicht mehr gefragt sind. Lesen muss keiner mehr können. Bilder dienen der Verständigung.
Synthetisches Essen und Trinken werden vom System zugeteilt. Arbeit ist Pflicht. Es wird überwacht, dass jeder die geforderte Leistung vollbringt. Die Medizin allerdings ist auf höchsten Stand. In der Freizeit stehen vielfältige Computerspiele zur Verfügung.
Als ein Kostümfest angesetzt wird, sieht die Großmutter die Chance, die Kinder in eine geheimnisvolle Stadt zu schicken. Dort hat das System keinen Zugriff. Ein Landstreicher hatte ihr davon erzählt. Sie gibt ihnen die Hoffnung mit auf den Weg, zusammenbleiben und in Freiheit leben zu können. Sie kann sie nicht begleiten, weil sie todkrank ist.
In dem Jugendbuch malt die Autorin anfangs eine düstere Zukunftsprognose. Die Geschichte ist spannend und lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Deutlich wird, wie allumfassend die Überwachung des Einzelnen ist. Empathie und Freundschaft sind Werte, die nicht gefragt sind. Dafür funktioniert die Manipulation hin zum Egoismus erstklassig.
Die Flucht der Kinder ist nicht ungefährlich. Doch die Vorbereitung hat sie auf manche Eventualitäten vorbereitet. Spannend wird geschildert, wie sie ihren Weg finden und Schwierigkeiten überwinden. Ab und an wird deutlich, dass der Einfluss des Systems schon erste Spuren hinterlassen hat. Es gibt Momente, wo Ray und Seven ans Aufgeben denken. Mini ist der Jüngste. Er wächst über sich hinaus. Das zeigt sich daran, dass er Unbekannten gegenüber aufgeschlossen ist und seinen Geschwistern die Meinung sagt, wenn sie sich falsch verhalten haben.

„...Oma ist genial. Sie weiß so viel, wovon du nur träumen kannst. […] Wir hätten nie gelernt, die Aussagen des Systems zu hinterfragen und selbstständig zu denken...“

Gut wiedergegeben werden die verschiedenen und überraschenden Begegnungen, die sie auf ihren Weg haben. Je näher sie dem vermuteten Ziel kommen, desto schwieriger wird es. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sauberes Wasser im Gebiet des Systems Mangelware ist und dass die Kinder nie gelernt haben, welche natürliche Früchte essbar sind. Sie können nur hoffen, dass die künstliche Nahrung, die sie mit sich führen, so lange wie möglich reicht.
Die Stadt ihrer Hoffnung ist ein absoluter Gegenentwurf zum System. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Sehr schöne Schwarz-Weiß-Zeichnungen illustrieren die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ein Zitat, dessen Wahrheit Mini insbesondere erlebt hat, soll meine Rezension abschließen.

„...Manchmal muss man im Leben das Liebste loslassen, um es auf neue Weise zurückzubekommen...“