Rasanter Thriller
Harper - Jäger und Gejagter„...Ich konnte Golz überzeugen, dass er mit ihnen keine Geschäfte machen möchte. Dafür haben Sie mich engagiert. Sie hatten ein Problem und ich habe es gelöst....“
Simon Harper hat vor zwei Jahren den ...
„...Ich konnte Golz überzeugen, dass er mit ihnen keine Geschäfte machen möchte. Dafür haben Sie mich engagiert. Sie hatten ein Problem und ich habe es gelöst....“
Simon Harper hat vor zwei Jahren den Special Air Service, eine Eliteeinheit, verlassen. Seitdem arbeitet er, um es mit meinen Worten zu sagen, als ein Mann für spezielle Fälle. Seinen ersten Fall löst er schnell, schnörkellos und konsequent. Die Quintessenz steht im Eingangszitat.
Zu Hause fällt Harper eine Mail auf. Vor einigen Tagen hatte er schon eine Nachricht mit gleichem Betreff erhalten. Ein Mitarbeiter einer Privatbank bat ihn um Hilfe und wollte sich wieder melden. Die neue Mail ist von dessen Frau. Ihr Mann Richard Schreiber ist tot. Die Umstände, die in Prag dazu führten, lassen ihr keine Ruhe. Sie bittet Harper um Hilfe.
Der Autor hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott hintereinander weg lesen und hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den Handlungsgegebenheiten an. Harper ahnt anfangs nicht, dass er in ein Wespennest sticht und vom Jäger zum Gejagten wird. Der rasante Handlungsablauf sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Es ist überhaupt nicht abzusehen, wer Freund und wer Feind ist. Selbst der Verfassungsschutz scheint nach eigenen Regeln zu spielen. Die Bank hat ihre Finger in mehreren undurchsichtigen Geschäften und jeder möchte eine mögliche Aufklärung verhindern. Es wird manipuliert, was das Zeug hält.
Harper folgt den Spuren von Richard Schreiber. Währenddessen steht auf selbst auf der Abschussliste. Das liest sich dann so.
„...Ich werde mich um Harper kümmern. Ist alles vorbereitet?...“
Doch nicht nur Harper ist in Gefahr. Mancher, der an gewissen Schaltstellen im Spiel um die Macht sitzt, ahnt nicht, dass auch seine Zeit abgelaufen ist. Andere vertrauen ihren Vorgesetzten und sind doch nur Figuren auf dem Schachbrett. Das alles bleibt für mich als Leser lange Zeit undurchsichtig und macht den Reiz der Geschichte aus.
Ab und an lässt mich der Autor einen Blick in Harper Vergangenheit werfen. Er war als Elitesoldat in Afghanistan. Die Jahre haben ihn geprägt. Ein einschneidendes Ereignis macht ihm zu dem Mann, der er nun ist.
„...Harper hatte sich immer wieder gesagt, dass er nur Befehle ausgeführt habe. Aber das war ihm zu einfach. Er trug selbst auch Verantwortung. Für das, was er tat. Und für das, was er unterließ...“
Gerade der letzte Satz dieses Zitats ist entscheidend, wenn man das Handeln von Harper im Buch Revue ziehen lässt. In dem Fall, den er gerade bearbeitet, hat deshalb eine Sache für ihn Priorität: Emmy Schreiber und ihrer kleinen Tochter darf nichts passieren. Samthandschuhe wären dabei das falsche Mittel.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich hoffe auf mehr von dem Ermittler.