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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2019

Zahlen und Geschichten

Hasenstarke Zahlen für die Vorschule
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Hasenstarke Zahlen

„...Geheimnisvolle Unterwasserwelten, eine hasenfressende Riesenpflanze und eine entführte Prinzessin? Das gibt`s nur bei Paul Hase und seinem chaotischen Onkel Frollo...“

Mit diesen ...

Hasenstarke Zahlen

„...Geheimnisvolle Unterwasserwelten, eine hasenfressende Riesenpflanze und eine entführte Prinzessin? Das gibt`s nur bei Paul Hase und seinem chaotischen Onkel Frollo...“

Mit diesen Worten beginnt das Beschäftigungsbuch für Vorschüler. Es verbindet drei Themen miteinander. Zum einen werden fünf kurze, aber spannende und phantasievolle Geschichten von Paul und seinen Freunden erzählt. Zum zweiten gibt es eine Reihe von Bildern zum Ausmalen. Zum dritten führt das Buch die Kinder in die Welt der Zahlen und Mengen.
Die Geschichten stehen immer im oberen Viertel der Seite. Die Sprache ist kindgerecht. Eine Geschichte geht immer über acht Seiten.
Die erste Doppelseite wird ergänzt durch eine Zeichnung, die ausgemalt werden kann. Auf den nächste sechs Seiten gibt es unterschiedliche Aufgaben. Es sind Zahlen zu finden, Figuren zu erkennen, Spiegelbilder zu zeichnen und Objekte zu zählen.
Zwischen je zwei Geschichten gibt es eine Doppelseite mit kniffligen Aufgaben. Hier werden erste Rechenaufgaben angeboten, die sehr schön veranschaulicht werden.
Die Aufgaben sind zum großen Teil farbig illustriert.
Zu Beginn des Buches werden die Kindern und die Eltern kurz angesprochen. Am Ende werden den Eltern nochmals 10 Tipps für die Vorschulzeit gegeben.
Nach den Lösungen befindet sich eine Doppelseite mit den Abziehbildern der wichtigsten Personen und Gegenstände der Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es führt die Kinder auf anschauliche Art in die Themen Zahlen und Mengen ein und verknüpft das Ganze mit unterschiedlichen Erzählungen.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Äußerst spannend

Kontrolle
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„...Elektronische Kampfführung war super, solange der Krempel funktionierte. Ansonsten kam man leicht an einen Punkt, wo einem jeder Trottel mit einer Keule überlegen war. Die funktionierte nämlich garantiert...“

Wir ...

„...Elektronische Kampfführung war super, solange der Krempel funktionierte. Ansonsten kam man leicht an einen Punkt, wo einem jeder Trottel mit einer Keule überlegen war. Die funktionierte nämlich garantiert...“

Wir schreiben den Dezember 2021. Als der Kontakt zu einem Öltanker abbricht, wird ein Kommando Rettungsschwimmer unter Kai Dreem per Hubschrauber an den Ort geflogen, wo sich das Schiff befindet. Das Team wartet auf die Freigabe, als kurzzeitig die für den Funkverkehr notwendige Drohne ausfällt. Dabei fällt das Zitat, das ich als Einleitung gewählt habe. An Bord ist ein deutscher Professor, der Kai einen Beutel mit Inhalt übergibt. Wenige Minuten später bricht das Schiff auseinander. Kai ist der einzige, der aus der kalten Ostsee gerettet wird.
In Deutschland bekommt Hans Gassner, ein Mann für besondere Fälle, von staatlicher Seite den Befehl, Kai aus dem Verkehr zu ziehen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, denn Kai ist erfahren genug, um zu wissen, was in der Nordsee passiert ist. Doch Gassner ist kein blinder Befehlsempfänger. Dazu ist er zu intelligent.
Malu Helland aus Dresden ist gerade auf den Weg in die Sächsische Schweiz, als sie einen Anruf von der Freundin ihres Bruders erhält. Die konnte Richard seit Tagen nicht erreichen. Als auch Malu keinen Kontakt erhält, fährt sie kurzerhand nach Leipzig in Richards Wohnung.
Der Autor hat einen spannenden Thriller geschrieben. Wer technikaffin ist und das Spiel mit zukünftigen Möglichkeiten liebt, ist bei dem Buch genau richtig.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist abwechslungsreich. Einerseits unterstützt er durch entsprechende Wortwahl rasante Handlungsabläufe, an anderen Stellen wird allgemeinverständlich erläutert, wie technologische Systeme funktionieren. Doch der wissenschaftliche Inhalt des Romans ist weitaus breiter gefächert. Fragen der Informatik spielen eine wesentliche Rolle. Hier kommt Richard ins Spiel, der sein Geld damit verdient, für Privatpersonen und Firmen Inhalte aus dem Internet zu löschen. Sein letzter Auftrag allerdings ging in andere Richtung. Das zwingt ihn, keinerlei digitale Spuren zu hinterlassen.
Der Autor versteht es, die fesselnde und flotte Handlung mit einem humorvollen Stil und einer bildhaften Sprache zu kombinieren, wie das folgende Zitat zeigt:

„...Mit einem Hubschrauber unter Gefechtsbedingungen in einen Einsatz zu fliegen, ähnelte einer Achterbahnfahrt, bei der allerdings spaßeshalber auf die Schienen verzichtet wurde...“

Es werden auch moralische Fragen angesprochen. So denkt Kai darüber nach, ob sein Beruf noch das Richtige für ihn ist. Wenn er seine Einsätze rekapituliert, stellt er fest:

„...Dabei ging es nicht darum, etwas Richtiges zu tun, sondern einzig und allein um die Durchsetzung geopolitischer Interessen...“

Momentan weiß er nicht, wer Freund oder Feind ist. Kann er überhaupt noch jemanden trauen?
Das Buch ist so vielschichtig, dass ich hier nicht auf alle Aspekte eingehen kann. Manipulation von Banken und die Arbeit der Geheimdienste sind weitere Themen, die gestreift werden.
Zu den besonderen stilistischen Höhepunkten gehören für mich die gut ausgearbeiteten Dialoge. Dort geht es um Fragen der Zukunft der Menschheit, um Moral und die Besonderheiten des Menschseins.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Am Ende bleibt keine Frage offen. Ich weiß nicht nur, was passiert ist, sondern auch warum es passierte und wie das Ganze technisch funktionierte.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Sehr aktuell und kritisch

Die große Heuchelei
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„...Der Untergang einer Zivilisation beginnt an dem Tag, an dem ihre Werte in der Welt nicht mehr respektiert werden. Und an dem die Mehrheit ihrer Bevölkerung nicht mehr bereit ist, für sie Opfer zu bringen...“

Der ...

„...Der Untergang einer Zivilisation beginnt an dem Tag, an dem ihre Werte in der Welt nicht mehr respektiert werden. Und an dem die Mehrheit ihrer Bevölkerung nicht mehr bereit ist, für sie Opfer zu bringen...“

Der Autor setzt sich in 21 Kapiteln damit auseinander, was die Außenpolitik der westlichen Staaten wirklich antreibt. Dazu begibt er sich an die Stellen von Krieg und Vertreibung und beschreibt sein Erleben. Er denkt Heuchelei und Widersprüche auf.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Allerdings neigt der Autor zum Dozieren. Das wirkt ab und an etwas belehrend.
Das Buch mit einem Besuch von Mossul. Das Erleben von Krieg und Tod nutzt er, um moralische Werte des Westens zu hinterfragen. Dann führt ihn der Weg nach Gaza. Er listet die Kriegstoten, insbesondere die Zahl der Zivilisten auf beiden Seiten auf.
Die besonderen Stärken des Autors liegen in der historischen Analyse, die als nächstes Kapitel folgt. Sehr genau geht er auf die Erfolge im Nahen und Mittleren Osten in der Vergangenheit ein. Das geschieht sachlich und fundiert. So zählt er folgende Leistungen auf.

„...In der Medizin beschrieb sie erstmals den kleinen Blutkreislauf korrekt und erkannte die Versorgung des Herzens durch Koronargefäße. In Mathematik verdanken wir ihr die Einführung der Dezimalzahlen...“

Außerdem vergleicht er Islam und Christentum anhand von Auszügen aus Koran und Bibel. Für den Niedergang der islamischen Kultur nennt er zwei mögliche Ursachen.
Jemen, Irak und Syrien sind weitere Themen. Kritisch beleuchtet wird vor allem die Politik Amerikas.
Viel Raum nimmt das Thema Terrorismus ein. Auch hier weist er darauf hin, dass diese Methode Jahrhunderte alt ist und belegt das mit Beispielen. Den folgenden Satz sollte man sich gut durch den Kopf gehen lassen:

„...Der Terrorismus des Mittleren Ostens ist die illegitime Antwort auf die illegitimen Kriege des Westens...“

Die Rolle des Journalismus ist ebenfalls ein Thema des Buches.
Fotografien ergänzen die Ausführungen. Anmerkungen und ein Sach- und Wortregister schließen das Buch ab.
Als Leser muss ich nicht an jeder Stelle der gleichen Meinung sein wie der Autor. Das Buch aber zwingt zum Überdenken der eigenen Position und bringt aktuelle Probleme unserer Zeit gekonnt auf den Punkt.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Sehr schöner Auftakt

Aufbruch in ein neues Leben
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„...Das Leben selbst ist das Wunder, und wenn es beginnt, ist es am allerschönsten. Und es ist jedes Mal eine Ehre, ihm dabei behilflich zu sein...“

Wir schreiben den Juli 1917.Luise ist aus einem kleinen ...

„...Das Leben selbst ist das Wunder, und wenn es beginnt, ist es am allerschönsten. Und es ist jedes Mal eine Ehre, ihm dabei behilflich zu sein...“

Wir schreiben den Juli 1917.Luise ist aus einem kleinen Ort in Ostpreußen nach Neukölln gekommen. Dort hatte sie nach dem Tod der Eltern bei ihrer Oma gelebt. Ihre Oma ist Hebamme und hat Luise viel beigebracht. Doch sie legte Wert darauf, dass sich ihre Enkeltochter für eine geregelte Ausbildung als Hebamme in der Hebammenlehranstalt von Professor Hammerschlag bewirbt.
Margots Familie lebt in einer Kellerwohnung in Neukölln. Derr Vater ist an der Front gefallen. Sie hat ein Empfehlungsschreiben, damit sie die Ausbildung kostenlos machen kann.
Ediths Eltern sind Besitzer des Kaufhauses Stern in Berlin. Mit ihren 21 Jahren hat Edith beschlossen, entgegen dem Willen ihre Eltern eine Ausbildung zur Hebamme zu machen.
Die drei jungen Frauen stehen im Mittelpunkt des spannenden historischen Romans der Autorin. Sie wohnen zusammen in einem Zimmer und werden Freundinnen.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Er ist ausgefeilt und abwechslungsreich. Das von mir gewählte Eingangszitat stammt von Luises Oma.
Während ich einerseits eine Menge über die 18 monatige Ausbildung und die Arbeit der Hebammenschülerinnen erfahre, erlebe ich andererseits die Probleme der Heimatfront, wie man im Kriegsjahr 1917 sagte.
So unterschiedlich wie die drei Mädchen, so unterschiedlich sind auch ihre Lebensverhältnisse. Margot weiß, was Hunger und Not ist. Luise hatte zwar auf dem Dorf ein einfaches Leben, aber gehungert hat man nicht. Ediths Eltern können aus dem Vollen schöpfen. Edith ist allerdings weder überheblich, noch stellt sie ihren Reichtum zur Schau. Dafür hilft sie, wo sie kann.
Da die Frauen in den Fabriken gebraucht werden, gibt es für die Kinder Verwahranstalten. Dort bekommen sie wenigstens ein warmes Essen am Tage. Es gehört zur Aufgabe der Schülerinnen, die Frauen auch nach der Geburt zu besuchen. Was sie dort manchmal zu sehen bekommen, ist bedrückend.
Noch schlimmer sollte es werden, als der Winter beginnt. Heizmaterial ist knapp. Die Kindersterblichkeit erreicht ein erschreckend hohes Ausmaß. Außerdem werden viele der Kinder ihre Väter nie sehen. Sie sind an der Front geblieben. Nun bleibt es den Frauen überlassen, die Familie durchzubringen.
Auch schöne Momente des Lebens spielen eine Rolle. So beschreibt Luise einen Sonnenaufgang:

„...Dann steigt die Sonne auf und vertreibt mit ihrem Licht die Dunkelheit. Manches Mal taucht sie die Wolken am Himmel in rosa Licht...“

Sehr anschaulich werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben, sei es die Freude über eine schwierige Zwillingsgeburt oder die Trauer über den Tod. Gekonnt werden dabei Einzelschicksale von Gebärenden in die Handlung integriert. Natürlich darf auch die erste Liebe nicht fehlen.
Selbst vor einer Geburtsklinik macht die Politik nicht Halt. Heftig wird es, wenn sich Kriegsgegnerinnen und Kriegsbefürworterinnen in die Wolle bekommen. Dann ist auch der körperliche Einsatz der Hebammen gefragt, um die Wogen zu glätten.
Trotz der harten Zeit kommt der Humor nicht zu kurz. Wie sagt Frieda?

„...Ist gut, dass die Väter bei der Geburt nicht anwesend sind. Wäre so mancher schon gestorben...“

Ein aussagekräftiges Nachwort rundet die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin würdigt die Arbeit der Hebammen auf einzigartige Weise. Gleichzeitig lässt sie all die Schattenseiten des Krieges für die Zivilbevölkerung vor meinen Augen Realität werden. Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beschließen:

„...Alex` Augen begannen auf diese ganz eigene Art zu strahlen, wie es Edith bei vielen Müttern bereits gesehen hatte. Mutter und Kind begegneten sich zum ersten Mal. Es war immer wieder ergreifend, diesen Moment miterleben zu dürfen...“

Veröffentlicht am 07.08.2019

Die Rettung des Drachen

Drachenfurz & Silberkralle (4)
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„...Es war Jennys erstes Lächeln an diesem Tag. Es kam aus ihrem tiefsten Herzen, erhellte ihr Gesicht und ließ ihre Augen strahlen...“

Das Lächeln kennzeichnet Jennys Ankunft in Mirathasia. Sie mag diese ...

„...Es war Jennys erstes Lächeln an diesem Tag. Es kam aus ihrem tiefsten Herzen, erhellte ihr Gesicht und ließ ihre Augen strahlen...“

Das Lächeln kennzeichnet Jennys Ankunft in Mirathasia. Sie mag diese Stadt der Kinder. In ihrem Leben ist Jenny sehr zurückhaltend. Sie lässt anderen den Vortritt und drängt sich niemals auf.
Doch dann trifft sie in Mirathasia Luca, einen ihre Mitschüler. Der kann über alles und jeden lachen. Auch Jenny war schon Ziel seine Lachattacken.
Nach dem Unterricht zum Drachenfliegen bei Professor Franklin gehören die beiden zu denjenigen, die den Professor zum Drachen Malliah begleiten. Dort soll bald ein Drachenjunges aus dem Ei schlüpfen. Ohnmächtig aber müssen sie mit ansehen, wie Malliah ihr Ei gestohlen wird.
Die Autorin hat erneut ein spannendes und abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen und ist der Zielgruppe angepasst.
Schön wird beschrieben, wie Luca und Jenny begreifen, das es ihnen nur gemeinsam gelingen wird, dem Drachen zu helfen. Dabei lernen sie sich besser kennen. Sie gewinnen Achtung voreinander. Jeder bringt sich jetzt mit seinen besonderen Fähigkeiten ein. Luca erkennt.

„...Die kann ja tatsächlich reden! Noch immer überrascht, dass er sich so gut mit Jenny unterhalten konnte, starrte er ihr nach...“

Als die beiden erkenne, was Carlos` Bande wirklich vor hat, schmieden sie einen riskanten Plan. Dazu stellt Jenny fest:

„...Manchmal kann man den Feind nicht mit Fäusten und Arroganz begegnen, man muss ihn mit List und Worten bezwingen...“

Nach geglückter Rettung müssen beide wieder Mirathasia verlassen. Ihre bewilligte Zeit ist um. Luca hat dazu gelernt. Er sorgt dafür, dass Jenny nun auch in der Schule zeigen kann, was sie kann.
Viele farbige Bilder veranschaulichen die Handlung. Schön ist außerdem, dass durch die entsprechende Illustration zu Beginn eines Kapitels sofort ersichtlich ist, ob Jenny oder Luca im Mittelpunkt stehen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Positiv zu bewerten ist auch das Nachwort, das erklärt, woher die Idee zu den Protagonisten kam.