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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

Sehr informativ

Darm mit Charme
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„...Unter unserer Haut ist dauernd etwas los: wir fließen, pumpen, saugen, quetschen, zerplatzen, reparieren und bauen neu auf. Eine ganze Belegschaft ausgeklügelter Organe arbeitet so perfekt und effizient ...

„...Unter unserer Haut ist dauernd etwas los: wir fließen, pumpen, saugen, quetschen, zerplatzen, reparieren und bauen neu auf. Eine ganze Belegschaft ausgeklügelter Organe arbeitet so perfekt und effizient zusammen, dass ein erwachsener Mensch pro Stunde etwa so viel Energie benötigt wie eine 100 – Watt – Glühbirne....“

Dieses Zitat stammt aus dem ersten Kapitel des Buches, das mich als Leser in die Welt meiner Verdauungsorgane führt. In drei Kapitel streift die Autorin fasst alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt.
Im ersten Abschnitt geht es um den Aufbau der Organe und ihrer Funktion. Eingebettet sind konkrete Ratschläge, so darüber, wie die richtige Sitzhaltung auf der Toilette ist und warum. Genau das macht übrigens das Besondere des Buches aus. Vorschläge werden grundsätzlich begründet. Ich erfahre also, warum ich was tun soll. Auch die Themen Allergien und Intoleranz gehören in diesen Teil des Buches. Die Autorin stellt fest:

„...Außerhalb von Westeuropa, Australien und den USA ist man eine Rarität, wenn man als Erwachsener noch Milch verträgt...“

Auch hier gibt es den Ratschlag, in Ruhe auszuprobieren, wie viel man von einzelnen Stoffen noch verträgt.
Das zweiten Kapitel wendet sich dem Zusammenhang von Darm und Hirn zu. Dazu gibt es am Ende des Buches auf Grund neuester Forschungen ein paar Ergänzungen. Ausführlich wird der Transport des Essens vom Teller bis in Magen und Darm beschrieben. Erbrechen und Verstopfung werden analysiert. Dabei geht die Autorin immer wieder auf den Zusammenhang zwischen Darm und Hirn ein.

„...Wenn unser Gehirn ein großes Problem (Wie Zeitdruck oder Ärger) fühlt, dann will es dieses Problem lösen. Dafür braucht es Energie. Die leiht es sich vor allem vom Darm...“

Im dritten Kapitel geht es um die Mikroflora im Darm, um die Welt der Mikroben. Hier gibt es noch etliche offene Fragen. Ich persönlich fand die Ausführungen dazu am interessantesten. Das soll die vorhergehenden Kapitel aber nicht abwerten.
Vielfältige, fast humorvoll gestaltete Zeichnungen verdeutlichen die theoretischen Ausführungen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Erläuterungen sind allgemeinverständlich. Trockene Teile werden durch manch passende Bemerkungen aus dem Alltag oder humorvolle Beispiele aufgelockert.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält eine Menge Fakten und Vorschläge, die sich ins eigene Leben integrieren lassen.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Sehr schönes und witziges Kinderbuch

Kurt, Einhorn wider Willen 1. Wer möchte schon ein Einhorn sein?
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„...Das ist eine Maßnahme für äußerste Notfälle. Ich brauche dich nun mal ganz dringend. Ich bin übrigens Trill...“

Der kleine Vogel Trill hat endlich gefunden, was er sucht – ein Einhorn. Das aber will ...

„...Das ist eine Maßnahme für äußerste Notfälle. Ich brauche dich nun mal ganz dringend. Ich bin übrigens Trill...“

Der kleine Vogel Trill hat endlich gefunden, was er sucht – ein Einhorn. Das aber will seine Ruhe haben. Als Trill ihn auffordert, eine Prinzessin zu retten, bekommt er als Antwort:

„...Dir haben sie wohl zu viele Märchen erzählt...“

Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Sie ist auch sehr gut zum Vorlesen geeignet.
Schon die tierischen Protagonisten sind etwas Besonderes. Wer hat jemals von einem Einhorn gehört, dass Kurt heißt? Außerdem ist Kurt wasserscheu. Und dann hat er ein Problem. Wenn er Empathie für jemand empfindet, sieht man das. Woran? Dazu muss man das Buch lesen.
Trill, der kleine Vogel, kann seinen Schnabel nicht halten. Er textet alle und jeden fast pausenlos zu.
Außerdem gibt es noch die Ninja-Goldfische. Für einen von ihnen muss Kurt über seinen Schatten springen.
Die Geschichte lebt von einer Handlung, die anders ist als erwartet. Klar geht es um die Rettung einer Prinzessin. Doch wer sie warum gefangen hält, ist für Kurt die erste Überraschung. Auch benimmt sich die Prinzessin nicht so, wie man es von einer Prinzessin erwartet.
Amüsante Dialoge bringen die Handlung voran.
Auch die Beschreibung der Landschaft, die Kurt mit Trill durchquert, ist kindgerecht und witzig.

„...Trill wird etwas schweigsamer, und Kurt hat Gelegenheit, sich nach Essbarem umzusehen. Aber das Gras ist hier nicht mehr so grün, die Dotterblumen nicht mehr so saftig, die Veilchenblüten nicht so zart – mit anderen Worten, das Büfett wird zusehends unfreundlicher...“

Viele farbige Zeichnungen veranschaulichen die Handlung. Ein Lichtbogen mit Blumen und Sternen läutet jedes neue Kapitel ein.
Das Cover ist ein Hingucker. Es zeigt die wichtigsten Protagonisten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Fesselnder Wissenschaftsthriller

Stromausfall
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„...Der Ermittler ist eine Frau, eine ehemalige Polizistin. Wir lassen sie ein wenig herumstochern. Finden wird sie nichts, denn sie versteht nichts von der Technologie...“


Die Geschichte beginnt heftig. ...

„...Der Ermittler ist eine Frau, eine ehemalige Polizistin. Wir lassen sie ein wenig herumstochern. Finden wird sie nichts, denn sie versteht nichts von der Technologie...“


Die Geschichte beginnt heftig. Erst wird Christian de Monti, der eine Arbeitsgruppe der Internationalen Atomaufsichtsbehörde leitet, ermordet, dann wird Dr. Brenner, der sich mit einem alten Dokument zur schnelleren Urananreicherung beschäftigt, vergiftet. Er war für seine privaten Auftraggeber nicht mehr wichtig.

De Monti allerdings war amerikanischer Staatsbürger. Deshalb wird Karen als Ermittlerin nach Deutschland geschickt. Das obige Zitat bezieht sich auf sie und zeigt, wie wenig man ihr zutraut. Irgendjemand hatte im Hintergrund die Fäden gezogen, damit sie diesen Job bekam.

Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Es ist der zweite Fall von Karen.

Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Rasante Handlungsabschnitte wechseln mit kurzen technischen Erläuterungen.

Die Drahtzieher der Morde fahren mehrgleisig. Einerseits wollen sie die unbekannte Technologie in ihren Händen behalten, andererseits gibt es raffiniert geplante Anschläge auf Kernkraftwerke in Europa, um die Bevölkerung zu verunsichern. Dazu kommt, dass sie Petar Konstantinov, einem Bulgaren, an sich binden wollen, um gegebenenfalls einen Sündenbock zu haben. Das allerdings ist ein Fehler. Petar lässt sich nicht in die Suppe spucken und weiß genau, wo seine Interessen liegen. Er will groß ins Gasgeschäft mit Russland einsteigen und unterlässt alles, was dem schaden könnte. Er hat gelernt:


„...Suche dir die richtigen Freunde und binde sie an dich und deinen Erfolg. Dann schützen sie dich in ihrem ureigensten Interesse...“


Nachfolger von de Monti wird Jan van Bruneck. Kann man ihm trauen? Die Frage könnte man zu fast jedem der handelnden Personen stellen. Freund und Feind sind schwer auseinander zu halten.

Karen wird in die Arbeitsgruppe geschleust. Dort lernt sie Pawel Nowak kennen. Die beiden führen ein intensives Gespräch., in dem sich Pavel unter anderem zum Terrorismus äußert:


„...Ich halte Terror für ein Instrument zur Durchsetzung von Macht über andere, Mrs. Muller! Das Konzept ist so alt wie die Menschheit selbst! Terror kultiviert Schrecken und Grausamkeit, damit einige Wenige absolute Macht über die Massen ausüben können...“


Die Sätze sollte man sich langsam auf der Zunge zergehen lassen!

Ab und an blitzt in der Geschichte ein feiner Humor auf. Das zeigt das folgende Zitat:


„...Martin hatte dem Wissenschaftler eine Geschichte erzählt, die in etwa so glaubhaft klang, wie die Märchen der Gebrüder Grimm, kombiniert mit den Abenteuern von Mickey Mouse...“


Die technischen und technologischen Hintergründe werden an einfachen Beispielen allgemeinverständlich erläutert, bleiben aber wohlweislich an der Oberfläche. Das gilt sowohl für die Urananreicherung als auch für den Nachweis einzelner Isotope in der Luft. Fast amüsant, wenn es nicht in der entsprechenden Situation bitterer Ernst wäre, finde ich manch politisches Gerangel um Zuständigkeiten von Polizei, Geheimdienst, Armee und staatliche Stellen.

Karen und Martin, ihren deutschen Kollegen, gelingt es, das Problem in den Griff zu bekommen. Doch die Hintermänner bleiben im Dunkeln.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich mag die Kombination einer spannenden Handlung mit ausgefeilten technischen und wissenschaftlichen Fragen. Selbst der moralische Aspekt kommt nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Wer bestiehlt den Erzherzog?

Sissis Kopf
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„...Er erinnerte sich daran, was ihm die Milli immer ins Stammbuch schrieb. Er müsse sich besser durchsetzen! Da kam ihm der Baumann gerade recht. Wie der der Polizei in die Parade fuhr. Dem würde er zeigen, ...

„...Er erinnerte sich daran, was ihm die Milli immer ins Stammbuch schrieb. Er müsse sich besser durchsetzen! Da kam ihm der Baumann gerade recht. Wie der der Polizei in die Parade fuhr. Dem würde er zeigen, wo der Bartl den Most holt!...“

Auf Schloss Orth, dem Posten der Salzkammergutpolizei, findet ein Festakt statt. Sechs Jahre ist Joseph Birngruber dabei. Nun wird er zum Revierinspektor befördert. Dann aber muss er mit Chefinspektor Brandner die Veranstalung plötzlich verlassen. Der hat einen Anruf vom Erzherzog aus Bad Ischl bekommen. Der Kopf der Sisi wurde gestohlen.
Der Autor hat einen amüsanten Krimi aus Oberösterreich geschrieben. Es war für mich das erste Buch aus der Reihe, trotzdem hatte ich kein Problem der Handlung zu folgen.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Der verwendete Dialekt gibt der Geschichte ihre lokale Authentizität.
Obwohl ich von Anfang an den Eindruck hatte, dass Birngruber eher weniger als Polizist geeignet ist, wächst der erstaunlicherweise mit seinen Aufgaben. Besonders seine unkonventionelle Gesprächsführung lässt den Gegenüber locker werden und mehr ausplaudern, als er eigentlich wollte. Für mich waren die Dialoge, egal zwischen welchen Personen, die eigentlichen Höhepunkte der Handlung. Ein besonderes Schmankerl ist das Gespräch von Birngruber, der Brandner während dessen Abwesenheit vertritt, mit Huber. Der meldet seine Frau als abgängig. Hier kommt ein kurzer Ausschnitt.

„...“ Wo ist sie denn hin?“ „Na weg halt!“ „Du willst also eine Vermisstenanzeige aufgeben?“ „Wieso? Ich vermiss sie ja net.“ ...“

Die Ermittlungen erweisen sich als nicht einfach. Es gibt keinerlei Einbruchspuren. Zwar hat Brandner schnell eine Verdächtige im Visier, doch als man sie verhaften will, ist sie tot. Damit landet der Fall auf dem Schreibtisch von Frau Oberst Karl. Brandner konstatiert.

„...So läuft das, Seppi. Niemand informiert uns über die Spurenauswertung. Nur wir sollen ermitteln und liefern...“

Gut eingebunden in die Handlung wird die Geschichte der Statue, die Elisabeth von Österreich zeigt. Auch das Für und Wider der Salzkammergutbahn wird ausführlich diskutiert.
Ab und an erhalte ich Einblicke in Brandners Privatleben. Allerdings scheint seit einiger Zeit seine Haushälterin die Hosen anzuhaben. Brandner kommt mir vor wie Gast im eigenen Haus. Ähnlich selbstbewusst tritt seine Sekretärin auf.
Erstaunlicherweise wird trotz manchem Hin und Her am Ende der Fall konsequent aufgeklärt. Sogar die Frau Oberst kam zum Gratulieren.
Die Zeichnungen sind etwas Besonderes. Sehr ausdrucksstark!
Ein Glossar sowie die Stadtpläne von Ischl und Gmunden ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Abenteuer Mirathasia

Die Skaterbahn (1)
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„...Mirathasia ist ein wunderschönes Land, voller Überraschungen und Abenteuer. Es ist ein Land der Fantasie, in das nur Kinder hineindürfen...“

Mit diesen Worten beginnt das Abenteuer in Mirathasia. ...

„...Mirathasia ist ein wunderschönes Land, voller Überraschungen und Abenteuer. Es ist ein Land der Fantasie, in das nur Kinder hineindürfen...“

Mit diesen Worten beginnt das Abenteuer in Mirathasia. Dieses Abenteuer werden Lisa und Joel erleben.
Die Geschichte beginnt damit, dass Lisa Langeweile hat. Ihr ältere Bruder aber beschäftigt sich mit seinem Tablet. Auf eine gemeinsame Beschäftigung können sie sich nicht einigen. Da flackert es seltsam vor ihren Augen. Lisa nimmt Joels Hand. Gemeinsam treten sie durch ein magisches Tor.
Angekommen in Mirathasia erfahren sie, dass es alles kostenlos gibt und jeder einen Wunsch frei hat. Sie sind begeistert von der Skaterbahn und wollen sie ausprobieren. Gustav aus Skandinavien erklärt ihnen:

„...Ich halte den Schwerpunkt auf der Höhe meines Bauchnabels, da kann ich nicht umfallen. Und wenn ich doch mal strauchle, kann ich das in den Knien abfedern...“

Die Geschichte lässt sich angenehm lesen. Sie durchaus schon für Leseanfänger geeignet. Die Handlung ist abwechslungsreich und kindgerecht.
Lisa und Joel erleben nicht nur eine schöne Stunde in Mirathasia, sie haben auch eine Idee, wie es in ihrer Gegend möglich sein könnte, wieder im Freien gefahrlos spielen zu dürfen. Diese Idee setzen sie konsequent um.
Schöne farbige Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Die farbige Gestaltung ganzer Seiten sorgt für einen besonderen Effekt. Ein Stadtplan von Mirathasia ergänzt das Buch.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Durch die knappe Seitenzahl könnte es auch Wenigleser ansprechen.