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Veröffentlicht am 12.01.2024

Nichts ist, wie es scheitn

Die Tote am Lago Maggiore
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„...Es versprach, ein schöner Maitag zu werden. Vom Unwetter der vorangegangenen Nacht war nichts mehr zu spüren...“

Noch ahnt Matteo, der vor kurzem die Fleischerei seiner Eltern übernommen hat, nicht, ...

„...Es versprach, ein schöner Maitag zu werden. Vom Unwetter der vorangegangenen Nacht war nichts mehr zu spüren...“

Noch ahnt Matteo, der vor kurzem die Fleischerei seiner Eltern übernommen hat, nicht, dass dieser Tag unangenehme Überraschungen für ihn bereit hält.
Der Autor hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er wechselt gekonnt zwischen Ermittlungsarbeit und den Blick in die lokalen Gegebenheiten.
Matteo erfährt, dass seine Freundin Gisella tot aufgefunden wurde. Die Polizei geht von einem Badeunfall aus. Matteo ist skeptisch. Als ehemaliger Polizeipsychologe weiß er, wie schnell man sich irren kann.
Matteo nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand. Ab und an hat er dabei Kontakt zu Kommissarin Nina Zanetti.
Sehr gut wird die Landschaft am Lago Maggiore beschrieben. Auch die Eigenheiten der Bewohner kommen nicht zu kurz.

„...Dabei war die Regel eigentlich einfach: Hier am Westufer des Sees , das zum Piemont gehörte, hielt man zu Juventus, drüben auf der anderen Seite, in der Lombardei, zu Inter, oder noch schlimmer, zum AC Mailand...“

Matteos Nachforschungen führen ihn nach Mailand. Dort war seine alte Arbeitsstätte. Ab und an wird angedeutet, dass es auch berufliche Gründe gab, weswegen Matteo in den Ort seiner Kindheit zurückgekehrt ist. Leider wird das nie genauer thematisiert.
Matteo beschreibt sich selbst so:.

„...Wenn er das Leben fremder Menschen betrachtete, hatte er mit einigen Sätzen, wie mit ein paar zarten Pinselstrichen, eine Situation entschärfen, eine emotionale Zwangslage auflockern können. Wenn es jedoch um sein eigenes Leben ging, um Menschen, die ihm etwas bedeuteten, war er stumm...“

Einer, dem Matteo verdächtigt hat, verunglückt bei einem Autorennen tödlich. Also nimmt Matteo dessen Freunde ins Visier. Dabei kommt er illegalen Geschäftspraktiken mit Flüchtlingen auf die Spur. Auch Korruption im großen Stil spielt eine Rolle. Hat das aber was mit Giselles Tod zu tun?
Der Krimi hat mir gut gefallen. Er war geschickt gestrickt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2024

Lädt zum Schmunzeln ein

Lieber gut drauf, als schlecht dran
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„...An das ZDF: Vielen Dank für Ihre Wettervorhersage, wir sind gerade dabei, die 20-30 cm heiter bis wolkig aus dem Keller zu pumpen...“

Der Autor Ludwig Hindelang hat über Jahre Sprüche, Witze und Volksweisheiten ...

„...An das ZDF: Vielen Dank für Ihre Wettervorhersage, wir sind gerade dabei, die 20-30 cm heiter bis wolkig aus dem Keller zu pumpen...“

Der Autor Ludwig Hindelang hat über Jahre Sprüche, Witze und Volksweisheiten gesammelt und in diesem Büchlein in 25 Kapiteln veröffentlicht. Vieles davon ist in Allgäuer Mundart, aber da muss man als Leser durch. Ab und an zeugt auch der Inhalt eines Spruches für dessen Herkunft.

„...Im Beichtstuhl: Ein Preuße beichtet: „Ich bin ein Preuße, ist das eine Sünde?“ Darauf der Beichtvater: „Sünde ist es keine, aber bereuen würd` ich trotzdem.“...“

Nichts Menschliches ist dem Autor fremd. Fast alles findet seine Erwähnung im Buch, sei es Essen und Trinken, Bauer und Knecht, das Alter und das Handwerk.
Auch Sinnsprüche und verdrehte Sprichwörter fehlen nicht.

„...Takt besteht darin, zu wissen, wie weit man zu weit gehen darf...“

Der Inhalt des Büchleins hat mich prächtig unterhaten, auchwenn mancher Spruch nicht neu war.

Veröffentlicht am 01.01.2024

Ein leises Buch

Aufs Meer hinaus
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„...Bisher unterschied sich Berthas Leben nicht wesentlich von dem Leben anderer Kinder in Haugesund. Sie war mutterlos, seit der Geburt, die auch ihre kleine Schwester das Leben gekostet hat...“

Wir ...

„...Bisher unterschied sich Berthas Leben nicht wesentlich von dem Leben anderer Kinder in Haugesund. Sie war mutterlos, seit der Geburt, die auch ihre kleine Schwester das Leben gekostet hat...“

Wir schreiben das Jahr1873. Berha träumt davon, ihren Heimatort zu verlassen. Sie beobachtet, wie die Schiffe auf das Meer segeln.
Die Autorin hat einen eher leisen historischen Roman geschrieben. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen aus Norwegen, die es schaffen, die ersten Reederinnen zu werden. Der Schriftstil ist sehr fein ausgearbeitet.
Als Bertha aus Anlass ihrer Konfirmation ein Kleid in einem Laden bekommt, trifft sie auf Hanna. Die Verkäuferin beeindruckt sie durch ihr männliches Auftreten.
Einige Jahre später tritt Bertha eine Stellung in einem Geschäft in der Bergarbeiterstadt Karmoy an. Sie fühlt sich sofort wohl.

„...Eine eigene Kammer, ohne andere Betten oder Matratzen! Sie fuhr mit der Hand über das Kopfende des schmalen Bettes, das an der Wand stand...“

Hier sieht sie Hanna wieder. Die aber ignoriert sie. Dann aber hilft Bertha Hanna, die von Männern belästigt wird. Zwischen beiden entwickelt sich ein Freundschaft. Während Hanna sehr geschäftstüchtig und selbstbewusst ist, verhält sich Bertha eher zurückhaltend und vorsichtig. Es dauert eine Weile, bis sie begreift, dass ihr Hanna mehr als eine Freundin ist. Vor der Öffentlichkeit allerdings halten sie ihre Beziehung bedeckt.
Die Autorin versteht es, durch behutsame Wortwahl darzustellen, wie schwierig es war, als unverheiratete Frauen inmitten einer konservativen Welt zu leben. Anfeindungen bleiben nicht aus.
Nach dem Tode von Berthas Arbeitgeber kaufen die Frauen dessen Ladengeschäft. Er hat es sich so gewünscht und die Wege dafür geebnet. Doch mit dem Niedergang des Bergbaus müssen auch die beiden Frauen neue Wege gehen. Nachdem sich entsprechende geschäftliche Erfolge am neuee Standort eingestellt haben, kaufen sie ihr erstes Schiff.
Das Buch zeugt von exakter Recherche der Biografien. Das zeugen die vielen Feinheiten, die in der Handlung enthalten sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Schönes Beschäftigungsbuch

Zwei Bilder ― ein Wort
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„...Findest du den Begriff, der zu beiden Bildern passt?...“

Das ist fast schon alles an Text, der im Buch enthalten ist. Die nächsten Texte befinden sich erst auf der letzten Seite als Erklärungen zur ...

„...Findest du den Begriff, der zu beiden Bildern passt?...“

Das ist fast schon alles an Text, der im Buch enthalten ist. Die nächsten Texte befinden sich erst auf der letzten Seite als Erklärungen zur jeweiligen Lösung.
Dazwischen gibt es 22 Doppelseiten, die jeweils links und rechts ein Bild enthalten. Dabei werden beide Bilder mit dem gleichen Wort beschrieben.
Der Schwierigkeitsgrad ist zum Teil leicht, wird aber ab und an auch anspruchsvoll. Dass eine Raupe ein Tier und ein Fahrzeug sein kann, wird schon ein Dreijähriger erkennen. Bei der Iris im Auge und als Blume ist das eher zu bezweifeln.
Die Bilder sind meist gut zu erkennen und zu deuten. Es gibt nur wenige Ausnahmen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein schönes Beschäftigungsbuch, das den Wortschatz erweitert.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Manchal hilft reden

Weihnachtszauber wider Willen
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„...Tyler O`Neil trampelte den Schnee von seinen neuen Schuhen, stieß die Tür seines am See gelegenen Hauses auf und stolperte über ein Paar Stiefel und eine Jacke, die im Flur herumlagen...“

Mit diesen ...

„...Tyler O`Neil trampelte den Schnee von seinen neuen Schuhen, stieß die Tür seines am See gelegenen Hauses auf und stolperte über ein Paar Stiefel und eine Jacke, die im Flur herumlagen...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein amüsanter Winterroman. Der Schriftstil ist locker und leicht und lässt sich flott lesen.
Als Skifahrer war Tyler Weltspitze, bevor ein Unfall seiner Karriere ein jähes Ende setzte. Jetzt arbeitet er in Snow Crystal Skiresort seiner Familie. Sein einem knappen Jahr lebt seine Tochter Jess bei ihm. Deren Mutter hat sie zum Vater geschickt, nachdem sie erneut ein Kind bekommen hat. Mit ihren 12 Jahren gibt sie ihrem Vater ab und an Kontra.

„...Und ich mag das Vorbild, dass du abgibst. Du bist der coolste Papa auf dem ganzen Planeten. Und es macht Spaß, mit dir zusammenzuwohnen. Vor allem, wenn du versuchst, dich zu benehmen...“

Im Resort arbeitet auch Brenna als Skilehrerin. Sie und Tyler sind zusammen aufgewachsen. Zwischen beiden knistert es erheblich. Doch keiner von ihnen möchte ihre Freundschaft infrage stellen. Die Verwandtschaft wartet, dass endlich mehr passiert und versucht, gekonnt die Weichen zu stellen, Das geht erst einmal erheblich schief.Nur beim Skifahren wissen sie, dass sie bestens harmonieren.

„...Ich muss den ganzen Tag mit Leuten Ski fahren, die den Skistock nicht von einem Wanderstock unterscheiden können, da kannst du mir vorher wenigstens ein bisschen Spaß mit dir gönnen...“

Ein Blick in beider Vergangenheit zeigt, wo die Probleme liegen. Endlich scheint sich ein Lösung anzubahnen. Sie beginnen, miteinander zu reden. Brenna gewinnt an Selbstbewusstsein. Dann aber erscheint Jess` Mutter. Was will sie?
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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