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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2019

Lenas Wandlung

Jabando - Das rätselhafte Labyrinth
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„...Weißt du, Tom, es ist immer besser, mit jemanden zu reden und offen zu fragen, wie man sich verhalten soll, als einfach nicht hinzugehen. Das ist feige...“

Tom sieht in der Kirche Lena. Das Mädchen ...

„...Weißt du, Tom, es ist immer besser, mit jemanden zu reden und offen zu fragen, wie man sich verhalten soll, als einfach nicht hinzugehen. Das ist feige...“

Tom sieht in der Kirche Lena. Das Mädchen sitzt seit einem Verkehrsunfall im Rollstuhl. Es verzieht keine Miene und schaut finster. Tom spricht sie an, doch Lena reagiert unwirsch. Als sich Tom mit Herrn Munkel unterhält, empfiehlt der ihm, Lena das Nintentospiel zu bringen. Kurzerhand geht Tom bei Lenas Haus vorbei. Dort trifft er deren Mutter, die ihn einlässt.
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben, das wichtige Themen streift. Es ist der zweite Teil über ein besonderes Computerspiel.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angepasst. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Schnell wird deutlich, dass Lena ihr neues Leben nicht akzeptiert. Sie ringt mit ihren Glauben und ist nicht bereit, Initiative zu ergreifen. Das klingt bei ihr so:

„...Wenn sie Gott wirklich lieben würde, würde er doch nicht zulassen, dass sie nicht mehr laufen konnte. Anfangs hatte sie wie verrückt gebetet, dass sie geheilt würde. Auch ihre Eltern hatten mit dafür gebetet. Doch es war nicht passiert...“

Andererseits aber fällt es den Menschen ihrer Umgebung schwer, auf sie zuzugehen. Sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Deshalb ist die Mutter auch positiv überrascht, dass Tom sie besuchen will.
Anfangs will Lena vom Computerspiel nichts wissen. Dann aber kann es ihr nicht schnell genug gehen. Plötzlich steckt sie ohne Tom und ohne Bibel in einem Labyrinth.
Sehr gut wird beschrieben, wie Lena nach und nach die Aufgaben meistert. Ihr kommen dabei ihre Bibelkenntnisse zugute. Andererseits nimmt sie auch Umwege und erkennt das erst zu spät. Plötzlich ist sie zu Dinge fähig, die sie zuvor konsequent verweigert hat.
Da Lena keine Bibel bei sich hat, macht es sich für mich als Leser gut, die Bibelstellen nachzuschlagen, um einschätzen zu können, ob Lena den richtigen Weg genommen hat. Das gefällt mir ausgezeichnet, denn so werden auch die Kinder, für die das Buch gedacht ist, fast unauffällig an die Arbeit mit der Bibel herangeführt.
Lenas Erleben mit dem Spiel ist ganz anders als das von Tom und Jojo im ersten Teil. Es ist speziell auf ihre Situation zugeschnitten. Natürlich erlebt Lena Zeiten von Frust und Angst. Aber ihr Humor gewinnt wieder die Oberhand, wie das folgende Zitat zeigt.

„...Das Schiff war eindeutig nicht behindertengerecht...“

Erneut ist die Begegnung mit Jesu der Höhepunkt der Geschichte. Er hört sich Lenas Klagen und Beschwerden an. Auf sehr feine und sensible Art zeigt er ihr, warum alles so kommen musste, wie es gekommen ist und was ihre Aufgabe in der Zukunft ist. Sie erkennt, dass ein Wunder keine Lösung wäre, denn nun kann sie tiefer sehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. In Jabandos Themenschatz am Ende der Geschichte werden wichtige Aussagen nochmals kurz beleuchtet. Das gibt Stoff für Gespräche mit den Kindern.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Bewegende Lebensgeschichte

Bis sich unsere Wege wieder kreuzen
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„...Das Leben ist eine lange Reise […] Heute haben sich unsere Lebenswege gekreuzt und wir waren für ein paar Stunden Reisegefährten...“

Wir schreiben das Jahr 1997. Susanna reist von Rom zurück in die ...

„...Das Leben ist eine lange Reise […] Heute haben sich unsere Lebenswege gekreuzt und wir waren für ein paar Stunden Reisegefährten...“

Wir schreiben das Jahr 1997. Susanna reist von Rom zurück in die Heimat. Ursache ist der Anruf ihres Bruders. Während sie sich zum Zug nach Mailand begibt, sieht sie wie eine ältere Frau stürzt. Sie hilft ihr. Auch Emilio, ein junger Doktorand, kommt in letzter Minute zum Zug. Er greift den beiden Frauen unter die Arme. Dadurch erreichen alle Drei den Zug. Die gemeinsame Reise hinterlässt Spuren. Als sich Susanna von Anna, der älteren Dame, verabschiedet, fallen die Worte des Eingangszitats.
Mittlerweile sind 10 Jahre vergangen. Susanna ist verheiratet. Da kommt Emilio als Gastprofessor nach Bonn.
Die Autorin hat einen berührenden Gegenwartsroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Susanna hat die Begegnung im Zug nie vergessen. Sie hat ihre Studienrichtung bestimmt. Momentan schreibt sie an ihrer Dissertation. Allerdings wirbelt der Unfall ihrer Schwiegermutter ihr Leben kräftig durcheinander.
Auch Emilio bekommt Susanna nicht aus dem Kopf. Er hat nie geheiratet und sich seiner Karriere gewidmet. Außerdem schreibt er Liedtexte für seinen jüngeren Bruder.
Im Zug hatte Anna den jungen Leuten ihr Leben erzählt, ein Leben, dass lange von Verzicht und Demütigung geprägt war. Sie konnte nicht ahnen, dass ihre Erfahrungen Susanna eines Tages bei einer wichtigen Entscheidung helfen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Die Autorin versteht es, die Emotionen der Protagonisten gekonnt in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu gehört die enge Bindung von Susanna an ihren Zwillingsbruder Laurenz. Und der kennt seine Schwester sehr gut. Sein Vermächtnis begleitet sie durch die dunkelsten Stunden ihres Lebens und hilft ihr bei ihren Entscheidungen.
Doch die Verluste, die Susanna zu ertragen hatte, haben Spuren hinterlassen. Sie kämpft um ihre Ehe, obwohl mir als Leser schnell klar ist, dass sie nur die Gebende ist – und zwar in jeder Hinsicht. Doch die anfangs geschickte Gesprächsführung von Stefan, ihrem Mann, insbesondere sein Hinweis auf den Unfall ihrer Eltern und ihre Angst vor dem Alleinsein lassen sie Entscheidungen fällen, die sie einengen und ihr Leben gefährlich nahe an das von Anna beschriebene bringen.
Das Treffen mit Emilio bringt neue Hoffnung. Er tut ihr gut und motiviert sie. Das klingt so:

„...Deine Arbeit ist hervorragend und ich möchte dich gern in meinen zukünftigen Aufsätzen zitieren. Und zwar sehr bald. […] Also spute dich, dass sie bald fertig wird, damit auch ich meine Termine einhalten kann. Ich werde dich nach Kräften unterstützen...“

Es ist spürbar, wie sie auflebt und neue Energie bekommt. Sie fühlt sich wieder wertgeschätzt. Trotzdem geht sie ihren familiären aufgaben weiter nach.
Ab und an durchzieht die Geschichte ein feiner Humor. Bei dem Restaurantbesitzer Francesco hört sich das so an, als Emilio und Susanna darüber diskutieren, wer die Rechnung übernimmt:

„...Wir sind hier nicht im Kindergarten, sondern in einem feinen Ristorante. Hier zahlt der Herr, wir sind schließlich Italiener...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin hat mich durch die Geschichte einerseits berührt, andererseits hätte ich gern dem einen oder anderen Protagonisten gehörig die Meinung gesagt. Wahre Zuneigung wird Egoismus und Selbstsucht gegenübergestellt.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Spannende Fortsetzung

Superbia
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„...Edda hat verlernt zu sprechen oder auch nur zu denken. Das Einzige, was Platz in ihrem Kopf hat, ist das Begreifen, dass sie an einem Punkt im Leben angekommen ist, da sie alles andere als eine frei ...

„...Edda hat verlernt zu sprechen oder auch nur zu denken. Das Einzige, was Platz in ihrem Kopf hat, ist das Begreifen, dass sie an einem Punkt im Leben angekommen ist, da sie alles andere als eine frei Wahl hat...“

Edda hat sich von Renè überreden lassen, ihn zu seinem Vater und damit ihren Großvater zu begleiten. Dem sind Filme in die Hände gefallen, die einst von Eddas Vater aufgenommen wurden. Erst weigert sich Edda, die Filme zu entwickeln. Sie will nichts mehr mit den Forschungen ihres Vaters zu tun haben. Deshalb fasst sie ihre Meinung so zusammen:

„...Die Formel hat für nichts als Unruhe und Leid gesorgt. Meinem Vater hat sie das Leben gekostet und Carl ist für sein weiteres Leben entstellt...“

Doch Audorn, ihr Großvater, setzt sie unter Druck. Dafür fallen ihm immer wieder perfide Methoden ein, denen sich Edda nicht widersetzen kann, will sie den Menschen, die sie liebt, nicht schaden.
Die Autorin hat erneut eine fesselnde Fortsetzung geschrieben. Es ist der dritte Teil um Edda und ihre Familie.
Der Schriftstil sorgt für eine hohe Spannung. Im Ernstfall kann Audorn auf Renè als willigen Handlanger zurückgreifen. Leider hat er es auch im dritten Teil noch nicht geschafft, sich aus den Zwängen seines Vaters zu lösen. Das bringt ihm bei Edda keine Pluspunkte. Zwar versucht sie ihn, von ihrer Sicht zu überzeugen, er aber versteht sich geschickt herauszuwinden.
Der entwickelte Film führt Edda und Renè in den Norden Deutschlands. Dort bekommt Edda einige Informationen über ihren Vater. Der hat sich mit seinen Forschungen bewusst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Doch bei der Rückkehr trifft Edda auf ein neues Problem. Nachdem Carl nicht mehr auf Audorn als Finanzier zurückgreifen kann, häufen sich die Schulden. Jetzt rächt sich, dass sich Carl imer auf Audorn verlassen hat und nie auf eignen Füßen stand. Als das Elternhaus von Astrid unter den Hammer kommen soll, muss Edda eine schwerwiegende Entscheidung treffen.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören erneut die Dialoge zwischen Edda und Audorn. Edda ist zwar Realistin und weiß, wann sie verloren hat. Das hindert sie aber nicht im mindesten daran, ihrem Großvater gehörig die Meinung zu sagen.
Zwei Dinge werden in diesem Teil besonders deutlich. Edda findet bei Gunnar und Tewes selbst dann Halt und Unterstützung, wenn sie ihr Verhalten nicht nachvollziehen können. Und auf das Verhältnis zwischen Tewes und Edda bekomme ich eine völlig neue Sicht. Das ändert nichts an gekonnten Schlagabtausch zwischen beiden, gepaart mit Eddas Ironie. Das klingt zum Beispiel so:

„...Tewes, du bist der Einzige, auf den ich mich verlassen konnte, als ich glaubte, du würdest mir berechtigte Vorwürfe machen...“

Gunnar ist nach wie vor derjenige, der mit Ruhe, Gelassenheit und Sachlichkeit an die auftretenden Probleme herantritt. Damit ist er fast der einzige Ruhepol in der turbulenten Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das ende klingt fast nach Versöhnlichkeit. Das aber wage ich zu bezweifeln.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Fesselnd bis zur letzten Seite

Aarauer Finsternis
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„...Ich weiss, du hörst es nicht gerne, und Geduld mit dir selber zu haben gehört nicht zu deinen Stärken, aber du musst dir Zeit geben. Das, was du erreicht hast, ist nicht selbstverständlich...“

Die ...

„...Ich weiss, du hörst es nicht gerne, und Geduld mit dir selber zu haben gehört nicht zu deinen Stärken, aber du musst dir Zeit geben. Das, was du erreicht hast, ist nicht selbstverständlich...“

Die Geschichte beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog. Dann treffe ich alte Bekannte wieder. Andrina ist mit Enrico befreundet, hat aber um Zeit gebeten, bevor sie die Entscheidung fällt, endgültig mit ihm zusammen zu leben.
Enrico, Chef von JuraMed, hat momentan einige Probleme. Köbi Steiner, ein Mitarbeiter, hat sich erst krank gemeldet und dann schriftlich gekündigt. Seitdem ist er nicht mehr zu erreichen.
Gerade als Andrina bei Enrico ist, erreicht den die Nachricht, dass in seiner Firma eingebrochen wurde.
Außerdem bekommt Enrico Besuch von Sergio Moretti. Für Andrina ist er ein Unbekannter. Doch sie registriert die heftige Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Es ist der siebte Teil mit Andrina.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich und ausgefeilt. Gekonnt versteht es die Autorin, die psychischen Tiefen ihrer Protagonisten auszuleuchten.
Im letzten Teil wurde Andrina schwer verletzt. Das Eingangszitat weist auf bisherige Erfolge hin. Trotzdem bleibt bei ihr eine gewisse Unsicherheit. Doch gerade in schwierigen Situationen ist ihr Enrico eine Stütze. Er motiviert sie behutsam, sich das eine oder andere wieder zuzutrauen. Sein Verschwinden trifft sie deshalb besonders hart. Sie weiß nicht, wem sie trauen kann. Jeder scheint sein eigenes Spiel zu spielen. Mehrere Fotos treiben Andrinas Angst auf die Spitze. Letztendlich macht sie sich selbst auf die Suche. Sie ahnt nicht, dass ihr eigenes Leben ebenfalls in Gefahr ist.
Doch es gibt auch ruhige und besinnliche Stellen. Dort zeigt sich, wie geschickt die Autorin Adjektive zur Beschreibung nutzt. Das folgende Zitat ist ein Beispiel dafür:

„...Der Efeu war von der Fassade verschwunden. Diese war in hellgelben Ton gestrichen worden, zu dem das Blau der Fensterläden passte. Der Garten wirkte wie ein Park im Miniformat, mit dieser gemütlichen Sitzecke und einem Hängekorb unter dem Kirschbaum...“

Integriert in die Geschichte sind besondere Episoden aus Enricos Kindheit. Hinzu kommen gut ausgearbeitete Gespräche. Es geht haarig zu, wenn sich Andrina gegen Gabys Vorwürfe wehrt. Einfühlsam dagegen sind die Dialoge zwischen ihr und Enrico. In den Unterhaltungen mit Marco, Enricos Halbbruder und Andrinas Ex, schwingt unterschwellig eine nie versiegte Hoffnung seitens von Marco mit. Die wird stärker, je länger Enricos Verschwinden dauert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte lebt nicht nur von der abwechslungsreichen Handlung, sondern insbesondere von den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten. Die zwischenmenschlichen Befindlichkeiten sorgen für eine zunehmend latente innere Spannung.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Klima der Angst

Im Schatten der Magnolien
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„...Die Art der Weißen ist es, durch Angst einzuschüchtern. Solange wir Angst haben, spielt es keine Rolle, welche Gesetze erlassen werden. Kein Schwarzer wird es wagen, zur Wahl zu gehen, wenn er glaubt, ...

„...Die Art der Weißen ist es, durch Angst einzuschüchtern. Solange wir Angst haben, spielt es keine Rolle, welche Gesetze erlassen werden. Kein Schwarzer wird es wagen, zur Wahl zu gehen, wenn er glaubt, dass dann der Klan vor der Tür steht...“

Wir schreiben das Jahr 1868. Die Folgen des amerikanischen Bürgerkriegs sind in Georgia auch in den Seelen der Menschen noch spürbar. Emily hat bei den Kämpfen ihre beiden Brüder verloren. Doch sie steht der Befreiung der Sklaven positiv gegenüber. Sie stellt sich den Freigelassenen als Lehrerin zur Verfügung. Auf welcher Seite aber steht Thomas MacGinnes, der Freund ihrer Kindheit?
Die Autorin hat eine kurze, aber aussagekräftige Geschichte geschrieben.
Emilys Familie besitzt eine Baumwollplantage. Dort arbeiten die freigelassenen Schwarzen als Naturalpächter. Sie pflücken die Baumwolle und werden dafür bezahlt. Leroy, einer von ihnen, aber möchte mehr. Er möchte Politiker werden. Das Eingangszitat stammt von ihm .Doch in Georgia ist man dabei, die Zeit zurückzudrehen. Der Ku-Klux-Klan verbreitet Angst und Schrecken.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen.Trotz der wenigen Seiten werden die Protagonisten gut charakterisiert. Emiliys Leben lässt sich so zusammenfassen:

„...Seit ihrer frühesten Kindheit lebte Emily mit zwei widersprüchlichen Beobachtungen: Das Leben auf der Plantage war der Himmel auf Erden und die Sklaverei war eines der schlimmsten Übel, die die Menschheit je gekannt hatte...“

Die Autorin versteht es, das Leben der Freigelassenen zwischen Angst und Hoffnung gut wiederzugeben. Emily würde sich gern auch in kritischen Situationen an die Seite dieser Menschen stellen. Glücklicherweise ist Sam, der älteste der freigelassenen Sklaven, weise genug, sie davon abzuhalten und ihr die Gefahren für sich, aber auch für die Schwarzen bildhaft vor Augen zu stellen.
Doch Emily hat ein weiteres Problem. Ihre Eltern möchten, dass sie Thomas heiratet. Aber kann sie ihm trauen? Oft hat sie den Eindruck, dass er für ihr Engagement für die Freigelassenen kein Verständnis hat. Und wie soll sie seine Worte verstehen, die er zu ihr sagt?

„...Ich will damit sagen, dass Männer, die sonst gut und edel sind, manchmal schreckliche Dinge tun, nur weil sie von einer Sache wirklich überzeugt sind...“

Außerdem gehört ihr Herz einem anderen. Diese Liebe aber hat keine Chance.
Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten der kurzen Geschichte gehört Emilys Gespräch mit der Lehrerin Miss Lillian. Hier geht es um Frieden und Weisheit, um Fragen der Glaubens und Gottes Führung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das lag nicht zuletzt am überraschendem Ende.