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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2019

Schönes Büchlein

Geschenkbuch »Ich habe beschlossen, glücklich zu sein, weil es besser für die Gesundheit ist«
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„...Mit Beharrlichkeit erreichte auch die Schnecke die Arche Noah...“

Das Geschenkbüchlein vereint kurze Sinnsprüche mit wunderschönen Igelbildern. Die niedlichen Bilder passen perfekt zu den entsprechenden ...

„...Mit Beharrlichkeit erreichte auch die Schnecke die Arche Noah...“

Das Geschenkbüchlein vereint kurze Sinnsprüche mit wunderschönen Igelbildern. Die niedlichen Bilder passen perfekt zu den entsprechenden Texten. Es sind Zitat bekannter und weniger bekannte Persönlichkeiten wie Karl Valentin und Charles Spurgeon. Von letzterem stammt obiges Zitat.
Das Büchlein eignet sich sehr gut zum Verschenken, aber auch zum Durchblättern in einer ruhigen Stunde.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Schönes Kinderbuch

Der Maulwurf und der Fernseher
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„...“Hast du noch nie einen Fernsehapparat gesehen?“ Woher denn, so etwas gibt es doch im Wald nicht....“

Es ist Frühling. Der Maulwurf begrüßt die erwachende Natur. Al er die Schnecke trifft, holt die ...

„...“Hast du noch nie einen Fernsehapparat gesehen?“ Woher denn, so etwas gibt es doch im Wald nicht....“

Es ist Frühling. Der Maulwurf begrüßt die erwachende Natur. Al er die Schnecke trifft, holt die aus ihrem Gehäuse einen kleinen Kasten hervor. Dann fallen die Worte des obigen Zitats. Schnell versammeln sich alle Tiere des Waldes vor der flimmernden Kiste. Als der Maulwurf müde wird, geht er. Die anderen aber bleiben die ganze Nacht. Wird e dem Maulwurf gelingen, seine Freunde vom Fernseher weg zu locken?
Das Kinderbuch zeichnet sich durch farbenfrohe Bilder und relativ kurze Texte aus. Die Sprache ist kindgerecht und verständlich. Die Bilder enthalten viele Feinheiten. Ich denke dabei zum Beispiel an die lachende Sonne.
Die Geschichte führt die Kinder durch die vier Jahreszeiten. Immer wieder versucht der Maulwurf, seine Freunde für andere Beschäftigungen zu gewinnen. Die aber sind von den Geschichten und Bildern gefesselt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Kampf gegen die Organmafia

Der Preis des Lebens
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„...Ein Mensch stirbt, damit ein anderer lebt. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, alles andere nehme ich Ihnen ab...“

In der Schweiz führt Dr. Andrè Keller eine private Klinik. Er hat sich auf Organtransplantationen ...

„...Ein Mensch stirbt, damit ein anderer lebt. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, alles andere nehme ich Ihnen ab...“

In der Schweiz führt Dr. Andrè Keller eine private Klinik. Er hat sich auf Organtransplantationen spezialisiert. Die nötigen Spender besorgt Dr. Eva Vekete. Der Kontakt mit ihr bedeutet für die Personen, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben haben. Geschickt werden sie dazu in eine Falle gelockt. Eva ist es auch, die die Organe entnimmt. Die Empfänger wissen, dass für sie gemordet wird. Wie zynisch das klingt, zeigt das obige Zitat.
Bisher hat die Methode problemlos funktioniert. Doch dann fällt auf dem Wiener Zentralfriedhof ein Sarg zu Boden und zerbricht. Die Verantwortlichen reagieren verantwortungsbewusst und informieren die Polizei, als plötzlich zwei Leiche statt einer vor ihnen liegen.
Der Fall landet bei Hauptmann Michael Lenhart und Leutnant Sabine Preiss. Beide wurden zu einer Sondereinheit strafversetzt.
Der Autor hat einen fesselnden Kriminalroman zu einem äußerst brisanten Thema geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Einerseits stellt er die emotionale Kälte der beiden Ärzte durch ihr Tun und Handeln sehr gut dar, andererseits gibt es auch humorvolle oder sarkastische Stellen, zum Beispiel diese.

„...Entscheidend ist das Individuum, der einzelne Mensch. Ein Idiot bleibt ein Idiot, egal wie viel Lametta seine Uniform schmückt...“

Die beiden Kriminalisten fallen deutlich aus dem Rahmen des Üblichen. Michael Lenhart hat einen Wiener Kabinettschef geohrfeigt, weil er für den Tod eines Zeugen verantwortlich war. Er steht zu seiner Tat und lässt sich nicht verbiegen. Die Ministerin hat die richtigen Konsequenzen gezogen. Michael wird nicht entlassen, nur strafversetzt, der Kabinettschef darf sich einen neuen Job suchen. Häufig hat Michael einen Ausspruch von Aristoteles auf den Lippen. Sein logisches Kombinationsvermögen ist zu bewundern. Es macht Spaß, seinen Gedanken zu folgen.
Auch Sabine hat es gewagt, einem ihrer Vorgesetzten Inkompetenz vorzuwerfen. Allerdings wird es sich hier als Glücksfall erweisen, dass Sabine in einer Spezialeinheit des Österreichischen Bundesheeres gedient hat. Außerdem hat sie Mathematik studiert.
Nicht zu unterschätzen ist Frau Wolf, die Vorzimmerdame von Brigadier Fritsch, Lenharts neuem Vorgesetzten. Sie fällt schon wegen ihres Wiener Dialekts auf. An ihr vorbeizukommen, ist kaum möglich. Allerdings weiß Lenhart sie zu nehmen, während andere sie unterschätzen..
Gut beschrieben werden technische Spielereien, die in dem Fall eine Rolle spielen. Die erste Frage, die sich nämlich für die Ermittler stellt: Wie kommen die Täter an die Gesundheitsdaten ihrer Opfer? Damit wären wir beim Thema Datenschutz und den Möglichkeiten, diesen zu umgehen. Im Gespräch der Ermittler klingt das so:

„...Ja, leider. Big Brother macht es möglich. Sie und ich als lebende Ersatzteillager für jene, die meinen, über dem Gesetz zu stehen...“

Zu den Höhepunkten im Buch gehören für mich die Gespräche, seien es Sabines raffinierte Verhörtechniken, die den Gegenüber genau dorthin bringen, wo sie ihn haben will, seien es die Gespräche von Michael und Sabine mit Beteiligten, wobei sich die beiden geschickt die Bälle zuspielen oder die Dialoge mit den Vorgesetzten. Spitzfindig beschreibt es am treffendsten. Michael trifft einen deutschen Kollegen, den man aufs Abschiebegleis gestellt hat. Köstlich, wie gekonnt die beiden beim Angeln miteinander kommunizieren. Hier ist ein Ausschnitt:

„...Interessant, wie bei der Schwarzen Witwe. Zuerst kämpft man um die Weitergabe der eigenen DNA und anschließend fördert man die Nachkommenschaft als Proteinquelle. Effizient, aber nicht unbedingt romantisch...“

Erschwerend kommt für die Ermittler hinzu, dass in den Organhandel Leute mit Geld und Macht verstrickt sind, die ihre Fühler bis in die oberen Etagen der Politik und die Geheimdienste ausgestreckt haben. Glücklicherweise ist die Ministerin integer genug, ihren Leuten den Rücken frei zu halten und etwaige Anfragen abzublocken oder abblocken zu lassen – manchmal mit sehr feinen Humor!
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt zum einen an den geradlinigen Ermittlern, zum anderen an den ausgefeilten Schriftstil. Außerdem hat mir der Autor klargemacht, dass die Gier nach Macht und Reichtum keine Grenze und keinerlei moralische Skrupel kennt.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Was Tiere können

Tierische Jobs
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„...Was aber viele andere Tiere darüber hinaus im Dienste der Menschen in der Vergangenheit geleistet haben und heute leisten, ist oft überaus erstaunlich und faszinierend zugleich, aber zum Teil leider ...

„...Was aber viele andere Tiere darüber hinaus im Dienste der Menschen in der Vergangenheit geleistet haben und heute leisten, ist oft überaus erstaunlich und faszinierend zugleich, aber zum Teil leider weitgehend unbekannt...“

Das Zitat aus der Einleitung deutet in wenigen Worten an, was den Leser im Buch erwartet. In 49 kurzen Kapiteln erzählt der Autor Geschichten aus der Tierwelt. Es geht dabei insbesondere um Fähigkeiten und Fertigkeiten der einzelnen Spezis, die der Mensch für sein Leben nutzt.
Die Vielfalt der Themen ist erstaunlich. So wurden und werden Tiere im medizinischen Bereich eingesetzt. Sie erkennen am Speichel, ob der Mensch Tuberkulose hat, riechen eine Unterzuckerung und können Tumore diagnostizieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Natürlich fehlt in der Aufzählung der Blutegel nicht.
Weniger positiv ist der Einsatz von Tieren als Drogenkuriere.

„...Käse ist in Deutschland ziemlich beliebt. Rund 25 Kilogramm Käse verzehrt der deutsche Durchschnittsbürger pro Jahr und hat dabei die Qual der Wahl...“

Tierische Lebensmittel können richtig teuer sein. Das gilt für den Elchkäse und den Katzenkaffee.
Daneben produzieren Tiere Farbstoffe, die solange genutzt wurden, bis es künstlichen Ersatz gab. Am Bekanntesten dürfte die Farbe Purpur dabei sein. Auch der Stoff, aus dem die ersten Schallplatten waren, stammt von Tieren. Muscheln und Federn waren in der Vergangenheit Zahlungsmittel.
Die teuerste Kleidung der Welt wurde aus Tierfäden gesponnen. Jagd und Fischfang mit Tieren gehört zu den bekannteren Fakten. Nicht vergessen wurden die ersten tierischen Lebewesen im All.
Natürlich hat man auch versucht, Tiere als Spione auszubilden. Bei Katzen stellte man schnell fest:

„...Katzen lassen sich einfach nicht darauf trainieren, auf Befehl zu bestimmten Orten zu gehen und dort auch zu bleiben. Dafür sind die Miezen viel zu eigensinnig...“

Eher in der Gegenwart angesiedelt, ist der Einsatz von Tieren zum Auffinden von Landminen. Sie markieren den Ort, ohne die Mine zur Explosion zu bringen. Inwieweit die Reaktion von Tieren bei der Erdbebenvorhersage helfen könnte, ist ein spannendes Thema.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Die Geschichten werden allgemeinverständlich und lebendig erzählt. Sie enthalten die wesentlichen Fakten zum Verhalten der Tiere und gegebenenfalls zu ihrer Ausbildung.
Die Beispiele wurden aus de ganzen Welt zusammengetragen. Ähnliches gilt für den zeitlichen Rahmen, der sich von der Vergangenheit in die Gegenwart erstreckt.
Einige Themenfelder wurden bewusst ausgespart. Das gilt zum einen für domestizierte Haustiere, aber auch für Einsatzgebiete, bei denen den Tieren Schaden zugefügt wird.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt zum einen an den vielfältigen Informationen, zum anderen an den keinesfalls trockenen Schriftstil.

Veröffentlicht am 03.08.2019

Wenn nur die Gier zählt...

Ich schenke dir die Angst
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„...Lass uns dort drüben abkürzen, vielleicht haben wir eine Chance, sie aufzuhalten! Mit einer Entführung dürfen die Verbrecher nicht davonkommen!...“

Magdalena, Kriminalschriftstellerin und Freundin ...

„...Lass uns dort drüben abkürzen, vielleicht haben wir eine Chance, sie aufzuhalten! Mit einer Entführung dürfen die Verbrecher nicht davonkommen!...“

Magdalena, Kriminalschriftstellerin und Freundin von Kommissar Strömer, besucht zusammen mit dessen Tochter Verena eine Lesung auf der Leipziger Buchmesse. Beim Verlassen beobachten sie, wie die Referentin und eine weitere Frau abgedrängt und in ein Auto verladen werden. Magdalena und Verena stellen sich den Entführern entgegen, wie das obige Zitat zeigt. Doch schnell verschwinden beide mit im Auto.
Es sind vier Männer, die diese Entführung angezettelt haben. Ihr eigentliches Ziel war Mary Tomm und ihr Expertenwissen über die Europäische Zentralbank. Die Herren stammen aus gehobenen Schichten der Bevölkerung. Ihre Moral allerdings gehört in die unterste Schublade. Das wird nicht nur in ihrem gegenwärtigen Handeln, sondern auch in kurzen Einblenden in die ältere oder jüngere Vergangenheit deutlich.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben.
Während Kommissar Strömer um das Leben von Magdalena und Verena bangt, wird den Frauen auf brutale Weise klar gemacht, wer nach der Entführung das Sagen hat. Drei von ihnen werden in Reserve gehalten und unter Drogen gesetzt, um sie als Druckmittel gegen Mary einsetzen zu können. Die versucht man mit Gewalt zu brechen. Hier war mir das Buch eindeutig zu blutrünstig. Zu detailliert hat der Autor die Phantasie eines brutalen Psychopathen beschrieben. Weniger wäre mehr gewesen. Wenn der Protagonist dann noch mit folgenden Worten charakterisiert wird, ist klar, wie weit Schein und Sein auseinanderliegen.

„...Ezart gehörte zu den Besonnenen, immer...“

Drei Handlungsstränge laufen parallel. Einerseits versucht die Kripo alles, um die entführten Frauen zu finden. Andererseits nutzen die Entführer Marys wissen, um die Börse zu manipulieren und Milliarden zu verdienen. Eine weitere Gruppe ist auf der Suche nachdem verschwundenen Gold der DDR – Regierung. Sie vermuten es unter den Mansfelder Halden.
Einen umfassenden Einblick gewährt mir der Autor in die Mansfelder Gegend. Ich lerne nicht nur den einen oder anderen Ort kennen, sondern auch die weitverzweigte Welt untertage.
In allgemeinverständlicher Art wird dargelegt, wie die Eingriffe bei der Börse funktionieren werden. Setzen auf steigende und fallende Kurse ist nur eins der Themen. Gekonnt werden die Beschwichtigungsversuche der ahnungslosen Politiker wiedergegeben, als es zu ersten Ausschläge im Handeln kommt. Das folgende Zitat zeigt die menschlichen Schwächen treffend.

„...Gier, Angst, Sucht und Wahnsinn. Würde man das in einem einzigen Chart abbilden, gäbe es seiner Meinung nach nichts Besseres als die Fieberkurven der Börse...“

Kommissar Strömer entwickelt sich zum Nervenbündel – verständlich. Die Polizei stochert hie und da, ohne konkrete Ergebnisse zu erhalten. Und dann spielen sie genauso mit einem Menschenleben wie die Entführer. Für die Politik zählt in erster Linie die Stabilität der Währung, Menschenleben sind zweitrangig.
Das Ende des Buches lässt mich mit mehreren Fragen zurück.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Sie zeigt, wie anfällig unser Finanzsystem sein kann.