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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Auf der Suche nach dem Vater

Der erste Schluck Wasser
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„...Wir Menschen sind komisch, denke ich unvermittelt. Die Welt kann über uns zusammenbrechen, wir suchen immer noch nach Bequemlichkeit. Als wäre nichts passiert...“

Nejla erfährt an ihrem 15ten Geburtstag, ...

„...Wir Menschen sind komisch, denke ich unvermittelt. Die Welt kann über uns zusammenbrechen, wir suchen immer noch nach Bequemlichkeit. Als wäre nichts passiert...“

Nejla erfährt an ihrem 15ten Geburtstag, dass sie und ihre jüngere Schwester Lucie ins Heim müssen. Dabei hat sie sich alle Mühe gegeben, die schwierigen häuslichen Verhältnisse vor der Öffentlichkeit zu vertuschen. Das war nie einfach. Hinzu kommt, dass sie in der Schule gemobbt wird. Sie kann modisch mit den anderen nicht mithalten. Um sich abzugrenzen, trägt sie grundsätzlich Schwarz. Außerdem hat sie mehrere Piercings. Nun sorgt die Großmutter dafür, das die Mutter in eine Klinik kommt. Für die Mädchen bleibt nur das Heim.
Bei einem heimlich belauschten Gespräch hat Nejla erfahren, dass ihr Vater in Griechenland lebt. Sie macht sich auf die Suche nach ihm und fliegt nach Griechenland.
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches und spannendes Jugendbuch geschrieben.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Nejla erscheint manchmal älter und reifer als sie ist. An anderen Stellen wiederum kommen pubertäre Macken durch. In Griechenland auf der Insel Amorgos, wo einst ihre Mutter Urlaub gemacht hat, kommt sie in einer Pension bei Christina, einer Deutschen, und deren 15jähriger Tochter Xenia unter.
Das Besondere des Buches besteht darin, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Nejla und Xenia erzählt wird. Das hat Vor-, aber auch Nachteile. So gibt es über Nejlas Familiengeschichte und die Probleme der Großeltern und Tante nur vage Andeutungen.
Während es in Nejlas Part um die Suche nach dem Vater geht, erfahre ich von Xenia eine Menge über das Leben auf einer griechischen Insel. Das junge Mädchen träumt vom Leben in einer Großstadt. Die insel engt sie ein.
Die aufkeimende Freundschaft zwischen Xenia und Nejla ist allerdings sehr fragil. Misstrauen und Eifersucht kommen auf. Außerdem ist Xenias Mutter nicht bereit, die Suche zu unterstützen. Sie warnt Nejla vor den möglichen Folgen. Sehr gut wird dargestellt, wie Nejla sich im Laufe der Handlung innerlich weiter entwickelt. Sie erkennt die Probleme, die es auf der Insel gibt und ergreift in eiern kritischen Situation die Initiative.
Zu Hause hatte sich nach anfänglichen Widerständen Nejlas eine Freundschaft mit Hannah entwickelt. Sie galt ebenfalls als Außenseiter, hatte aber entsprechenden Halt in ihrer Familie und in ihrem Glauben. Von ihr stammt das folgende Zitat.
„...Genau wenn es dir nicht so gut geht, brauchst du Gott. Er nimmt dich in die Arme und gibt dir Kraft...“
Als die lebenslustige und aufgeschlossene Xenia Nejla erzählt, dass sie auch an Gott glaubt und mit einer Nonne befreundet ist, ist das für Nejla unfassbar. Doch die Einsamkeit in der Natur und eine Nacht unter dem Sternenhimmel lassen sie nachdenklich werden. Das Eingangszitat stammt von Xenia in einer für sie schwierigen Situation, denn Nejlas Anwesenheit rüttelt auch Xenjas Familie heftig durcheinander.
Detailliert wird die Insel und ihre Sehenswürdigkeiten beschrieben. Hier malt die Autorin schöne Bilder mit treffenden Metaphern.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten und sind trotzdem liebenswürdig.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Hartes Leben eines Stars

Famous in L.A.
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„...Wir sind jetzt deine Familie. Rund um die Uhr sind wir für dich da, sorgen für dich...“

Die 26jährige Amber Ames arbeitet am Helpdesk einer Computerfirma, obwohl sie Informatik studiert hat. Doch ...

„...Wir sind jetzt deine Familie. Rund um die Uhr sind wir für dich da, sorgen für dich...“

Die 26jährige Amber Ames arbeitet am Helpdesk einer Computerfirma, obwohl sie Informatik studiert hat. Doch sie verfügt nur über ein geringes Selbstbewusstsein, kann sich schlecht durchsetzen und scheut Konflikte. Sie nimmt in ihrer Freizeit Gesangsunterricht, will aber nach einer Blamage in ihren jungen Jahren nie wieder vor Publikum auftreten. Da meldet sie ihre Freundin Rose ohne Rückfrage bei einer Castingshow in L.A. an.
In der Firma hat Chris als Programmierer neu begonnen. Amber fühlt sich zu ihm hingezogen. Er redet ihr zu, an der Veranstaltung teilzunehmen. Amber gewinnt das Casting, muss aber Chris verleugnen, denn die Gewinnerin muss Single sein. .
Der Autor hat einen abwechslungsreichen und spannenden Roman über das Leben im Showgeschäft geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist von leichter Art, passt sich aber den Gegebenheit des Geschehens an.
Der Sieg bedeutet für Amber, dass sie vier Wochen lang das Leben eines Stars führen muss. Naiv und unerfahren, wie sie ist, hat sie sich den Vertrag nicht durchgelesen. Dadurch ist es für sie eine herbe Überraschung, als ihr sämtliche Kontakte zu ihren Familie und Chris gekappt werden. In dem Zusammenhang äußert ihr Manager das Eingangszitat.
Sehr gut wird die Härte des Lebens als Star wiedergegeben. Die Kamera ist stets präsent, der Zeitplan straff und Ruhezeiten kaum eingeplant. Matthew, der für die Videoaufnahmen verantwortlich ist, hat keinen einfachen Job. Das zeigt das folgende Zitat:
„...Ich bin kein abgebrühter Hollyoodstar, der sich keine Gedanken darüber macht, welche Blumenbeete er zertrampelt...“
Nach einem Monat bekommt Amber einen neuen Vertrag angeboten. Nach und nach wird deutlich, wie sie sich ihrer Umwelt anpasst und sich charakterlich verändert. Zu den wichtigsten Szenen gehört der Aufenthalt in Rio. Dort wird Amber mit den dunklen Seiten des Lebens konfrontiert, zeigt Menschlichkeit und beginnt nachzudenken.
Die gut ausgearbeiteten Dialoge ermöglichen einen Blick in die Psyche der Protagonisten. Das inhaltlich und sprachlich gelungenstes Gespräch ist das zwischen Amber und Melinda Gates. Die erfahrene Frau legt sofort den Finger in die Wunde und stellt die richtigen Fragen. Einen ihrer Ratschläge möchte ich hier zitieren:
„...Wir müssen unsere Gaben und die vom Leben gegebenen Rahmenbedingungen einsetzen, um die Welt ein bisschen besser zu machen...“
Deutlich wird die Rolle der Social Medien. Instagram und Facebook warten auf die neuesten Bilder. Die Vergangenheit und Amber und ihrer Umwelt wird durchleuchtet. Jeder Fehler wird gnadenlos kommentiert.
Der Autor macht deutlich, durch welche Achterbahn der Gefühle die Protagonistin gehen muss, bis sie zu sich selbst finden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie Stars gemacht werden und wie schnell sich das Blatt wenden kann.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Fesselnde Fortsetzung

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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"...Gib einem Menschen Macht, und du wirst sein wahres Wesen erkennen..."

Wir schreiben das Jahr 1035. Harald steht im Dienste von Jarisleif, dem Großfürsten der Rus. In seinem Auftrag reist er bis zum ...

"...Gib einem Menschen Macht, und du wirst sein wahres Wesen erkennen..."

Wir schreiben das Jahr 1035. Harald steht im Dienste von Jarisleif, dem Großfürsten der Rus. In seinem Auftrag reist er bis zum Ural, um von der einheimischen Bevölkerung den Tribut in Form von Pelzen einzutreiben.
Als er zurückkehrt, ist Kalfr Arnason per Schiff in Nowgorod erschienen. Die Verhältnisse in Norwegen haben sich geändert . Er möchte Magnus, Haralds 11jährigen Neffen, mit nach Norwegen nehmen und dort als König inthronisieren. Harald allerdings bleibt die Reise in die Heimat verwehrt. Nach mehreren Gesprächen mit Jarisleif stimmt Harald zu. Dafür bekommt er ein Kommando zur Verteidigung von Kiew. Er soll Ilya, den ältesten Sohn des Großfürsten, in die Stadt begleiten, Ilya wird dort die Verwaltung übernehmen.
Der Autor hat erneut einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte schließt fast zeitnah an den ersten Teil an.
Als Leser darf ich Harald nach Kiew und später nach Konstantinopel begleiten.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für hohe Spannung und ermöglicht einen zügigen Lesefluss. Die Örtlichkeiten werden sehr gut beschrieben. Dabei versteht es der Autor, in diese detaillierten Darstellungen gekonnt die Personen einzubeziehen. Ihr Staunen ist mit den Händen greifbar, als sie in die so andere Welt von Konstantinopel eintauchen. Ein Zitat gibt ihnen einen Einblick in die Machtverhältnisse:
"...Kaiser kommen und gehen, aber die Beamten bleiben und sorgen dafür, dass hier alles seinen geordneten Gang geht..."
Für einen hohen Spannungsbogen sorgen außerdem die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten. Ein Feind kann kurzfristig zum Mitkämpfer werden, bevor er wieder zum Gegner mutiert. Und die Jagd nach Gold verändert den Charakter.
Das Eingangszitat beweist sich an mindestens zwei Stellen. Ilya zeigt in Kiew unangenehme Charaktereigenschaften, und in Konstantinopel hinterlässt der neue Herrscher Angst und Schrecken.
Selbst Nebenfiguren bekommen ein ausreichend Maß, um sich zu entfalten. Ein Beispiel dafür ist Elisif, die Tochter des Großfürsten. Sie tritt sehr selbstbewusst auf und setzt ihren Kopf durch.
Deutlich wird an vielen Stellen Haralds taktisches Geschick. Gleichzeitig hat er sich seine Menschlichkeit bewahrt. Gegenüber den Unterlegenen kann er ab und an sehr großzügig sein.
Manchmal werden historische norwegische Begriffe verwendet, die sich zum Teil selbst erklären, ansonsten in einem Glossar aufgelistet sind.
Gut ausgearbeitete Gespräche geben ein Bild über das Leben in dieser Zeit. Dabei sind sie je nach den beteiligten Protagonisten sehr unterschiedlich. Während bei den Gesprächen mit Aila ihre liebevolle Beziehung deutlich wird, versteht es Maria, geschickt an seine Ehre zu appellieren.
Die Unterhaltungen mit Ilya werden von unterschwelliger Spannung dominiert. Der Patriarch von Kiew dagegen erkennt Haralds Leistung an.
Immer wieder setzt sich Harald mit Fragen der Religion auseinander. Einerseits vertraut er den Göttern seiner Heimat, andererseits ist er intelligent genug, um zu erkennen, dass deren Zeit abgelaufen ist. Das wird für ihn in Kiew, aber besonders in Konstantinopel deutlich. Auch lernt er fremde Sprachen, sowie Lesen und Schreiben.
Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Insbesondere Haralds Trauer durchzieht den zweiten Teil des Buches wie ein roter Faden.
Der Autor verschweigt nicht die Grausamkeit der Zeit, hält sich aber mit der ausführlichen Beschreibung der Gräuel wohltuend zurück trotz manch harter Schlachtszene.
Ein ausführliches Nachwort und ein umfangreiches Personenregister ergänzen den Roman.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Was der Zeitgeist mit uns macht

Das Buch vom Zeitgeist
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„...Der Zeitgeist, der Lifestyle und die Industrie leben ganz gut von dieser unserer Angst, nicht zu genügen, nicht anerkannt und geliebt zu werden...“

Die Autorin ist Kulturwissenschaftlerin und Zeitgeist-Expertin. ...

„...Der Zeitgeist, der Lifestyle und die Industrie leben ganz gut von dieser unserer Angst, nicht zu genügen, nicht anerkannt und geliebt zu werden...“

Die Autorin ist Kulturwissenschaftlerin und Zeitgeist-Expertin. In 11 Kapiteln beleuchtet sie das Phänomen Zeitgeist. Sie legt dar, was Zeitgeist ist und wie er uns beeinflusst.
Dabei durchzieht der Inhalt des obigen Zitats wie ein roter Faden das Buch. Wir wollen dazu gehören. Also machen wir jeden Trend mit und sorgen dafür, dass er Dynamik und Gewicht erhält.
Die Rezension zu dem Buch fällt mir nicht leicht, weil es völlig unterschiedliche Gefühle in mir ausgelöst hat. Ich gehe gern mit der Behauptung mit, dass der Zeitgeist
Entwicklungen steuert und ein Antrieb für die Gesellschaft ist. Mir fehlt aber der Blick auf die Gefahren. An vielen Stellen wird deutlich herausgearbeitet, wie geschickt die Manipulation der Massen funktioniert. Die Autorin erklärt, wie man die Anfänge neuer Trends erkennt und dann auf den Zug aufspringen kann und sollte. Und wenn ich das nicht will? Die Möglichkeit wird nur wenig thematisiert. Mehrmals aber wird mir suggeriert, dass ich dann eben nicht zu den Erfolgreichen gehöre, wie auch das folgende Zitat belegt.
„...Der Zeitgeist entscheidet darüber, ob unser Ich in seiner Zeit als erfolgreich gilt oder nicht...“
Es legt nahe, dass man sich dem Zeitgeist anzupassen hat. Allerdings weist die Autorin darauf hin, dass der sich circa alle 7 Jahre ändert. Demzufolge wäre ich gezwungen, dann mein Leben den neuen Anforderungen anzugleichen.
Sehr detailliert legt die Autorin dar, wie der Zeitgeist alle Seiten des Daseins durchdringt. Die Art der konsumierten Drogen ist ebenso ein Zeichen der Zeit wie die politischen Verhältnisse und wirtschaftliche Gegebenheiten. Letzteres nutzt den durch geschickte Werbung zur Gewinnmaximierung.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Fachbegriffe erschließen sich aus dem Kontext. Vielfältige Beispiele verdeutlichen das Gesagte. Ab und an ist ein feiner Humor zu spüren. Als besonders positiv habe ich die kursiven Abschnitte empfunden. Dort wertet die Autorin praktische Forschungsergebnisse und Gespräche mit Probanden aus.
Das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen. Wer nun erwartet, dass Glaubensfragen unter dem Licht des Zeitgeistes betrachtet werden, wird enttäuscht sein. Der Glaube spielt im Buch so gut wie keine Rolle. Auch das Thema „bleibende Werte“ wird nur kurz erwähnt.
Andererseits wagt die Autorin einen Blick in die Zukunft und stellt unterschiedliche mögliche Entwicklungen des Zeitgeistes dar. Dabei erwähnt sie allerdings, dass nur minimal veränderte Randbedingungen zu einer völlig anderen Konstellation führen können.
Ein ausführliches Glossar und ein Vorwort ergänzen das Buch.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es mit kritischem Blick gelesen habe. Mit einem letzten Zitat möchte ich meine Rezension beenden:
„...Sobald das Alte zu viel Spannung erzeugt, sei es, weil es uns zu einseitig, zu streng, zu selbstverständlich oder zu langweilig wird, liefert uns der Zeitgeist neue Ideen...“

Veröffentlicht am 29.12.2017

Wenn aus Liebe Hass wird

Die Barke des Re - Der Wunsch des Re -
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„...Anscheinend waren die Männer auch in dieser Zeit ziemlich blind, wenn es um Herzensangelegenheiten ging...“

Es ist der zweite Teil um Ramses VII. Er schließt ziemlich zeitnah an den ersten Teil an. ...

„...Anscheinend waren die Männer auch in dieser Zeit ziemlich blind, wenn es um Herzensangelegenheiten ging...“

Es ist der zweite Teil um Ramses VII. Er schließt ziemlich zeitnah an den ersten Teil an. Ramses besucht den Osiris-Tempel. Dort hat sich Amunhotep von dem Mordanschlag wieder erholt. Er kann allein laufen und sprechen. Doch der Besuch wird von der Nachricht überschattet, dass das Grab von Ramses` Vater geschändet wurde.
Es geht darum, ein Grabmal zu bauen, dass die Jahrtausende überdauert und nicht aufgebrochen werden kann. Satra bietet ihre Hilfe dabei an. Dazu muss sie allerdings erklären, wer sie ist und woher sie kommt.
Die Autorin hat erneut ein spannendes und abwechslungsreiches Gemälde des alten Ägypten gezeichnet.
Neben einer exakten Recherche finden sich aber auch phantastische Elemente. Einer der beeindruckendsten Szene gerade zu diesem Thema ist für mich der Besuch von Amunhotep und Satra im Inneren der Sphinx. Hier zeigt sich der bildhafte Schriftstil der Autorin. Sie verleiht der Situation ein besonders Flair. Auch an anderen Stellen besticht sie durch genaue Beschreibung der historischen Gebäude und Stätten. Selbst die Bauarbeiten im Haus für die Ewigkeit werden detailliert dargestellt.
Satra gewinnt zunehmend an Selbstbewusstsein. Sie lässt sich nicht mehr herumschubsen, sagt ihre Meinung und bringt sich mit ihren Fähigkeiten ein. Sie hat die entscheidende Idee für das Haus der Ewigkeit. Gleichzeitig darf sie sich mit den Schriften der Ägypter beschäftigen. Durch sie erhalte ich als Leser einen Einblick in die Religion, die Vorstellung der Ägypter von einer Seele und den Ewigkeitsglauben.
Alles könnte seinen normalen Gang gehen, denn der Anschlag auf Amunhotep wird aufgeklärt und Satra rehabilitiert. Doch da gibt es noch die Liebe. Sethi, der Onkel des Pharaos, möchte Satra zur Frau. Bintanat, die Halbschwester des Pharaos, sieht sich als Frau an der Seite von Amunhotep. Auch Satra ist verliebt. Leider begreift das ihr Gegenüber noch nicht. Obiges Zitat stammt von ihr. Wenn aus Liebe Hass wird, wird das Leben plötzlich gefährlich. Intrigen sorgen am Hofe des Pharaos für Unruhe. Freund und Feind sind nicht mehr auseinander zu halten.
Das Buch hat mir erneut ausgezeichnet gefallen.