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Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein umfassender Blick auf die Weihnachtsgeschichte

Das Geschenk von Bethlehem
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„...Ich liebe Weihnachten...“

Mit obigen Worten beginnt der Autor das Buch über das größte Geschenk der Welt, dem Kind in der Krippe. Gekonnt begründet er, warum er Weihnachten liebt einschließlich des ...

„...Ich liebe Weihnachten...“

Mit obigen Worten beginnt der Autor das Buch über das größte Geschenk der Welt, dem Kind in der Krippe. Gekonnt begründet er, warum er Weihnachten liebt einschließlich des weltlichen Rummels, der um das Fest gemacht wird.
Das Buch enthält 13 Kapitel. In zwölf Kapiteln legt der Autor seine Sicht von Weihnachten dar. Dabei spannt er den Bogen von der Krippe in Bethlehem bis zum Kreuz auf Golgatha. Er zeigt, dass in Bethlehem der Prozess der Erlösung begann. Das folgende Zitat ist meiner Ansicht nach einer der wichtigsten Sätze des Buches:
„...Jesus kam nicht wie ein Mensch in unsere Welt, er kam als Mensch...“
Dieser Gedanke, dass Gott durch Jesu weiß, wie es ist, ein Mensch zu sein, zieht sich durch alle Kapitel. Ausführlich legt der Autor dar, dass wir einen Retter brauchen und dass dies Jesus ist.
Der Autor beleuchtet alle Seiten der Weihnachtsgeschichte. Er wendet sich den Weisen aus den Morgenland zu, die den Ruf Gottes zu Jesu gefolgt sind, stellt die Frage, warum die Priester der damaligen Zeit nicht an die Krippe gegangen sind, und wohin sein stolzes Herz den König Herodes geführt hat. Die Anpreisung Gottes durch die Engel fehlt genauso wenig wie die Geschichte des Simon, der geduldig auf die Ankunft des Messias gewartet hat. Der Autor erwähnt, dass der Wirt, der Maria und Joseph abgewiesen hat, die einmalige Chance verpasst hat, bei der Geburt Jesus dabei zu sein.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Der Autor hat die Gabe, auch schwierige Themen auf leichte Art darzulegen. Er erzählt, er doziert nicht. Das zeigt sich im Aufbau der einzelnen Kapitel. Neben der Analyse des biblischen Textes überträgt der Autor das Geschehen ins Heute und Jetzt. Er arbeitet viel mit sehr persönlichen Beispielen, um zu zeigen, wo die menschlichen Schwächen liegen und in welchen Situationen wir sehr weit vom Wesen Jesus entfernt sind. Im Mittelpunkt seiner Aussagen steht immer Jesus. Mehrmals macht er auf dessen Wiederkommen aufmerksam. Ab und an blitzt ein feiner Humor auf.
Wichtige Glaubensaussagen werden zwischen jeweils drei Sternchen oben und unten vom Text abgesetzt und kursiv gedruckt. Dabei fasst sich der Autor kurz und kommt sofort auf das Wesentliche, wie das folgende Zitat zeigt:
„...Jeder Zweifel an der Liebe des Vaters verschwand in der Nacht, als Gott, in Tücher gewickelt, in der Krippe lag, damit ihn das Heu nicht kratzte...“
Das 13. Kapitel wirkt zumindest bezüglich des Schriftstil wie eine Stilbruch. Leichtigkeit und feiner Humor werden ersetzt durch Sachlichkeit. Das soll jetzt keine Kritik sein, nur eine Feststellung, denn das letzte Kapitel verwendet zwar Zitate des Autors ist aber nicht vom Ihm. Es enthält Andachten zur Advents- und Weihnachtszeit und macht mir als Leser damit ein vielfältiges Angebot, dass ich annehmen kann, aber nicht muss.
Jede Andachtswoche ist unter ein Thema gestellt, bietet Bibelstellen, Fragen, Denkanstöße und geistige Übungen an, enthält ein Lied und ein kurzes Gebet.
Eine Danksagung und Anmerkungen ergänzen das Buch.
Das Cover wirkt edel. Durch das dunkle Rot des Einbandes schimmert an ausgestanzten Stellen das Gold des Buches.

Veröffentlicht am 09.12.2017

Romantische Weihnachtsgeschichte

Kleiner Streuner - große Liebe
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„...Gefühle sind unberechenbar, wie du weißt, und die Menschen handeln nicht immer rational, vor allem dann nicht, wenn Liebe im Spiel ist...“

Bei Eva treffen sich Sophie und Lidia. Beide helfen ihr beim ...

„...Gefühle sind unberechenbar, wie du weißt, und die Menschen handeln nicht immer rational, vor allem dann nicht, wenn Liebe im Spiel ist...“

Bei Eva treffen sich Sophie und Lidia. Beide helfen ihr beim Packen, denn in drei Wochen will Eva in eine neue Wohnung ziehen. Nach amüsanten Gesprächen und einer gehörigen Menge Alkohol überreden die Freundinnen Eva, einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu schreiben. Sie möchte den Mann fürs Leben kennenlernen. Auch Sophie hatte vor wenigen Jahren nach einer E-Mail an den Weihnachtsmann ihren Traumpartner kennengelernt.
Im Büro des Weihnachtsmannes sitzt Elfe-Sieben am Computer. Sie beobachtet auf der Erde einen kleinen Hund, der einsam in der Kälte friert und schon ganz abgemagert ist. Als der Weihnachtsmann dann Evas Wunschzettel in der Mail findet, hat er eine Idee.
Die Autorin hat eine spannende, unterhaltsame und berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
Zwei Handlungsstränge laufen parallel, zum einen das Geschehen auf der Erde, zum anderen die Planspiele beim Weihnachtsmann. Nur selten berühren sich beide Welten.
Eva war für ein Jahr in London. Ausschlaggebend war damals ihre Trennung von Andrè. Nun arbeitet sie wieder in der Sozialstation. Das schließt natürlich Begegnungen mit Andrè ein, denn der ist dort Koch. Allerdings weiß keiner, dass Eva eigentlich aus einem reichen Elternhaus stammt. Was sie aber nie erhalten hat, war Nestwärme. Als Eva und Andrè wegen eines gemeinsamen Auftrages die Sozialstation verlassen, hätte Andrè beinahe einen kleinen Hund überfahren. Sie bringen ihn zum Tierarzt. Er wird ihr Leben gründlich durcheinander bringen.
Der Schriftstil des Buches ist ausgefeilt. Zu den Höhepunkten der Handlung gehört der Schlagabtausch zwischen Eva und Andrè. Bei Eva wirkt das verbissen, bei Andrè blitzt ab und an ein feiner Humor auf. Die Vergangenheit ist nicht vergessen und wirkt nach. Die anderen Mitarbeiter beobachten das mit einem Kopfschütteln. Nur Walter, ein Obdachloser, hat einen anderen Blick auf das Geschehen. Mit ihm ist der Autorin ein liebenswürdiges Original gelungen.
Als besonders Stilmittel darf ich die Gedanken des Hundes, der von Andrè den Namen Socke erhält, verfolgen. Sie sind kursiv gesetzt. Ich erfahre seine Vorgeschichte, spüre seine Einsamkeit und werde damit konfrontiert, dass er eigentlich nicht mehr leben möchte. Doch dann verspricht ihm Elfe-Sieben, dass er ein Zuhause erhalten wird. Die Zuneigung des Kleinen zu Eva und Andrè ist mit den Händen greifbar. Andrè hat ihn vorübergehend bei sich aufgenommen, weil Eva in ihrer jetzigen Wohnung keine Hunde halten darf.
Und dann erscheinen noch Evas Eltern auf der Bildfläche. Sie haben mit ihrer Tochter ganz eigene Pläne. Glücklicherweise weiß Eva, was sie will, zumindest in beruflicher Hinsicht. Im Privaten weiß sie eher, was sie nicht will.
Obiges Zitat stammt von der Frau des Weihnachtsmannes. Sie warnt ihren Gatten, sich seiner Sache zu sicher zu sein. Beides wissen um Evas kompliziertes Gefühlsleben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu hat auch Team der Sozialstation. Dort bringt sich jeder mit seinen Gaben zum Nutzen derjenigen ein, die vom Leben nicht mit Samthandschuhen angefasst wurden.

Veröffentlicht am 09.12.2017

Aus der Sicht eines Hundes

Betrachtungen eines Hundes
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„...Das Erste, das ich meiner neuen Familie beigebracht habe, ist, dass sie meinen Anspruch auf einen Platz auf ihrer Couch respektiert...“

Der Hund Philo erzählt seine Geschichte. Seine Vergangenheit ...

„...Das Erste, das ich meiner neuen Familie beigebracht habe, ist, dass sie meinen Anspruch auf einen Platz auf ihrer Couch respektiert...“

Der Hund Philo erzählt seine Geschichte. Seine Vergangenheit liegt zum großen Teil im Dunkeln. Er lebte einige Zeit auf der Straße und kam dann ins Tierheim. Er sollte an eine Pflegefamilie vermittelt werden. Sein ansprechendes Äußeres war sein Kapital, doch er war es nicht gewohnt, an der Leine zu gehen.
Die Autorin hat einen amüsanten Hunderoman geschrieben. Das Büchlein lässt sich schnell lesen. Kurze Abschnitte sorgen für einen zügigen Lesefluss.
Der Schriftstil ist leicht und locker. Phil hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, wie schon das Eingangszitat zeigt. Er testet gekonnt seine Grenzen aus. Allerdings begreift er auch schnell, wenn er den Bogen überspannt hat.
Zur ersten Geduldsprobe wird der Kauf eines Hundehalsbandes. Die Hundeschule erweist sich als ungeeignet. Erst eine Hundeflüsterin bekommt Kontakt zu Phil. Einige ihrer Ideen findet er gar nicht schlecht.
Gekonnt analysiert und beschreibt Phil sein neues Leben, seien es Spaziergänge, der Inhalt des Futternapfes oder unvermeidliche Besuche beim Tierarzt. Nicht immer passen Wunsch und Wirklichkeit zusammen. Phil buddelt gern und liebt es, sich in stinkendem Dreck zu suhlen. Das führt zu unangenehmen Duschgängen.
Viele farbige Hundebilder illustrieren das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist es geschickt gelungen, den tierischen Blick auf die Welt in Worte zu fassen und dabei die unterschiedlichen Auffassungen von Mensch und Tier herauszuarbeiten. Trotzdem ist in jeder Zeile zu spüren, dass sich Phil in seinem neuen Zuhause wohlfühlt.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Ratte Prinz und Weihnachten

Ratte Prinz im Weihnachtsbaum
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Ratte Prinz stammt aus königlichem Geschlecht, jedenfalls ist er dieser Meinung. Vor einiger Zeit wurde er von der 6jährigen Rapunzel aus einem Kanal vor dem Ertrinken . gerettet. Seitdem lebt er bei ihrer ...

Ratte Prinz stammt aus königlichem Geschlecht, jedenfalls ist er dieser Meinung. Vor einiger Zeit wurde er von der 6jährigen Rapunzel aus einem Kanal vor dem Ertrinken . gerettet. Seitdem lebt er bei ihrer Familie. Rapunzels Eltern sind Künstler. Sie hat noch fünf Geschwister. Nun wird Prinz das erste Mal die Advents- und Weihnachtszeit unter Menschen verbringen.
Die Autorin hat ein schönes und empfehlenswertes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Durch die angenehme Schriftgröße und die kurzen Kapitel ist es auch für Erstleser geeignet.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Stellenweise ist er beschreibend, andererseits ist er von einem feinen Humor durchdrungen. Für letzteres sorgt häufig Prinz. Natürlich möchte er bei allen Ereignissen dabei sein, sei es in der Schule oder auf dem Adventsmarkt. Doch stille halten ist nicht sein Ding, besonders wenn die Neugierde siegt. Das führt dann zu tragischen oder komischen Komplikationen.
Prinz ist allerdings auch eine besondere Ratte. Er kann mit den Menschen kommunizieren, beherrscht die Mathematik besser als die Kinder und hilft ihnen beim Erlernen von Fremdsprachen.
Eine schöne Idee fand ich es, dass sich die Geschwister untereinander mit den Namen von Märchenfiguren anreden. Meist gibt es dafür einen besonderen Grund, weshalb der Name gewählt wurde.
Ausführlich beschrieben wird die Adventszeit. Das Backen von Plätzchen, Weihnachtssingen, Weihnachtsbasteln und das Besorgen der Geschenke gehören unter anderen dazu. Auch Prinz hat sich ein besonderes Geschenk einfallen lassen.
Kurzzeitig kommt bei ihm eine Art Heimweh auf. Er sehnt sich nach seinen Artgenossen. Deshalb unternimmt er einen Ausflug zum nahegelegenen Fluss.
Schöne farbige Bilder illustrieren die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es steckt voller kleiner Überraschungen.

Veröffentlicht am 07.12.2017

Das Englandspiel

Tod von oben
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„...Du bist wie ein Blatt im Wind, Gerhard. Und wohin der Wind weht, dahin lässt du dich treiben. Und jetzt treibt er dich geradewegs ins Feuer...“

Wir schreiben das Jahr 1941. Die Niederlande stehen ...

„...Du bist wie ein Blatt im Wind, Gerhard. Und wohin der Wind weht, dahin lässt du dich treiben. Und jetzt treibt er dich geradewegs ins Feuer...“

Wir schreiben das Jahr 1941. Die Niederlande stehen unter deutscher Besatzung. Reichskommissar ist Arthur Seyß-Inquart.
Ein Flugzeug aus England bringt zwei Agenten in die Niederlande, den Deutschen Gerhard Prange und den Niederländer Aart Alblas. Sie werden schon während des Absprungs getrennt. Sofieke, eine junge Frau, beobachtet den Absprung von Gerhard. Er wird fast sofort von zwei Polizisten verhaftet. Er beruft sich auf seine Bekanntschaft mit Seyß-Inquart. Das rettet ihm zwar das Leben, doch er muss sich als Agent für die Deutschen verpflichten.
Der Autor hat einen spannenden Roman über ein Stück Kriegsgeschichte geschrieben. Der Hintergrund der Handlung ist in großen Teilen real.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Gerhard ist schwer zu durchschauen. Mit Rückblick auf die vergangenen Jahre formuliert sein Vater das oben angeführte Zitat, bevor er den Kontakt zum Sohn abbricht. Was will Gerhard wirklich? Warum hat er sich auf das riskante Abenteuer eingelassen? Erst nach und nach werden seine Motive klar.
Sofieke ist Jüdin. Sie hat den Namen gewechselt, ihr Elternhaus und den Wohnort verlassen und versucht sich nun als Niederländerin durch das Leben zu schlagen. Das wird immer gefährlich, denn jetzt soll auch in den Niederlanden die Judenfrage gelöst werden. Dabei gehen die Verantwortlichen äußerst raffiniert vor, da die niederländische Bevölkerung schon einmal gezeigt hat, dass sie in dem Punkt sehr sensibel reagiert. Andererseits bemerken Gerhard und vor allem Aart, dass es nicht einfach ist, die Niederländer für den Widerstand zu gewinnen. Sie wollen endlich in ruhe und Frieden leben und nehmen dafür die eine oder andere Unannehmlichkeit auf sich.
Schwierig zu verstehen ist das Handeln der Engländer. Sie haben nicht nur die Lage in den Niederlagen falsch eingeschätzt, sondern schicken wieder und wieder junge Männer in das sichere Verderben. Es fehlen eine angemessene Ausbildung, unangreifbare Papiere und sichere Kontaktadressen. Hinzu kommt, dass die Agenten über mögliche Gefahren völlig im Unklaren gelassen werden.
Gut finde ich, dass mir der Autor auch Einblick in das Familienleben von Seyß-Inquart gewährt. Für die Tochter Dorli ist es eine schwierige Zeit. Sie weiß nicht, wofür ihr Vater alles verantwortlich zeichnet, darf das Grundstück nie allein verlassen und hat keine Freundinnen.
Für zusätzliche Komplikationen sorgen die Spannungen zwischen der SS und der Wehrmacht, hier der Abteilung Abwehr. Jeder neidet dem anderen einen möglichen Erfolg.
Bei den Dialogen wird jedes Wort sprichwörtlich auf die Goldwaage gelegt. Eine Karte der Niederlage, ein ausführliches Personenverzeichnis mit Kennzeichnung der historischen Personen, eine Übersicht über Institutionen sowie Quellenangaben ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ermöglicht historische Einblicke in die Agententätigkeit abseits der Front.