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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2023

Gute Idee, aber Schwächen bei der Umsetzung

Ein Taxi für den Schweinehirten
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„...Ich möchte dir einen Propheten mit den Namen Elia vorstellen. Elia hat etwas mit Raben zu tun...“

Lara, die schon studiert, erzählt ihrem vierjährigen Bruder Max gern aus der Bibel. Dazu nutzt sie ...

„...Ich möchte dir einen Propheten mit den Namen Elia vorstellen. Elia hat etwas mit Raben zu tun...“

Lara, die schon studiert, erzählt ihrem vierjährigen Bruder Max gern aus der Bibel. Dazu nutzt sie jede Gelegenheit.
Dreiunddreißig dieser Geschichten sind im Buch enthalten. Allerdings sind die Erzählungen für Vierjährige relativ lang. Das liegt daran, dass nicht nur die biblischen Geschichten erzählt werden, sondern das Ganze in das Leben von Lara und Max eingebaut wird.
Meist ist es ein Spiel oder eine Bemerkung von Max, die Lara zum Anlass nimmt, ein entsprechendes Thema anzuschneiden. Max selbst unterbricht gern seine Schwester durch Zwischenfragen oder andere Bemerkungen.
Bei einigen der Geschichten wirkt der Bezug sehr bemüht. Lara bemüht sich zwar, bei der Wortwahl auf das Alter ihres Bruders Rücksicht zu nehmen, aber nicht immer gelingt ihr das.
Es ist vor allem Max, der durch seine Art eine Prise Humor in die Geschichten bringt.
Viele Schwarz-Weiß-Illustrationen veranschaulichen das Geschehen.
Die Idee für das Buch aht mir gut gefallen. Bei der Umsetzung aber gibt es doch Schwächen.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Manchmal ist weniger mehr

Pfoten vom Tisch!
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„...Man hat mir erzählt, dass das Training mit Katzen schwer sein würde. Das stimmt nicht. Nach etwa drei Tagen haben meine Katzen mir alles Wesentliche bereits beigebracht...“

Der Autor hat ein Buch ...

„...Man hat mir erzählt, dass das Training mit Katzen schwer sein würde. Das stimmt nicht. Nach etwa drei Tagen haben meine Katzen mir alles Wesentliche bereits beigebracht...“

Der Autor hat ein Buch über das Zusammenleben mit seinem Katzen geschrieben. So weit, so gut. Viele Seiten lesen sich aber eher wie ein Sachbuch. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Bei den persönlichen Erlebnissen dominiert der humorvolle und leichte Schriftstil des Autors. Man spürt, dass er seine Kater und Katzen mag.
Der erste Kater war Peter. Seine Großeltern hatten ihn den geschenkt, nachdem er auf Grund des Todes seiner Mutter bei ihnen lebt. Der Kater soll ihn von der Trauer ablenken.

„...Ist Oma im Raum, benimmt sich mein Kater wie ein Gentleman...“

Von der Oma stammt auch der Spruch, der dem Buch seinen Titel gegeben hat. Nach Peters Tod brauchte es zwanzig Jahre, bis zwei Kater ins Haus kamen. Wie formuliert es der Autor?

„...Eine Katze liegt sowieso nie faul auf der Haut, sondern sie verschönt den Raum durch bloße Anwesenheit...“

In den Lebensbeschreibungen sind immer wieder kurze theoretische Informationen über das Leben mit Katzen eingeflochten. Das mag ja ganz nützlich sein, stört aber den Lesefluss.
Ein ganzes Kapitel beschäftigt sich mit Katzenrassen und dem Deuten der Gesten der Katze bzw. ihrer Sprache. Hier dominiert eher ein sachlicher Ton.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Allerdings hätte ich mir weniger Theorie gewünscht.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

hier wurde Potential verschenkt

Northern Star (Rosenborg-Saga, Band 1)
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„...Niemand weiß von Mutters Tagebuch, geschweige denn davon, dass ich es besitze. Nicht einmal meine Geschwister. Und es ist besser, wenn niemand jeweils davon erfährt...“

Diese Sätze von Nikolaj an ...

„...Niemand weiß von Mutters Tagebuch, geschweige denn davon, dass ich es besitze. Nicht einmal meine Geschwister. Und es ist besser, wenn niemand jeweils davon erfährt...“

Diese Sätze von Nikolaj an seinen besten Freund Erik aus dem Prolog versprechen eine spannende Familiengeschichte. Leider kann das Buch dies über weite Strecken nicht halten.
Die Autorin hat eher eine Liebesgeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist locker und leicht.
Nikolajs Vater besitzt eine Hotelkette in Dänemark. Von der ersten Seite an ist die Spannung zwischen Vater und Sohn mit den Händen greifbar. Gleichzeitig wird angedeutet, dass es ein Ereignis in Nikolajs Leben gab, dass er bis heute nicht verarbeitet hat.

„...Nach dem Studium war es seinen Vater nicht schnell genug gegangen, Nikolaj aus dem Management des Rosenborg zu kicken. Um genau zu sein, hatte es nicht mal ein Jahr gedauert...“

Nikolaj hat ein Konzept für junge frische Hotels entwickelt. Allerdings sitzt auch dort sein Vater im Aufsichtsrat. Der will nun ein Hotel in Hamburg entsprechend Nikolajs Konzept umbauen lassen. Dazu wird die PR – Expertin Emma Jakobsen engagiert. Ihre Cousine Gitte hatte in einem Hotel von Nikolaj gearbeitet und war gekündigt worden. Durch Zufall hatte sie das Gespräch im Prolog mitgehört. Sie sinnt auf Rache und glaubt, in Emma ein Werkzeug dafür gefunden zu haben.
Der erste Eindruck, den Emma von Nikolaj hat, ist nicht unbedingt der Beste.

„...Sie wurde nicht schlau aus ihm. Klar, konnte er charmant sein, aber vor allem war er draufgängerisch, übellaunig und sehr von sich überzeugt...“

Trotzdem knistert es zwischen den beiden ziemlich schnell. Emmas Verhalten kann ich nur schwer nachvollziehen. Einerseits will sie hinter Nikolajs Familiengeheimnis kommen und ihn damit schaden, andererseits zeigt sie sich offen für seine Avancen. Erik, Nikolajs Freund, weiß, wie verletzlich Nikolaj in Wirklichkeit ist und beobachtet das Verhältnis mit Argusaugen. Nikolaj vertraut Emma immer mehr.

„...Weißt du, in dieser glitzernden Welt, in der ich aufgewachsen und in der nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, braucht man einen guten Freund, dem man bedingungslos vertrauen kann, wenn man darin überleben möchte. Und Erik ist so ein Freund...“

Als Emma begreift, dass zwischen für Nikolaj mehr empfinden, hat sie nicht mit Gittes Reaktion gerechnet.
Das Buch hätte Potential zu mehr gehabt. Mir kommt die Familiengeschichte zu kurz.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Liebe in der Fremde

¡PARAGUAY, MI AMOR!
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„...Alles, was sie ist und wie wunderbar sie sich entwickelt hat, ist Dir und Jola anzurechnen, aber bitte gewähre deinem kleinen Bruder den Wunsch, seiner leiblichen Tochter in die Augen blicken zu dürfen...“

Diese ...

„...Alles, was sie ist und wie wunderbar sie sich entwickelt hat, ist Dir und Jola anzurechnen, aber bitte gewähre deinem kleinen Bruder den Wunsch, seiner leiblichen Tochter in die Augen blicken zu dürfen...“

Diese Zeilen sollen Valeskas Leben gehörig auf den Kopf stellen. Im Jahre 1999 nach ihrem Abitur erfährt sie, dass Jost ihr Vater ist. Er hat ihre Mutter geschwängert, als sie schon mit seinem Bruder zusammen war. Jost lebt in Paraguay. Kurzerhand reist Valeska dorthin.
Die Autorin hat eine abwechslungsreiche Geschichte geschrieben. Die Informationen über das Leben in Paraguay zeugen von einer ausführlichen Recherche.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Ab und an ist er allerdings etwas vulgär. Das wertet in meinen Augen die Beziehung zwischen Ramon und Valeska ab.
Apropos Ramon: Er ist Josts Ziehsohn. Sein Vater hatte sich politisch betätigt und war ermordet worden. Kurz drauf hat Jost Isabella kennengelernt. Zusammen mit ihr betriebt er eine Farm.
Mit den Protagonisten bin ich nicht richtig warm geworden. Das hat einige Gründe. Gleich am Anfang warnt Jost seine Tochter.

„...Die Männer und Jungen hier sind nicht immer so zurückhaltend wie du es aus Deutschland kennst!...“

Ramon ist ein typischer Macho. Valeska zeigt ihm am Anfang zwar deutlich die Grenzen auf, kann sich dann aber seinen Charme und seinen Begehren nicht entziehen. Jost macht ihnen klar, was geht und was nicht, zumal zwei jüngere Geschwister in der Familie leben. Valeska aber reagiert teilweise wie ein trotziges Kind, wenn es um Regeln geht. Was nützt eine Entschuldigung, wenn ich mein Verhalten nicht ändere? In meinen Augen missbraucht sie das Gastrecht. Das betrifft auch ihr Verhalten gegenüber der 16jährigen Halbschwester. Sie gestattet ihr Freiheiten, die nicht mit den Geboten der Eltern in Einklang zu bringen sind. Und da Paraguay nicht Deutschland ist, ist das Ganze nicht ungefährlich. Die folgenden Zeilen belegen das.

„...Hier denken Männer anders über Frauen und zeigen es auch! Sie nehmen sich leider sehr oft, was sie wollen!...“

Ramon verschweigt seinen Eltern auch, dass er Mitglied der LAPED ist, einer politischen Organisation, die sich gegen das herrschende Regime auflehnt. Damit gefährdet er nicht nur sein Studium der Medizin, sondern setzt sein Leben aufs Spiel, zumal er schon einmal in den Fängen der Polizei war.
Heftig ist die Geschichte von Carmen. Sie wirft einen Blick auf die dunklen Zeiten in Paraguay.
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Allerdings gibt es für mich eine Diskrepanz zwischen der Bildung der Protagonisten und ihrer Umgangssprache.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Gute Ansätze, aber einige Schwächen

Ein hundsgemeiner Mord
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„...Ein Mann um die sechzig mit Halbglatze, der einen Hund auf dem Arm trug, drängte sich an Sanne vorbei. „Das ist ein Notfall“, sagte er….“

Den Hund hatten er und sein Frau am Straßenrand gesehen. Sie ...

„...Ein Mann um die sechzig mit Halbglatze, der einen Hund auf dem Arm trug, drängte sich an Sanne vorbei. „Das ist ein Notfall“, sagte er….“

Den Hund hatten er und sein Frau am Straßenrand gesehen. Sie hatten angehalten und ihn mitgenommen. Sie nahmen an, dass er von einem Auto angefahren worden sei. Doch bei der Untersuchung stellt Tina, die Tierärztin, fest, dass der Hund angeschossen wurde.
Die Autorin hat einen Krimi mit einer besonderen Protagonistin geschrieben. Nicht nur, dass Tina Tierärztin ist, sie hat kein Gefühl für Gefahr oder das, was geht und nicht geht.
Es stellt sich heraus, dass der Hund vom Gut derer von Finkenstein stammt. Zur gleichen Zeit, wo der Hund verschwunden ist, hat angeblich der Trainer Selbstmord begangen.
Tina will es genauer wissen und nimmt die Ermittlungen in die eigene Hand. So weit, so gut. Sanne, die Helferin in der Arztpraxis, will unbedingt dabei sein. Eigentlich untersucht Jan Voss den Fall. Der Polizist war einst der beste Freund ihres Bruders.
Sehr gut gefallen mir die Ortsbeschreibungen. Hier zeigt die Autorin, dass sie den Umgang mit Metaphern beherrscht.

„...Hinter der Weide, auf denen sich die Schafe als helle Flecken abhoben, lag das Wasser des Sees wie eine dunkler Spiegel, darauf glitzerte der Sonnenuntergang in dunkelorangefarbenen Tupfen...“

Tina und Sanne entwickeln eine Theorie, wer für die Vorgänge verantwortlich sein könnte. Das fand ich ja noch amüsant. Auch dass sie Angestellte des Gutes befragt, sei ihr gegönnt. Doch die vielen Verfolgungsfahrten ziehen die Geschichte in die Länge. Und für die Spannung genügt es nicht, wenn Tina immer genau im letzten Moment eine Möglichkeit findet zu entkommen, nachdem sie erwischt wurde. Dass sie dabei nicht nur mit ihrem Leben, sondern auch mit dem von Sanne spielt, scheint ihr nicht klar zu sein. Sanne ist alleinerziehend und hat zwei kleine Kinder. Wenn Sanne schon selbst unvernünftig ist, hätte Tina konsequent sein müssen.
Völlig den Kopf geschüttelt, habe ich bei den folgenden Satz:

„...Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter! Bei uns gibt es so was wie eine funktionierende Polizei!...“

Der stammt nämlich von Tina. Ihr eigenes Handeln aber begründet sie damit, dass die Polizei nicht in der Lage ist, den Fall zu lösen. Sie wirft anderen vor, etwas Unüberlegtes zu tun und tut das am laufenden Band. Hausfriedensbruch, Einbruch, Datendiebstahl – die Reihe ließe sich fortsetzen.
Natürlich wird der Fall am Ende in einem Showdown von Tina gelöst.
Vergessen möchte ich allerdings nicht den sympathischsten Protagonisten der Geschichte. Das ist Tinas Mischlingshund Swatt. Ohne ihn wäre der Krimi völlig anders ausgegangen. Er war mehr als einmal der Retter aus der Not und hat zwischendurch für humorvolle Szenen gesorgt..
Mag sein, dass mancher den Krimi mit anderen Augen liest. Ich mag logischer Strukturen und die vermisse ich an vielen Stellen.

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