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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2017

Spannender Fall

Pech für den Puppenspieler
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„...Flatterhaft wie ein Schmetterling flog er von Blüte zu Blüte, doch die Blüten hießen ihn willkommen, obwohl ihnen klar war, dass er bald schon weiterfliegen würde...“


Ed, seines Zeichens Barkeeper, ...

„...Flatterhaft wie ein Schmetterling flog er von Blüte zu Blüte, doch die Blüten hießen ihn willkommen, obwohl ihnen klar war, dass er bald schon weiterfliegen würde...“


Ed, seines Zeichens Barkeeper, wird am frühen Morgen durch den Lärm einer Schlagbohrmaschine geweckt. Kurz danach bekommt er Besuch. Tom, sein Freund aus Kindertagen, erscheint. Im Gegensatz zu den vorherigen Begegnungen will Tom kein Geld. Er zahlt seine Schulden zurück.

Ein paar Tage später erhält Ed einen Anruf von Volkan. Tom ist tot. Er ist in der Nacht nackt von einem Auto überfahren wurden.

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte wird von Ed erzählt.

Tom wollte sein Geld damit verdienen, dass er Schaufensterpuppen aufkaufte und daraus Skulpturen machte. Zwar gab es mehrere Ausstellungen, aber gekauft hat kaum jemand. Die letzte Ausstellung fand in Russland statt. Dort will Tom mehrere Puppen verkauft haben, womit er nun die Schulden bezahlt hat. Allerdings gibt sein Tod Rätsel auf. Das obige Zitat zeigt eine weitere Seite von Tom.

Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Ed möchte Nele und Toms kleinen Sohn David zur Seite stehen. Sehr realistisch und humorvoll wird erzählt, wie er bei einem Bekannten erlebt, was es heißt, als Vater Verantwortung zu tragen.

An Eds Seite lerne ich als Leser manch unbekannte Seite von Berlin – Schöneberg kennen. Anschaulich werden die Gebäude beschrieben. Gleichzeitig erfahre ich, welche Rolle der Stadtteil für die Popkultur gespielt hat. Vertieft wird das durch gut ausgearbeitete Dialoge über die Musik.

Rückblenden in die Vergangenheit lassen die Jugendsünden der Protagonisten lebendig werden. Es wird deutlich, dass die Lebenswege sehr unterschiedlich verlaufen sind. Als Ed sich näher für Toms Tod interessiert, muss er sich nicht nur den Fragen der Kriminalisten stellen, sondern ist plötzlich persönlich in Gefahr. Gekonnt werde ich als Leser auf Irr- und Umwege geschickt. Private Szenen lockern die Ermittlungsarbeit auf.

In Toms Atelier bekomme ich anschaulich vermittelt, dass hinter seinen Skulpturen viel Kreativität und eine Menge an Arbeit steckte.

Als besonderes Stilmittel fungieren die Träume von Ed. Sie vermischen Vergangenheit mit den Anforderungen der Gegenwart.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Eds lockere Art und sein Wille, Verantwortung zu übernehmen machen das Lesen zum Vergnügen. Die Einbeziehung der örtlichen Gegebenheiten geben dem Buch sein besonders Flair.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Auf den Spuren eines Familiengeheimnisses

Die Erben von Snowshill Manor
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„...Er erwartete täglich das aufgeregte Schnattern der Schneegänse am Himmel auf ihrem Weg in den Süden, bevor die Winterschwermut begann. Dieses Jahr waren sie spät dran...“

Wir schreiben das Jahr 1805. ...

„...Er erwartete täglich das aufgeregte Schnattern der Schneegänse am Himmel auf ihrem Weg in den Süden, bevor die Winterschwermut begann. Dieses Jahr waren sie spät dran...“

Wir schreiben das Jahr 1805. Die 19jährige Catherine ist die Tochter des angesehenen Sir Jonathan Satchmore. Sie hat sich in Percy, den Sohn des Gärtnermeisters, verliebt. Der ist natürlich nicht standesgemäß. Deshalb schickt der Vater sie zu seinem Freund Lord Darabont als Gesellschafterin für seine Frau.
Die Reise beginnt mit einer Panne. Trotz Gewitter jagt der Kutscher die Pferde weiter. Das führt zum Radbruch. Glücklicherweise kommt Mr. Harrington vorbei und bringt Catherine und Hazel, ihre Begleiterin, ins nächste Dorf.
Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Catherine ist eine selbstbewusste junge Dame. In einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, wundert sie sich darüber, dass Lady Martha den Glauben nicht verinnerlicht hat. Außerdem spürt sie die Spannungen im Hause Darabont. Schnell bekommt sie mit, dass es ein Geheimnis gibt, welches mit der ersten Frau von Lord Darabont zusammenhängt. Ihre Neugier ist geweckt.
Martha, die im Rollstuhl sitzt, fällt durch ihre Launenhaftigkeit auf. Ihr einziges Ziel besteht darin, ihrem Sohn Callum einst Titel und Gut Darabont zu übergeben. Der aber benimmt sich so gar nicht wie ein Lord.
Der Schriftstil ist ausgewogen. Sehr genau werden die gesellschaftlichen Verhältnisse in England zu Beginn des 19. Jahrhunderts wiedergegeben. Außerdem findet die Autorin schöne Metapher und Adjektive für die Beschreibung der Landschaft. Obiges Zitat ist ein Beispiel dafür. Es gibt die Gedanken von Harrington während eines Ausrittes wieder. Als Leser darf ich Catherine mit der Familie des Lords nach London begleiten. Dort lerne ich nicht nur die dunklen und schmutzigen Seiten der Stadt, sondern auch die Viertel der begüterten Bevölkerung kennen. Gleichzeitig erlebe ich, wie unterschiedlich die Dienerschaft von den einzelnen Herrschaften behandelt wird. Während Catherine zu Hause gelernt hat, dass jede Arbeit zu achten ist, erlebt sie bei Martha die Überheblichkeit gegenüber den Untergebenen. An verschiedenen Stellen werden Fragen des Glaubens berührt. Das wirkt nie aufgesetzt, sondern ergibt sich aus der Situation. Gemeinsame Gebete und Werke der Barmherzigkeit gehören dazu. Catherine bemüht sich, Lady Martha immer mit Achtung zu begegnen, auch wenn deren Launen nicht vorhersehbar sind. Ab und an hat sie Heimweh. Insbesondere fehlt ihr ihre kleine Schwester, zu der sie ein gutes Verhältnis hat. Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Lord Darabont tiefe Trauer durchzieht wie ein roter Faden das Buch. Die Begegnungen von Mr. Harrington und Catherine sorgen für schöne Gespräche.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Missgunst, Neid und Machtgier hatten keine Chance gegen Menschlichkeit und Liebe.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Mord in der Pfalz

Biertrinker sind verdächtig
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„...Es war deutlich, dass seine Kollegin etwas gegen den jungen Mann hatte...Da er aber etliche Jahre verheiratet war, wusste er, wann es für einen Mann besser war zu schweigen...“

Als Detlev Menke das ...

„...Es war deutlich, dass seine Kollegin etwas gegen den jungen Mann hatte...Da er aber etliche Jahre verheiratet war, wusste er, wann es für einen Mann besser war zu schweigen...“

Als Detlev Menke das Hotelzimmer betritt, liegt die Frau, die dieser treffen wollte, auf dem Bett. Doch dort wartet sie nicht auf das Rendezvous, denn sie ist tot. Detlev ruft die Polizei. Oberkommissarin Tabea Kühn und Norman Sand treffen auf Detlev. Normans Gedanken gibt das obige Zitat wieder.
Die Autorin hat einen humorvollen Krimi geschrieben. Die Protagonisten werden gut charakterisiert.
Detlev war 8 Jahre, seine Schwester Wiebke 12 Jahre, als der Vater starb. Die Mutter hat das Weingut der Familie weitergeführt. Nun steht ihr Wiebke zur Seite. Detlev ist allerdings in erster Linie Sohn. Als ihm die Familie droht, dass der monatliche Scheck ausbleiben könnte, macht er ein Detektivbüro auf. Sein erster Fall sollte der Nachweis der Untreue einer Ehefrau sein. Die Frau aber ist nun tot.
Der Ehemann scheint vom Tod seiner Frau nicht sehr betroffen. Er ist leidenschaftlicher Angler. Alles andere interessiert ihn nur marginal.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Selbst mit dem Pfälzer Dialekt von Peter Pawenke, dem Leiter der K11, hatte ich keine Probleme. Gekonnt kombiniert die Autorin eine spannende Handlung mit vielfältigen Informationen. Ich mag auch den Rechtsmediziner, der einerseits viel Humor hat und der mich außerdem darüber aufklärt, welche Unterschiede es zwischen einem Fernsehkrimi und der Wirklichkeit gibt. Die Besonderheiten von Bad Dürkheim, insbesondere der Wurstmarkt, spielen in der Geschichte ebenfalls eine Rolle. Gut dargestellt wird die Entwicklung von Detlev. Es ist nicht nur die Oberkommissarin, deren Ablehnung und Missachtung er ertragen muss. Auch die Standpauke, die ihm Anette auf dem Wurstmarkt hält, ist nicht von schlechten Eltern. Berührend fand ich das Gespräch zwischen Detlev und seiner Schwester. Es war eine der großartig ausgearbeiteten ernsten Szenen. Der mögliche Täter zeichnet sich relativ früh ab. Spannung wird aber dadurch aufgebaut, dass nicht klar ist, wie manch anderer in das Geschehen verstrickt ist. Die Wahrheit erfahren die Kriminalisten nur stückweise. Allerdings wird Tabea sehr schnell deutlich, wenn man versucht, ihr Märchen zu erzählen. Im Team der Kriminalisten herrscht eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Das Besondere der Schreibstils ist, dass es in bestimmten Abschnitten Ich-Erzähler gibt. So wird der beginn der Geschichte aus der Sicht von Detlev geschildert. In einem langen Monolog hat der Täter ebenfalls die Möglichkeit, mich über seine Vorgehensweise, seine Motivation und seine Vergangenheit zu informieren.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe auf weitere Fälle des Teams. Mit einem weiteren Zitat möchte ich die Rezension beenden:
„...Kennst du den Unterschied zwischen einen Rhein-Hessen und einem Pfälzer? Der aus Rheinhessen geht abends aus, trinkt drei Weinschorle, nimmt sich ein Taxi und lässt sich nach Hause fahren, der Pfälzer trinkt auch drei Weinschorle und ist der Fahrer...“

Veröffentlicht am 14.08.2017

Harte Zeiten

Von ferne klingt mein Lied
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"...Man stelle sich lieber nicht vor, wie das Schicksal des Feindes aussehen wird, falls die Rote Armee je die Oder überqueren sollte..."

Wir befinden uns im Dezember 1941. Cameron ist in die Sowjetunion ...

"...Man stelle sich lieber nicht vor, wie das Schicksal des Feindes aussehen wird, falls die Rote Armee je die Oder überqueren sollte..."

Wir befinden uns im Dezember 1941. Cameron ist in die Sowjetunion zurückgekehrt. Da erschüttert eine Nachricht die Welt. Die Japaner haben Pearl Harbor angegriffen und fast die gesamte Flotte der Amerikaner vernichtet. Plötzlich erhält der zweite Weltkrieg eine neue Dimension, Amerika ist unmittelbar betroffen..
Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Sturmzeiten-Tetralogie. Er schließt fast zeitgenau an den Vorgängerband an.
Während Cameron in der Sowjetunion weiter mit der Bürokratie kämpft und die Suche nach ihren Halbbruder aufnimmt, eskaliert die Situation im Pazifik. Dort hat sich Blair, die zweite Schwester, ein neues Leben aufgebaut und wieder Kontakt zu Gary. Doch die Bombardierung der Philippinen durch Japan zwingt Blair, Manila zu verlassen.
In Amerika kommen auf Jackie, die Jüngste der Schwester, schwere Zeiten zu. Sie liebt Sam, einen japanischen jungen Mann.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Da die drei Schwester nicht nur völlig unterschiedliche Charaktere haben, sondern auch in verscheidnene Teilen der Welt zu finden sind, ergibtsich für die Autorin die Möglichkeit, den Krieg aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Sehr detailliert beschreibt die Autorin die Kriegshandlungen. Das betrifft in diesem Teil vor allem die Vorgänge auf den Philippinen. Dabei scheut sie sich nicht vor Kritik an Amerika. Die amerikanischen Soldaten und Offiziere sind im Mythos der Unbesiegbarkeit erzogen worden. Auf den Philippinen fühlen sie sich nicht nur allein gelassen, sondern müssen die Bitterkeit einer Niederlage erleben.
Vor allem Blair macht auf den Philippinen einen gewaltigen Reifeprozess durch. Als verwöhntes junges Mädchen aus reichen Haus muss sie lernen, sich unterzuordnen und anderen zu vertrauen. Es fällt ihr anfangs schwer zu begreifen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt ist und nur ihre Bedürfnisse zählen. Sie braucht lange, bevor sie den folgenden Satz von Gary begreift.
„...Du bist ein Staubkorn verglichen mit all dem, was in diesen Tagen geschieht...“
Die Erfahrungen der Flucht zeigen ihr, dass das Leben kein Hollywoodfilm ist. Zunehmend öffnet sie sich für Glaubensgespräche. Diese Dialoge gehören für mich zu den sprachlichen Höhepunkten der Geschichte. Hier wird herausgearbeitet, dass der Glauben immer eine ganz persönliche Beziehung zu Gott ist. Außerdem räumt die Autorin mit der Vorstellung auf, dass ein Christ in jeder Beziehung perfekt sein muss.
In der Sowjetunion gelingt es den Journalisten, Gegenden zu besuchen, die von den deutschen Besatzern befreit wurden. Die Folgen der Besatzung werden in obigen Zitat zum Ausdruck gebracht. Auch Cameron befasst sich mit dem Glauben. Doch im Gegensatz zu Blair ist sie eine starke junge Frau. Sie befürchtet, diese Stärke abgeben zu müssen. Aber auch sie formt der Krieg. Der anfängliche Eifer an ihrem Beruf ist enormen Schwankungen unterworfen. Zu den berührendsten Szenen gehören die Schilderungen der Lebensumstände im eingeschlossenen Leningrad.
Jackie und Sam müssen damit leben, in ihrer Umgebung verachtet zu werden, er von seinen japanischen Freunden, Jackie von der weißen Bevölkerung. Dabei interessiert es niemand, dass Sam die amerikanische Staatsbürgerschaft hat. Er wird genauso behandelt wie diejenigen, die die Staatsbürgerschaft nicht haben.
Überraschende Charakterzüge zeigen die Eltern der Mädchen. Weihnachten lässt selbst einen Keagan weich werden. Und Jackies Mutter zeigt, dass sie sich gegen ihren Mann durchsetzen kann, wenn es ihr wichtig ist.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, bei aller Grausamkeit des Krieges auch der menschlichen Seite genügend Raum zu geben. Ihre Protagonisten dürfen in schwierigen Zeiten reifen und wachsen. Alle sind Menschen mit Stärken und Schwächen.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Pauline in großer Form

Schampus, Küsschen, Räuberjagd
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„...Männer sind was Wunderbares: als Dessert wohlgemerkt, als Hauptspeise können sie einem ganz schön im Magen liegen!...“

ER bricht in eine Stadtvilla in Bayreuth ein und stiehlt eine Kette. Die Flucht ...

„...Männer sind was Wunderbares: als Dessert wohlgemerkt, als Hauptspeise können sie einem ganz schön im Magen liegen!...“

ER bricht in eine Stadtvilla in Bayreuth ein und stiehlt eine Kette. Die Flucht wird schwierig, denn die Besitzerin hat eine Katze und der Dieb eine Katzenallergie.
Die Opernsängerin Pauline Miller soll die Isolde in Bayreuth spielen. Sie freut sich darauf, wird aber von der Nachricht überrascht, dass Silke von Hermann ebenfalls eine Rolle hat. Die beiden können sich nicht ausstehen.
Und dann findet Pauline in Yves` Tasche eine Kette mit dem Daw`aljarub, einen berühmten Diamanten. Yves weiß nicht, wie sie dorthin kommt. Was tun?
Die Autorin hat erneut einen amüsanten Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Pauline ist die Ich-Erzählerin. Sie nimmt wie schon im Vorgängerband jedes Fettnäpfchen mit, in das sie nur treten kann. Glücklicherweise gibt es ihre Agentin Bröcki, die manche Situation rettet. Ihre kleine Größe macht sie mit ihrem selbstbewussten und bestimmten Auftreten wett.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Das zeigt sich unter anderen in geschickt gewählten Namen und neuen Wortschöpfungen. So zeichnet sich Yves durch seine „...erfolgreiche Fortpflanzungsgymnastik...“ aus. Gleich zu Beginn stellt mir als Leser Pauline auf ihre unnachahmliche Art die Besetzungsliste der Oper vor. Anschaulich lerne ich dadurch die Protagonisten und ihre Eigenheiten kennen. Auch Ramadas, Paulines Boston Terrier, ist ab und an für eine Überraschung gut. Die Krönung und sprachlichen Höhepunkte allerdings sind eine Vielzahl der Sprüche von Pauline. Obiges Zitat ist nur ein Beispiel dafür. Auch der Schlagabtausch zwischen Pauline und Hermännchen macht das Lesen zum Vergnügen.
Neben all dem Humor gelingt es der Autorin aber auch, Fachwissen gekonnt in die Geschichte einzufügen. So erfahre ich zum Beispiel, wie Alkohol auf die Stimmbänder wirkt oder welche Vergangenheit der Diamant hat.
Als besonderes Stilmittel fügt die Autorin zwei Zeitungsausschnitte in die Handlung ein.
Natürlich gehört es zu Paulines Eigenheit, dass sie meist erst handelt und dann nachdenkt. Das führt zu amüsanten Situationen. Hinzu kommt, dass es in ihrem Privatleben momentan auch nicht so läuft, wie sie sich das gedacht hat.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist Training für das Zwerchfell. Mit folgendem Zitat möchte ich die Ausführungen beenden:
"...Hund oder Mann? Die Frage ist doch, will man sich nur den Teppich versauen lassen oder das ganze Leben?..."