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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2017

Spannender, sprachgewaltiger Krimi

Schmidt ist tot
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„...Ein Geräusch an der Tür, ein Schlüssel im Schloss, ein Schaben auf Parkettboden. Ein Schritt...“

Patrick Schmidt, Lehrer in Deutschland, erhält einen Anruf von einem Herrn Müller aus Wien. Der stellt ...

„...Ein Geräusch an der Tür, ein Schlüssel im Schloss, ein Schaben auf Parkettboden. Ein Schritt...“

Patrick Schmidt, Lehrer in Deutschland, erhält einen Anruf von einem Herrn Müller aus Wien. Der stellt sich als Kommissar vor und bittet Patrick, wegen des Todes seines zwei Jahre älteren Bruders Renè nach Wien zu kommen.
Patrick erinnert sich an so manchen Scherz seines Bruders und glaubt, dass er ihn auf diese Weise endlich nach Wien locken möchte. Da er aber wegen einer Erkältung gerade krankgeschrieben ist, macht er sich auf den Weg in die österreichische Hauptstadt.
Der Autor hat einen spannenden Krimi mit sehr verschlungenen Handlungspfaden geschrieben. Gleichzeitig wird das Verhältnis zweier Brüder und ein Stück Familiengeschichte aufgearbeitet.
In Wien kommt Patrick gerade noch zur Beerdigung seines Bruders zurecht. Herr Müller ist für ihn erst einmal nicht zu erreichen. Dafür spricht ihn im Hotel ein Herr Süß mit Namen an.
Patrick kommt die ganze Geschichte etwas eigenartig vor. Deshalb interessiert er sich für die Hintergründe von Renès Tod. Er kann nicht ahnen, dass er dabei in ein Wespennest sticht.
Der Schreibstil des Buches ist etwas Besonderes. Kurze prägnante Sätze prägen große Teile des Buches, wie obiges Zitat belegt. Auch in den gedanklichen Gesprächen von Patrick mit seinem Bruder zeigt sich dies. Die Sätze im Dialog bestehen häufig nur aus einem Wort. Es liest sich wie ein Art Schlagabtausch. Es wird deutlich, dass zwischen den Brüdern im wahrsten Sinne des Wortes keine Beziehung bestand. Renè hatte ein wichtiges Lebensziel. Er wollte einen anderen Familiennamen. Mit den Allerweltsnamen Schmidt konnte er sich nie anfreunden. Wenn er gekonnt hätte, hätte er ihn so schnell wie möglich ändern lassen.
In Wien stößt Patrick zunehmend auf Ungereimtheiten. Er folgt den letzten Spuren seines Bruders. Allerdings weiß er weder, wem er trauen kann, noch, wer die Wahrheit sagt.
Sehr detailliert werden seine Spaziergänge durch die Stadt beschrieben. Bekannte und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten tangiert er dort. Hier wechselt der Schriftstil in eine sachliche Darstellung.
Vieles aus Renès Leben bleibt lange im Dunkeln. Erst nach und nach entwirrt der Autor die Fäden aus Vertuschung und Fehlinformation. Die Beteiligten an Renès Tod müssen erkennen, das der sich nicht mit Lügen oder Halbwahrheiten zufrieden gibt.
Als zusätzliches Stilmittel nutzt der Autor die Kindheitserinnerungen von Patrick. Sie sind eine Art Stimmungsbilder für das Familienleben.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen und unerwartete Wendungen aus.

Veröffentlicht am 17.10.2017

Bewegende Familiengeschichte

Das letzte Manuskript
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„...Tu das, was du kannst. Suche die Straße, die du gehen willst, und dann sieh, wohin sie dich führt...“

Gerard Warner war ein erfolgreicher Schriftsteller. Heute ist die Familie zur Testamentseröffnung ...

„...Tu das, was du kannst. Suche die Straße, die du gehen willst, und dann sieh, wohin sie dich führt...“

Gerard Warner war ein erfolgreicher Schriftsteller. Heute ist die Familie zur Testamentseröffnung zusammengekommen. Um Ärger zu vermeiden, hat Gerard schon zu seinem Lebzeiten mit jedem gesprochen. Wie viel Geld er aber wirklich hat, weiß keiner so genau. Deshalb sind alle positiv überrascht. Nur Marylin, eine Enkelin, ist enttäuscht. Das liegt nicht an der Größe ihres Erbes. Marylin wollte einen Familienstammbaum erstellen. Doch ihr Großvater hat alle Fragen abgeblockt. Es gibt keinerlei Informationen über seine Vergangenheit. Auch die Großmutter hat zu ihren Lebzeiten geschwiegen. Vor seinem Tode hatte der Großvater Marylin gesagt, dass sich alles klären wird.
Michael Warner, Marylins Bruder, erbt das Haus seines Großvaters. Ein Agent ruft in relativ kurz darauf an und bietet ihm die Veröffentlichung der Biografie von Gerarld Warner an, wenn Michael sie schreiben würde. Wie aber soll Michael eine Biografie schreiben, wenn die Vergangenheit im Dunkeln liegt? Dann findet er in einem alten Koffer, in den normalerweise des Großvaters Schreibmaschine gehört, findet er ein altes Manuskript.
Der Autor hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte spielt nach dem Einstieg vorwiegend in der Vergangenheit. Nur ab und an ermöglicht der Autor ein Zurück in das Heute und Jetzt, um mich als Leser mit Michaels Gedanken zu dem Gelesenen vertraut zu machen.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Die Personen werden gut charakterisiert. Logischerweise müssen es Michael und seine Frau Jenn erst lernen, mit dem neuen Reichtum umzugehen. Michael hat immer davon geträumt, Schriftsteller zu werden. Sein Großvater hat ihm früher darin bestärkt und ihm Talent dafür bescheinigt. Obige Worte stammen von ihm. Jetzt hat er die finanziellen Möglichkeiten dazu. Die Rahmenhandlung wird von Michael erzählt.
Das Manuskript hebt sich auch äußerlich von den restlichen Teilen ab. Es enthält an der Schnittkante jeder Seite jeweils einen zweigeteilten schattierten Rahmen. Die Handlung zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen aus. Die Einordnung in ein Genre ist schwierig. Es ist eine Kombination aus Spionagethriller und berührender Liebesgeschichte. Ein Mann, er nennt sich Ben, kämpft um seine Liebe und um ein Leben in Freiheit. Doch die Umstände fordern von ihm wiederholt unerwartete Entscheidungen. Obwohl er evangelisch ist, wendet er sich in seinem inneren Kampf an einen katholischen Priester. Sein Ratschlag ist zweischneidig, denn er legt den Finger glasklar in die Wunde.Im Gebet ringt Ben um den richtigen Weg. Und plötzlich reagieren Menschen ganz anders als erwartet. Sie fühlen sich nur ihrem Gewissen verpflichtet und nicht der Staatsräson.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie zeigt die Kraft des Glaubens und der Liebe selbst in extremen Situationen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Nur eine Nacht

Ins Herz
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„...Das gelbe Schloss thronte über ihm wie in einem überdimensionalen Gemälde, umrahmt von grünem Gehölz, mal mit einem himmelblauen Hintergrund, mal schlängelten sich Nebelschwaden zwischen den Türmen ...

„...Das gelbe Schloss thronte über ihm wie in einem überdimensionalen Gemälde, umrahmt von grünem Gehölz, mal mit einem himmelblauen Hintergrund, mal schlängelten sich Nebelschwaden zwischen den Türmen hindurch und an den Mauern entlang...“

Wir schreiben das Jahr 1875. In einer Chronik findet sich der lapidare Satz, dass Heinrich Herold, Bauführer von Schloss Hohenschwangau, durch einen Schuss ins Herz Selbstmord begangen hat. Doch das ist nicht die wahre Geschichte dieser Nacht.
Lenz ist ein Helfer des Kastellans. In dieser Nacht wird er in die Neue Burg geschickt, um die Öfen für den König anzuheizen. Er lädt Klara, eine Dienerin der Königinmutter ein, ihn zu begleiten. Die beiden jungen Leute mögen sich. Sie kann aber erst später kommen. Als sie den Schlosshof erreicht, sieht sie, wie ein Mann erschossen wird. Lenz will ihr helfen und wird ebenfalls bedroht. Plötzlich landen sie mitten in einer Intrige.
Der Autor hat einen fesselnden historischen Thriller geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Das lag auch an dem abwechslungsreichen Schriftstil.
Der Autor versteht es, durch Wortwahl und Handlungsablauf die Spannung hochzuhalten.
Es läuft einem als Leser kalt den Rücken runter, wenn man liest, wie sich Klara ohne Licht durch den Wald auf den Weg zum Schloss begibt.
Ganz anders dagegen wirkt die Beschreibung der Natur und der Bauten. Obiges Zitat ist ein Beispiel für die Verwendung treffender Metapher, einen fast romantischen Stil und eine gekonnte Einbeziehung von Adjektiven. In dieser einen Nacht und den ersten Stunden des Tages passiert so viel, dass man als Leser kaum zum Atmen kommt. Durch die Darstellung historischer Fakten und Hintergründe sorgt der Autor für kurze Ruhepunkt. Es ist eine Zeit des Umbruchs. In Preußen hat Bismarck das Sagen. Frankreich wird zum Erzfeind.
Sehr gut gefallen hat mir, dass von den meisten Protagonisten die Vorgeschichte mit in die Handlung einfließt. Das macht sie lebendig und lässt die Motive ihres Handelns nachvollziehen.
Sehr anschaulich werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben. Sie zeigen sich weniger in Worten, mehr im Handeln der Personen. Ab und an erlaubt mir der Autor einen Blick tief in die Psyche seiner Protagonisten.
Vielfältige Informationen erlauben einen tieferen Blick in die Geschichte. So wusste ich nicht, dass es zur damaligen Zeit schon eine Art Witwenrente gab und manche Juden besondere Privilegien bei Hofe genossen.
Obwohl Ludwig II. eigentlich die Hauptfigur im Geschehen ist, kommt er erst am Ende kurz zu Wort. Damit ist die Handlung gleichzeitig ein Spiegelbild für seine Zurückgezogenheit und Weltabgeschiedenheit. Andererseits sorgen seine für die Zeit ungewöhnlichen und politisch nicht gewünschten Vorlieben fast für eine Katastrophe, denn ein Diebstahl in seines Gemächern geht den Ereignissen dieser Nacht voraus.
Ein Nachwort und historische Informationen mit Fotos runden die Geschichte ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich nicht nur spannend unterhalten und meine Geschichtskenntnisse vertieft, sondern auch mein Interesse an einem mir bisher unbekannten Landstrich geweckt.

Veröffentlicht am 14.10.2017

Fesselnder und brisanter Krimi

Zugzwang – Joshua Trempes erster Fall
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„...Er kam sich vor, als säße er auf dem Bahnhof seines Lebens und sämtliche Gleise waren leer...“

Hauptkommissar Joshua Trempe zieht von zu Hause aus. Seine Frau Janine kommt mit der Angst nicht zurecht, ...

„...Er kam sich vor, als säße er auf dem Bahnhof seines Lebens und sämtliche Gleise waren leer...“

Hauptkommissar Joshua Trempe zieht von zu Hause aus. Seine Frau Janine kommt mit der Angst nicht zurecht, die sie plagt, wenn er im Einsatz ist. Er verspricht ihr, sich um einem Bürojob im LKA zu bemühen.
Als er sich ein Hotel suchen will, erreicht ihn ein Anruf. An der Autobahn wurde ein Toter gefunden. Es ist der Multimillionär Ramon Schändler. Joshua fährt zum Haus der Familie, um die Todesnachricht zu überbringen. Dort erwartet ihn aber ein toter Hund, die getötete Ehefrau und ein offener Tresor. Nur die Tochter der Familie ist in ihrem Zimmer, hört Musik und hat anscheinend nichts vor der Tragödie mitbekommen.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen. Nur die kleine Schrift stört etwas.
Die Personen werden gut charakterisiert. Joshua braucht seine Familie, möchte aber auch auf seinen Beruf nicht verzichten. Als Kriminalist gibt er sich nicht mit oberflächlichen Ergebnissen zufrieden, sondern hinterfragt das Vorgelegte. Dabei legt er sich durchaus mit seinem Vorgesetzten oder dem Staatsanwalt an, wenn er sich im Recht glaubt. Auf seine Kollegen kann er sich verlassen. Sie stehen auch in schwierigen Situationen hinter ihm.
Sein eigentlicher Partner ist Daniel van Bloom. Er ist in all seinem Tun ein Pedant, kann aber damit umgehen, dass Umgebung das anders sieht. Durch ihn habe ich gelernt, wie man exakt einen grünen Tee brüht.
Der Schriftstil ist ausgewogen. Obiges Zitat zeigt zum einen, wie sich Joshua selbst sieht, aber auch, dass der Autor geschickt mit Metaphern umgehen kann. Die Hadnlungsorte werden ausreichend beschrieben. Der Fall führt in die Werbewirtschaft und die Pharmaindustrie.Die nötigen Fachbegriffe werden allgemeinverständlich erklärt. Schnell stellt sich heraus, das der Tote eine knallharter Geschäftsmann war und auf vielen Feldern mitgemischt hat. Dementsprechend umfangreich ist die Zahl der möglichen Verdächtigen. Auffallend sind verschiedene verstörende Geschehnisse, die in diesen Zeitraum passieren. Joshua hat ein Gespür dafür, dass es damit Zusammenhänge geben könnte. Als ein möglicher Täter angeblich Selbstmord begeht, ist für Joshuas Vorgesetzten der Fall abgeschlossen. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Joshua wird in den Urlaub geschickt, obwohl er jetzt am dringendsten gebraucht würde. Die Kollegen versuchen, Joshua den Rücken frei zu halten. Bei seinem Befragungen möglicher Zeugen und Täter wird Joshua gekonnt ausgebremst. Niemand weiß angeblich etwas. Zugegeben wird nur, was Joshua belegen kann. Doch die gut ausgearbeiteten Diskussionen im Team weisen nach und nach in die richtige Richtung.
Ab und an bringt der Autor eine Spur Philosophie in die Handlung. Das Höhlengleichnis fand ich nicht nur spannend, sondern auch nachdenkenswert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen und ein sehr aktuelles Hintergrundthema aus, denn die Methoden der Massenmanipulation sind nicht zu unterschätzen.

Veröffentlicht am 13.10.2017

Hinter dem eisernen Vorhang

Heimat meines Herzens
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„...Aber hinter allen steht die einfache Tatsache, dass ich weiß, wie wichtig es ist, Menschen danach zu beurteilen, wer sie sind, nicht danach, was sie sind oder welche Hautfarbe oder Religion sie haben...“

Wir ...

„...Aber hinter allen steht die einfache Tatsache, dass ich weiß, wie wichtig es ist, Menschen danach zu beurteilen, wer sie sind, nicht danach, was sie sind oder welche Hautfarbe oder Religion sie haben...“

Wir schreiben das Jahr 1946. Seit dem Krieg ist fast ein Jahr vergangen. Cameron feiert ihren ersten Hochzeitstag allein. Für diesen Fall hatte sie mit Alex einen Ablauf festgelegt. Auch Alex richtet sich danach. Eine gemeinsame Zukunft liegt in weiter Ferne, denn Alex` Ausreiseantrag aus der Sowjetunion wurde abgelehnt.
Jackie sehnt sich wieder nach einem Partner. Doch sobald sie ihre Tochter erwähnt, ziehen sich die Männer, die sie trifft, zurück.
Blair und Gary leben in Washington. Obwohl es ihnen finanziell gut geht und sie in der gehobenen Gesellschaft angekommen sind, fühlen sie sich nicht wohl. Die ruhe bekommt ihnen nicht.
Es handelt sich um den vierten Teil der Sturmzeit – Tetralogie. Die Autorin hat eine gewohnt fesselnde Handlung kreiert. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
In der Sowjetunion trifft Alex den amerikanischen Geheimagenten Marquet, der ihm ein Angebot macht, das er nicht ablehnen kann, obwohl er die Gefahren sieht und dem Mann nicht traut, wie das folgende Zitat beweist:
„...Eine solche Arroganz machte Alex mehr Sorgen als ausgesprochene Dummheit...“
Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Sehr gut wird die Atmosphäre in den ersten Jahren des kalten Krieges wiedergegeben. Viele Freiheiten, die es während der Kriegszeit in der Sowjetunion gab, wurden zurückgenommen. Es ist ein Wunder, dass es allen drei Schwestern gelingt, dorthin einzureisen.
Während Gary und Blair ihren Verpflichtungen als Angestellte der Botschaft nachkommen müssen und Cameron verzweifelt versucht, Kontakt zu Alex zu bekommen, bemühen sich zwei Männer um Jackie. Obiges Zitat stammt von einem der beiden.
Auch die Nebenrollen werden von der Autorin gut charakterisiert und in ihrer Lebenswirklichkeit dargestellt.
Die Zugreise nach Moskau und die Beschreibung des vom Kriege zerstörten Landes werden ausführlich beschrieben. Ein Abstecher zu Tschaikowskis Haus gibt der Handlung eine Spur Normalität.
Einen breiten Rahmen nehmen tiefgründige Gespräche ein. Ich denke dabei an die Unterhaltung zwischen Cecelia und ihren Töchtern. Blair und Jackie haben danach ein Problem, wie sie mit der Information umgehen sollen.
Die für mich allerdings stilistisch und inhaltlich wertvollste Unterhaltung fand in Moskau zwischen den drei Schwestern statt. Dabei kamen alle Ressentiments auf den Tisch. Es ging nicht nur um die Aufarbeitung der unterschiedlichen Kriegserlebnisse, auch um Vergeben und Verzeihen.
An vielen Stellen wird deutlich, dass ihnen nur Gottes Hilfe die Wege ebnen kann, damit Alex und Cameron eine Zukunft haben. Dabei muss Cameron erleben, dass sich Leute zurückziehen, auf deren Hilfe sie gehofft hat, sich dafür aber unerwartet ganz neue Türen öffnen. Es geht um Freundschaft, Vertrauen und Dankbarkeit, die über das übliche Maß hinausgeht. Gleichzeitig lässt mich die Autorin an den inneren Kämpfen ihrer Protagonisten teilnehmen .Die innere stärkste Entwicklung in diesem Teil nimmt Keagan, obwohl er am eigentlichen Geschehen nur marginal beteiligt ist. Dafür vollzieht er am Ende eine unerwartete Wendung. Die vergangenen Jahre haben nicht nur den Glauben gestärkt, sondern die Familie zusammenwachsen lassen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es ausgezeichnet, eine spannende Handlung mit einem vom Glauben geprägten Leben zu verknüpfen und dabei nicht außer acht zu lassen, dass auch Christen nicht vollkommen sind.