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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2018

Wertvolle Texte für die Fastenzeit

40 Tage mit Dietrich Bonhoeffer
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„...Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein...“

Mit diesem Zitat beginnt der erste Tag eines Andachtsbuches. ...

„...Christ ist der Mensch, der sein Heil, seine Rettung, seine Gerechtigkeit nicht mehr bei sich selbst sucht, sondern bei Jesus Christus allein...“

Mit diesem Zitat beginnt der erste Tag eines Andachtsbuches. Dieses Buch soll den Leser 40 Tage durch die Fastenzeit begleiten.
In der Einleitung erläutert der Autor den Aufbau des Buches, der sich bei unterschiedlichen Themen an allen der 40 Tage gleicht. Ein Lesebändchen erweist sich beim Durcharbeiten des Buches als nützliche Beigabe.
Jeder Tag steht unter einem anderen Thema. Danach folgt unter dem stilisierten Kopf von Dietrich Bonhoeffer ein Originalzitat aus einem der Werke von Bonhoeffer. Die entsprechende Quelle ist darunter exakt angegeben. Da ich schon Texte von Bonhoeffer gelesen habe, ist mir der Schriftstil nicht neu. Ansonsten ist es empfehlenswert, sich für diesen Teil Zeit zu lassen. Bonhoeffer bleibt nicht an der Oberfläche. Er geht mit seinen Aussagen in die Tiefe der Schrift und des Glaubens. Seine Sprache ist ausgereift und konsequent logisch. Es ist allerdings zu beachten, dass die Texte in einer Zeit vor ca. 60 Jahren verortet sind. Das bedeutet häufig komplexe Satzstrukturen. Einige seiner Gedanken zum Thema „Nachfolge“ mögen das verdeutlichen:

„...Ein Christentum ohne lebendigen Jesus Christus bleibt notwendig ein Christentum ohne Nachfolge, und ein Christentum ohne Nachfolge ist immer ein Christentum ohne Jesus Christus; es ist eine Idee, Mythos...“

Den Worten Bonhoeffers folgt ein Bibelzitat, auf das sich zum Teil Bonhoeffer selbst bezogen hat. Dem vorangestellt ist das Bild der aufgeschlagenen Bibel.
Darunter befindet sich die Zeichnung einer Bank, gefolgt von drei leeren Zeilen. Hier darf ich eigene Gedanken niederschreiben, die die Beschäftigung mit dem Vorangegangenen in mir erweckt hat.
Unter dem Symbol der Brille erfolgen Erläuterungen des Autors. Sie haben verschiedene Inhalte. Einerseits stellen sie das Zitat in die Zeit Bonhoeffers und ergänzen es durch Informationen über dessen damalige Lebensumstände, andererseits interpretieren sie den Text für unsere Gegenwart. Als Beispiel für letzteres möge ein Zitat aus dem Thema „Schöpfung“ stehen:

„...Die Schöpfung gibt uns Hinweise auf die Güte des Schöpfers – und es ist angemessen, dass wir dankbar dafür sind....Wenn Gott eine Schöpfung liebt, dann kann sie uns nicht gleichgültig sein...“

Der Schriftstil dieses Teils ist leicht verständlich und gut gegliedert. Er weitet den Blick für das entsprechende Thema.
Unter dem Fragezeichen stehen, wie sollte es anders sein, Fragen. Es sind allerdings keine Fragen danach, ob ich den Text richtig verstanden habe. Es geht vielmehr darum, mein zukünftiges Tun und Handeln unter der Sicht des Textes zu hinterfragen. Hier möchte ich ein Zitat aus dem Thema „Arbeiten“ ergänzen:

„...In welchen Verhältnis stehen Beten und Arbeiten in meinem Leben?...“

Zum Abschluss folgen Vorschläge zum Beten. Der Aufbau ergibt sich aus den Anregungen Bonhoeffers. Zuerst stehen Dankgebete, dann Bitten. Beides ist kurzgefasst und kommt sofort auf den Punkt. Ein Zitat aus dem Thema „Richten“steht dafür:

„...Ich bitte um Mut, konstruktiv miteinander statt übereinander zu reden...“

Die vielfältigen Themen der 40 Tage bauen logisch aufeinander auf. So folgen zum Beispiel „Schöpfung“, „Sünde“ und „Nachfolge“ aufeinander. Über den Inhalt gäbe es viel zu sagen, es bleibt aber den zukünftigen Leser überlassen, den für sich ganz persönlich zu erschließen. Auffallend ist allerdings an allen Tagen, dass Dietrich Bonhoeffer stets Jesus Christus in den Mittelpunkt seiner Betrachtung stellt. Der letzte Tag und damit das Buch enden mit Ausführungen zu Bonhoeffers bekanntesten Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Umfang für jeden Tag ist so gewählt, dass er selbst an hektischen Tagen zu bewältigen ist und eine Zeit der Ruhe und Besinnung ermöglicht. Eine Frage insbesondere soll mich in den künftigen Zeit begleiten und steht deshalb am Schluss meiner Rezension:

„...Was würde Jesus dazu sagen?...“

Veröffentlicht am 02.03.2018

Mord durch einen Bullen?

Rindsmord
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„...Westermann konnte bloß mit Geld umgehen und gut quatschen. Der hätte auch Kühlschränke an Eskimos verkaufen können...“

Kommisssar Piet Petersen ist in Gedanken bei seiner Frau Mara. Ihr Mörder wurde ...

„...Westermann konnte bloß mit Geld umgehen und gut quatschen. Der hätte auch Kühlschränke an Eskimos verkaufen können...“

Kommisssar Piet Petersen ist in Gedanken bei seiner Frau Mara. Ihr Mörder wurde bisher nicht gefunden. Da erreicht ihn ein Anruf von Hauke Hansen. Auf einer Weide in Söderbrock wurde ein Toter gefunden. Der Mann wurde von einem Bullen angegriffen. Piet aber sieht sofort, dass der Mann niederschlagen wurde. Ob die Verletzungen durch den Bullen zuvor oder danach geschahen, ist Sache der Gerichtsmedizin. Der zu Hilfe gerufene Tierarzt erkennt in dem Toten den Bankdirektor Kurt Westermann.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben.
Schnell stellt sich heraus, dass der Tote kein unbeschriebenes Blatt ist. Er hat sich eine Menge Feinde gemacht. Nicht nur, dass er eine Stiftung für aufstrebende Künstler sehr selbstherrlich leitet, mit fiktiven Anlagen mehreren Leuten das Geld aus der Tasche gezogen hat und von Frauen kaum die Hand lassen kann, auch in seiner Vergangenheit gibt es dunkle Flecken.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Akribisch arbeiten Piet und Hansen die verschiedenen Verdachtsmomente ab. Das führt dazu, dass ich immer auf dem gleichen Wissensstand wie die Kriminalisten bin und logischerweise jeden Um- und Irrweg mitgehe. Gut ausgearbeitete Dialoge sorgen für einen raschen Fortgang der Handlung.
Obiges Zitat ist das Urteil einer der Verdächtigen. Es ging um die Frage, wie viel Ahnung Westermann als Förderer von Künstlern selbst von dem Metier hatte.
Ab und an kommuniziert Piet gedanklich mit seiner Frau. Dabei kommen ihn neue Ideen und Lösungsansätze.
Trotz er Kürze der Geschichte ermöglicht mir die Autor während der Ermittlungen Einblick in unterschiedliche gesellschaftliche Verhältnisse. Das sorgt für Abwechslung.
Erstaunlich fand ich, wie wenig Schuldbewusstsein der eine oder andere für seine Verfehlungen hatte.
Der Autorin ist es gelungen, den eigentlichen Täter fast bis zum Schluss unter der Decke zu halten. Allerdings ist es gerade der Schluss, der mich bewog, nur vier Sterne zu geben. Dem nämlich hätten ein paar Sätze mehr gut getan.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Suche nach einer Marionette

Der Sommer des Raben
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„...In diesem Sommer starb Felix, an einem Tag als die Hitze glühte und das Gras verbrannte. In einem Sommer sind wir uns das erste Mal begegnet, damals waren wir uns sicher, dass nichts uns trennen könnte...“

Mit ...

„...In diesem Sommer starb Felix, an einem Tag als die Hitze glühte und das Gras verbrannte. In einem Sommer sind wir uns das erste Mal begegnet, damals waren wir uns sicher, dass nichts uns trennen könnte...“

Mit obigen Zitat beginnt Siri ihre Geschichte. Sie wird zwei Jahre brauchen, bis sie sich innerlich von Felix trennen kann und bereit ist, für einen Neuanfang.
Mit Felix` Tod stellt sich Siri eine Aufgabe. Sie möchte eine Marionette finden, einen schwarzen Raben. Siri ist Agentin für besondere Puppen. Bei einem gemeinsamen Reise nach Prag hatten sie Pawel besucht, einen Hersteller von Marionetten. Dort hatte Felix über die Rabenmarionette aus seiner Kindheit gesprochen.
Die Autorin hat einen stimmigen Gegenwartsroman geschrieben. Siri scheint eine taffe Frau zu sein, lässt sich aber von ihren Kunden um des lieben Friedens und der Erhaltung der Geschäftsbeziehung willen eine Menge gefallen. Andererseits findet sie so neue Kontakte für ihre Suche nach der Marionette.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich der jeweiligen Sachlage an. So gibt es detaillierte Beschreibungen der Natur, bei denen die Autorin treffende Metapher wählt. Das folgende Zitat ist ein Beispiel dafür.

„...Das eben noch blaue Meer sah bleikalt aus. Büsche und Gräser verneigten sich wie vor einem mächtigen Herrscher. Bäume schwankten und schlugen sich gegenseitig...“

An anderen Stellen wird Siris tiefe Trauer, aber auch ihr Schuldbewusstsein deutlich, denn sie gibt sich die Schuld an Felix` Unfall. Ab und an gibt es Rückblenden in die Vergangenheit zu gemeinsamen Erlebnissen.
Siri lernt erst zur Beerdigung Felix` Eltern kennen. Das Verhältnis wird von Spannungen bestimmt bleiben, weil Siri nicht bereit ist, unberechtigte Ansprüche zu erfüllen. Der tote Sohn wird verklärt.
Gut dargestellt wird, wie Siri versucht, ihr Leben neu zu ordnen. Das betrifft auch ihre finanzielle Situation. Die zwei Jahre der Trauer und der Suche sind Zeiten eines laufenden Auf und Ab. Genau diese Konstellation sorgt für die innere Spannung der Geschichte. Hinzu kommt, dass all die Menschen, denen Siri in dieser Zeit begegnet, sie positiv oder negativ beeinflussen. Eine besondere Rolle spielt die Wirtin während des Urlaubs auf Hiddensee. Sie kümmert sich um Siri wie um eine Tochter. Auf Hiddensee wird Siri das Schlüsselerlebnis haben, das ihr hilft, die Weichen neu zu stellen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin wollte mit dem Buch den Raben eine eigene Geschichte widmen, wie sie es selbst im Nachwort formuliert hat. Gleichzeitig hat sie damit Josef Skupa, dem Schöpfer von Spejbl und Hurvinek, ein literarisches Denkmal gesetzt.

Veröffentlicht am 28.02.2018

Schöne Geschichte

Polizeihund Bolle im Einsatz - Leserabe 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
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Ben ist mit seinem Hund Bolle auf Streife. Da bekommt er eine Nachricht, dass bei Goldschmied Klunker eingebrochen wurde. Beide machen sich auf den Weg.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches und realistisches ...

Ben ist mit seinem Hund Bolle auf Streife. Da bekommt er eine Nachricht, dass bei Goldschmied Klunker eingebrochen wurde. Beide machen sich auf den Weg.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches und realistisches Kinderbuch geschrieben.
Auf kindgerechte Art wird erzählt, wie die Suche nach dem Dieb vor sich geht, nachdem Bolle im Geschäft ein Taschentuch gefunden hat.
Das Buch stammt aus der Reihe „Leserabe“ und wird für die erste Lesestufe empfohlen. Dafür sprechen sowohl der Inhalt als auch der Schriftstil. Große Schrift und kurze Texte sind gut geeignet für die jungen Leser. Der Text nimmt maximal die Hälfte der Seite ein. Der Rest wurde farbenfroh und anschaulich illustriert.
Dem Buch beigefügt sind einige Rabensticker. Sie können als Markierung des Lesefortschritts an verschiedenen Stellen im Buch eingeklebt werden.
Ein Leserätsel testet, was inhaltlich behalten wurde. Die Rabenpost, ein Preisausschreiben, vervollständigt das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine geschickte Kombination aus Krimi und Sachbuch.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Empfehlenswertes Kinderbuch

Detektivbüro Eulenauge. Willi Watsons erster Fall
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Beim Budenzauber von Yin und Yang war Oma Plüsch, ein Alpaka-Meerschweinchen, die Sensation. Doch nun ist sie verschwunden. Damit erhält das Detektivbüro Eulenauge seinen ersten Auftrag. Es gilt, Oma Plüsch ...

Beim Budenzauber von Yin und Yang war Oma Plüsch, ein Alpaka-Meerschweinchen, die Sensation. Doch nun ist sie verschwunden. Damit erhält das Detektivbüro Eulenauge seinen ersten Auftrag. Es gilt, Oma Plüsch zu suchen.
Die Autorinnen haben eine amüsante und spannende Geschichte geschrieben. Wie im richtigen Krimi erläutern die Detektive ihre Vorgangsweise. Sie bilden eine SuKo und probieren verschiedene Ermittlungsmethoden.
Der Schriftstil ist auf die Zielgruppe, Leser der ersten Klasse, zugeschnitten. Dazu gehören kurze Sätze und stimmige Dialoge. Bekannte Tiere sind die Protagonisten.
Die Texte sind in großer Schrift gesetzt, klar gegliedert und von geringem Umfang.
Schöne Zeichnungen ergänzen die Handlung.
Zum Schluss gibt es Fragen zum Leseverständnis.
Auf den beiden Umschlagseiten werden die Protagonisten mit Bild und in wenigen Worten vorgestellt.