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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2025

Schönes Kinderbuch

Klaus, die Büchermaus
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„...Klaus war eine winzig kleine Maus mit großen Ohren, kurzen Beinchen und kurzem Schnurrbart...“

So beginnt ein besonderes Kinderbuch. Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen, da die Texte kurz, ...

„...Klaus war eine winzig kleine Maus mit großen Ohren, kurzen Beinchen und kurzem Schnurrbart...“

So beginnt ein besonderes Kinderbuch. Die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen, da die Texte kurz, gut verständlich und kindgerecht sind.
Die kleine Maus hat immer Hunger, auch wenn sie genug Käsebrötchen, Obst oder Fisch erhält. Dann aber isst er in einem Bücherladen das erste Mal ein Buch.

„...Diese schmeckten nach Abenteuern, Piratenschiffen und verborgenen Schätzen. Sie waren vorzüglich!...“

Die kleine Maus fühlt sich danach satt und zufrieden. Doch die Buchhändlerin erklärt ihm, dass Bücher nicht zum Essen da sind. Sie macht der kleinen Maus ein Angebot, das diese nicht ablenken kann und damit ändert sich alles.
Das Buch enthält viele farbenfrohe Bilder, die zum Inhalt passen und ansprechend gemalt sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erhält eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.04.2025

Eine Liebsgeschichte der besonderen Art

I am Loved
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„...Es gelang mir gerade noch so, ein genervtes Stöhnen zurückzuhalten. Zum Glück sah er nicht, wie ich auf seine letzte Worte reagierte, denn er war schon durch das Dickicht verschwunden. Denn wenn es ...

„...Es gelang mir gerade noch so, ein genervtes Stöhnen zurückzuhalten. Zum Glück sah er nicht, wie ich auf seine letzte Worte reagierte, denn er war schon durch das Dickicht verschwunden. Denn wenn es eine Sache gab, die ich mir nach Moms Tod geschworen hatte, nie wieder zu tun, dann war es, angeln zu gehen...“

Maddie war nach dem Tode des Vaters an den Storm Lake gekommen, um die Angelhütte auf Vordermann zu bringen und dann zu verkaufen. Dabei trifft sie auf Matt, der sich bisher um die Vermietung gekümmert hat. Zwischen beiden findet ein amüsanter Schlagabtausch statt. Als Matt die Bemerkung macht, dass Angeln nichts für Frauen sei, fühlt sich Maddie auf den Schlips getreten. Sie behauptet, sich bestens damit auszukennen.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Die Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er lässt viel Platz für die Befindlichkeiten und die Gefühle der Protagonisten. Gleichzeitig verfügt er über einen feinen Humor. Der Spannungsbogen ist hoch. Dafür sorgt zum einen die Tatsache, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Maddie und Matt erzählt wird. Während Maddie als ich-Erzählerin fungiert, wird Matts Part in dritter Person erzählt. Zum anderen schweigen beide über ihre Vergangenheit und sorgen damit für eine latente innere Spannung. Zu dieser Vergangenheit gehört Maddies Verhältnis zu ihrem Vater.

„...Mein Vater hatte das Angeln geliebt. Mehr als mich. Der einzige Trost bestand darin, dass es nichts und niemanden gab, was ihm wichtiger gewesen wäre. Nicht einmal Mom...“

Maddie gibt ihrem Vater die Schuld am Tode der Mutter. Pepper, Matts Hund, bringt eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte. Ihn interessieren die Sorgen der Menschen nicht. Er will seine Streicheleinheiten.
Maddie ist Schriftstellerin. Jedem ihrer Kapitel ist dazu ein passenden Zitat vorangestellt, das im Geschehen des Romans dann gezielt umgesetzt wird.

„...Manchmal übertönen zu viele Worte das, was unausgesprochen bleibt...“

Stimmt! Bei ihren Gesprächen mit Matt lässt sie das Wesentliche weg. Bei Matt stammen die Worte der Überschrift aus der Welt der Angler.

„...Viele Angler bevorzugen passive Anglermethoden. Für einen besonderen Fang lohnt es sich allerdings, aktiv zu werden...“

Matt weiß mehr über Maddie, als sie denkt. Die junge Frau beeindruckt ihn. Wann wird er wohl aktiv werden?
Der Glaube wird im Buch immer mal wieder kurz angesprochen. Das Thema ist gekonnt in die Handlung eingeflochten, ohne in den Vordergrund gespielt zu werden, manchmal auf völlig unerwartete Art, so bei der folgenden Aussage von Aron, einem Freund Matts.

„...Warum sollte sie sich bei einer Sternschnuppe etwas wünschen, wenn sie zu dem beten kann, der sie erschaffen hat?...“

Eine Übersichtskarte der Örtlichkeiten ergänzt das Buch.
Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten. Es geht um Wahrheit, Vertrauen und Verzeihen. Es ist eine Liebesgeschichte der besonderen Art.

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Veröffentlicht am 06.04.2025

Spannender Kinderkrimi

Noah und der gestohlene Kirchenschatz
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„...Seit ihrem überstürzten Umzug aus Berlin weg aufs Land war nichts mehr wie vorher. Statt bei der Kripo arbeitete sein Dad jetzt stundenweise im Baumarkt und räumte Regale ein...“

Noahs Vater musste ...

„...Seit ihrem überstürzten Umzug aus Berlin weg aufs Land war nichts mehr wie vorher. Statt bei der Kripo arbeitete sein Dad jetzt stundenweise im Baumarkt und räumte Regale ein...“

Noahs Vater musste untertauchen, bis ein geplanter Prozess vorbei ist. Die Geschichte dazu wird im ersten Teil der Reihe erzählt. Den kenne ich zwar nicht, aber ich konnte trotzdem der Handlung folgen.
Die Autorin hat einen spannenden Kinderkrimi geschrieben. Der Schriftstil ist leicht lesbar und kindgerecht.
Auch in der Schule hat Noah Probleme. Derek und seine Freunde haben ihn sich als Mobbingopfer erkoren.

„...Als Noah gerade hindurchgehen wollte, gab der Junge dem Tor einen kräftigen Stoß. Hastig sprang Noah zur Seite. Die schwere Tür rauschte nur Zentimeter neben ihm vorbei...“

Keiner wagt etwas zu sagen, bis Georg erscheint. Er ist ein Jahr älter und nimmt Noah mit. Georg nimmt ihn mit zu seinen Freunden. Dazu gehört auch Jules. Sie ist niedergeschlagen, da Wertgegenstände aus der Kirche gestohlen wurden und ihr Vater als Küster für den Diebstahl verantwortlich gemacht wird. Die Gruppe beschließt, Untersuchungen anzustellen, um den wirklichen Dieb zu finden. Noah ist sich noch nicht sicher, ob er seinen neuen Freunden trauen kann.
Das Vorhaben erweist sich als nicht einfach. Doch Georg, Konsti, Noah, Henri und Jules lassen sich nicht entmutigen. Für Noah ist es auch insofern kompliziert, da er verschweigen muss, dass sein Vater eigentlich Kriminalkommissar ist und ihnen helfen könnte.
Es dauert seine Zeit, bis der Fall endlich aufgeklärt ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass auch Derek die Konsequenzen für sein Handeln zu spüren bekommt, denn seine Art des Mobbings war gewollte Körperverletzung.

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Wunderschönes Kinderbuch

Nur noch eine Geschichte, Pia!
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„...Das kleine Hasenmädchen Pia LIEBT das Lesen...“

Mit dieser Zeile beginnt ein wunderschönes Kinderbuch. Hier passen Text und Illustration perfekt zusammen. Die Texte sind kurz und eignen sich gut ...

„...Das kleine Hasenmädchen Pia LIEBT das Lesen...“

Mit dieser Zeile beginnt ein wunderschönes Kinderbuch. Hier passen Text und Illustration perfekt zusammen. Die Texte sind kurz und eignen sich gut zum Vorlesen. Bei den Illustrationen überwiegen bunte Blumenwiese, in denen sich Pia und der Hase Ben befinden.
Ben mag nicht lesen. Er findet das langweilig. Pia soll lieber mit ihm spielen. Auch zusammen mit Pia will er nicht lesen. Da sagt sie zu ihm:

„...Das ist auch kein Buch, was dir gefällt. Das ist nichts für kleine Hasen...“

Der Satz ändert alles. Ben ist doch kein kleiner Hase. Natürlich kann er lesen. Er geht zum Bücherschrank und schnappt sich das Buch, dass Pia gerade hineingestellt hat. Er schlägt es auf und staunt…
Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung. Es hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie Lesen die Phantasie anregt.

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Jede Entscheidung hat Folgen

Sonnenvögel
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„...Besser, du sagst nichts, solange wir auf dem Markt sind. Unsere Sprache ist hier nicht sehr beliebt. Sie wissen zwar auch so, welcher Abstammung wir sind, aber solange wir Kasachisch reden und ihnen ...

„...Besser, du sagst nichts, solange wir auf dem Markt sind. Unsere Sprache ist hier nicht sehr beliebt. Sie wissen zwar auch so, welcher Abstammung wir sind, aber solange wir Kasachisch reden und ihnen gute Waren verkaufen, sehen sie darüber hinweg...“

Das erklärt ihr Vater der 9jährigen Viktoria im Jahre 1947, als sie auf dem Weg zum Markt sind. Die Familie ist deutscher Abstammung und lebte eigentlich auf der Krim, bevor sie nach Kasachstan umgesiedelt wurden. Viktoria träumt davon, Tierärztin zu werden.
Das Buch verknüpft vier Schicksale aus unterschiedlicher Zeit miteinander. Für jeden der Protagonisten kommt einmal eine Stunde der Entscheidung.
Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er bringt die Probleme auf den Punkt und sorgt wegen des schnellen Wechsels von Handlungsort und Personen nicht nur für eine innere Spannung der Geschichte. Das Besondere daran ist, dass der Part von Daniila, der Jüngsten der Vier, als Tagebuchaufzeichnung wiedergegeben wird.
In Chile unterhält sich der Bankier Henning von Tresckow mit seinem Freund Kurt über die Entwicklung in Deutschland.

„...Du meinst aber nicht diesen vertrottelten, kleinen Schnauzbart, der dem alten Ludendorff das Hirn vernebelt hat, bevor er letzten Herbst in München versucht hat, die Reichsregierung abzusetzen?...“

Kurze Zeit später kehrt Henning nach Deutschland zurück, um das väterliche Gut zu übernehmen. Außerdem bemüht er sich, wieder ins Militär aufgenommen zu werden.

„...Am Nachmittag habe ich im Blaumann unter Papas Auto gelegen und die Ölwanne geflickt. Eine Stunde vor dem Abendessen kam ich in die Küche. […} Ich wischte mir das letzte Öl von den Fingern und informierte Papa darüber, dass der Wagen jetzt wieder fahrtüchtig war...“

Wir schreiben das Jahr 2011, als der Lehrer Daniilas Eltern mitteilt, dass ihre Tochter hochbegabt ist. Die Eltern sind Krimdeutsche. Der Vater hält nichts von Abitur und Studium, trotzdem wird Daniila diesen Weg gehen.
Der vierte Protagonist in diesem Buch ist Franz. Von ihm lese ich ab dem Jahre 1868.

„...Flößer galten zu Recht als verwegene Kerle. Sie waren stark wie Holzfäller, weil sie ihre Flöße selbst bauten und natürlich auch be- und entluden...“

Das Autorenduo blättert vor mir vier Lebensgeschichten auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Während Franz mit Thea eine Frau an seiner Seite hat, auf die er sich bedingungslos verlassen kann, landet Viktoria in einer toxischen Beziehung, die ihre Lebensträume gnadenlos zerstört.
Interessant ist die Wandlung des Henning von Tresckow. Als er etwas für die Bildung der Soldaten tun will, lässt ihn sein Hauptmann wissen:

„...Der gemeine Soldat muss vor allem eins können: gehorchen. Das war so, seit es militärische Organisationen gibt, und wird sich niemals ändern...“

Kurzzeitig findet Henning den Weg des Nationalsozialismus richtig. Das ändert sich schnell. Er wird zu einem der führenden Köpfe des Widerstandes. Seine Frau hat das Regime schon eher durchschaut.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es sind viele Kleinigkeiten, die der Geschichte ihr ganz eigenes Flair geben.

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