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Veröffentlicht am 08.01.2024

Schöner Katzenkrimi

Schlüsselreiz
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„...Socke witterte und hastete auf das Gebilde zu. Es roch nach Mensch und nach Blut. Die letzten Meter näherte er sich geduckt. Was da fast vollständig eingeschneit den Zugang zu einer Messehalle versperrte, ...

„...Socke witterte und hastete auf das Gebilde zu. Es roch nach Mensch und nach Blut. Die letzten Meter näherte er sich geduckt. Was da fast vollständig eingeschneit den Zugang zu einer Messehalle versperrte, war ein toter Mensch...“

Mit dieser Überraschung hatte Kater Socke nicht gerechnet, als er sich trotz Schnee und Kälte auf den Weg zu Messe in Hannover gemacht hat. Er kehrt um und weckt sein Herrchen, Hauptkommissar Peter Flott. Der sieht nicht ein, dass er um 3 Uhr in der Früh aufstehen soll. Doch dann klingelt sein Handy.
Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Katzenkrimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den nötigen Spannungsbogen und , durch die Gespräche der Katzen im Viertel , für einen feinen Humor.
Eigentlich hatte sich Socke aus einem völlig anderen Grund auf den Weg gemacht. Er hofft, von den Rassekatzen in der Messehalle Antwort auf eine wichtige Frage zu bekommen.

„...Wie viele Menschen, war es auch ein Bedürfnis des Katers, seine Wurzeln zu kennen….“

Doch nun muss er sich um den Kriminalfall kümmern. Für die Kommissare gibt es allerdings zwei weitere Fälle. Die prämierte Rassekater ist verschwunden, genau wie zwei Kois. Hängt der Diebstahl mit dem Mord zusammen?
Mir gefällt die gute Zusammenarbeit im Team des Kommissariats genauso wie die Absprachen und Unternehmungen der Katzen im Revier. Socke hat jedoch das schwierige Problem, seine Erkenntnisse Peter verständlich zu machen.
Die Befragung des Wachpersonals, zu denen der Tote gehörte, bringt keine neuen Erkenntnisse. Auch in seinem Privatleben sind die Motive rar. Allerdings hat er sich in der Vergangenheit einen Feind gemacht, der auf Rache sinnt.
Der Ermittlungen werden gut beschrieben, so dass ich immer auf den aktuellen Stand bin. Außerdem habe ich noch die Informationen von Sockes Spürnase.
Socke hat es gerade nicht einfach. Ihn plagt ein Schnupfen und dummerweise kann er Peters Freundin, einer Tierärztin, nicht aus dem Weg gehen. Die verordnet Hausarrest. Und das, wo es besonders spannend wird!
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Natürlich wird der Fall am Ende logisch aufgeklärt.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Empfehlenswertes Sachbuch

Sind wir allein im Universum?
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„...Das Weltall birgt viele Geheimnisse, die wir gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Eines der spannendsten ist die Frage, ob wir allein im Universum sind...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein empfehlenswertes ...

„...Das Weltall birgt viele Geheimnisse, die wir gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Eines der spannendsten ist die Frage, ob wir allein im Universum sind...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein empfehlenswertes Sachbuch. Die Autorin weiß, worüber sie schreibt, denn sie war an der Entdeckung mehrerer Planten beteiligt. Das ist dem kurzen Lebenslauf zu entnehmen, der sich am Ende des Buches befindet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Autorin versteht es, komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich herunterzubrechen, ohne dabei Abstriche an den wissenschaftlichen Fakten zu machen.

„...Ein kleiner, blauer Punkt. Er schwebt im riesigen Dunkel des Weltalls. Fast verloren sieht er aus. Sein Stern ist ein ganz normaler Stern, einer von Milliarden in der Umgebung...“

Fast liebevoll klingt diese Beschreibung der Erde. Danach folgen im ersten Kapitel kurze Blicke auf die Entdeckungen der letzten Jahre.
Das zweite Kapitel widmet sich unserem Platz im Universum, bevor im darauf folgenden Kapitel die Planeten und Monde unserer Sonnensystems unter die Frage gestellt werden, ob darauf Leben möglich ist und wenn nicht, warum nicht.
Im vierten Kapitel werden die Werkzeuge beschrieben, die für die Suche nach Exoplaneten in Frage kommen.

„...Indem sie die Bewegungen eines Sternes genau analysieren, können Astronomen versteckte Planeten aufspüren. Sterne wackeln, weil Planeten an ihnen ziehen. Das kann man sich vorstellen, wie bei einem Spaziergänger mit einem Hund. Zieht dieser wieder einmal an der Leine, bewegt sich Herrchen oder Frauchen nämlich anders als ohne Hund...“

Solche Vergleiche aus den Alltagsleben wie im Zitat gibt es im Buch an verschiedenen Stellen. Dadurch werden die wissenschaftlichen Fakten vorstellbar und fassbar.
Das fünfte Kapitel widmet sich den Exoplaneten in der Habitablen Zone. Das ist eine, aber nicht die einzige Bedingung für mögliches Leben. Interessant fand ich in dem Kapitel besonders die Informationen dazu, welche Rolle das Alter des Planeten dabei spielt.
Im sechsten Kapitel gehen wir als Leser mit der Autorin auf Spurensuche nach Leben. Hier kommt vor allem die Spektralanalyse zum Tragen. Ihre Ergebnisse können erste Informationen liefern.
Kernpunkt im siebten Kapitel ist die Aussage, dass vieles möglich ist und nichts von vorn herein auszuschließen ist.
Im letzten Kapitel stellt uns die Autorin zehn besondere Planeten vor.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat. Das von der Wissenschaftlerin Jil Tarter lautet:

„...Wir sind das Resultat einer ursprünglichen Mischung aus Wasserstoff und Helium, die sich so lange entwickelt hat, bis sie fragt, woher sie kommt...“

Das Buch besticht aber nicht nur durch seinen wissenschaftlichen Inhalt. Auch die Gestaltung der Zeichnungen ist etwas Besonderes. Zum einen sind es fröhliche Comics, die die Sachverhalte veranschaulichen, zum anderen werden Fotos und grafische Darstellungen mit Comicelementen gekoppelt.
Auf der vorderen Umschlagseite befindet sich ein Bild des Sternenhimmels mit bisher bekannten Planeten, auf der hinteren dessen Fortsetzung. Auch die Seiten 198f. enthalten mögliche Planeten mit ihren Sonnen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehörte eigentlich in jede Schulbibliothek.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Nichts ist, wie es scheint

Eric Holler: Leichen im Kanal - Eric Holler ermittelt!
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„...Da treiben zwei Leichen im Kanal, ich alarmiere die Polizei, die wiederum die Feuerwehr und wie es mir vorkam, die gesamte Bundeswehr. Was war das Ergebnis? Die Blindgänger haben keine Leichen gefunden...“

Vor ...

„...Da treiben zwei Leichen im Kanal, ich alarmiere die Polizei, die wiederum die Feuerwehr und wie es mir vorkam, die gesamte Bundeswehr. Was war das Ergebnis? Die Blindgänger haben keine Leichen gefunden...“

Vor Detektiv Eric Holler steht Silvia Reimer und quasselt ihn voll. Die Geschichte ist mittlerweile fast zwei Monate her. Problem nur, dass Silvia vor wenigen Tagen eine saftige Rechnung für den Einsatz bekommen hat. Eric soll ihr helfen, damit sie nicht bezahlen muss.
Der Autor hat erneut einen spannenden und raffiniert gestrickten Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen, lässt aber auch ruhige Szenen zu. Doch dazu komme ich später.
Wie gewohnt beginnt die Geschichte mit einem kurzen Rückblick auf den vorhergehenden Teil.
Eigentlich hat Eric nicht viel Lust, sich um den Fall zu kümmern. Was ihn allerdings irritiert, ist, dass der Einsatzleiter die Leichen entgegen der Strömungsrichtung gesucht hat. Silvia ahnt nicht, dass ihr Besuch bei Eric die Täter aufgescheucht hat.
Eric geht den Fall konsequent logisch, aber gelassen an. Er hat eine Theorie,wie die Leichen in den Kanal gekommen sind und warum sie verschwunden sind. Zuerst einmal aber steht ein Fußballspiel auf der Agenda. In Gelsenkirchen ist Schalke Kult.

„...Ähnlich erging es Eric Holler, der nach wie vor die Meinung vertrat, dass es zwischen einem Bayern-Anhänger und einen Hooligan keinen großen Unterschied gab...“

Ein kurzer Rückblick auf Erics Kindheit und manch sozialkritische Anmerkungen sorgen für Abwechslung. Außerdem ist Kommissar Werthofen im Urlaub auf Ibiza und Eric soll sich um Blumen und Garten kümmern. Das gehört weniger zu seinen Begabungen.
Dann erscheint ein Anwalt bei Eric. Jetzt nimmt die Geschichte weiter Fahrt auf. Dem macht Eric allerdings schnell klar, wo es lang geht.

„...Ich schieße nie quer, treffe immer!...“

Eigentlich wollte ich mich schon zurücklehnen, weil der Fall gelöst war und Silvia aus dem Schneider. Doch dann zeigt sich, dass nichts ist, wie es scheint. Eric hatte den richtigen Riecher. Als geschulter Beobachter sind ihm die Ungereimtheiten aufgefallen.
Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich auf weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Ein neuer Anfang

Die Pension am Meer
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„...Sarah Summers nahm das Familienerbstück behutsam in die Hand. Sie wurde von einem warmen Mantel wehmütiger Erinnerungen eingehüllt….“

Mit diesen Sätzen beginnt ein leiser, aber bewegender Roman. Die ...

„...Sarah Summers nahm das Familienerbstück behutsam in die Hand. Sie wurde von einem warmen Mantel wehmütiger Erinnerungen eingehüllt….“

Mit diesen Sätzen beginnt ein leiser, aber bewegender Roman. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet und knüpft an klassische englische Literatur an. Darauf weist die Autorin im Nachwort selbst hin.
Wir schreiben das Jahr 1819. Nach dem Tode des Vaters geht das Erbe an den nächsten männlichen Verwandten. Doch das Haus in Sidmouth gehört der Mutter und ist nun das Heim von ihr und den vier Töchtern. Allerdings verfügen sie kaum über Bargeld.
Sarah, die Älteste, schlägt deshalb vor, das Haus für Gäste zu öffnen. Es ist ihre einzige Chance, wenn sie sich nicht außer Haus verdingen wollen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Sarah ist entscheidungsfreudig und sich ihrer Verantwortung bewusst. Viola hält sich wegen eines körperlichen Makels von der Öffentlichkeit zurück, verfügt aber über sehr viel Empathie. Emiliy ist lebenslustig und sich für keine Arbeit zu schade. Ihr besonderes Interesse aber gilt der Schriftstellerei. Die 15jährige Georgie kümmert sich vor allem um die kranke Mutter, jedoch auch um die Tochter eines der Gäste. Der stellt fest:

„...Ich bin vor allem sehr dankbar für Miss Georgiana, die freundlicherweise mit Effie Freundschaft geschlossen hat. Ihre Jüngste hat eindeutig ein Herz für ungezähmte Geschöpfe...“

Die unterschiedlichen Gäste und ihre Befindlichkeiten sorgen für eine innere Spannung. Natürlich gibt es solche und solche Gäste. Gleichzeitig wird deutlich, dass es in der Familie ebenfalls ein Geheimnis gibt, über das keiner spricht.
Gut gefallen mir die Beschreibungen der Örtlichkeiten. Das Leben in dem kleinen Ort und die damaligen Regeln beim Baden im Meer werden anschaulich wiedergegeben.
Ab und an gibt es einen kurzen Einblick in die Vergangenheit der Protagonisten. Obwohl die jungen Frauen in Wohlstand aufgewachsen sind, war nicht immer alles eitel Sonnenschein. Sie haben schon Missachtung, Krankheit und Tod kennengelernt.
Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Zitat au der Bibel oder von bekannten Schriftstellern.
Zu beginnt gibt es eine Karte des Handlungsortes, der als Kurbad bekannt und begehrt war. Ein Nachwort rundet die Geschichte ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie die Protagonisten mit ihren Aufgaben wachsen.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Witziges Kinderbuch

Frau Honig: Und plötzlich war Frau Honig da
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„...Julius Sommerfeld öffnete die Tür. Davor stand eine zierliche Gestalt. Etwa einen Meter siebenundsechzig groß...“

Das Buch beginnt mit der Ankunft von Frau Honig. Julius Sommerfeld kann sich zwar ...

„...Julius Sommerfeld öffnete die Tür. Davor stand eine zierliche Gestalt. Etwa einen Meter siebenundsechzig groß...“

Das Buch beginnt mit der Ankunft von Frau Honig. Julius Sommerfeld kann sich zwar nicht erinnern, ein Kindermädchen eingestellt zu haben, aber er nimmt sie auf.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch mit vielen witzigen und fantastischen Einfällen geschrieben.
Der Schriftstil passt zur Zielgruppe. Er lässt sich flott lesen.
Familie Sommerfeld besteht aus dem Vater Julius und vier Kindern. Logischerweise läuft im Familienleben nicht alles glatt. Frau Honig soll Ordnung in das Chaos bringen.
Während das Buch die Phantasie der Kinder anspricht, lernen sie auch einiges über das Leben der Bienen.

„..Die Königinnen werden gezüchtet von den Bienen selbst. Es werden mehrere Larven mit Spezialfutter aufgezogen und die, die als Erstes schlüpft, frisst die anderen auf und wird die neue Königin des Volkes!...“

Restlos überzeugt hat mich das Buch nicht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen werden eine Menge an Klischees bedient, zum anderen gelingt es Frau Honig nur, mit ihren magischen Fähigkeiten die Zuneigung der Kinder zu gewinnen. Außerdem sind einige der Effekte nicht ganz ungefährlich. Andere haben neben ihren positiven Einwirkungen auch ihre Schattenseiten.
Angedeutet wird im Buch, dass die besonderen Erlebnisse zu Hause die Kinder in der Schule zu Außenseitern machen. Dass der fehlenden Phantasie der anderen zuzuschreiben, ist keine Lösung.
Ab und an bedient sich Frau Honig bei bekannten Schriftstellern, so bei Hermann Hesse:

„...Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen...“

Im Anhang gibt es jeweils die Quelle dazu. Außerdem findet man dort Beispiele für die Verwendung von Honig.

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