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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2023

Amüsante Sommergeschichte

Mein Lover, mein Ex und der Andere
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„...Doch das halbe Leben war mit vierzig vorbei, rein rechnerisch betrachtet. Noch Kinder in die Welt zu setzen, war gewagt, wollte man nicht riskieren, dass die Kniegelenke knackten, wenn man mit dem ...

„...Doch das halbe Leben war mit vierzig vorbei, rein rechnerisch betrachtet. Noch Kinder in die Welt zu setzen, war gewagt, wollte man nicht riskieren, dass die Kniegelenke knackten, wenn man mit dem Nachwuchs Kuchen im Sandkasten buk...“

Henni klingt etwas melancholisch. Kein Wunder, hatte sie sich doch vor einiger Zeit von Niko, ihrem Freund, getrennt. Dann hat sie auch noch ihren Job verloren, weil die Boutique ihrer Chefin Pleite gegangen war. Und nun kündigt ihr der Hauswirt wegen Eigenbedarfs.
Die Autorin hat einen humorvollen Gegenwartsroman geschrieben. Der lockere Schreibstil zeigt sich schon im Eingangszitat.
Hennis Rettung ist ihre Tante Alma. Die hat in der Wetterau eine kleine Hütte, in die Henni einziehen kann.
Ganz nebenbei lerne ich die Sehenswürdigkeiten der Gegend kennen. Zusammen mit Henni und Alma als Reiseführerin wandere ich entlang der Nidda. Dort gibt es nicht nur Keltengräber, sondern auch einen besonderen Rosengarten.

„...Der Ritter Bechtram wohnte in Vilbel in einer Wasserburg. Deren Ruine steht heute noch. Auch die können wir uns gern mal anschauen...“

In der Burgruine finden gerade Burgfestspiel statt. Henni bewirbt sich als Regieassistentin – und wird genommen. Regisseur Ansgar von Stein erkennt schnell ihr Potential und betraut sie mit immer mehr Aufgaben. Außerdem beginnt es zwischen beiden zu kribbeln. Gleichzeitig erhalte ich einen Einblick in die Gedankenwelt der Schauspieler und Schauspielerinnen. Giselle äußert das so:

„...Wenn wir auf der Bühne in unserer Rolle drinstecken und der Funke aufs Publikum überspringt, dann entsteht eine ungeheure Energie, und wir kreieren eine neue virtuelle Wirklichkeit...“

Auch das Wissen über einige Stücke der klassischen Literatur konnte ich nebenbei auffrischen, sei es von Goethe oder von Kleist.
Doch die Burgfestspiele gehe nur einen Sommer lang. Dann sucht sich der Regisseur neu Herausforderungen. Henni muss sich entscheiden. Und das ist gar nicht so einfach, denn Ansgar hat auch seine Schattenseiten.
Die Geschichte hat mich gut unterhalten. Es ist eben nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern sie hat auch einige andere Facetten

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Eine junge Frau setzt sich durch

Wunder gibt es immer wieder
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„...Ihr Vater hatte es sich jedoch in den Kopf gesetzt, mit der ganzen Familie dort zu erscheinen und wie immer hatte sich alles seinen Wünschen unterzuordnen. Eva schluckte schwer...“

Der Prolog spielt ...

„...Ihr Vater hatte es sich jedoch in den Kopf gesetzt, mit der ganzen Familie dort zu erscheinen und wie immer hatte sich alles seinen Wünschen unterzuordnen. Eva schluckte schwer...“

Der Prolog spielt im Jahre 1953. Eva hatte sich so auf das Wiedersehen mit ihrer Cousine gefreut und sich dafür extra ein Kleid genäht. Doch nun muss sie verzichten. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Die Autorin hat einen bewegenden und gut recherchierten Roman geschrieben, der das Leben im Jahre 1955 nachzeichnet. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen Er passt sich den Zeitverhältnissen an.
Eva ist eine selbstbewusste junge Dame. Doch solange sie nicht volljährig ist, bestimmt ihr Vater, was geschieht. Eine Lehre als Schneiderin hat er abgelehnt. Ihren Wunsch, Kostümbildnerin zu werden, hält er für ein besseres Hobby. Eva musste Sekretärin gelernt.
Eva hat ihre Mutter dafür bewundert, wie die im und nach dem Krieg die Familie mit den drei Töchtern durchgebracht hatte. Doch die Zeiten sind vorbei.

„...Seit der Vater vor drei Jahren aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückgekehrt war, hatte die Mutter ihre Selbstständigkeit jedoch wieder verloren – fast wie ein Schmetterling, der sich in eine Raupe zurückverwandelt hatte,...“

Als Eva 1955 ihre Cousine endlich in Österreich besucht, lernt kommt gerade zurecht zu den Filmaufnahmen von Sissi. Dabei lernt sie die Kostümbildnerin Gerdago kennen. Die erkennt Evas Talent und vermittelt ihr eine Möglichkeit in München zum Hospitieren.
Doch ihr ehrgeiziger Vater erhält in Bonn eine Stelle beim Fernsehen. Natürlich muss die Familie mit. Er tut alles, um Evas Pläne zu zerschlagen.

„...jedes andere Mädchen hätte sich die Finger danach geleckt, eine Stelle als Sekretärin bei einem Fernsehsender zu bekommen. Ich verstehe sie wirklich nicht. Sie sollte mir dankbar sein...“

Ist sie aber nicht! Sie möchte das Leben nach ihren Vorstellungen gestalten und nicht nach denen ihres Vaters.
An Evas Seite erlebe ich nicht nur die Filmaufnahmen zu Sissi. Ich erhalte auch einen Einblick in die ersten Jahre des Fernsehens. Fernsehshows wie „Wer bin ich?“ oder die Peter – Frankenfeld – Show waren damals sehr gefragt. Auch am Bundespresseball darf ich teilnehmen und die Garderobe der Damen bewundern.
Dann lernt Eva den Journalisten Paul kennen. Anfangs steht sie ihm sehr ablehnend gegenüber. Doch das sollt sich ändern. Wird er aber akzeptieren, dass sie ihren eigenen Weg gehen will?
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt Fiktion und Realität.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erlaubt einen Einblick in die 50er Jahre mit deren verschiedenen Facetten.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Berührende Fortsetzung

Mein Freund Pax – Die Heimkehr
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„...Vola hatte ihn angeleitet, selbst aber kaum mit angefasst. So hatten sie das besprochen...“

Der 14jährige Peter hat sich eine Hütte gebaut. Er lebt nun mehr bei Vola als bei seinem Großvater.
Die ...

„...Vola hatte ihn angeleitet, selbst aber kaum mit angefasst. So hatten sie das besprochen...“

Der 14jährige Peter hat sich eine Hütte gebaut. Er lebt nun mehr bei Vola als bei seinem Großvater.
Die Autorin hat eine berührende Fortsetzung ihres Romans geschrieben. Der Schriftstil ist sehr gut ausgearbeitet. Er bringt die Geschehnisse auf den Punkt. Als Leser erfahre ich abwechselnd von Peters Entwicklung und vom nun freien Leben seines Fuchses Pax.

„...Pax ließ sich auf den Boden fallen und legte sich ringförmig um seine Familie. Drei winzige Herzen pochten und fanden ihren Weg in sein eigenes. In Sicherheit. Unsere...“

Zwei männliche und einen weiblichen Welpen hat Pax` Partnerin geboren. Sehr gut wird das Leben der Füchse beschrieben. Ich kann verfolgen, wie die Welpen nach und nach in die Lehre genommen werden. Hier steckt eine ausführliche Recherche der Autorin dahinter.
Im Lande ist mittlerweile Frieden. Eine Gruppe Jugendlicher will die verseuchten Gewässer in Ordnung bringen. Peter schließt sich ihnen an. Dabei kommt er an sein altes Zuhause und an die Stelle, wo er damals Pax aussetzen musste. Er hat nicht vor, in seine Hütte zurückzukommen.
Deutlich ist der Schmerz des Jungen zu spüren. Der Verlust der Eltern und die Trennung von Pax haben dafür gesorgt, dass er Bindungsängste hat. Er lässt niemand zu nahe an sich heran. Er könnte ihn ja wieder verlieren. Als er mit zwei Jugendlichen im Projekt unterwegs ist, entwickeln sich tiefgründige Gespräche.

„...Wenn ich ein Baum wäre, müsste ich nur denken: Ich brauche Hilfe, und jeder andere Baum in der Umgebung würde die Nachricht bekommen und mir schicken, was mir fehlt...“

Pax riecht, dass Peter in der Nähe ist. Für Peter wird die Begegnung zu einem Wendepunkt. Er findet zu sich selbst. Pax zeigt ihm, dass er ihm immer noch vertraut.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, was der Krieg nicht nur für Menschen, sodnenr auch für Tiere bedeutet.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Unterhaltsamer Krimi

Therme, Morde, Sahnetorte. Kurschatten sterben jung
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„..Sie schwebte auf so angenehme Weise im Salzwasser, dass sie beider Anwendung regelmäßig jedes Zeitgefühl verlor...“

Noch weiß die Frau im Wasser nicht, dass sich ihre Lebenszeit zu Ende neigt.
Die ...

„..Sie schwebte auf so angenehme Weise im Salzwasser, dass sie beider Anwendung regelmäßig jedes Zeitgefühl verlor...“

Noch weiß die Frau im Wasser nicht, dass sich ihre Lebenszeit zu Ende neigt.
Die Autorin hat einen humorvollen Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er bringt die Atmosphäre in einem Heilbad gut zum Tragen.
Erneut treffen sich drei Damen zum Kuren in Bad Hasendorf in Westfalen. Doro hat es ihren schussligen Schwiegersohn zu verdanken, dass sie mit Dackel Cabanossi anreist, obwohl Hunde im Hotel verboten sind. Damit sind erste Probleme zu erwarten. Manuela ist auf der Suche nach morbiden Orten, um sie in ihren Blog aufzuarbeiten. Emse ist der ruhende Pol dazwischen. Alle drei kuren nicht das erste Mal zusammen.
Obwohl ich Teil 1 nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Ein Wasserrohrbruch bringt die Planung im Kurbad durcheinander. Sie müssen auf ein anderes Objekt ausweichen. Als es dort eine Tote gibt, will Manuela unbedingt bei den Ermittlungen mitmischen. Einen Verdächtigen gibt es recht schnell. Doch was wäre sein Motiv?
Mir gefällt der Humor der Geschichte.

„...Echtes Heilwasser kannst du nicht runterkippen wie eine Cola. Das schmeckt so salzig, da braucht man nach jedem Schluck ein paar Schritte zur Erholung...“

Außerdem lerne ich einige Sehenswürdigkeiten der Gegend kennen, seien es die Salzwelten oder manche Ruine, an denen Manuela nicht vorbei kommt. Die kennt sich im übrigen auch hervorragend mit Recherche im Internet aus. Selbst die örtlichen Sagen werden kurz gestreift.
Emses gute Beobachtungsgabe und das eine oder andere Gespräch im Kurort lassen die Drei über mögliche Täter referieren. Sie wenden sich mit ihren Erkenntnissen auch an die Polizei. Die scheint sie aber nicht für voll zu nehmen.
Dann aber muss alles ganz schnell gehen. Es zeichnet sich eine überraschende Wendung ab. Jetzt macht es sich bezahlt, dass sie gerade mit Cabanossi unterwegs sind.

„...Kopfschüttelnd schloss sich Emse an. Auf Cabanossis Fresslust war wirklich Verlass...“

Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten. Dazu hat nicht zuletzt das lokale Flair beigetragen.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Nicht nur für Fußballfans

Die Himmelsstürmer - Torjagd in Schweden
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„...Aus einem unbestimmten Grund machte sich das Gefühl in ihm breit, dass hier etwas nicht stimmte. Das Gemeindehaus war völlig dunkel….“

Toni weiß nicht, was er davon halten soll. Doch der spannende ...

„...Aus einem unbestimmten Grund machte sich das Gefühl in ihm breit, dass hier etwas nicht stimmte. Das Gemeindehaus war völlig dunkel….“

Toni weiß nicht, was er davon halten soll. Doch der spannende Beginn der Geschichte klärt sich schnell auf.
Der Autor hat ein fesselndes christliches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt und lässt sich flott lesen. Es ist der zweite Band der Reihe. Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Toni macht sich Sorgen um Lina. Sie wirkt in der letzten Zeit ziemlich bedrückt. Was sie wohl hat?
Dann aber erfahren die Jugendlichen, dass sie in den bald beginnenden Herbstferien an einem Fußballturnier in Schweden teilnehmen dürfen. Es war Lina, die das eingefädelt hat. Sie hat einen persönlichen Grund dafür.
Deutlich wird, dass die Jugendlichen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen. Die Reise nach Schweden ist nicht für jeden so ohne Weiteres erschwinglich. Also lassen sie sich etwas einfallen.

„...Na ja, für uns ist die Fahrt eigentlich auch viel zu teuer. Vor allem, weil wir zu zweit sind. Es gibt zwar einen kleinen Geschwisterrabatt, aber das ist nur bedingt hilfreich...“

In Schweden entwickelt sich die spannende Handlung fast zu einem Krimi. Es gilt aber auch, das Fußballturnier zu gewinnen. Die Gruppe hält zusammen. Man unterstützt sich gegenseitig. Doch dann kommt plötzlich Misstrauen auf. Was war passiert?
Der christliche Glaube wird gekonnt in die Handlung eingeflochten. Das geschieht in Form von kurzem Gebeten, aber auch in Gesprächen. Dabei geht es um die Frage, was Gottes Führung und was Zufall ist. Lina findet Hoffnung im Glauben, dass sich ihre Sorgen lösen.
Zu Beginn des Buches gibt es einen Steckbrief mit Bild zu den Protagonisten aus dem Jugendkreis der Himmelsstürmer.
Ein Fußball ziert nicht nur den Beginn jedes Kapitels. Er wirkt auch als Trennelement innerehalb der Kapitel.
Das buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeugt von Freundschaft und Zusammenhalt.

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