Amüsante Sommergeschichte
Mein Lover, mein Ex und der Andere„...Doch das halbe Leben war mit vierzig vorbei, rein rechnerisch betrachtet. Noch Kinder in die Welt zu setzen, war gewagt, wollte man nicht riskieren, dass die Kniegelenke knackten, wenn man mit dem ...
„...Doch das halbe Leben war mit vierzig vorbei, rein rechnerisch betrachtet. Noch Kinder in die Welt zu setzen, war gewagt, wollte man nicht riskieren, dass die Kniegelenke knackten, wenn man mit dem Nachwuchs Kuchen im Sandkasten buk...“
Henni klingt etwas melancholisch. Kein Wunder, hatte sie sich doch vor einiger Zeit von Niko, ihrem Freund, getrennt. Dann hat sie auch noch ihren Job verloren, weil die Boutique ihrer Chefin Pleite gegangen war. Und nun kündigt ihr der Hauswirt wegen Eigenbedarfs.
Die Autorin hat einen humorvollen Gegenwartsroman geschrieben. Der lockere Schreibstil zeigt sich schon im Eingangszitat.
Hennis Rettung ist ihre Tante Alma. Die hat in der Wetterau eine kleine Hütte, in die Henni einziehen kann.
Ganz nebenbei lerne ich die Sehenswürdigkeiten der Gegend kennen. Zusammen mit Henni und Alma als Reiseführerin wandere ich entlang der Nidda. Dort gibt es nicht nur Keltengräber, sondern auch einen besonderen Rosengarten.
„...Der Ritter Bechtram wohnte in Vilbel in einer Wasserburg. Deren Ruine steht heute noch. Auch die können wir uns gern mal anschauen...“
In der Burgruine finden gerade Burgfestspiel statt. Henni bewirbt sich als Regieassistentin – und wird genommen. Regisseur Ansgar von Stein erkennt schnell ihr Potential und betraut sie mit immer mehr Aufgaben. Außerdem beginnt es zwischen beiden zu kribbeln. Gleichzeitig erhalte ich einen Einblick in die Gedankenwelt der Schauspieler und Schauspielerinnen. Giselle äußert das so:
„...Wenn wir auf der Bühne in unserer Rolle drinstecken und der Funke aufs Publikum überspringt, dann entsteht eine ungeheure Energie, und wir kreieren eine neue virtuelle Wirklichkeit...“
Auch das Wissen über einige Stücke der klassischen Literatur konnte ich nebenbei auffrischen, sei es von Goethe oder von Kleist.
Doch die Burgfestspiele gehe nur einen Sommer lang. Dann sucht sich der Regisseur neu Herausforderungen. Henni muss sich entscheiden. Und das ist gar nicht so einfach, denn Ansgar hat auch seine Schattenseiten.
Die Geschichte hat mich gut unterhalten. Es ist eben nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern sie hat auch einige andere Facetten